DDR Nudelrezept gesucht!

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Mitglied seit 04.10.2017
35 Beiträge (ø0,01/Tag)

Hallo Leute,

ich war letztens mit meiner Freundin im Osten unterwegs, wo wir in einem kleinen Ort in einem familiären Gasthaus gerastet haben. Da ich leidenschaftlich selber gerne Nudeln esse bin ich dort an der Speisekarte, auch nicht drum rum gekommen. Die Nudeln mit Tomatensoße waren wirklich genial und als ich spaßeshalber nach dem Rezept fragte sagte die Kellnerin nur "Ist ein altes DDR Rezept". Kann mir jemand weiterhelfen?
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Mitglied seit 18.07.2008
9.421 Beiträge (ø1,62/Tag)

Hallo Nudelhead,

vielleicht findest Du es hier:

http://www.chefkoch.de/rs/s0/tomatensauce+ddr/Rezepte.html

Der Link führt Dich hier in die Rezepte-Datenbank von chefkoch

LG Cathy
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 22.09.2017
3.135 Beiträge (ø1,28/Tag)

Die Tomatensauce in der DDR war eine ziemlich simple Angelegenheit.
Meist war eine Einbrenne die Basis. Dazu kamen Tomatenmark, etwas Gewürz und vor allem Zucker.

Authentisch ist es auch, in einer Pfanne übrige Aufschnittreste wie Jagdwurst, Fleischwurst oder auch Salami kräftig in Fett anzubräunen und diese dann noch obendrüber zu geben.

Viele Grüße
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Mitglied seit 04.10.2017
35 Beiträge (ø0,01/Tag)

Zitat von Cathy1973 am 04.10.2017 um 14:41 Uhr

„Hallo Nudelhead,

vielleicht findest Du es hier:

http://www.chefkoch.de/rs/s0/tomatensauce+ddr/Rezepte.html

Der Link führt Dich hier in die Rezepte-Datenbank von chefkoch

LG Cathy“



Danke werd diese mal nach und nach durchprobieren :)
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Mitglied seit 04.10.2017
35 Beiträge (ø0,01/Tag)

Zitat von Gelöschter Benutzer am 04.10.2017 um 15:01 Uhr

„Die Tomatensauce in der DDR war eine ziemlich simple Angelegenheit.
Meist war eine Einbrenne die Basis. Dazu kamen Tomatenmark, etwas Gewürz und vor allem Zucker.

Authentisch ist es auch, in einer Pfanne übrige Aufschnittreste wie Jagdwurst, Fleischwurst oder auch Salami kräftig in Fett anzubräunen und diese dann noch obendrüber zu geben.

Viele Grüße“



Was ist denn mit Einbrenne gemeint? 😅
Und ich hab auf jeden Fall schonmal gehört das alles was mit Tomate gekocht wird Zucker ran sollte.
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 21.07.2003
30.665 Beiträge (ø4,02/Tag)

sogar dafür gibt es ein Rezept
http://www.chefkoch.de/rezepte/1435261248423748/Mehlschwitze-gelingsicher.html
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 22.09.2017
3.135 Beiträge (ø1,28/Tag)

Angelika hat schon ganz richtig verlinkt.
Man lässt einfach Mehl und Butter zusammen im Topf angehen und löscht das ganze dann mit Brühe oder Wasser ab.
Das gibt der Sauce dann die Bindung, wie sie für die DDR-Rezepte typisch ist.

In einer ''echten'' Tomatensauce wie sie die Italiener machen würde man nie eine Einbrenne als Basis hernehmen. Aber damals war das eben so.. 🙂

Und zum Thema ''Zucker'' - du hast schon recht. Zucker soll immer ein wenig an herzhafte Gerichte und vor allem auch an Tomatensaucen und Suppen um die Säure auszugleichen. Im Fall der DDR-Tomatensauce war aber noch einiges mehr an Zucker drin, da der leicht süß/saure Geschmack gewünscht war.
Die Küche der DDR war ja duch die Balkanstaaten geprägt und dort ist man mit dem Zucker gern etwas großzügiger, vor allem auch in Komibation mit Essig.

So isst man eben die Tomatensauce leicht süßlich und die Linsnsuppe zb mit einem Schuss Essig und einem Löffel Zucker.

Viele Grüße
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Mitglied seit 21.10.2012
9.682 Beiträge (ø2,28/Tag)

Großzügig mit Zucker mit Essig in der Balkanküche ?
Wo dort und an welchen Gerichten ?
Ich kenne das nicht.

Gruß,
Mojse
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 22.09.2017
3.135 Beiträge (ø1,28/Tag)

Süßspeisen werden dort in der Region prinzipiell stark gesüßt. Nimm doch nur mal Baklava was förmlich in Zucker ertrinkt.
Oder türkischen Nougat. Auch Süßigkeiten wie Bonbons oder Schaumzuckererzeugnisse die für den deutschen Gaumen oft extrem süß daherkommen.

In Teilen Bosniens gibt man gern einen Schuss Essig an Eintöpfe und auch ein Löffelchen Zucker, genau wie in Serbien. Dort gibt es außerdem auch gesäuerte Kohlrouladen die umwerfend lecker sind.

Oder nimm doch nur mal Ajvar.. eine Paprikapaste die ebenfalls mit Essig gesäuert zu fleisch serviert wird.

Wenn man den Blick etwas weiter in den Osten schweifen lässt, hin zu Polen und Russland findet man eine Vielzahl an Speisen die mit Essig angemacht werden. Sei es Borschtsch oder Boeuf Stroganoff.

