Tolles Stellenangebot bringt große Probleme innerhalb der Familie mit sich - was mache ich bloss? (sorry, sehr lang)

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Mitglied seit 11.06.2006
13.221 Beiträge (ø2,01/Tag)

Hallo zusammen ....

ich weiß, dass hier eine Kochseite ist (das vorweg Na! ), aber ich habe hier schon oft von den Meinungen anderer profitiert, und deswegen möchte ich gern mal die Sicht von Außenstehenden hören, da die Freunde, die ich/wir um ihre Meinung und ihren Rat gefragt haben, sich nicht als objektiv herausgestellt haben mit ihren Ratschlägen ...

mir brummt seit eineinhalb Wochen der Kopf, weil ich einfach nicht weiß, was richtig ist ...

******

Mein Mann hat einen Superjob innerhalb seiner Firma angeboten bekommen, als Geschäftsführer/Niederlassungsleiter.

Das ist eine richtig, richtig tolle Sache für ihn und eine berufliche Chance, die so sicher nicht nochmal wieder kommen wird ... und er möchte das auch unheimlich gern machen.

Auf der einen Seite freue ich mich riesig für ihn ... wenn da nicht der Haken wäre:

Der ''neue Job'' ist 8000 KM weg und der Vertrag liefe auf 3 Jahre mit der Option auf Verlängerung ...

Herrn Jienniasy wäre es das liebste, wenn wir im August alle die Koffer packen und als Familie losziehen ...

Die Kinder sind entsetzt und wollen keinesfalls weg.

Hier ist ihre Schule, der erste feste Freund meiner Großen, alle Freunde und Freundinnen, der Opa, ihre Vereine kurz: ihr komplettes soziales Netz ...

Ich habe hier auch alle meine Freunde, meine Schwester und meinen Bruder mit ihren Familien, meinen Job ... und von mir aus ''weg'' wollte ich nie (ich hatte niemals die die Ambition, auszuwandern oder mal für ein paar Jahre im Ausland leben zu wollen ...)

Trotzdem würde ich sofort alles stehen und liegen lassen, um mit meinem Mann zu gehen ... ''wenn'' ... ja, wenn da nicht die Kinder wären, die partout nicht wollen...

Meine Kinder hatten jetzt die pfiffige Idee, das wir das doch machen sollen (Herr Jienniasy und ich) und die beiden Fräuleinchens (14 und knapp 16 Jahre alt) bleiben beim Opa (also in unserem Haus, bei ihren Freunden, ihrer Schule etc) ...

Opa Jienniasy steht der Idee grundsätzlich zwar recht aufgeschlossen gegenüber, hat aber bedenken, weil er ja auch mit seinen 75 Jahren (obwohl körperlich und geistig fit) nicht mehr der Jüngste ist...

Herr Jienniasy hält von der Idee genauso viel wie von der Überlegung, dass er Allein gehen soll ... gar nix ... er will das die ganze Familie mitzieht.

und ich ... tja ... ich hänge komplett dazwischen.

Ich will nicht ohne meinen Mann hierbleiben [wir hatten vor 20 Jahren schon mal 'ne Wochenend-(Fern-, aber nicht sooo fern) -beziehung, und ich komme da absolut nicht gut mit zurecht] ... und von ''Wochenendbeziehung'' könnte hier ja auch keine Rede sein, da wäre ''sich sehen'' alle paar Wochen/Monate mal drin ...

Ich will aber auch meine Kinder nicht allein hier lassen, obwohl ich es ihnen (und meinem Vater, mit Unterstützung meiner Schwester) durchaus ''zutrauen'' würde, dass die das gut gebacken kriegen ... ich glaub, ''ich'' bin einfach noch nicht so weit, das ich da wirklich soweit loslassen könnte ....

Ich weiss einfach nicht, was ich machen soll ...

Pfeil nach rechts ... die Kinder ''zwingen'' mitzukommen (mit ganz viel Bauchweh?) ?

Pfeil nach rechts ... die Kinder ''da-lassen'' und mit Herrn Jienniasy allein gehen (mit mindestens genauso viel Bauchweh) ?

Pfeil nach rechts ... Mit den Kindern hier bleiben und Herrn Jienniasy allein-gehen-lassen ... und kreuzunglücklich hinterherjammern?

