Mitglied seit 19.04.2013
15.172 Beiträge (ø3,75/Tag)
mein Junior ist in der 7. Klasse Gymnasium. Als er in die 5. kam, dachte ich: ok, da werden die Kinder erstmal langsam von der Grundschule "umgewöhnt". Wenig Hausaufgaben. Wenig Schulstress (finde ich richtig, wichtig und angemessen). Als er in die 6. kam, war es kaum mehr an Hausaufgaben, als in der 5. Hhhmmm. Gut, mag richtig sein; der Stundenplan wurde ja auch etwas üppiger. Jetzt ist er in der 7. Und hat kaum Hausaufgaben. Max. zwei mal pro Woche und kaum zeitaufwändig. Ich gebe zu, ich kontrolliere schon lange nicht mehr täglich das HA-Heft. Das finde ich in Klasse 7 nicht mehr angebracht. Ich schnapp mir das Heft manchmal spontan; aber darin ist nicht viel zu finden. Nun könnt Ihr ja sagen: "Na, ob der Bursche wirklich alles einträgt? " Tja, keine Ahnung. Fakt ist, die Noten sind gut, 1er, 2er, wenig 3er. Der Hintergrund meiner Frage ist einfach folgender: Haben es die Kids zu leicht auf dem Gymnasium? Damit meine ich, ist das Bildungsniveau da, wo es sein sollte? Versteht mich bitte nicht falsch. Ich gönne den Kids ihre Freizeit und die Freude an ihren Hobbys. Ich hoffe, der Hammer kommt nicht irgendwann ohne Vorwarnung. Erst hieß es: "Oh, ab Klasse 7 wirds anstrengend." Jetzt wird gesagt: "Ab Klasse 8 gehts richtig los, Profilunterricht und so." Vielleicht wird in der Schule wirklich soviel vermittelt, dass "Heimarbeit" kaum nötig ist. Würde mich ja freuen. Aber, es ist mir unheimlich Gibt es ähnliche Erfahrungen oder gerne auch andere? Danke und liebe Grüße Modena |
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Hallo
Mein stiefsohn ist in der 10. Klass auf dem gymnasium und da gibt's so gut wie keine Hausaufgaben. Also in der sechsten und siebten gabs mal hin und wieder welche, aber seid der achten wenn's hoch kommt zweimal im Monat. Und seid letztem Jahr eigentlich keine mehr. Ich hab das auch nie verstanden. Und wieso das so ist konnten die Lehrer auch nicht erklären Lg |
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Mitglied seit 23.12.2006
1.424 Beiträge (ø0,22/Tag)
Hallo,
hast Du das schon mal bei einem Elternabend angesprochen? Bei meinem älteren Sohn (Realschule) gab es auch praktisch keine Hausaufgaben, bei seine Freunden auf dem Gymnasium war das genauso. Aussage der Lehrer auf Nachfrage der Eltern (in beiden Schulen): Die Schüler sind schließlich alt genug, um in Eigenverantwortung zu lernen. (Ja klar, gerade 7.-Klässler lernen wahnsinnig verantwortungsvoll ohne äußeren Antrieb )Hausaufgaben wurden nicht gegeben, zwei Stunden am Tag sollte der Stoff des Tages wiederholt werden. Wenn das nicht klappt, müssten die Eltern eben ein Auge drauf haben - soviel zum Thema "Eigenverantwortung" Frag doch mal nach, am besten unter vier Augen. Sonst werden Dir sicher einige Eltern vor versammelter Mannschaft aufs Brot schmieren, das ihre eigenen Sprösslinge äußerst vorbildlich mehrer Stunden am Tag fleißig lernen. Natürlich ohne Druck von außen. Und das es doch äußerst unfair wäre, wenn alle Hausaufgaben bekommen, nur weil einige Eltern (also wir ) die eigene Brut nicht im Griff haben. LG Angelika |
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Mitglied seit 28.01.2010
9.643 Beiträge (ø1,85/Tag)
Hallo!
