Eröffnung eines Second-Hand-Ladens für Herren?


Mitglied seit 03.02.2003
1.947 Beiträge (ø0,25/Tag)

Hallo,

ich wohne in einer 130000-Einw. Universitätsstadt mit vielen Behörden und Schulen.
Mir ist aufgefallen, dass es hier k e i n e n Second-Hand-Laden gibt, in dem auch Herren-Artikel angeboten werden.
Ich meine, dass gerade hier, wo die Studenten sich für die Prüfungen chick machen müssen und auch das eine oder andere Vorstellungsgespräch anfällt, so ein Laden eine Bereicherung sein könnte.

Was haltet Ihr davon?
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Mitglied seit 10.09.2010
6.144 Beiträge (ø1,23/Tag)

Hi,

ich glaube, Männer kaufen eher nicht second Hand, auch nicht wenn sie wenig Geld haben. Die kaufen im Zweifelsfall eher einen neuen billigen Anzug, den sie dann immer wieder anziehen können...

Fee
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Mitglied seit 14.12.2010
1.478 Beiträge (ø0,3/Tag)

Hallo,

mir ist auch schon aufgefallen, dass es in den hiesigen Second-Hand-Läden nur Dinge für Frauen gibt.
Ich war beispielsweise neulich für eine Hochzeit auf der Suche nach einer Fliege und passendem Hemd. Da hätte ich sicherlich mal, bei entsprechendem Angebot, in einem Second-Hand-Laden geschaut.

Allerdings würde ich normale Anzugshemden nicht gebraucht kaufen. Und gerade bei Sakkos und Krawatten sieht man meiner Meinung nach ziemlich schnell die Weiterentwicklungen in der Mode. Denn gerade bei Sakkos schaffen es die Hersteller sehr gut, dass die Dinger schnell altmodisch aussehen. Von daher würde sowas mit Konsum-Herrenausstattung (und damit schließe ich auch beispielsweise Boss ein) aus meiner Sicht nicht funktionieren. Ich glaube da ebenfalls, bezugnehmend auf Fee, dass der gewöhnliche Mann dann eher zum Billig-Anzug aus dem Kaufhaus oder den bekannten Textilketten greift. Der sieht, auch wenn er vielleicht nicht so gut sitzt, für den Moment des Tragens modern aus.
Jemand, der täglich Anzug trägt, hat hingegen doch entsprechend hochwertige Modelle. Der kauft die sicherlich eher neu.

Vielleicht funktioniert sowas eher im hochpreisigen Bereich mit vielen Klassikern. Aber ob es dafür letztlich genug Nachfrage gibt? Da hätte ich dann doch meine Zweifel.

Schöne Grüße
weatherman
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Mitglied seit 10.09.2010
6.144 Beiträge (ø1,23/Tag)

Pfeil nach rechts Vielleicht funktioniert sowas eher im hochpreisigen Bereich mit vielen Klassikern. Pfeil nach links

Weiß nicht. Es ist doch so: Es gibt Männer, die tragen jeden Tag zur Arbeit Anzüge, je nach Einkommen billig oder teuer. Die werden dann neu gekauft. Der Schalter-Angestellte einer Bank kauft sich keinen gebrauchten Armani, auch wenn der nicht mehr kostet als die Anzüge, die er sonst trägt.

Und dann gibt es die, die halt nicht täglich Anzüge tragen, sondern nur zu "Gelegenheiten". Z.B. weil eine Hochzeit ansteht und die beste Ehefrau von allen herumnörgelt, dass Schatzi da aber nicht in Jeans aufschlagen soll ... Na! Der kauft ebenfalls keinen Armani, weil der nicht mal weiß, was das ist ... Na!

Männer ticken da halt anders als Frauen. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel ... Na!

Fee
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Mitglied seit 20.07.2007
3.317 Beiträge (ø0,54/Tag)

Pfeil nach rechts Männer ticken da halt anders als Frauen Pfeil nach links

Genau. Problematisch ist schon mal das Größenthema - also dass es die Waren nicht in jeder Größe gibt.
Ein Mann will zielsicher auf ein Produkt (Hose grau) zusteuern, sich seine Größe nehmen und fertig.
So durchbummeln, Motto: "was könnte es denn hier Nettes geben" ist nicht die Sache der Männer.

LG Sylvia
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Mitglied seit 03.04.2007
47.939 Beiträge (ø7,64/Tag)

Moin,
ich glaube auch, und schließe mich den Anderen an, dass Second-Hand-Ware bei Männern nicht so gefragt ist.

Und die wirklich Bedürftigen gehen dann zur Kleiderkammer, wenn sie etwas brauchen. Na!