Pfeil nach rechts ... Herrn Jienniasy das ganze Projekt ausreden, damit er auch nicht geht ... und riskieren, dass er das nicht gut wegsteckt und mir irgendwann mal vorwirft, das ich ihn ausgebremst habe?

Das liebste wäre mir inzwischen, er hätte das Angebot nie bekommen ... was ist richtig, was ist falsch?

Ich möchte nicht, das meine Ehe deswegen den Bach runtergeht ...


Lieben Gruß
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 21.06.2009
2.687 Beiträge (ø0,49/Tag)

Hi Jienniasy,


spontan die Lösung: ihr beide geht, die Kinder bleiben bei Opa. Ich habe Senioren kennengelernt, die mit 80 sowas von fit sind, da können sich manch Junge ne dicke Scheibe runterschneiden.


lg mayordomus
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Mitglied seit 16.08.2008
3.012 Beiträge (ø0,52/Tag)

Hallo Jienniasy,

das ist wirklich eine vertrackte Situation. Ich könnte spontan überhaupt nicht sagen, welche der Möglichkeiten die beste ist. Ich glaube da hilft nur, alle Beteiligten um einen Tisch setzen, reden, reden, reden, alle Szenarien mal mental durchspielen und schauen ob sich was rauskristallisiert, mit dem Euer Bauchgefühl sich anfreunden kann.
Bis wann muss Dein Mann sich denn entscheiden?

LG, Claudia
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 19.06.2009
4.609 Beiträge (ø0,84/Tag)

Hi!

Bauchgefühl. Nicht das Netzwerk, der Schulabschluss wäre mir wichtig. Wenn der im Ausland nicht (gleich gut) zu machen ist, ist das ein KO-Kriterium für eine Mitnahme der Kinder. Mir persönlich wären sie zu jung, sie beim Opa zu lassen. Ich würde sie mitnehmen.

ESCH
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 07.06.2009
283 Beiträge (ø0,05/Tag)

Schwierig, schwierig. Also ich hätte selber nix gegen weg von hier, aber einfach weil ich selber mit knapp 10 "rausgerissen" wurde aus meiner Heimat, auch gelitten habe aber mich hier sehr wohl fühle. Nichtsdestotrotz hätte ich kein Problem woanders weit weg neu anzufangen.

Mit den Kindern gehen wäre die Ideallösung natürlich. Meinst du sie würden unendlich leiden (abgesehen vom Heimweh) wenn sie woanders ein neues Leben anfangen?

3 Jahre ist eine sehr lange Zeit, ohne Mann würde ich diese Entfernung nicht mitmachen, ich für mich. So von NRW nach Bayern über ne gewisse Zeit ok aber allein gut 8000 km entfernt? Never.

Kinder zurücklassen? Also ich glaube das ist schwer zu beantworten, im Normalfall NEVER. Ich glaube es wäre für euch einfacher wenn die Kids kleiner wären, so im Teeniealter ist das natürlich nicht einfach.

Darf ich dich was Persönliches fragen? Was sagt dein Herz dazu, ich meine deine erste Reaktion? Das ist meist das Richtige.

Gibt es für deinen Mann nicht eine andere Aufstiegsmöglichkeit nicht ganz so weit weg? Ich habe den Eindruck er arbeitet für ein großes Unternehmen, vlt. haben die hier noch andere gute Stellen in Aussicht.

Letzen Endes könnt ihr nur gemeinsam eine Entscheidung treffen.
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Mitglied seit 11.06.2006
13.221 Beiträge (ø2,01/Tag)

@Claudia:

Er muss sich in den nächsten zwei Wochen entscheiden, ob er das Angebot annimmt (wenn er Ablehnt geht das Angebot in die Ausschreibung) ... also auch nicht gerade sehr viel Zeit ...

Lieben Gruß
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 15.08.2007
15.117 Beiträge (ø2,46/Tag)

Hallo,

wirklich raten kann man nicht, da müsste man schon selbst in deiner Haut stecken. Wir können hier nur so ein paar Modelle vorstellen, wie eine Lösung aussehen könnte.