Ich find das gar nicht schlecht, wenn Hausaufgaben zunehmend weniger werden in den Schulen. Das Problem dabei ist doch oft, dass sie nur sehr wenigen Schülern wirklich etwas bringen, weil nur ein verschwindend geringer Bruchteil der Lehrer auch dabei differenzierte Aufgaben heranzieht. Diejenigen, die den Stoff im Unterricht noch nicht verstanden haben, verstehen ihn auch dann noch nicht, wenn sie ihn in Form von Übungsaufgaben anwenden sollen. Und für diejenigen, die es bereits verstanden haben, ist es eine recht sinnfreie, zeitfressende Pflichtübung. Die einzigen, die eventuell davon noch profitieren, sind die, die es halbwegs verstanden haben, aber noch ein bisschen Übung brauchen. Nur soll die Mehrheit einer Klasse entweder vor Hausaufgaben verzweifeln oder sich damit langweilen, damit diese Schüler schön mundgerecht ihre Vertiefung vorgesetzt bekommen können? Von denen, die es nicht verstanden haben, verlangt man dann ja auch, dass sie sich daheim noch mal damit beschäftigen, bis der Groschen fällt. Warum sollen also die, die Übungen brauchen, sich diese nicht ebenso selbstständig suchen? Der Verzicht auf Hausaufgaben hat einfach den enormen Vorteil, dass Schüler ganz individuell an ihren Problemen und Problemchen arbeiten können, ohne dass sie für ihre Stärken auch noch sinnlos Zeit verplempern müssen. Sicher, so viel Eigenverantwortung von Schülern in jüngeren Jahren zu verlangen ist nicht ohne. Aber auch hier sollte man nicht vergessen, dass das Abitur eigentlich direkt zum Studium führen soll. Und spätestens da ist Eigenverantwortung und Selbststudium sowas von relevant und nötig, dass man mit dem Üben eigentlich kaum früh genug anfangen kann. Und für die Orientierung für die Eltern, wo eventuell Schwächen lauern und sie ein Auge auf ihren Nachwuchs haben müssen, gibt's doch Zwischenzeugnisse und Elternsprechtage sowie in dem Alter eigentlich meist die Pflicht, dass Klassenarbeiten daheim abgezeichnet werden müssen. Da sollte man doch recht fix merken, in welchen Fächern man sein Kind zum Üben anhält. GLG, Elphi |
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Mitglied seit 10.04.2006
55.951 Beiträge (ø8,46/Tag)
Hallo Modena,
kann das auch am Bundesland liegen? Meine Kinder und meine Nichten/Neffen war in der gleichen Zeit auf den Gymnasien in RLP. Hausaufgaben gab es ab der 5. Klasse und das nicht zu knapp. Deutlich weniger wurde das ab der 10. Klasse . Da musste vieles in Eigeninitiative erarbeitet werden. Im Moment sind die beiden Enkel meiner Freundin auf dem Gymasium, Klasse 6.und 7. und auch hier reichlich Hausaufgaben. Die waren vor kurzem zwei Tage bei mir und ich fand das Pensum schon heftig. Kinder einer Nachbarin gehen nach NRW ...wir wohnen in "Grenznähe" ...da gibt es so gut wie keine Hausaufgaben. katir |
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Mitglied seit 23.12.2006
1.424 Beiträge (ø0,22/Tag)
Bei Hausaufgaben geht es ja nicht primär darum, den Stoff zu lernen. Die Schüler sollen das Gelernte durch üben festigen. Es ist eben in dem Alter oft so, dass "Bulimie-Lernen" praktiziert wird. Vor einer Arbeit wird der Stoff gepaukt, nach der Arbeit wieder vergessen.
Bis vor 1,5 Jahren bin ich noch (wieder ) in die Schule gegangen, dort ist mir erst bewusst geworden, wie wichtig es ist, den Stoff immer wieder zu wiederholen. Und ich war froh, wenn es Hausaufgaben gab. Auch für einige Erwachsene ist es nicht leicht, sich konsequent zum Lernen hinzusetzen (kein Wunder, dass die es bei ihren Kindern nicht hinkriegen) Das gezielte Üben aufgrund von Schwächen ist wieder etwas anderes. Solange es keine offensichtlichen Schwächen gibt, ist es schwer, Kinder zum Lernen zu motivieren, klappt ja alles. Der Stoff sollte aber eben Jahre später noch sitzen, nicht nur 4 Wochen lang. |
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Mitglied seit 16.10.2006
1.256 Beiträge (ø0,2/Tag)
Hallo,
da das Niveau am Gymnasium ständig sinkt, wären Hausaufgaben schon angebracht. Vielleicht haben die Lehrer resigniert. LG gata |
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Mitglied seit 23.12.2006
1.424 Beiträge (ø0,22/Tag)
@gata: Kann schon sein. Schließlich sollten sie auch gegeben, kontrolliert und evtl. besprochen werden.