Auch Salate wie Korfiolsalat, Karottensalat usw werden gerne Mit reichlichg Essig und Zucker angemacht um diesen Süß/Säuerlichen Geschmack zu bekommen.

Oder um beim Thema zu bleiben - die DDR - wo es gerne Soljanka aus allerlei Fleischresten gab, die mit Essig und Zucker abgeschmeckt wurde usw usw.. In der ganzen Küche im Osten ist Zucker und Essig nicht wegzudenken, auch vor allem nicht in Kombination zu herzhaften Speisen.

Viele Grüße
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Mitglied seit 24.03.2008
14.560 Beiträge (ø2,46/Tag)

das die DDR-Küche stark durch die Balkanstaaten geprägt war, wage ich zu bezweifeln. Klar es gab Letscho und Soljanka, aber das war`s dann wohl auch schon. Meines Erachtens gab es keine DDR-Küche, das war normale deutsche Küche, evtl. mit Abwandlungen wegen Mangelware. Die Tomatensoße mit Mehlschwitze hat meine Mutter auch gemacht, anders kannte sie sie gar nicht. Und meine Mutter hat nicht in der DDR gelebt.
.
LG Lollo
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Mitglied seit 21.10.2012
9.682 Beiträge (ø2,28/Tag)

Die Süsspeisen wie Baklava oder Hurmasice sind babbsüss, das stimmt.
Kohlrouladen, Sarma, kiseli Kupus, wird ohne Essig gemacht und es gibt zig Rezepte für Ajvar ohne Essig, bei uns immer ohne.

Ich frage deshalb weil mir die Kombi großzügig Zucker mit Essig in der jugoslawischen/bosnischen Küche noch nie begegnet ist.


Gruß,
Mojse
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Mitglied seit 09.10.2010
506 Beiträge (ø0,1/Tag)

Durch den Balkan war die Küche glaube eher weniger geprägt. Eher ein bunter Mischmasch von diversen Rezepten aus der UdSSR und da war von Polnisch über Russisch alles dabei. Was schmeckte und wo die Zutaten einfach zu beschaffen waren, das wurde "ver-DDR-ert". In Orten wo es in der Nähe große Truppenübungsplätze gab, da waren die Schänken oft mehr auf die sowjetischen Brüder geeicht, als in Großstädten, wo teilweise westliche Rezepte bekannter waren.
Ansonsten musste es oft herzhaft, nahrhaft und halt einfach sein, bei manchen Zutaten wurde man kreativ. Ich erinnere mich noch heute an die "Kunstsoße" meines Vaters, ein bunter Mix aus Einbrenne, Muckefuck und ich will gar nicht wissen was noch alles.
Ich hab bis heute noch ein Kindergarten-Gemüseeintopf-Traumata, dieser weichgekochte Schlabberpamps mit riesigen Fettaugen, brrrrrr, ich kann bis heut keinen Gemüseeintopf essen.

Und Makkaroni mit Tomatensoße und Jagdwurst gibts heut noch regelmäßig bei uns :) Nur inzwischen mit etwas besseren Zutaten :D
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 22.09.2017
3.135 Beiträge (ø1,28/Tag)

Zitat von Mojse am 04.10.2017 um 17:21 Uhr

„ Kohlrouladen, Sarma, kiseli Kupus, wird ohne Essig gemacht und es gibt zig Rezepte für Ajvar ohne Essig, bei uns immer ohne.



Da habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht.
Natürlich kippt logischerweise niemand an Sauerkraut noch Essig dran. Aber bei den gesäuerten Kohlrouladen habe ich das mehr als einmal erlebt, dass an die Sauce zusätz noch Essig und Zucker abgeschmeckt wurde und das war nicht etwa irgendwo hier, sondern vor Ort in ganz gewöhnlichen Restaurants und auch bei der einen oder anderen Familie, bei der ich speisen dürfte, wurde das so gehandhabt.

Ajvar ohne Essig oder Zitronensaft habe ich auch noch nirgendwo zu essen bekommen.

Ist vermutlich wie das Thema ''Gulasch'' zu handhaben - Viele Wege führen nach Rom und nur der eigene ist der Richtige 🙂

Viele Grüße
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Mitglied seit 25.01.2006
15.476 Beiträge (ø2,31/Tag)

Man muss nicht bis zum Balkan schauen. In der östlichen deutschen und in der polnischen Küche gab/gibt es eine Tendenz zu süß-salzigen und sauren Gerichten (z. B. Backobstsuppe mit Stampfkartoffeln, Röstzwiebeln und Speckwürfeln).

Meine Mutter (die aus Polen stammt) machte auch früher so eine Mehlschwitze-Tomatensauce. Da wurde immer eine Speckschwarte mitgekocht. Hat mir als Kind auch geschmeckt.
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Mitglied seit 09.10.2010
506 Beiträge (ø0,1/Tag)

Ja komischen Mischmasch gibt's bei Mutti auch. Z.B. Himmel und Erde....find ich heut noch gruslig, aber ist/ war in der Lausitz ganz beliebt. Lustigerweise war ich vor einer Weile in Ostwestfalen und fand viele schlesische Gerichte auf den Karten wieder. Ich erfuhr dann, dass viele Schlesier in die Region gezogen waren und damit natürlich auch ihre Speisen. Fühlte man sich glatt ein Stück wie daheim.
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