1. Mann ausbremsen: Nein, wenn er das machen will, würde er der verpassten Chance früher oder später nachtrauern.
2. Kinder zwingen: Das würde kaum so bald ein glückliches Familienleben ergeben.
3. Kinder zurücklassen: Das würde dir zu schwer fallen, ich denke, sie brauchen dich auch noch etwas.

Also muss ein Zwischending her. Vielleicht geht das: Du gehst mit deinem Mann mit für einige Wochen, kommst dann für einige Wochen zurück und schaust nach dem Rechten. In den Ferien kommen die Kinder mit dir mit zu deinem Mann und kommen vielleicht dann doch recht schnell auf den Geschmack, dort bleiben zu wollen. Wenn nicht, dann nicht. Deine Kinder sind schon recht groß, 3 - 4 Jahre sind schnell vorbei, dann sieht bei denen die Welt auch wieder ganz anders aus.

Liebe Grüße
Salvy

"Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen." (J.W.v.Goethe)
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 26.07.2009
147 Beiträge (ø0,03/Tag)

Hi,

schwierig, schwierig traurig

wie schätzt du denn deine kinder ein? würden sie sich schnell eingewöhnen (neues land, neue sprache, kein bekanntes gesicht auf weiter flur) oder würden sie einfach nur verweigerungshaltung einnehmen? deine große kannst du nur noch 2 jahre "zwingen", ab 18 kann sie ja sowieso tun und lassen was sie will. dann wäre im schlimmsten fall die familie schon so ziemlich im bruch. versteht dein mann nicht, das das für eure kinder ein riesiger schritt wäre?

wenn meine eltern mir mit 16 jahren befohlen hätten mal eben nach australien oder ähnliches mit ihnen auszuwandern hätte ich mich auch total verweigert muss ich zugeben.

gruss, claudine
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 07.06.2009
283 Beiträge (ø0,05/Tag)

@ salvy

Guter Ansatz....aber ob man 2-3x im Jahr für eine gewisse Zeit seine Kinder sieht...den Rest des Jahres nicht. Ich weiß nicht, für mich wäre das keine Lösung auch wenn es sich gut (vernünftig) anhört. Die Kinder sind zwar nicht mehr so klein aber dennoch, ich hätte das Gefühl ich würde was verpassen wenn ich sie so wenig sehe. *ups ... *rotwerd*
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Mitglied seit 02.10.2007
562 Beiträge (ø0,09/Tag)

Hallo!

Ich versuche mich mal in die Lage deiner Kinder hineinzuversetzen. Wenn ich so zurückdenke, hätte ich als 14/15-Jährige meinen Freundeskreis niemals verlassen wollen und wäre meinen Eltern in dem Fall wahrscheinlich lange böse gewesen. In dem Alter ist das soziale Netzwerk sehr wichtig. Es kann eine geradezu traumatische Erfahrung sein, dort herausgerissen zu werden.

Auch halte ich eine Trennung der Familie, egal in welcher Konstellation, für keine gute Idee... Über kurz oder lang werden dabei wahrscheinlic alle unglücklich.

Aber hat dein Mann nicht die gleichen Gedanken wie du? Steht er nicht in diesem Zwiespalt? Will er unbedingt gehen, auch wenn die Kinder das absolut nicht wollen?

Und: Darf ich fragen, in welches Land es gehen soll?

LG Lela
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 15.08.2007
15.117 Beiträge (ø2,46/Tag)

Ich muss ja zugeben, dass ich den Hintergedanken bei meinem Vorschlag hatte, dass die Kinder dann doch bald nachziehen. Besonders der Jüngere wird das doch spannend finden, wenn er Zeit hat, sich allmählich an die Situation zu gewöhnen. Die Große von ihrem Freund zu trennen, würde sie ihren Eltern wohl nie verzeihen. Da ist die Situation noch schwieriger. Aber wer weiß...

Liebe Grüße
Salvy

"Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen." (J.W.v.Goethe)
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Mitglied seit 11.06.2006
13.221 Beiträge (ø2,01/Tag)

OK... ich versuche mal die Fragen zu beantworten ...

@majordomus:

mein Papa ist - wie gesagt - zur Zeit (und dank neuer Hüfte) ebenfalls wirklich top-fit, fährt jeden Tag um die 20 KM auf dem Fahrrad etc und ist auch geistig voll auf der Höhe ... aber wie gesagt, in dem Alter kann das schnell vorbei sein ....

