magere Suppenhühner

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Mitglied seit 27.04.2010
7.404 Beiträge (ø1,44/Tag)

Hallo

Ich hab heute mal wieder Hühnersuppe gemacht und bin langsam so weit, daß ich mir das spare. Das Huhn war winzig, hatte kaum Fett, die Farbe ein fahles Beige und geschmacklich ok, aber nicht besonders intensiv. Am Kochen liegt's nicht, ich kann Suppe.


Da ich nicht mehr ganz jung bin und meine Großeltern immer ein paar Hühner hielten, kenne ich noch Hühnersuppe von 'alten Hühnern', die mindestens 2 - 3 Jahre alt waren. Die Hühner selber waren keine jugendlichen Damen, sondern eher kräftige Matronen. Die Suppe war ordentlich intensiv, hatte eine schöne, gelbe Farbe (Krallen wurden mitgekocht) und Fett war auch gut mit dran.
Das Fleisch konnte man durchaus essen nachdem die Suppe einen gemütlichen Tag auf dem Holzofen verbracht hat. Ich würde es nicht als zäh sondern 'mit Biß' bezeichnen.

Ich kaufe die Hühner in der Regel bei einem Biobauern oder einem konventionellen Hühnerhof mit Freilandhaltung vor Ort. Ich hab auch schon in den Gefriertruhen der Supermärkte geschaut, aber das waren noch mickrigere Exemplare.
Mit der Biobäuerin hab ich mich dahingehend mal unterhalten - das Problem ist die Rentabilität der Hühner. Auch der Biobauer braucht rentable Hühner, die ordentlich und verlässlich jeden Tag ihr Ei legen.
Wenn sie aus der produktiven Legephase raus sind, werden sie geschlachtet. Und das ist halt schon nach 12 - 18 Monaten der Fall. Und so hat man halt diese schlanken jungen Damen im Topf, aus denen nie eine ordentliche Suppe wird.

Außer durch Beziehungen zu Hobbyhühnerhaltern (die sie wahrscheinlich lieber selber essen) oder eigene Hühner zu halten (vielleicht mal, wenn ich in Rente bin) fällt mir grad keine Lösung zu dem Problem ein.
Aber bemängelt wollte ich es mal haben. 😂
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Mitglied seit 02.02.2016
1.206 Beiträge (ø0,4/Tag)

Hallo,
alles schreit nach billigen Lebensmitteln.
Hühner legen am meisten wenn sie jung sind.
Nach einer Legephase machen sie eine Pause, die ist bei jüngeren Huhnern kurz, wird immer länger nach jeder Legephase, die Tiere fressen in der Zeit trotzdem. mit älteren Hühnern lassen sich keine günstigen Eier produzieren.
Dann ist es auch eine Frage der Rasse.
Früher waren es eher Zweinutzungsrassen. Oft aus Naturbrut. Die Hähne wurden aufgezogen bis sie schlachreif waren.
Heute sind es Rassen die besonders viel legen und die werden nicht so schwer.

liebe Grüße vom Hütehund
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Mitglied seit 14.09.2003
1.405 Beiträge (ø0,19/Tag)

Hühner bringe ich fast auschließlich aus dem Italien-Urlaub mit. Sie wiegen fast 3 kg, sind ausgenommen, haben aber noch Kopf und Krallen dran. Gaggerlgelb, ich vermute mit Mais gefüttert. Daheim muss ich etwas daran arbeiten, meist schneide ich Schenkel und Brust ab und friere den Rest für die Suppe ein. Die Suppe wird goldgelb mit vielen Fettaugen, so wie es sich gehört.

Das Fleisch ist viel schmackhafter als bei uns, da ausgereift. An einem halben gebratenen Huhn als Beilage werden locker 2 Erwachsene und zwei Kinder satt. Diese Hühner gibt es nicht auf einem Markt oder irgendwo auf einem Hof, sondern ganz normal in einer großen Supermarktkette zu völlig normalen Preisen.

Ich glaube nicht, dass es nur am Preis liegt, wenn es hier kein anständiges Hühnerfleisch gibt. Erklären kann ich es mir nicht (auch Biohühner sind für mich keine Alternative, da genauso fettfrei, grau und hart und das für 35 €, nie mehr!), aber ich glaube, dass viele der Jüngeren überhaupt nicht mehr wissen, wie eine anständige Hühnersuppe auszusehen hat.
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Mitglied seit 19.07.2015
1.667 Beiträge (ø0,52/Tag)

Wenn ich Hühnersuppe koch, dann gern mit Hühnerflügeln. Die haben ein gutes Verhältnis Knochen/Haut/Fleisch und erlauben mir, auch mal nur eine kleine Menge Suppe zu kochen.
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Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)