Beim Sohn einer Freundin (Gymnasium, 10. Klasse) verteilt der neue Physiklehrer nur noch Lösungsblätter für die Aufgaben im Buch. Den Stoff müssen die Schüler selber erarbeiten, sie dürfen aber gerne fragen, wenn sie nicht weiterkommen. Wobei die Stärkeren den Schwächeren helfen sollen. Das nenne ich mal in Eigenverantwortung lernen. Inzwischen gehen die Eltern aller Klassen, die der junge Mann unterrichtet, auf die Barrikaden. Aber er ist von seiner Methode überzeugt. |
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Mitglied seit 16.10.2006
1.256 Beiträge (ø0,2/Tag)
Das finde ich gerade für Physik nicht angebracht. |
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Mitglied seit 06.11.2007
3.601 Beiträge (ø0,6/Tag)
Hallo,
meine Töchter besuchen die Klassen 5 bzw. 8 eines Gymnasiums in NRW, und bei beiden kommst eher " wellenartig ": mal haben sie länger kaum etwas auf, und dann sitzen sie stundenlang vor den Hausaufgaben LG marina02 |
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Mitglied seit 18.07.2005
37.729 Beiträge (ø5,48/Tag)
Hallo!
Haben es die Kids zu leicht auf dem Gymnasium? bei uns hier (BW) ist eher das Gegenteil der Fall. Mir tun die Kinder ehrlich gesagt leid mit diesem unsäglichen G8... Lieber Gruß renimo |
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Mitglied seit 16.12.2003
58.667 Beiträge (ø7,86/Tag)
"da das Niveau am Gymnasium ständig sinkt"
woran merkt man das denn ? |
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Mitglied seit 19.06.2002
5.080 Beiträge (ø0,63/Tag)
Hallo,
ich habe in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass viele Gymnasien in NRW doch recht häufig Nachmittagsunterricht haben, und dementsprechend die Hausaufgaben (Unter- und Mittelstufe) weniger werden. Zu meiner Zeit (in den 80ern) war immer spätestens gegen 13.30 Schluss - da gabs eben auch Hausaufgaben. Allerdings hat sich das (heutzutage) dann in der Oberstufe schlagartig gewandelt - ich sehe es bei meinem älteren Sohn, der im allgemeinen nie vor 16.00 zu Hause ist (oft auch später) - und dann zusätzlich zu Hause noch ein relativ großes Pensum zu bewältigen hat. Letzten Endes sollte man doch froh sein, wenn die "Kleinen" noch etwas Freizeit haben - das hört später noch früh genug auf LG Dag |
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Mitglied seit 16.10.2006
1.256 Beiträge (ø0,2/Tag)
woran merkt man das denn
Wenn ein Lehrer jahrzehntelang arbeitet. |
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Mitglied seit 16.12.2003
58.667 Beiträge (ø7,86/Tag)
dann stelle ich doch einfach mal die Frage an die CK-Gymnasiallehrer - ist es tatsächlich so dass das Niveau der Gymnasien in allen Fächern so dramatisch gesunken ist ?
ich kanns nicht beurteilen, meine Kinder gingen im Ausland zur Schule. Und obwohgl dieses Ausland im Pisa-Ranking noch unter Deutschland liegt war ihr Abi in Naturwissenschaften und auch in Fremdsprachen deutlich anspruchsvoller als das meinige seinerzeit... |
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Mitglied seit 19.06.2002
5.080 Beiträge (ø0,63/Tag)
Ich kriege zur Zeit relativ "viel Abi" mit.