*****

Ich kenne meine Kinder recht gut ... sie sind sehr lieb und sehr umgänglich, aber sie wissen auch sehr genau, was sie wollen, was sie nicht wollen ... und sie haben ihren eigenen Kopp (woran wir - Herr Jienniasy und ich - nicht ganz unschuldig sind, wir haben sie ja dazu erzogen, eine eigene Position zu beziehen und diese auch zu vertreten) ...

Ich denke, sie wären wirklich unglücklich, wenn sie hier rausgerissen werden würden ... und ja, ich müsste mit einer langen Zeit heftiger Opposition rechnen ...

Was sagt mein Herz dazu, bzw was war mein erster Gedanke ... hmmm ... bevor mir klar war, was da alles dranhängt, war mein erster Gedanke: ''Wie toll für Herrn Jienniasy ... dafür hat er verdammt hart gearbeitet und jetzt isses soweit ...'' ich hab mich einfach für ihn gefreut ...

Was die andere Aufstiegsmöglichkeit (nicht ganz so weit weg) angeht ... naja ... innerhalb seiner Firma ist die Firmenpolitik bisher immer gewesen, Positionen auf der GL-Ebene mit Personen von ''ausserhalb der Firma'' zu besetzen ... d.h. Herr Jienniasy ist sich sehr bewusst, das es was besonderes ist, das man ihn ''vor Ausschreibung'' gefragt hat, ob er das machen möchte ...

Eine vergleichbare Position im Inland würde er ''so'' nie bekommen ... nach der Auslandstätigkeit hingegen hätte er Aussicht auf weiteren Aufstieg innerhalb seiner Firma, hier im Inland ...

Neues Land neue Sprache würde nur für mich gelten ... Herr Jienniasy spricht fliessend Spanisch, die Kinder haben es in der Schule, und auch wenn sie es noch nicht fliessend sprechen, würde es reichen, das sie sich orientieren und Kontakt aufnehmen könnten ... ich hingegen spreche kein einziges Wort Spanisch und müsste mich erstmal in die fähigen Hände der Volkshochschule begeben, um nicht unterzugehen ...

@lela ... es geht um Venezuela/Caracas


Lieben Gruß
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 07.06.2009
283 Beiträge (ø0,05/Tag)

@ salvy

Ich glaube mit Grundschul/Kigakindern auszuwandern gestaltet sich doch "einfacher", auch wenn man da rausgerissen wird. Ich weiß ja selber wie es war. Monatelang war ich am heulen - wobei man hier noch erwähnen muss, dass wir nicht wussten, dass wir auswandern, es war eine Flucht ohne uns beschlossen -, aber ich habe mich gefangen, habe mich hier heimisch gefühlt irgendwann und es akzeptiert. Was ich nicht verzeihen kann, dass wir belogen wurden. Bei jieenessy, ich kann den Nick nicht auswenig Ich bin sauer! sieht das ja nochmal anders aus. Sie hat Kinder im Teeniealter, da sieht das nochmal ganz anders aus.

Aus dem Bauch raus - so von ihrer Seite aus - würde ich klar sagen: NEIN.
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 26.07.2009
147 Beiträge (ø0,03/Tag)

Hi,

bei Venezuela würde ich mir echt Sorgen um die Schulabschlüsse der Kinder machen - werden die dann so ohne weiteres in Deutschland anerkannt? Und vor allem würden sie es schaffen, so schnell Spanisch zu lernen das sie seitenlange Aufsätze über spanische Literatur schreiben können, Biologie & Chemie & Co verstehen (oder haben sie Aussicht auf eine deutsche Schule mit Abiturmöglichkeit?).

gruss, claudine
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Mitglied seit 14.02.2005
22.950 Beiträge (ø3,26/Tag)

Hallo,

öhm, mal so als Mann:

ich finde es reichlich egoistisch von ihm, dich mit der Lösung dieses Problems alleine zu lassen - ich würde es zunächst mit dir und dann zusammen mit den Kid diskutieren.
Die Entscheidung, ob er den Job annimmt, incl. der Konsequenzen muss ER treffen, nicht du!


gwexhauskoch
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