Was bedeutet ... ?

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Mitglied seit 05.01.2007
31.459 Beiträge (ø4,95/Tag)

Hi Ihr Lieben!

Jeder benutzt gewisse Ausdrücke oder Redewendungen, ohne genau zu wissen, welche ursprüngliche Bedeutung diese eigentlich haben!
Hier haben wir nun die Möglichkeit, unser Schwarmwissen zu teilen.



"Blau machen"
______________

Ich kenne 3 Bedeutungen.

1. Wenn Färber im Mittelalter Stoffe blau färben wollten, benutzten sie eine Pflanze namens "Färberwaid". Die blaue Farbe konnte sich aber erst beim Trocknen der Stoffe entwickeln, was den Färbern einen Tag Freizeit verschaffte...

2. Eine andere Erklärung spricht ebenfalls von Pflanzen zur Tuchfärbung BLAU. Dieses entstand wohl erst durch eine chemische Reaktion durch Zugabe von reichlich Urin. Je mehr, desto besser. Und was "treibt" am Besten? Bier!
Die Lehrlinge und Gesellen soffen also reichlich. Wenn die Leute dann die Färber herumliegen sahen, die ihren Rausch ausschliefen, wusste jeder: "Die Färber machen heute BLAU!"

3. Nochmal Mittelalter:
Lehrlinge und Gesellen mussten oft auch an den Wochenenden arbeiten und wünschten sich, öfters mal einen Tag frei zu haben.
"Heimlich" stand das natürlich unter Strafe! Lediglich 4 Montage im Jahr war offiziell ein zusätzlicher freier Tag erlaubt, der meistens auf einen Montag fiel. An diesen Montagen gab es dann bei den Zünften Extra-Gottesdienste, zum Gedenken an Verstorbene. Bei diesen Gottesdiensten trugen die Priester oft blaue Gewänder, da das als Farbe für Trauer und Buße stand.
Daraus entstand der "Blaue Montag". Der "Montag" fiel später immer öfter weg - und übrig blieb "Blau machen".
Steht heute für "einfach mal aussetzen", nicht zur Arbeit oder zur Schule zu gehen.




Interessiert am Fred?
Dann immer her mit Euren Erklärungen oder Fragen!
Ich denke, das könnte echt spannend werden.....

LG Kay
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Mitglied seit 20.10.2007
174.267 Beiträge (ø28,7/Tag)

Ist sicher interessant.
Leider sind fast alle Redewendungen schon bestens im Netz definiert.
Das Schwarmwissen vieler ist also schon vorhanden.
Wenn wir a Weile über was spekuliert haben, geben wir halt die Redensart ein
und bekommen sofort die Lösung(en), sogar mit Quellenangabe und Bewertung,
welche Erklärung vermutlich die richtige ist.

Beispiel:
»auf der Leitung stehen«:
Die Redewendung stammt aus einer Zeit, als die Telefontechnik noch in den Kinderschuhen steckte.

In den Anfangszeiten war die Qualität der Übertragung äußerst schlecht - je weiter weg Anrufer und Empfänger sich voneinander befanden, desto schlechter war die Verbindung. Wenn das Gespräch während eines Telefonats abbrach oder der Gesprächspartner nur schwer zu verstehen war, herrschte in den Köpfen damals die (falsche) Vorstellung, irgendwo würde jemand auf der Telefonleitung stehen und damit das Signal verschlechtern.

Viele Menschen stellten sich damals vor, dass Nachrichten und Gesprächsfetzen durch die Leitung fließen würden wie Wasser durch ein Wasserrohr. Stünde nun jemand auf der Telefonleitung, verenge er damit also die Bahn und die Verbindung würde schlecht.
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Mitglied seit 05.01.2007
31.459 Beiträge (ø4,95/Tag)

Naja - war halt nur so `ne Idee.....
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Mitglied seit 20.10.2007
174.267 Beiträge (ø28,7/Tag)

Gute Idee – leider warste nicht der erste…
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Mitglied seit 05.01.2007
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Schad! Asche in mein Haupt...!
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Mitglied seit 20.10.2007
174.267 Beiträge (ø28,7/Tag)

Jetzt hätt ich allerdings was, wo ich keine Begründung für den Ausdruck finde.
Obwohl es fränkisch sein soll!
Wir schauen gerade den Nürnberger Franken-Tatort "Ein Tag wie jeder andere".