Die Freunde meiner Kinder und die Kinder meiner Freunde sind jetzt alle so in dem Alter zwischen 15 und 21. Ich kann dem, was Grisou erzählt, eigentlich nur zustimmen. Mein Abi war insbesondere im naturwissenschaftlichen Bereich deutlich einfacher, als das, was von den Schülern heute gefordert wird. Aber auch im fremdsprachlichen Bereich wird - zumindest an den Schulen meiner Söhne - schon einiges mehr an Eigenarbeit gefordert. Ich würde heute mit meiner doch etwas "gemütlichen" Art vermutlich kein Abi mehr machen - meine Söhne müssen deutlich mehr für die Schule tun, als es zu meiner Zeit üblich war Da gönne ich den Unterstuflern ihre Freizeit |
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Mitglied seit 18.07.2005
37.729 Beiträge (ø5,48/Tag)
Wenn ein Lehrer jahrzehntelang arbeitet.
warum senkt das das Niveau am Gymnasium? |
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Mitglied seit 19.04.2013
15.172 Beiträge (ø3,75/Tag)
Hallo,
danke für Eure Rückmeldungen. Da scheint es ja doch weiter verbreitet und somit nicht unüblich zu sein, dass es relativ wenig HAs gibt. In der Schule habe ich das noch nicht angesprochen. Die Meinungen zum individuell selbständigen Lernen "nach Bedarf" leuchten mir durchaus ein. Wir können uns da eigentlich über mangelnden Ehrgeiz nicht beklagen, sofern Arbeiten oder Tests anstehen. Mal schauen, wie sich das so weiter entwickelt Der Junior lernt übrigens in Sachsen. Danke Euch und liebe Grüße Modena |
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Mitglied seit 29.04.2003
643 Beiträge (ø0,08/Tag)
Also hier auch BaWü, und auch ich kann sagen: nicht zu knapp (8. Klasse) und auch nicht zu knapp Unterricht (34 Wochenstunden)
Aber das Nord-Süd-Gefälle in Deutschland kommt ja nicht von ungefähr... LG asterix313 |
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Mitglied seit 25.04.2011
388 Beiträge (ø0,08/Tag)
Hallo,
mein Sohn geht in die 6. Klasse Gymnasium in Bayern und der hat schon viele Hausaufgaben, Vokabel lernen kommt dann noch dazu. Also wenig ist das wirklich nicht. LG Deva |
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Mitglied seit 05.10.2011
10.626 Beiträge (ø2,3/Tag)
Huhu,
ich seh es momentan bei der Tochter von meinem Chef immer wieder was sie alles so in der sechsten Klasse aufbekommen und das ist nicht ohne. Z.t sitzen die nachmittags nochmal 2-3 Stunden an den Hausaufgaben ohne für Klassenarbeiten zu lernen oder Stoff aufzuarbeiten. Liegt vielleicht aber auch daran das einige Lehrer bei Ihnen momentan "Überstundenfrei" frei nehmen, die Stunden ausfallen aber der Stoff und das Wissen muss ja trotzdem irgendwie vermittelt werden Grüße,
Michaela ~~~ Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele ~~~ |
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Mitglied seit 18.05.2006
7.689 Beiträge (ø1,17/Tag)
Hallo,
in bayerischen Gymnasien gibt es Hausaufgaben, immer und in jeder Klassenstufe. Ist ja auch sinnvoll. Und so etwas wie "überstundenfrei" kenne ich nicht ... DAS wär ja mal schön! Gruß bluemoon |
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Mitglied seit 18.05.2006
7.689 Beiträge (ø1,17/Tag)
... und zu grisous Frage, ob das Niveau an den Gymnasien gesunken sei: Mitnichten.
Man schaue sich nur mal die Abi-Aufgaben an und vergleiche sie mit "früher"! |
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Mitglied seit 18.07.2005
37.729 Beiträge (ø5,48/Tag)
mich würde immer noch interessieren, warum es das Niveau am Gymnasium senkt, wenn ein Lehrer jahrzehntelang arbeitet. |
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Mitglied seit 19.04.2013
15.172 Beiträge (ø3,75/Tag)
Aber das Nord-Süd-Gefälle in Deutschland kommt ja nicht von ungefähr...
