Rescue Beagle Paul, die ersten 3 Wochen


Mitglied seit 18.01.2019
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Am 16. Oktober letzten Jahres verstarb unser Beagle Gonzo der Große. Im März 2022 war ihm ein 1.200 Gramm schwerer Krebstumor aus dem Bauch entfernt worden und er schien vollständig geheilt zu sein. Am Ende des Sommers letzten Jahres stellte sich heraus, dass er trotzdem Metastasen gebildet hatte, die ihn nicht sonderlich störten, aber er war überall. Im Oktober war es dann so schlimm, dass wir ihn eingeschläfert haben. Bis zuletzt war er ein treuer, lieber Begleiter und wollte nichts lieber, als den Tierarzt zu begrüßen, wenn sie kam, um ihn einzuschläfern.

Es war ruhig im Haus und Prinzessin Priscilla, die Beagle-Dame, war einsam.

Wir unterstützen mit einem Verein, den wir vor einigen Jahren gegründet haben, eine Organisation, die, wenn Beagles aus Tierversuchslabors befreit werden, ein gutes Zuhause für sie sucht. Dieser Verein meldete uns vor 4 Wochen, dass sie einen Hund hätten, für den sie ein Zuhause suchten. Ein 3-jähriger, kastrierter Rüde. Vor 3 Wochen durften wir ihn abholen. Es hat sofort geklickt. Er fühlte sich wohl bei uns und fühlte sich schnell zu Hause. Auch mit Prinzessin Priscilla geht es gut. Wir nennen ihn Paul, weil Paul Beagle, nach meinem Lieblingskinderbuchautor Paul Biegel


Man hat gemerkt, dass vieles neu für ihn war, die Spaziergänge im Wald, die Begegnungen mit anderen Hunden, die Fahrten mit ihm im Auto. Er liebt das alles. Mit uns in den Urlaub nach Frankreich zu fahren (um den Knallern von Sylvester zu entkommen, Dame hat eine Todesangst vor ihnen). Er liebte den Strand in der Normandie. Er möchte nichts anderes, als den ganzen Tag zu kuscheln und zu schmusen. Wenn ich auf der Couch liege, will er neben mir liegen und geknuddelt werden und schläft dann schnell mit seinem Kopf auf meiner Brust ein.

Ich habe keine Ahnung, was er in diesen drei Jahren alles ertragen und durchmachen musste, aber er braucht viele Streicheleinheiten, Kuscheln und Schmusen, Spielen mit anderen Hunden und Laufen im Garten und auf der Hundewiese. Das Einzige, was er noch lernen muss, ist an der Leine zu gehen. Ich glaube nicht, dass er jemals frei im Wald laufen kann, denn er hat einen enormen Jagdtrieb. Jede Duftspur, die er findet (und das sind nicht wenige), erregt ihn, er hat die Nase am Boden und will die Spur verfolgen, ihr folgen. Ich denke, ich werde im Frühjahr mit ihm mit Mantrailing beginnen, dafür ist er offensichtlich wie geschaffen.

Kurzum, ein wunderbarer Hund, der ein tolles Zuhause gefunden hat und sehr glücklich ist, bei uns zu sein.
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Mitglied seit 10.12.2016
1 Beiträge (ø0/Tag)

Was für eine schöne Geschichte und toll, dass er bei euch so ein gutes Zuhause gefunden hat nach allem was er sicherlich durchmachen musste! Auf hoffentlich viele gemeinsame Jahre!
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Mitglied seit 18.01.2019
11.706 Beiträge (ø6,01/Tag)

Danke!
Die Beagledame ist übrigens auch ein "Gnadenfall" aber das ist eine andere Geschichte.
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Mitglied seit 04.11.2015
925 Beiträge (ø0,3/Tag)

Guten Abend!

Ich finde das auch sehr, sehr schön von euch!
Und, auch dass Priscilla wieder einen Freund hat.

Vielleicht erzählst du auch einmal ihre Geschichte.....

