Wie jungen, kranken Hund auslasten?

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Mitglied seit 21.08.2007
17.729 Beiträge (ø2,9/Tag)

Wie würdet Ihr einen halbjährigen und entsprechend ungestümen Retriever mit leichter Hüftgelenksdysplasie körperlich auslasten?
Ich weiß, überall kann man lesen, dass man mit jungen/gelenkskranken Hunden nicht Fahrrad fahren soll. Aber ich denke, dass langsames Radeln, gerade so schnell, dass der Hund gerade so gleichmäßig und stetig trabt und nicht galoppiert, also wohl so etwa 7-10 km/h, über max. eine halbe, dreiviertel Stunde besser ist als energiegeladenes Rumtoben mit vielen abrupten Richtungswechseln.

Any ideas?
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Mitglied seit 06.02.2011
4.585 Beiträge (ø0,94/Tag)

Hallo

Einen jungen Hund kannst Du wunderbar über Kopfarbeit auslasten ... das macht genauso müde wie körperliche Anstrengung, Schnüffelteppiche, Suchspiele, Intelligenzspiele oder dann Spurensuche lege mit seinen Lieblingsleckerlies eine Spur im Garten der er folgen muss ... das bietet sich doch da geradezu an!

LG
Mamacanis
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Mitglied seit 27.04.2010
7.404 Beiträge (ø1,44/Tag)

Wie Mamacanis sagt - Kopfarbeit.

Retriever? Apportieren! Dafür wurde er gezüchtet.
Das geht mit Schwimmdummies auch super und gelenkschonend im Wasser.
Fährtensuche ist auch eine schöne Beschäftigung und - obwohl ruhig - powert das die Hunde richtig aus und macht ihnen auch richtig Spaß.
Mit Klickertraining alle möglichen Tricks erarbeiten ist auch gemäßigt, aber gut für die Konzentration. Du kannst dabei mit einem sog "Tap" auch gut die Hiinterhand trainieren: Hund bleibt mit den Vorderpfoten auf einem Fleck (mit einer Baumscheibe o.ä. markieren) und bewegt sich nur mit der Hinterhand. Geht mit Sitz, Platz, Steh, Drehen recht gut. Wenn die Grundlagen mal gelernt sind, kann man schöne Sachen drauf aufbauen.


Fahrrad würde ich mit einem Hund mit Hüftdysplasie nicht fahren, besonders wenn die Strecke viel harten Untergrund hat. Das ist für die Gelenke nicht gut. Mit 6 Monaten ist er ja auch noch nicht ganz ausgewachsen.
Wenn, dann mit dem Hund mitlaufen auf weicheren Waldböden.
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Mitglied seit 29.10.2007
4.532 Beiträge (ø0,75/Tag)

Hallo,

es gibt auch sehr gute Intelligenzspielzeuge aus Holz zum Motivieren und Denken, die hatte ich immer für meine Hunde nach OPs.
7 - 10 km/h ist m.E. viel zu viel! Ich würde hierzu den TA fragen.
Ansonsten schließe ich mich mamacanis und puppeb voll an.

LG Sylvia
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Mitglied seit 21.08.2007
17.729 Beiträge (ø2,9/Tag)

Ja, Kopf-/Nasenarbeit habe ich auch empfohlen. Das ist ja aber mehr für das geistige Auslasten.
Schwimmen wäre sicher das Beste, ist aber zumindest jetzt im Winter wohl eher kontraproduktiv - ein beheizter Pool steht leider nicht zur Verfügung.

Und warum sind 7-10km/h "viel zu viel"? Das ist zumindest bei unserem mittelgroßen Hund die normale Trabgeschwindigkeit, wenn der Tacho an meinem Rad nicht lügt. Der TA hat quasi jegliche Bewegung verboten und dazu geraten, einen Spezialisten draufschauen zu lassen. Da wird wohl gerade auf einen Termin gewartet. Bewegungsverbot geht bei einem Halbwüchsigen aber irgendwie an der Realität vorbei....
Aber ich habe habe keine Ahnung von HD. Ist da jegliches Laufen kontraproduktiv?
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Mitglied seit 06.02.2011
4.585 Beiträge (ø0,94/Tag)

Hallo

Bei HD sind die Kugelgelenke der Hüftknochen oft so flach das sie nicht in der Gelenkpfanne halten ... belastet man dann diese Gelenke im Wachstum wird es nur noch schlimmer... gerade in diesem Alter sind die Gelenke noch nicht richtig ausgebildet das Knochengerüst hält nur durch Knorpel, Muskeln und Sehnen zusammen belastet man das zu stark verursacht man Schäden welche nicht mehr reparabel sind und sich durchs ganze Erwachsenen Alter ziehen. Man rechnet beim mittelgrossen Hund das er erst mit etwa 15 Monaten fertig ist mit dem Knochen und Gelenkwachstum und wenn der Tierarzt schon jegliche Bewegung verbietet dann sollte man sich auch weitestgehend daran halten.