Asterix, wenn es danach ginge, müsste es in Sachsen auch mehr Hausaufgaben geben (bissel südlich ist es ja auch ), sofern das das Geheimnis zum Erfolg ist. Sachsen steht ja eigentlich bildungspolitisch nicht so schlecht da, meint man gelesen zu haben. Ich muss mich da auch nochmal mit Eltern hier in Sachsen austauschen, deren Kinder andere Mittelschulen bzw. Gymnasien besuchen. Das hätte ich vielleicht zuerst tun sollen . .... Oder ich warte einfach mal ab, was der Junior daraus macht Liebe Grüße Modena |
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Mitglied seit 16.12.2003
58.667 Beiträge (ø7,86/Tag)
"Man schaue sich nur mal die Abi-Aufgaben an und vergleiche sie mit "früher"! "
danke, bluemoon, das bestätigt denn doch meinen Eindruck. |
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Mitglied seit 19.06.2002
5.080 Beiträge (ø0,63/Tag)
Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen.
Aber einige Menschen tendieren ja zur Glorifizierung der Vergangenheit .....aber ohne Scheiß - ich hätte heute wirklich ein Problem, müsste ich nochmal Abi machen. |
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Mitglied seit 19.04.2013
15.172 Beiträge (ø3,75/Tag)
aber ohne Scheiß - ich hätte heute wirklich ein Problem, müsste ich nochmal Abi machen.
ohne Scheiß, ich auch. Aber die Aufgaben, die wir heute im Job zu erledigen haben, würde ein Abiturient auch nicht ohne Weiteres hinbekommen. Berufserfahrung ist auch nichts anderes, als jahrelang in die Schule zu gehen. Es gibt da eigentlich kaum einen Grund, uns Eltern zu unterschätzen. |
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Mitglied seit 28.01.2010
9.643 Beiträge (ø1,85/Tag)
Hallo!
Ich hab mein Abi vor 12 Jahren gemacht, unter anderem mit Englisch Leistungskurs. Das war damals in Niedersachsen, was nicht unbedingt zu den "hochkomplizierten" Bundesländern zählt und wo damals auch noch kein Zentralabi geschrieben wurde. Wenn ich mir aber anschaue, dass inzwischen zweisprachige Wörterbücher erlaubt sind und Übersetzungen nur noch vom Englischen in's Deutsche stattfinden, dann würde ich mich schon eher der "Das Niveau ist gesunken!"-Fraktion anschließen. Zweisprachige Wörterbücher - damit hätte uns unsere Lehrerin maximal aus dem Klassenzimmer gejagt, sie aber niemals im Leben als ein Hilfsmittel betrachtet, was man einem Leistungskurs zur Verfügung stellen sollte ;). Auf der anderen Seite war meine Mutter, ihres Zeichens Ärztin, bereits damals schon beeindruckt, wie tief wir in Bio das Thema Genetik behandelt haben. Einiges von dem, was wir so lernen mussten, kam bei ihr erst im Studium dran - weil es zu ihrer Schulzeit noch gar nicht erforscht war ;). Ich denke, das kann auch in anderen naturwissenschaftlichen Fächern der Fall sein. Vielleicht vermittelt dann genau das auch den Eindruck eines gestiegenen Niveaus, weil man als Eltern davon mangels Forschungsstand nie was gehört hat? Da die Abiturientenquote stetig steigt, stellt sich zudem die Frage, ob die Schüler schlauer oder die Ansprüche geringer werden. Ehrlich gesagt würde mich ersteres doch stark wundern ;). Auch von Dozenten an Unis hört man immer öfter, dass die Studienanfänger mit immer schlechterem Basiswissen aus der Schule an die Uni kommen... All das deutet dann doch schon auf sinkendes Niveau bei gleichzeitiger G8-Hysterie hin. Sicher bekommt man ein Abi nach wie vor nicht geschenkt und gerade für einen guten Durchschnitt ist Fleiß und Können gleichermaßen erforderlich. Aber nur, weil man aktuelle Prüfungsaufgaben selbst nicht mehr aus dem Stehgreif lösen könnte, muss man noch lang nicht davon ausgehen, dass sonstwas von den Kindern heutzutage verlangt wird ;). GLG, Elphi |
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Mitglied seit 16.12.2003
58.667 Beiträge (ø7,86/Tag)
in den Fremdsprachen ist es für mich wirklich nicht entscheident ob ein zweisprachiges Wörterbuch zugelassen wird oder nicht - ich beobachte schon (und da kann ich nur für BaWü sprechen) deutlich mehr Sprachkompetenz im Mündlichen verlangt wird als früher - sowohl in der Fähigkeit Inhalte zu erfassen und in der Fremdsprache zu formulieren, als auch in der Fähigkeit zum Dialog.
