Wie verhindert man Eiskristalle in Eiscreme?

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Mitglied seit 18.02.2016
4 Beiträge (ø0/Tag)

Ich mache Speiseeis selbst. Dazu nutze ich eine Kompressor-Eismaschine (Unold 48816). Die Grundmasse stelle ich nach einer Rezeptur einer professionellen Eismacherin bei der ich mal ein Eisseminar belegte her. Das fertige Eis bewahre ich in einer separaten Gefrierbox bei -11 Grad auf. Meines Erachtens mache ich alles richtig. Trotzdem bildet mein Eis Eiskristalle. Den Geschmack beeinträchtigt das natürlich nicht, aber das Ideal ist nun mal cremiges Eis.
Ich habe den Verdacht, dass es am Rührwerk der Eismaschine liegt. Das ist aus Kunststoff und hat 1-2mm Luft zum Rand des Gefrierbehälters. Bei professionellen Eismaschinen sind die Schaber der Rührwerke messerscharf und kratzen die Masse vom Gefrierbehälter ab. Ich vermute, dass das die Bildung von Eiskristallen verhindert.
Habe ich damit Recht, oder hat jemand eine andere Erklärung? Kennt jemand eine gute Eismaschine mit Rührwerk aus Metall, das die Masse ebenfalls direkt abkratzt?
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Mitglied seit 22.09.2014
6.089 Beiträge (ø1,73/Tag)

Hi Niki,

ich antworte jetzt mal in die Tüte, sprich ich weiß nicht, ob es wirklich daran liegt, aber das ist mir als erstes in den Sinn gekommen:

Ich habe jahrelang bei Mövenpick in einer Eisboutique gearbeitet. Das Eis wurde nachts im Froster aufbewahrt (bei -25 Grad) und kam morgens bei -17 Grad der Eistruhe in eben diese... Eine Freundin von mir, die ein Cafe hat und Eis anbietet, macht es nicht anders.

Selbst meine Eistruhe hat -18 Grad voreingestellt... Vielleicht sind -11 Grad nicht genug? Also schon genug, um das Eis zu servieren, aber nicht genug, um es aufzubewahren...

Ich könnte mir vorstellen, dass bei den etwas niedrigeren Temperaturen immer mal wieder etwas antaut und dann wieder einfriert, wenn man den Gefrierschrank aufmacht. Und genau das bringt dann halt Eiskristalle.

Mal sehen, vielleicht melden sich ja noch Leute mit mehr Wissen zu Thema Eis.

Lieben Gruß

TanteAnnette
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 22.09.2017
3.135 Beiträge (ø1,29/Tag)

Kommt auch sehr auf die Zutaten an. Ein gutes Sahneeis bildet weniger schnell Kristale aus als zb ein Milcheis oder eines bei dem mit Molke nachgeholfen wurde.

Rühren ist auch wichtig.. je mehr das Eis gerührt wird desto cremiger wird es.

Antauen und einfrieren, antauen und einfrieren ist für Eis auch ziemlicher murks. Das sollte durchgehend kalt gestellt sein und dann zum servieren etwas antauen, damit es schön cremig schmeckt.
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Viele Grüße
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Mitglied seit 16.12.2003
58.667 Beiträge (ø7,86/Tag)

könntest du mal die Hauptzutaten angeben und grob beschreiben wie du dein Eis herstellst ? nur damit man son paar Faktoren ausschliessen kann.
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Mitglied seit 18.02.2016
4 Beiträge (ø0/Tag)

Erstmal herzlichen Dank für die bisherigen Antworten! Das ging ja ratz fatz 😊
Nichts gegen Mövenpick, aber das ist Industrieeis mit viel eingearbeiteter Luft und allen möglichen Zusatzstoffen. Damit ist es natürlich kein Problem "perfektes" Eis herzustellen. An der Temperatur liegt es definitiv nicht. Die hat mir ein Profi empfohlen der selbst eine Eisdiele betreibt.
An zu wenig Sahne liegt es ebenfalls nicht. Das habe ich ausprobiert und das Ergebnis war immer das Selbe. Das Thema antauen und wieder einfrieren kann auch abgehakt werden, da die Kristalle von Anfang an da sind.
Zur Frage nach den Zutaten:
Milch, Sahne, Zucker, Dextrose, Magermilchpulver und Salz bilden die Basis. Im Verhältnis 61-65% Flüssigstoffe zu 35-39% Feststoffe. Die Zutaten werden in der Regel nicht erhitzt, sondern nur gemischt und gut mit dem Zauberstab gemixt. Die Masse kommt dann in die vorgekühlte Eismaschine.
Jetzt bin ich mal gespannt ob ich hier eine unlösbare Aufgabe gestellt habe 😂
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Mitglied seit 28.01.2002
6.034 Beiträge (ø0,74/Tag)