LG. Claudia
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Mitglied seit 18.01.2019
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Über Priscilla
Gonzo, den wir als Welpen bekommen hatten, war etwa 3 Jahre alt, als wir in den Urlaub fuhren wollten. Gonzo kam in eine Beagle-Pension. In der Pension freundete er sich mit einer Hündin, Priscilla, an. Sie war von ihrem Besitzer an den Besitzer der Pension zurückgegeben worden, der ebenfalls Beagles züchtet. Die Besitzerin fand, dass es ein bisschen viel Arbeit war, so einen Hund zu haben, den sie sich nicht so vorgestellt hatte.
Nun, die Besitzerin der Pension beschloss, sie zu behalten. Nach 2 Jahren hatte sie einen Wurf, 8 Welpen.
Nach dem Wurf hatte sie ihren ersten epileptischen Anfall. Sie war nicht mehr zuchttauglich und somit ein Fall für die Gnade. Wir hörten diese Geschichte und sagten, wir würden sie gerne adoptieren. Seitdem lebt sie bei uns, mit Medikamenten ist die Epilepsie unter Kontrolle. Sie war aber immer ein Schlingel, immer auf der Suche nach einer Gelegenheit zum Plündern. Inzwischen ist sie eine alte Dame, grau und ruhig, aber ein Schatz.

Dieser Urlaub war vor 9 Jahre, seitdem nemen wir die Hunde lieber mit, also kein Mallorca oder Kanaren,
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Mitglied seit 18.01.2019
11.706 Beiträge (ø6,01/Tag)

Paul ist jetzt etwas über ein Monat bei uns, hat sich sehr eingewöhnt. Wil nichts lieber als Kuscheln. Er hat nur ein problematisches verhalten. Wenn er draussen ist, und von weiten andere Hunde sieht, Belt und Brüllt er, nicht agressief, aber zum begrussen. Er will dahin und Tag sagen, zerrt an der Leine und ist sehr sehr laut wie Beagle das sein können. Die andere Hunde ist das meist Egal, aber die Besitzer die Ihm noch nicht kennen finden das merkwûrdig oder störend. Diejenige die Ihm jetzt kennen, wissen, das ist Paul, der ruft uns. Wenn die in der Nähe sind und sich beschnufflet haben ist wieder ruhe im Puff. Es ist eindeutig keine Agression, aber verhalten was ich ihm noch ablernen muss.
Auf der Hundespielwiese ist er ganz sozial und lieb, bei kleine Hunde und Welpen Freut er sich, spielt und Rennt. In der Beaglegruppe muss er noch seine Stelle in den Ranking finden, aber rennt mit die Gruppe mit über den Platz
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Mitglied seit 21.12.2005
6.362 Beiträge (ø0,95/Tag)

Ach wie schön das Ihr so einem armen Zwerg ein Zuhause gegeben hat und noch schöner das sich Paul wohl fühlt.
Ne...also was er die 3 Jahre erlebt hat möchte ich auch gar nicht wissen. Ich fürchte das ist mehr als unsere Menschenseele erträgt.
Ist es so unmöglich den Jagdtrieb bei einem Beagle zu unterbinden ? Wenn ich so überlege: ich kenne keinen einzigen freilaufenden Beagle. Da würde ich versuchen dran zu bleiben. Ich habe ne Galga-Mix die irgendwann (nachdem sie den Schock nun in der Zivilisation angekommen zu sein) ihren Jagdtrieb entdeckte und bis zu (Rekord) 13 Minuten im Wald verschwunden war. Nix zu sehen von ihr nur ab und an von sehr weitem ihren "Jagdschrei". Das Problem ist, sie ist wie ein kleines Kind im Supermarkt: lass sie nur 3 Sekunden aus den Augen und sie ist verschwunden und kommt aus einer völlig anderen Richtung zurück, zudem bewegt sie sich völlig lautlos im Unterholz.
Rückruf-Kurs gebucht, 6 Monate Training und sie aus der Jagd heraus abrufbar. Klar stellt sie sich manchmal taub aber wenn ein Brüll von mir kommt, überlegt sie sich das Lächeln
Wenn es bei Paul so gar nicht geht, die Schleppleinen sind ja prima.

An dem Verhalten anderen Hunden gegenüber musst Du aber dringend arbeiten (kein Vorwurf !!!) aber nicht jeder lässt sich anbellen. Meine Beiden sind z.B. gewohnt ständig von kleinen Hunden angebellt zu werden und lächeln nur müde. Ab einer gewissen Grösse (und das fängt bei Beagle-Größe an) gibt es Antwort und ganz ehrlich: es ärgert mich maßlos wenn andere Hunden meinen meine anbellen/verbellen zu müssen und ich habe 46 KG geballte Wut an der Leine. Das ist jetzt so oft passiert, dass meine Hündin unverträglich geworden ist (mit fast allem) und ich mit dem Training wieder da anfangen muss, wo ich eigentlich vor 4 Jahren aufhören konnte.

Wie gesagt: absolut nicht böse gemeint aber ein ständig kläffender Hund kann die Trainingserfolge des Anderen zunichte machen.

Und nu: viel Freude an Paulchen Lächeln
LG
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