Szene:
Die Nürnberger Kriminalkommissare Felix Voss, Paula Ringelhahn, Wanda Goldwasser und Sebastian Fleischer sitzen gemeinsam in der Kantine des Präsidiums.
Voss hält am Tisch ein leidenschaftliches Plädoyer für frische Milch statt der „verkocht schmeckenden“ H-Variante – und erntet von seinen Sitznachbarn dafür bloß ein müdes Lächeln und vielsagende Blicke.
„Du bist a Knorrspeidel!“, kommentiert Fleischer das Gerede seines Vorgesetzten trocken.
Wanda Goldwasser übersetzt: „Ist fränkisch. Für einen, der übers Essen meckert.“

»Knorrspeidel« hatte ich noch nie gehört.
Und die G••gle-Suche führt einzig zu der Tatort-Szene.
Ob es mit den Fix-Produkten von Knorr & Maggi zu tun hat?
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Mitglied seit 05.01.2007
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Ich glaub nicht, dass das was mit Tütensuppenimperien zu tun hat. Könnte mir eher denken, dass es irgendwie von "knurren" kommt....
Aber "Knorrspeidel" hab ich auch noch nicht gehört und darum null Ahnung.


Was mich auch beschäftigt, ist die Frage, wer oder was dieses ominöse "ES" ist.....
Man kennt es von Sätzen wie:
- " Es friert/schwitzt mich."
- " Es regnet/schneit."
- " Es ist so weit."
- " Es kommt drarauf an."
oder auch
- " Es geht um die Wurst."

Aber was genau ist denn dieses "es"???
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Mitglied seit 20.10.2007
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Mit »Knurrbeutel« könnteste »ES« getroffen ham…
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Mitglied seit 05.01.2007
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ES soll mir eine Ehre sein! 😉
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Mitglied seit 20.10.2007
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Mitglied seit 19.07.2006
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Geh hin, wo der Pfeffer wächst

Diese Redensart nahm ihren Ursprung zu jener Zeit, als der Seeweg nach Indien entdeckt wurde,
und mit dieser Entdeckung allerlei Gewürze, wie z.B. der Pfeffer, Handelsobjekt wurden.
Wutentbrannt wünscht jemand den Gegenstand seines Zornes so weit wie möglich fort,
am liebsten ans andere Ende der Welt, und Indien als Ursprungsland des Pfeffers
wäre da gerade der richtige Ort.
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Mitglied seit 05.01.2007
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Hatten wir mal in `nem Theaterstück ( "Sommernachtstraum" )

Titania - "...dann geh doch dahin, wo der Pfeffer wächst!" WUMM! Türengeknall.
Oberon - "Und was, bitte, soll ich in Madagaskar???" WUMM! Türengeknall.


Woher kommt das Wort "Eisbein"?
Angeblich schnitzten in früheren Zeiten arme Leute ihre Kufen zum Schlittschihlaufen aus den Fuß-/Beinknochen der Schlachtschweine, da metallene zu teuer waren....
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Mitglied seit 20.10.2007
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Frag mich, wie scharf die Knochen-Kufen waren…
Ich kenn aber zur Genüge die Eisbeine, wie umgangssprachlich kalte Füße auch bezeichnet werden.
Wenn die so unter die Bettdecke schlupfen, bevorzugt zwischen meine Oberschenkel, möcht i manchmal au Kufen draus machen!
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Mitglied seit 20.10.2007
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Alternative Erklärung zu »Schlittschuhkufen« ist, dass Eisbein auf das althochdeutsche īsbēn zurückgeht,
ein altes Wort aus der Fachsprache von Jägern und Medizinern für das Hüftbein,
vermutlich entlehnt aus lateinisch ischia „Hüftgelenk“, seinerseits von griechisch ischíon „Hüftbein“.
Und im Norwegischen wird islegg genannt, zu Eis + legg „Bein, Knochenröhre“.
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Mitglied seit 05.01.2007
31.459 Beiträge (ø4,95/Tag)

Das "sandwich" soll auf einen gewissen Earl of Sandwich zurückgehen, welcher sich sein Mittagessen zwischen Brotscheiben servieren ließ, um weiter ungestört Karten spielen zu können...
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