Nachdem ich in der Vergangenheit mit "Suppenhuhn" auch nur schlechte Erfahrungen gemacht habe, verwende ich für Geflügelbrühe nur noch die Karkassen von Fleischhühnern. das ist zwar sicher kein vollwertiger Ersatz für ein "richtiges" Suppenhuhn, aber für mich immer noch besser als diese mageren Gerippe, die man heute als Suppenhuhn verkauft bekommt.
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Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)

Weil babadook die Flügel erwähnt, die bleiben an meinen Karkassen meist dran, damit die Brühe besser wird.
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Mitglied seit 10.01.2015
16.435 Beiträge (ø4,81/Tag)

Wenn ich mich zurück erinnere so etwa 30- 40 Jahre, wog so ein gutes gelbes Suppenhuhn 3 - 4 kg.
Das habe ich in einzelne Teile zerlegt und mit Zugabe von reichlich diversen Gemüse gegart. Das war Geschmack pur und auch der mega super Geruch ging bis in die Nachbarschaft.

Solche Hühner gibt es heutzutage leider nicht mehr.

Ich mache es heute genauso, wie es eva54321 schon beschrieben hat.
Selbst die Fleischhühner haben eine Menge Fett inne, welches ja bekanntlich den positiven Geschmack liefert.

eisbobby
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Mitglied seit 22.10.2020
8.257 Beiträge (ø6,32/Tag)

Zitat von Marion1707 am 06.01.2024 um 21:45 Uhr

„Hühner bringe ich fast auschließlich aus dem Italien-Urlaub mit. Sie wiegen fast 3 kg, sind ausgenommen, haben aber noch Kopf und Krallen dran. Gaggerlgelb, ich vermute mit Mais gefüttert. Daheim muss ich etwas daran arbeiten, meist schneide ich Schenkel und Brust ab und friere den Rest für die Suppe ein. Die Suppe wird goldgelb mit vielen Fettaugen, so wie es sich gehört.

Das Fleisch ist viel schmackhafter als bei uns, da ausgereift. An einem halben gebratenen Huhn als Beilage werden locker 2 Erwachsene und zwei Kinder satt. Diese Hühner gibt es nicht auf einem Markt oder irgendwo auf einem Hof, sondern ganz normal in einer großen Supermarktkette zu völlig normalen Preisen.

Ich glaube nicht, dass es nur am Preis liegt, wenn es hier kein anständiges Hühnerfleisch gibt. Erklären kann ich es mir nicht (auch Biohühner sind für mich keine Alternative, da genauso fettfrei, grau und hart und das für 35 €, nie mehr!), aber ich glaube, dass viele der Jüngeren überhaupt nicht mehr wissen, wie eine anständige Hühnersuppe auszusehen hat.“



Beneidenswert @Marion, dass du solche Hühner bekommst!
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Mitglied seit 12.09.2016
7.512 Beiträge (ø2,68/Tag)

Wie Hütehund schon schreibt ....

Ansonsten kann ich nur jeden raten, wenn die Möglichkeit dazu besteht, sich eigene Hühner zu halten. Es gibt bestens dafür geeignete (alte) Rassen wie zB die Sulmtaler, Italiener, Altsteirer (uvm), alle sind auch gute Leger.
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Mitglied seit 30.11.2007
8.544 Beiträge (ø1,42/Tag)

Vielleicht solltet ihr die Hühnerkeulen von Lidl für die Suppe nehmen.
Übers Wochenende habe ich davon 10 Stück verarbeitet.
Erst den Fettklumpen der da so rumlabbert weggemacht und ausgelassen.
Ergab ca 50ml Schmalz.
Die Knochen haben ich noch ausgelöscht.
Da schwimmt nochmal 1cm Fett obendrauf.
Das ist mir wirklich mehr als genug Fett an einem Huhn.
Wenn ich mehr Schmalz will, nehme ich Fett vom Schwein....
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Mitglied seit 11.03.2006
6.641 Beiträge (ø1/Tag)

Moin zusammen,

ich kaufe schon lange keine Suppenhühner mehr. Bisher habe ich auf einem Geflügelhof hier in der Nähe unsere Fleischhühner gekauft, die so zwischen 2,8 und 3,5 kg wogen. Die habe ich selber tranchiert, so ein Huhn ergab gut 4 Mahlzeiten für 2 Personen plus Suppe. Weitere Karkassen habe ich dazu meist geschenkt bekommen. Ich kann mich nicht beschweren, die Suppe wird kräftig, die Hühner sind auch nicht mager, wir haben noch nie ein trockenes Stück dabei gehabt.