Ich benutze auch eine Unold Eismaschine. Zwar ein anderes Modell, aber auch bei meiner ist der Rührarm aus Plastik und schließt nicht bündig, dennoch habe ich keine Kristalle im Eis. Ich bewahre mein Eis bei -18 Grad in Lock & Lock Dosen auf.

Rezepturen habe ich schon viele getestet... klassisch mit Sahne und Eigelb, Sorbets mit Eiweiß, Sorbets ohne Eiweiß mit Johannisbrotkernmehl, Eis auf einer gekochten Basis mit Stärke ohne Ei, mit und ohne Alkohol. Die Ergebnisse sind immer unterschiedlich, aber immer ohne Kristalle. Ich tippe auf entweder die Temperatur oder das Aufbewahrungsbehältnis.
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Mitglied seit 18.02.2016
4 Beiträge (ø0/Tag)

An der Gefriertemperatur kann es nicht liegen. Bis vor kurzen habe ich das Eis ebenfalls bei -18 Grad gelagert. Weil ich die Temperatur in Verdacht hatte, habe ich die separate Gefrierbox in der nur Eis gelagert wird gekauft. Das Ergebnis ist das Gleiche.
Auch ich benutze Boxen mit Clickverschluss.
Welches Modell von Unold hast du denn?
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Mitglied seit 28.01.2002
6.034 Beiträge (ø0,74/Tag)

Ich habe die Unold Gusto (48845). Du sagst, du erhitzt die Zutaten nicht. Darauf verzichte ich nur bei Sorbet. Macht es bei deinem Sahneeis einen Unterschied, wenn du die Masse richtig kochst und dann abgekühlt in die Maschine gibst? Verwendest du kein Ei? Irgendeinen Emulgator braucht man normalerweise schon, sei es Ei oder Johannisbrotkernmehl oder Frischkäse/Stärkemehl.
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Mitglied seit 18.03.2014
9.294 Beiträge (ø2,5/Tag)

Zitat von Hegau-Niki am 29.04.2018 um 19:43 Uhr

„Zur Frage nach den Zutaten:
Milch, Sahne, Zucker, Dextrose, Magermilchpulver und Salz bilden die Basis. Im Verhältnis 61-65% Flüssigstoffe zu 35-39% Feststoffe.“


Dass es am Rühren liegt kann ich mir nicht vorstellen. Das kannst du aber einfach prüfen: Wenn es direkt aus der Maschine cremig ist dann ist es auch richtig gerührt. Wenn sich später Eiskristalle bilden liegt es an der Lagerung oder am Rezept. Jetzt sind -11°C aber für die meisten Eisrezepte gerade ideal. Ich vermute auch, dass da ein Bindemittel fehlt.

Poste doch mal mal ein Rezept mit Mengenangaben damit man das nachrechnen kann.

Viele Grüße vom Rand der Welt
Manfred

Ich koche gerne mit Alkohol. Manchmal gebe ich sogar welchen ins Essen (Vincent Klink)
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 22.09.2017
3.135 Beiträge (ø1,29/Tag)

Zitat von Hegau-Niki am 29.04.2018 um 19:43 Uhr

„....Das Thema antauen und wieder einfrieren kann auch abgehakt werden, da die Kristalle von Anfang an da sind.



An der Lagerung kann es auch nicht liegen wenn er das Eis schon so aus der Maschine holt.
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Viele Grüße
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Mitglied seit 21.04.2006
2.788 Beiträge (ø0,42/Tag)

Zitat von DieKalimera am 30.04.2018 um 10:02 Uhr

„Verwendest du kein Ei? Irgendeinen Emulgator braucht man normalerweise schon, sei es Ei oder Johannisbrotkernmehl oder Frischkäse/Stärkemehl.“



Das klassische italienische Eis kommt generell ohne den Zusatz von Ei aus. Das ist eine deutsche Geschichte zu glauben, dass Eis nur mit Ei als Emulgator funktioniert. Aber das dürfte mit dem Problem wenig zu tun haben.

