Wer als Kochanfänger auf Fix-Produkte setzt, hat vielleicht noch nicht die richtigen Rezepte gefunden, um sich ganz ohne Hilfsmittel an den Herd zu wagen. Hier kommen frische Gerichte ohne Tüte – für alle, die beim Kochen den nächsten Step wagen wollen.
Tütchen auf und Essen fertig. Klingt praktisch und fast zu schön, um wahr zu sein. Auch wir lieben die schnelle und unkomplizierte Küche, wenn doch nur die Inhaltsstoffe in der Convenience-Abteilung nicht so fragwürdig wären. Zugegeben hat sich auch in diesem Sektor einiges getan und viele Hersteller haben ihr Sortiment um Produkte erweitert, die ganz ohne kritische Zusatzstoffe auszukommen. Doch mit einem frisch gekochten Gericht können sie es sicherlich nicht aufnehmen. Die Tüten bleiben etwas für die ganz schnelle Nummer.
Mit etwas mehr Muße am Herd brauchen alle Koch-Neulinge auf jeden Fall ein Rezept. Am besten eines, das klare Ansagen macht und wenig kompliziert Lust darauf macht, es auch einmal ohne bunte Tüte auszuprobieren. Dabei bleiben wir thematisch natürlich in der Fix-Abteilung, um den ausgemachten Fans die Umstellung zu erleichtern.
Das Geheimnis in der Tüte
Nach diesen leckeren Eindrücken zurück zur Tüte und dem ominösen Pulver, das aus einer wilden Mischung an getrocknetem Gemüse, Gewürzen und oftmals Molkeerzeugnissen besteht. Dazu gesellen sich in der Regel Salz, Extrakte, Aromen, Stärke und Öl. Eine ausgeklügelte Hilfestellung – doch auch mit den meisten Fix-Produkten wird gekocht. Die rezeptähnlichen Anweisungen auf der Tütenrückseite müssen genau befolgt werden. Dann wird Gemüse geschnitten, Kartoffeln geschält, gebraten, gerührt, Reis oder Nudeln gekocht oder Käse gerieben.
Das Einzige, was tatsächlich immer entfällt, ist die lästige Zubereitung von Zwiebeln, das muss man jeder Tüte lassen. Sie zu schälen und zu schneiden, macht keinen Spaß, aber wenn sie einmal in der Pfanne glasig dünsten und sich ihr Aroma in der ganzen Küche entfaltet, dann ist genau das der Anfang von etwas ganz Wunderbaren. Die köstliche Basis von so ziemlich jedem Gericht. Dieser Geschmack ist schlecht einzufangen und zu verpacken. Für uns das beste Argument, es einmal ohne Tüte zu versuchen, denn wenn die Zwiebeln einmal so weit sind, ist alles andere auch für Kochneulinge ein Klacks.
Perfekt gewürzt
Für viele Unerfahrene ist der kritischste Punkt am Herd der, an dem gewürzt wird. Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen, denn die Palette an Gewürzen ist groß und die meisten Rezepte geben nur wage Auskunft darüber, wie viel an Salz und Pfeffer benötigt wird. Um mal bei den absoluten Basics zu bleiben. Da dieses Thema ohnehin voller Unsicherheiten steckt, bieten sich für den Anfang Rezepte an, die mit wenigen Gewürzen auskommen. Tastet euch am besten langsam heran. Würzen und Abschmecken, Nachwürzen und wieder Abschmecken – bis es für euch stimmt. Die besten Anfängergewürze sind mit Sicherheit Muskatnuss für Kartoffelgerichte, frisches oder getrocknetes Basilikum für Gerichte mit Tomaten, Paprikapulver für alles, was deftig daher kommt und Currypulver für einen Hauch von Exotik. Was es einmal in den Gewürzschrank geschafft hat, hält sich meistens eine lange Zeit – Gewürze sind also eine Investition in viele neue Gerichte mit ganz viel Geschmack.
Die Sauce macht's
Doch wo bleibt da die Sauce, die wie durch Zauberhand aus Wasser und Tüteninhalt entsteht? Auch das ist keine Zauberei, denn mit wenigen Zutaten wird es auch ohne Helferlein richtig sämig. Hier müssen wir allerdings zugeben, dass die Tüte die schnelle Nase vorn hat. Eine richtig gute selbstgemachte Sauce benötigt eben Zeit, um einzukochen, ordentlich Geschmack zu entwickeln und alle Aromen miteinander zu verbinden. Das ist es uns wert und so setzen wir auf Rezepte, die mit Sahne, Schmand, Tomatenmark, passierte Tomaten oder Kokosmilch.
Die Königin unter den Saucen, die vor allen Dingen gekochten Gemüsesorten den nötigen Pfiff verleiht, aber auch die Basis vieler Klassiker der Deutschen Küche ist, ist die sogenannte Mehlschwitze. Sie wird aus Butter, Margarine oder auch Öl und Mehl zusammengerührt. Während die beiden Komponenten im heißen Topf unter Rühren miteinander verklumpen und dabei so gar nichts an eine schöne Sauce erinnert, wird das Kochwasser des Gemüses, Wasser oder Brühe hinzugegeben. Wie durch Zauberhand entsteht blitzschnell eine tolle sämige Sauce, die zu fast allem passt. Auf diesem Prinzip basieren auch Hühnerfrikassee oder Königsberger Klopse. So einfach und schnell gemacht, das schafft selbst der neuste Neuling in der Küche.
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