"Da die Abiturientenquote stetig steigt, stellt sich zudem die Frage, ob die Schüler schlauer oder die Ansprüche geringer werden." da liegt denn doch, denke ich, ein kleiner Denkfehler vor. Nur weil mehr Schüler eine bestimmte Schulform wählen heisst das nicht automatisch dass der Zugang dazu einfacher geworden ist - es kann ja nun auch bedeuten dass diese Schulform attraktiver geworden ist und sich mehr Leute dafür interessieren... dass Abituraufgaben nicht aus dem Stand gelöst werden müssen ist mir schon klar - das war schon früher nicht anders...aber in Fremdsprachen kann ich schon son klein wenig beurteilen was sich da über die Jahre geändert hat - ich kam sogar in der 1ten Fremdsprache noch ohne auch nur ein Wort zu sprechen durchs Abi...studierte hinterher Sprachwissenschaften - und fiel erst mal gewaltig auf den Hintern. Und dass wir nicht vorbereitet waren für die Uni - und lieber ne Lehre hätten machen sollen - hörten wir von den Dozenten mindestens 1x die Woche... |
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Mitglied seit 16.12.2003
58.667 Beiträge (ø7,86/Tag)
PS... bei den Klagen der Dozenten bin ich mir nicht so sicher ob da nicht son klein wenig "fehlendes Niveau" und "zu verschult" vermischt wird...
und das liegt - zumindest was sie die jungen Studenten in meinem Umfeld betrifft - auch mit am Alter. Und auch daran dass nicht die Schule, sondern die Eltern heute mehr helfen (auch bei Schulaufgaben) und beschützen als noch vor 20 Jahren. Meine Kinder waren noch 17 bzw gerade mal knapp 18 als sie mit dem Studium anfingen, da wohnen andere noch gemütlich & behütet bei Papa & Mama - da darf man dann an der Uni weit weg von zu Hause vielleicht auch mal "verschult" reagieren, weil man überfordert ist...leider ist Pädagogik bei Uni Dozenten auch nicht immer "Schwerpunktfach" - DAS hat sich über die Jahre eher nicht geändert... |
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Mitglied seit 18.07.2005
37.729 Beiträge (ø5,48/Tag)
aber ohne Scheiß - ich hätte heute wirklich ein Problem, müsste ich nochmal Abi machen.
und ich hätte es damals schon gehabt...deshalb hab ich nur mittlere Reife. |
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Mitglied seit 02.05.2015
13 Beiträge (ø0/Tag)
Kann mich noch entsinnen, dass Anfang der 90er von Klasse 7-10 die Hausaufgaben immer mehr wurden (Niedersachsen), bis es kaum noch erträglich war und der Tag NUR noch aus Schule bestand. Sicher kein guter Weg. Andererseits macht´s ja nicht immer die Menge, sondern die Kenntnis guter Lernstrategien. Zudem variieren die Lehrer imho deutlich in Hinblick darauf, wie viel Hausaufgaben sie aufgeben.