LG
Mamacanis
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Mitglied seit 21.08.2007
17.729 Beiträge (ø2,9/Tag)

Okay.
Vielleicht haben sie ja Glück und es ist doch was anderes....
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Mitglied seit 27.04.2010
7.404 Beiträge (ø1,44/Tag)

Zitat von TPunkt am 23.11.2022 um 12:50 Uhr

„Ja, Kopf-/Nasenarbeit habe ich auch empfohlen. Das ist ja aber mehr für das geistige Auslasten.
Schwimmen wäre sicher das Beste, ist aber zumindest jetzt im Winter wohl eher kontraproduktiv - ein beheizter Pool steht leider nicht zur Verfügung.

Und warum sind 7-10km/h "viel zu viel"? Das ist zumindest bei unserem mittelgroßen Hund die normale Trabgeschwindigkeit, wenn der Tacho an meinem Rad nicht lügt. Der TA hat quasi jegliche Bewegung verboten und dazu geraten, einen Spezialisten draufschauen zu lassen. Da wird wohl gerade auf einen Termin gewartet. Bewegungsverbot geht bei einem Halbwüchsigen aber irgendwie an der Realität vorbei....
Aber ich habe habe keine Ahnung von HD. Ist da jegliches Laufen kontraproduktiv?“



Der Hund braucht keinen beheizten Pool. Labrador Retriever z.B. wurden gezüchtet, um vor der Küste Neufundlands Fischernetze aus dem Wasser zu ziehen, Labrador und Golden Retriever um Wasservögel nach der Jagd aus dem Wasser zu holen. Gejagt werden Wasservögel im Herbst / Winter. Die Hunde kommen also gut mit kaltem Wasser zurecht, wenn sie in Bewegung bleiben und auch im Anschluß nicht im Kalten irgendwo rumliegen. Die haben Unterwolle, die gut isoliert. Natürlich einen 6 Monate alten Hund nicht stundenlang im kalten Wasser lassen. Aber ein bißchen rein - raus mit anschließendem Abrubbeln und dann im warmen Haus trocknen hält er schon aus.
Unser Labrador hat sich im Winter im örtlichen Teich gelegentlich das Eis aufgebrochen und ist rein, von sich aus.

7 - 10 km kontinuierlich laufen ist zu viel für das Alter, besonders wenn er eine Fehlstellung in der Hüfte hat. Die Strecke zu Fuß mit einem erwachsenen, gesunden Hund ist kein Problem. Da kann der Hund ja auch mal Gangart ändern und ein wenig schnüffeln.
Mit dem Rad muß er mitlaufen, meist auf hartem Asphalt. Das ist harte Arbeit für die Gelenke.

Ansonsten würde ich mich nach dem TA richten, zumindest bis der Spezialist draufgeschaut hat. Der wird dann sicher auch noch Tipps haben. Auf 'was anderes' würde ich nicht unbedingt hoffen. Hüftdysplasie ist relativ einfach zu diagnostizieren (wobei natürlich auch ein TA irren kann).
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Mitglied seit 18.01.2019
11.706 Beiträge (ø6,01/Tag)

Hatte auch mal ein GR mit leichten HD, jeden tag mit ihm im Wald gelaufen, Stocke Apportieren, er hat viel gerant und geschwommen, ist 12 geworden und erlitt dan einen Gehirnblutung.
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Mitglied seit 06.02.2011
4.585 Beiträge (ø0,94/Tag)

Zitat von PepeElPescador am 24.11.2022 um 06:50 Uhr

„Hatte auch mal ein GR mit leichten HD, jeden tag mit ihm im Wald gelaufen, Stocke Apportieren, er hat viel gerant und geschwommen, ist 12 geworden und erlitt dan einen Gehirnblutung.“




Pepe hat ein erwachsener Hund eine leichte HD ist das meistens nicht so tragisch ... hat man die Diagnose aber schon beim 6 Monate altem Tier, kann es sich entweder verwachsen wenn man viel Glück hat, so bleiben, ... oder aber sich zu einer schlimmen HD entwickeln und ein Hund mit einer schlimmen HD ist kein Spass, da hat das Tier ständig Schmerzen und ist in Dauerbehandlung oder wird im schlimmsten Fall eingeschläfert.

LG
Mamacanis
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Mitglied seit 21.08.2007
17.729 Beiträge (ø2,9/Tag)

>>>> Die Hunde kommen also gut mit kaltem Wasser zurecht, wenn sie in Bewegung bleiben und auch im Anschluß nicht im Kalten irgendwo rumliegen.<<<<

Na ja - man könnte hier zu einem kleinen Flüsschen laufen. Ich sage mal 15-20 Minuten Fußmarsch. Aber wenn der Hund nicht viel rennen soll? Der ist doch dann total ausgekühlt, bis man wieder Zuhause ist. Und mit dem Auto? Das wird ja auch nicht warm und ist heutzutage politisch höchst unkorrekt...
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Mitglied seit 18.01.2019
11.706 Beiträge (ø6,01/Tag)

Zitat von Mamacanis am 24.11.2022 um 09:14 Uhr




Pepe hat ein erwachsener Hund eine leichte HD ist das meistens nicht so tragisch ... hat man die Diagnose aber schon beim 6 Monate altem Tier, kann es sich entweder verwachsen wenn man viel Glück hat, so bleiben, ... oder aber sich zu einer schlimmen HD entwickeln und ein Hund mit einer schlimmen HD ist kein Spass, da hat das Tier ständig Schmerzen und ist in Dauerbehandlung oder wird im schlimmsten Fall eingeschläfert.

