Mitglied seit 26.03.2018
1.062 Beiträge (ø0,47/Tag)
seit ich hier z.Zt. aktiver mitschreibe, hab ich mal so meinen "Koch-Lebenslauf" angesehen. Ich stamme aus einer eher armen Bergarbeiter-Familie, bei dem "Genuss", bezogen aufs Essen, maximal "Sauerbraten mit Klößen halb und halb", 1 x im Jahr, das Maximum darstellte. Als ich dann selber an den Herd musste, wars schwierig und frustrierend .... Und zwar insgesamt so: Als Kind/Jugendlicher bin ich ernährt (leider weniger „bekocht“) worden und in der Phase Leistungssportler gabs kein Essen, sondern Ernährungspläne ….. Dann gings später, weil ich das einfach notwendig fand, ins Studenten-Wohnheim, obwohl dass Elternhaus näher an der Fachhochschule lag, als das Wohnheim. Über solche „Kleinigkeiten“ wat kochich, wenn ich nich inne Mensa will/kann hatte ich mir wenig, bis keine Gedanken gemacht … Entsprechend waren die ersten Versuche: z.B. Bratkartoffeln (ohne Zwiebeln ….) und nur ver …ähh.. gesalzen mit „speziell, im Bratprozess getrockneter Bratwurst“; Röstaromen wurden überschätzt, während das Aroma, von „Branding“ nur wenig gewürdigt wird. Toll war einfach, dass das Haus, in dem ich wohnte, bereits seit Jahren das Motto „wir kochen hier zusammen“ und zudem internationalen Zuschnitt hatte. Ich lernte also die „einfachen Volksküchen“, hauptsächlich aus anderen Ländern kennen; nur nebenbei allerdings und Gott sei gedankt, auch vernünftige Bratkartoffeln! Dann gabs da noch Bruderherz (10 Jahre älter), der im gehobenen Management eines Weltkonzerns, allerdings noch ohne Chauffeur, arbeitete. Er hatte die geniale Idee, ich könne ja Chauffeur sein und u.a. auch dafür, an einem Tischken „nebenan“ bei Geschäftsessen, im Restaurant sein! Ha, haaaaaa, nich schlecht! Ich konnte, ohne eine müde Mark zu investieren, was an mangelnder Marken-Menge auch gescheitert wäre, die „gehobene“ und/oder „Nouvelle“ Cuisine kennenlernen! Das inspirierte mich später dann, in die nicht unbedingt richtige Richtung, weil ich dachte, DAS wäre DIE Küche. Als ich selbst (zu viel und zu lange) arbeitete und dann auch erst verpartnert, später verheiratet und vervatert war, sah es dann so aus, dass Ehefreu fast immer kochte und ich, „das Besondere“…. Wenn ich abends mal nix besseres zu tun hatte, schmöckerte ich in Kochbüchern herum, die ich zunächst natürlich auch auf das „Nouvelle“ bezog. Dann nahm Ehefreu irgendwann eine Tätigkeit an (Kinder älter), die nicht mehr Teilzeit war und ich musste (allerdings wollte ich da auch!) an den Herd! Immer und so oft es ging, mit den beiden Sohnemännern, die fröhlich mitschnibbelten und wussten das Beurre Blanc, Blond und Brun keine Haarfärbemittel sind! Und ich entdeckte die Liebe zur bodenständigen, einfachen Küche! Und da ja nun viele der traditionellen Italienischen Gerichte, wie z.B. „Spaghetti Bollgnese“ …, "schlichte" Volksküche sind, entstand da einige innige (Vor-)Liebe. Vieles andere der internationalen Küche und natürlich „meine Französische“ und Bretonisches, hab ich mir aber immer bewahrt. Und „Nachforschen“ nach den „Wurzeln“ von bekannten Rezepten (aus aller Welt) über die ich ins Stolpern und Nachkochen gerate, sind immer Bestandteil, meiner Kocherei! Und wie sah das bei euch aus? Gruß Bernd Heinrich |
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Mitglied seit 15.03.2002
56.479 Beiträge (ø6,97/Tag)
Ich zog noch als Schüler von zu Hause aus und musste einfach deshalb lernen mir etwas zu Essen zu machen.
Zu Hause kochte die Haushälterin einfache Hausmannskost, an den Samstagen rührte meine Mutter lustlos etwas zusammen. Sonntags gingen wir auswärts essen und da lernte ich etliche Gerichte kennen. Auch auf den (Fern-)Reisen die ich schon früh mit meinen Eltern schon machen durfte. Bei mir wars hauptsächlich "learning by doing" über die Jahre mit einer langen Pause während meiner Selbstständigkeit, wo ich schon froh war wenn ich wenigstens Zeit zum Essen finden konnte. |
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Mitglied seit 19.04.2013
15.172 Beiträge (ø3,75/Tag)
@Heinerich,
danke für deinen Roman. |
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Mitglied seit 25.01.2006
15.386 Beiträge (ø2,3/Tag)
Bei mir was das so: Sechziger Jahre, Muttern zuhause, Vatern kam die ersten Jahre tatsächlich mittags noch zu Fuß von der Arbeit zum Essen (ja, das war mal normal!), ich hatte die Grundschule ein paar Blocks weiter.