Ich denke, dass es eher am kalten Verrühren der Zutaten liegt. Als Kristalisationskern genügt ja schon eine geringe Menge einer Zutat, die sich nicht komplett aufgelöst hat. Die nimmt man in der kalten Masse nicht unbedingt wahr, aber zur Kristalisation reichts. Ist mir auch schon passiert, wenn ich (aus Faulheit oder Zeitnot) meine Eismasse mal wieder kalt zsammenrühre und mir das Erhitzen spare. Die ist grundsätzlich nicht viel anders als deine (Milch, Sahne oder Mascarpone, Zucker, Dextrose, ev. TrockenGlucose und/oder Magermilchpulver, Salz und dann weitere Zutaten). Gelagert wird Eis bei uns allerdings normalerweise nicht wirklich. Nach der Herstellung für ein paar Stunden, bis es gegessen wird, oder ein Rest, aber selbst der überlebt meist nicht längere Zeit und kommt deswegen auch ganz normal ins Gefrierfach.
Ich habe damals allerdings die Unold Cortina gekauft, zum einen, weil uns die Menge (knapp) reicht, zum anderen, weil bei der Gusto der Abstand Rührwerksarm-Wand deutlich größer war (die anderen gabs damals noch nicht, Kalimeras Gusto war neu auf dem Markt). Einen Metallarm, der am Alubecher schabt fände ich jetzt allerdings auch nicht so toll. Der Metallarm ist eher der Menge und auch Maschinenlaufzeit geschuldet, für den Hausgebrauch sollte es eigentlich auch so ganz gut funktionieren.

Ich habe als Schülerin in einer Eisdiele gejobbt und zwar nicht wie die meisten nur oben im Verkauf, sondern ich bin ziemlich schnell auch unten in der Eisküche gelandet (und wenn ich bei meinen Eltern bin gehe ich da besuchsweise heute noch hin, mittlerweile macht der Sohn das Eis). Allerdings wurde dort die Eismasse generell heiß zubereitet, nicht nur weil das Pasteurisieren der Masse zum Verkauf Vorschrift war, sondern auch, weil das die Rückkristalisation im Eis vermindert. Deswegen mache ich das auch heute noch so, außer eben s.o..

Liebe Grüße Claudia
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Mitglied seit 08.02.2003
17.710 Beiträge (ø2,28/Tag)

Hallo,

eis muss bilanziert werden, wenn nur eine Kleinigkeit nicht stimmt, dann bilden sich Kristalle, schau doch mal bei Simons Patisserie, er hat ein tolles Buch darüber geschrieben, mit perfekten Rezepten, hier ist er als Commi Simon Mitglied.

Rosalilla

Wenn Niemand perfekt ist,
dann bin ich Niemand!
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Mitglied seit 25.08.2015
18 Beiträge (ø0,01/Tag)

Wir haben die gleiche Maschine. Aber Eiskristalle gibt es bei uns nicht.

Unser Rezept ist das folgende.

3,5 % H Milch
Je Liter Milch 2 mal Sahne
Zucker
Eisbindemittel
Kakao

Das alles in einer Küchenmaschine mit einander verrühren. Dann sofort in die Eismaschine. Wenn fertig Essen bzw. Überschuss Portionsweise in Behälter geben und dann in der Tiefkühltruhe einfrieren.
Weder das frische Eis noch das eingefrorene hat bei uns Eiskristalle.
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Mitglied seit 04.06.2018
18 Beiträge (ø0,01/Tag)

Hi,

ist echt Zutatenabhängig.

Viele Grüße
Gabriel018
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Mitglied seit 16.04.2008
4.319 Beiträge (ø0,73/Tag)

Hallo,

zum normalen Zucker gebe ich noch Glukose und Invertzucker.
Normales Eis mache ich schon mit Eigelb, welches bei 80° zur Rose abgezogen wird. Das Ergebnis ist schon sehr cremig.
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