LG
Mamacanis“


Das ist mir bekannt, es würde bei ihr als junghund festgestellt
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Mitglied seit 27.04.2010
7.404 Beiträge (ø1,44/Tag)

Zitat von TPunkt am 24.11.2022 um 09:53 Uhr

„>>>> Die Hunde kommen also gut mit kaltem Wasser zurecht, wenn sie in Bewegung bleiben und auch im Anschluß nicht im Kalten irgendwo rumliegen.<<<<

Na ja - man könnte hier zu einem kleinen Flüsschen laufen. Ich sage mal 15-20 Minuten Fußmarsch. Aber wenn der Hund nicht viel rennen soll? Der ist doch dann total ausgekühlt, bis man wieder Zuhause ist. Und mit dem Auto? Das wird ja auch nicht warm und ist heutzutage politisch höchst unkorrekt...“



Für einen Retriever, der sich normal bewegen darf wäre die Strecke ideal - laufen, im Wasser sein, wieder laufen. So schnell kühlen die dank Unterwolle nicht aus.
Meine Schäferhündin geht im Winter auch gern in den örtlichen Fluß. Auf einer halben Stunde Strecke hüpft sie immer mal wieder rein, schwimmt ein Stück, läuft wieder ein Stück, schwimmt wieder ein Stück, ... auch im Februar. Die hat keine Anzeichen von Unterkühlung und ist weniger gut für kaltes Wasser konzipiert als ein Retriever.


Ob's mit dem Hund deiner Freunde geht, muß man mit dem TA besprechen. Auf jeden Fall sind lange Fahrradstrecken für diesen Hund im Moment nicht geeignet (außer, er sitzt im Anhänger).
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Mitglied seit 21.08.2007
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Ich dachte halt, ich frage mal, weil man überall rauslesen kann, dass die Experten beim Thema "Radfahren mit dem Hund" davon ausgehen, dass ein 6stündiger Marathon gemeint sei, bei dem der Hund mit raushängender Zunge dem Herrchen hinterher wetzt. Dass das für junge oder kranke Hunde zu viel ist, ist mir auch klar.
Ich meinte aber langsames, dafür stetiges Radeln, angepasst an die natürliche Trabgeschwindigkeit des Hundes, die meiner Erfahrung nach bei mittelgroßen Hunden eben etwas über zügiger Schrittgeschwindigkeit des Menschen liegt.
Und ein bisschen Belastung ist ja auch wichtig für die Entwicklung - und bestimmt besser für die Gelenke als wilde Sprints mit abrupten Richtungswechseln und Rumhopsereien. Oder liege ich da völlig falsch?

Hunde sind Lauftiere und deren natürlichste, effektivste Gangart ist m.M.n. der lockere Trab. Außer bei Extremzüchtungen wie Mops oder Mastino vielleicht.
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Mitglied seit 27.04.2010
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Ein gesunder, erwachsener Hund kommt sicher mit moderaten Fahrradstrecken zurecht. Aber wir reden ja von einem Junghund, dem der TA eigentlich Bewegung verboten hat. Auf den Rat sollte man dann vielleicht auch hören.

Mit Welpen zwischen 3 und zwei 6 Monaten sollte man ja auch nur kurze Strecken spazieren gehen, wegen der Gelenk- und Muskelentwicklung.
Ein gesunder Junghund kann aber durchaus mit den Artgenossen rumtoben, weil das viele verschieden Muskelgruppen beansprucht. Die toben keine Stunde, meist wird's nach 10 Minuten eh ruhiger, der Hund sollte sich auch zurückziehen können, wenn's ihm reicht und bei Größenunterschieden sollte man drauf achten, daß die großen die kleineren nicht ständig über den Haufen rennen.
Neben dem Rad her trotten ist dagegen eine sehr einseitige Belastung.

Zur Belastung beim neben-dem-Rad hertragen: das kann man mal im Selbstversuch machen. 7 - 10 km auf hartem Untergrund barfuß (!) neben einem Radfahrer hertrotten und dann schauen, wie's einem selber geht damit.
Ob, wie lang und wie oft man das dann mit seinem Hund macht, muß man als Tierhalter entscheiden. Man sollte schon selber einschätzen können, was dem Tier gut tut oder auch nicht.
Ich persönlich gehe lieber mit dem Hund, weil ich nicht nur spazieren gehe, sondern auch Kopfübungen für den Hund einbaue.
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