Leider ist der Hof in andere Hände übergegangen und wird sich in Zukunft wohl mehr auf Ferienwohnungen konzentrieren ..... glücklicherweise gibt es aber in der Nähe von Flensburg einen Hof, auf dem das Geflügel anständig gehalten wird und die einen kleinen Schlachthof haben, d.h. keine Transporte. Da werde ich dann demnächst mal auf einem Ausflug vorbeischauen

Ich würde mich mal umsehen, wo es umzu noch Hühnerhalter gibt und mal fragen - zumindest im fetten Schleswig Holstein sind durchaus noch fette Hühner zu bekommen.

LG Anne
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Mitglied seit 21.02.2007
29.567 Beiträge (ø4,69/Tag)

Ich kenne das Problem auch.

An der Fleischtheke meines Biomarkts gibt es nur noch selten Suppenhühner, weil die Hühner nicht mehr das sind, was sie mal waren. Kürzlich wurde mir geraten, mal im TK zu gucken, aber gleich dazu gesagt, dass ich - wenn ich bislang immer zwei Hühner gleichzeitig zu Suppe verarbeitet hätte - jetzt drei nehmen müsste.

Okay, es waren eh keine da. Ich werde demnächst mal in einem Biolandhof in der Nähe gucken und dann wahrscheinlich zwei Hühner plus einige Flügel vom Fleischhuhn dazu nehmen.
So ganz ohne Hühnersuppe wollte ich dann doch nicht durch den Winter gehen, zumal das meinen Fondvorrat für das ganze Jahr ergeben soll.

LG Carrara
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Mitglied seit 14.09.2003
1.405 Beiträge (ø0,19/Tag)

Zitat von Bixe1 am 07.01.2024 um 11:28 Uhr



Beneidenswert @Marion, dass du solche Hühner bekommst!“



Diese ganz normale Supermarktkette zieht sich von Südtirol bis Udine und fast bis Bologna runter hin. Mein Glück ist es nur, dass ich im Süden der Republik wohne und wir mindestens dreimal jährlich auf einen CP in Italien oder Kroatien fahren. Das reicht mir, um immer Hühnerfleisch mit nachhause nehmen zu können. Vormittags gekauft, in Kühlbox transportiert, abends ist es in meiner Kühltruhe.
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Mitglied seit 27.04.2010
7.404 Beiträge (ø1,44/Tag)

Naja, scheinbar bin ich nicht allein mit meinem Problem.

Hütehund - das seh ich auch so. Viele dieser Leistungshühner sind Hybriden, die zwar enorm gut legen, aber nach relativ kurzer Zeit 'ausgebrannt' sind. Da wächst nicht viel hin und die Hühner sind auch zu jung zum Schlachtzeitpunkt. Ob Bio oder nicht macht keinen Unterschied.

Leider hab ich hier schon ziemlich alle Höfe und Metzgereien in der Umgebung abgegrast - es gibt nur noch Mini-Magerhühner als Suppenhuhn.
Mit Fleischhuhnkarkassen oder Kleinteilen davon fang ich nicht an. Das kommt an den Geschmack einer Suppe, die aus einer 3-jährigen Hühnermatrone gekocht wurde, geschmacklich nicht ran, da diese Hühner / Hähnchen ja noch jünger sind, als die als Suppenhuhn ausgewiesenen Leghennen.
Ein junger Ochse kommt auch nicht an den Geschmack von alter Kuh ran, weil Fleisch und Fett eine ganz andere Reife haben.
Zum Glück gibt's bei meinen beiden Rindfleischlieferanten neben Jungbullen auch immer mal wieder alte Kuh.

Wie Marion1707 schreibt, den Geschmack älterer Tiere kennen viele nicht mehr und viele ekeln sich auch davor. Das reflektiert halt der Markt.
Bis ich mal die Muse habe, eigene Hühner zu halten werd ich mich wohl mit Rindssuppe begnügen. Ist ja auch was Feines. 😋
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Mitglied seit 27.01.2014
1.736 Beiträge (ø0,46/Tag)

„Naja, scheinbar bin ich nicht allein mit meinem Problem.„ nein das bist du nicht puppeb.

Ich hab auch schon etliche Versuche hinter mir.

Hühnersuppe und Frikasse gefällt mir gut, wenn ich ein Fleischhuhn und ein Ausgedientes zusammen in den Topf gebe. Nach dem putzen der Hühner kommen die Knochen nochmal zurück in die Brühe und simmern da noch eine Weile vor sich hin, das bringt nochmal Geschmack, finde ich.

„Zum Glück gibt's bei meinen beiden Rindfleischlieferanten neben Jungbullen auch immer mal wieder alte Kuh.“
Wie alt ist dann eine solche Kuh, puppeb?

VG
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