Letztendlich würde ich den Kindern Zeit für sich gönnen (die brauchen sie auch) und nur intervenieren, wenn die fehlenden Hausaufgaben den totalen Schlendrian der Kinder, - und damit absehbar keine Studienreife aufgrund fehlender Wissensbasis - nach sich ziehen würden. |
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Mitglied seit 11.03.2020
2 Beiträge (ø0/Tag)
Also ich als Schüler aus der 7 Klasse saß heute 3 Stunden vor den Hausaufgaben in Mathe (der Rest der Klasse ebenso) jedoch war dies mehr eine Ausnahme doch trotz Langtag sitze ich gut und gerne mal 1-2 Stunden vor den Hausaufgaben. (Gymnasium) |
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Mitglied seit 23.02.2005
15.243 Beiträge (ø2,17/Tag)
oh Modena und ich hab gerade an mir gezweifelt, wieso Dein Sohn in der 7. JGST ist |
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Mitglied seit 19.04.2013
15.172 Beiträge (ø3,75/Tag)
7+5 macht 12 (glaube ich)
Am Hausaufgabenaufwand hat sich in den Jahren meiner nachlassenden Beobachtung nach jedoch nichts geändert. Ich kann aber deshalb auch nicht sagen, ob das inzwischen mehr an der Schule oder mehr am Schüler liegt. Die auch hier jetzt eingetretenen Coronaferien werden allerdings von meinem Sohn sehr nachdenklich und überhaupt nicht erfreut aufgenommen. Diese Scheinfreizeit gefällt ihm angesichts der Umstände gar nicht. Bin gespannt, was Sachsen an Online-Bildung auflegt. Ich bin auch gespannt, ob sich in der Einstellung meines Sohnes zum Fleiß etwas ändert. Bisher hat er ausschließlich nach dem ökonischen Prinzip gearbeitet. Nur soviel Aufwand, dass keine Note schlechter als 3 ausfällt, obwohl deutlich mehr Potential vorhanden ist. Spätestens in der jetzigen Lage könnte auch dem faulsten Schüler mit etwas Grips auffallen, dass Bildung gar nicht so verkehrt ist, damit man Informationen auch sinnvoll einordnen kann. Und da ist ja jetzt wirklich alles gefordert: Naturwissenschaften, Politik, Wirtschaft u.a. Die Hoffnung stirbt zuletzt! |
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Mitglied seit 20.08.2022
1 Beiträge (ø0/Tag)
Zitat von Modena77 am 06.05.2015 um 19:45 Uhr
„Hallo Ihr Lieben,
Ich komme jetzt in die 8te Klasse. In der 7ten klasse hatte ich auch nicht viele Hausaufgaben, aber es wurden halt sehr viele Arbeiten und Tests geschrieben, sodass ich mich schon jeden Nachmittag so 1 bis 2 Stunden hinsetzen mussten um zu lernen. |
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Mitglied seit 19.07.2015
1.650 Beiträge (ø0,51/Tag)
leider, leider ist die regelmässige vergabe von hausaufgaben in den einzelnen bundesländern der brd mittlerweile ausnahme denn regel. ein grund dafür ist auch der bundesweite übergang zu nachmittagsunterricht/mittagsschule, da kann und will man SuS nachher nicht noch hausaufgaben zumuten. da mittlerweile auch in nebenfächern schriftliche arbeiten geschrieben werden, muss zeit für bulemie-lernen vergeudet werden statt in sprachen und mint-fächern an stetem wissensaufbau und dessen sicherung zu arbeiten. und natürlich sind zahlreiche kolleginnen und kollegen viel zu faul, hausaufgaben zu korrigieren und feedback zu erteilen. |
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Mitglied seit 30.08.2015
12.312 Beiträge (ø3,86/Tag)
Bei Dir lernen sie jedenfalls gute und hoffentlich akzeptierte Orthografie mit der Chance der Berichtigung durch den Beamten, der dafür ein gutes Honorar und viel Freizeit bekommt. |
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Mitglied seit 19.07.2015
1.650 Beiträge (ø0,51/Tag)
Zitat von rlunch am 22.08.2022 um 23:07 Uhr
„Bei Dir lernen sie jedenfalls gute und hoffentlich akzeptierte Orthografie mit der Chance der Berichtigung durch den Beamten, der dafür ein gutes Honorar und viel Freizeit bekommt.“ ich schreibe meine chefkochposts am handy, also alles klein und relativ spontan; bleibe da schon mal irgendwo an der tastatur hängen und verzichte auf die schlussredaktion, was grammatik, rechtschreibung etc angeht. es ist richtig, dass ich als lehrerin arbeite, aber nicht als verbeamteter faulpelz in der brd sondern im deutschsprachigen ausland. |
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