Ich glaube auch, dass Second Hand Läden ursprünglich mit Kinderartikeln angefangen haben, weil die ja nicht so lange getragen werden können und die Kinnings schnell herauswachsen.
LG Ciperine
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Mitglied seit 18.07.2008
9.421 Beiträge (ø1,62/Tag)

Hallo,

ich fürchte auch, dass das für ein breiteres Publikum nicht funktioniert.
Sowas geht in Paris, wo männliche fashionistas unbedingt DEN Dior-Homme-Anzug aus der 2001er Kollektion von Hedi Slimane suchen oder ähnliches. Das bedeutet aber eben high-end für einen extrem kleinen Kundenkreis - und in einer globalen Welt mit Internet muß man sowas auch nicht mehr in einem Laden kaufen...

LG Cathy
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 06.10.2006
4.927 Beiträge (ø0,76/Tag)

Hallo!

Ich würde auch sagen, dass die im EP skizzierte Idee nicht tragfähig ist, aus verschiedenen Gründen. Das heißt aber nicht, dass für Second Hand für Männer kein Markt existiert - den gibt es, und nicht erst seit gestern. Allerdings geht es da in erster Linie um relativ hochwertige Streetwear. Jeans; Lederzeugs; Schuhe und Stiefel; Jacken; bestimmte importierte Sachen; und ähnliches. (Als ich noch jung und knackig war, gab es zum Beispiel diese alten amerikanischen Arbeitshemden mit Nametag in Secondhand-Läden, kennt das noch jemand?) Wer Quellen und ein Händchen für solche Sachen hat, kann damit bestimmt durchaus Geld verdienen.

Das abgelegte C&A-Sakko? Eher nicht. (Erfreulicherweise.)

LG
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Mitglied seit 05.08.2007
14.279 Beiträge (ø2,32/Tag)

Ich habe 6 Monate in einem Sozialkaufhaus gearbeitet. Selbst da wurde mehr Damenkleidung gekauft als Herrenkleidung
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Mitglied seit 30.08.2006
4.215 Beiträge (ø0,65/Tag)

Hallo,

ich gehe da ganz mit Putine: es gibt einen Markt, aber eben nicht für alles und für jeden Na!
Mein Mann kauft auch mal Gebrauchtes, meist online (z.B. aktuell ein Teil auf Ebay). Oft handelt es sich dabei aber um besondere Teile, Vintage oder Accessoires. Ich glaube auch allgemein sind es eher so Hipster-Sachen oder eben so typische Männergeschichten die man gebraucht gut kaufen/ verkaufen kann. Ein original 70er-Jahre Superman-Shirt in leuchtenden Farben wird mit Sicherheit reißenden Absatz finden Na! , ebenso wie hochwertige "Kultware". Aber es kommt eben auch auf das Publikum an. Während es in Hamburg, Berlin und Co. sicherlich sehr gut gehende Secondhand Shops für Herren gibt, glaube ich, dass sowas in kleineren Städten schon schwieriger ist. Am besten schaust du dir in deiner Stadt mal deine Zielgruppe genau an: was wir da getragen? H&M und Co. will niemand Second Hand, ebenso die angesprochenen Anzüge.
Und ich glaube definitiv, dass Männer lieber online schauen, als sich durch einen Laden zu wühlen, nur um festzustellen, dass der Wunschartikel die falsche Größe hat. Frauen haben da eine definitiv höhere Leidensschwelle und Geduld Sich auf dem Boden wälzen vor Lachen

Grüße,
Jelly
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Mitglied seit 27.10.2008
11.436 Beiträge (ø2,01/Tag)

Hi,

schließe mich (als Mann) vollumfänglich den BedenkenträgerInnen an... Na!

1. Dein Städtlein - und potentieller Kundenkreis - ist zu klein...
2. Studenten müssen für ihre Prüfungen heute keinen Anzug kaufen/tragen... Na!
3. Berufsbedingte Anzugträger haben i.d.R. genügend Geld für neue Garderobe (bei Berufsanfängern gibt's ggf. eine Finanzspritze von den Eltern für die Erstausstattung)...
4. Männer kaufen lieber neu - außer 'ner handvoll Hipster und Fashionistas...
5. 90% der Männer haben erstaunlich spartanisch bestückte Kleiderschränke...

Bei gebrauchter Designer-Mode, hochwertiger bis extrem hochwertiger Streetwear, ausgesuchten Vintage-Klamotten sowie Gesellschaftskleidung (Hochzeitsanzüge, Smoking, Frack und Konsorten) würde ich 'ne gewisse Chance sehen, aber nur in 'ner bedeutend größeren Stadt... Na!

VG, turbot
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