Zu meinen Lieblingsbeschäftigungen (neben Basteln, draußen durchs Viertel und den Stadtpark ziehen, Basteln und Lesen) gehörte das Rumhocken bei meiner Mutter in der Küche, wenn sie dies und das vorbereitete oder kochte. Oft hat ihr meine Schwester Pipi Langstrumpf vorgelesen oder meine Großmutter mit ihr über den Krieg, die Flucht und die Jahre danach geredet. Zum Einkaufen war ich oft dabei, auch auf dem Bauernmarkt am Samstag und besonders gerne beim Bauern in der Umgebung. So habe ich Kochen und alles drumrum ganz von allein und nebenbei seit meiner Kindheit gelernt und auch früh selbst damit angefangen. So ähnlich wie Sprechen lernen. |
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Mitglied seit 26.03.2018
1.062 Beiträge (ø0,47/Tag)
Woran ich grad denke ist, dass, zumindest bei den älteren, die "weibliche Lebensvorbereitung" kochen beinhaltete!
@Erzett Ich wurde 1960 eingeschult. Erst mit sieben Jahren, weil ich zu dünn war und in eine "Kur" musste, bei der mir jeder Spaß am Essen gründlich verleidet wurde. Eingeschult wurde ich aber inne Volksschule. Also musste jünger sein als ich aber ich könnte nich "Ich bin Dein Vater" (Darth Vader Spruch! ) sagen! Gruß Bernd Heinrich |
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Mitglied seit 03.04.2007
47.924 Beiträge (ø7,66/Tag)
Moin,
ich könnte fast 1:1 von Erzett abschreiben Nur dass wir keine Großmutter vor Ort hatten und auch keinen Bauernhof zum Einkaufen. VG Čiperine |
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Mitglied seit 25.01.2014
12.054 Beiträge (ø3,2/Tag)
Hallo.
Bei mir, etwas älter, gehörte Kochen lernen definitiv nicht zur Vorbereitung aufs Leben. Meine Mutter kochte, für meine Begriffe, durchaus gut und abwechslungsreich, aber beigebracht hat sie uns Kindern das nicht. Das Bild der Kleinen, die neben Mutter oder Oma auf dem Stühlchend stehen und begeistert mit schnippeln oder rühren….nix da. Ich durfte Abtrocknen, mein Bruder Kohlen aus dem Keller holen. Bei den jüngeren Geschwistern war es mit Sicherheit auch nicht anders. Kochen „gelernt“ habe ich ganz einfach durch Interesse und „learning by dooing“. Irgendwann kam dann auch die Selbstversorgung und die Herstellung von Lebensmitteln…..ganz unspektakulär. Ich glaube, Interesse an Lebensmitteln ist ein ganz wichtiger, wenn nicht DER entscheidende Faktor wenn man kochen können oder es lernen möchte. Schließlich ist es im Grunde auch einfach ein Handwerk, und jeder Handwerker muß Ahnung haben von seinem Rohstoff. Natürlich verhungert man auch ohne nicht, aber für ein gewisses Niveau, und da meine ich bestimmt keine Sterne, ist es schon von Nutzen zu wissen womit man es zu tun hat. Gruß Dorit |
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Mitglied seit 06.02.2011
4.585 Beiträge (ø0,94/Tag)
Hallo
Mein Vater war krank und pflegebedürftig, später bettlägerig und meine Mutter hat Ihn Daheim gepflegt. Ich hab dann mit 14 die heimische Küche übernommen eher aus praktischen Gründen da unsere Mutter mit der Pflege schon genug zu tun hatte und zum kochen bei Ihr dann einfach die Zeit fehlte. Da wir in dieser Zeit zwischen der Schweiz, Frankreich und Deutschland wohnungstechnisch unterwegs waren vermischte sich diese Küche. Viel hab ich auch in Frankreich kennen gelernt da die Schulkantinen dort doch sehr vielseitig kochen. Und ja ein gewisses Interesse an gutem Essen und neuen Produkten hat natürlich auch geholfen. Mein Bruder und ich waren relativ Neugierig hat man im Supermarkt was entdeckt was man nicht kannte wurde es gekauft und daheim auch gekocht/probiert. Mein Mann teilt meine Leidenschaft für gutes Essen und durch seine Ausbildung an der Hotelfachschule Lausanne ist auch ein gewisses Wissen vorhanden was unsere Küche doch bereichert. LG Mamacanis |
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Mitglied seit 09.04.2015
11.219 Beiträge (ø3,37/Tag)
Es kommt natürlich immer drauf an, ob und wie im Elternhaus gekocht wird. Außerdem kommt es stark auf das eigene Interesse an. Wer schon früh Interesse hat, Muttern beim Kochen über die Schulter zu schauen, nimmt ganz automatisch schon als Kind so einiges mit. Und das hat nicht unbedingt was mit der Generation zu tun. Schon mein Vater (Jahrgang 1938) hat von seiner Mutter viel abgeschaut, weil er einfach Interesse dran hatte. Und seinem Vater (also meinem Opa) war der Umgang mit Topf und Pfanne ebenfalls nicht gänzlich unbekannt, im Krieg war er in der Feldküche eingeteilt. Ich hab es auch so ganz nebenbei von meiner Mutter gelernt, mein Bruder ebenfalls. Heute ist mein Bruder hauptsächlich derjenige, der für seine Familie kocht, weil er nachmittags zu Hause ist und seine Frau oft Spätschicht hat.
Wie Dorit gesagt hat: Interesse ist DER entscheidende Faktor, wenn man kochen können oder es lernen möchte. Lernen tut man es nur, wenn man Interesse daran hat. Wer kein Interesse daran hat, lernt es nie! LG Hobbybäckerin |
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Mitglied seit 23.06.2010
1.177 Beiträge (ø0,23/Tag)
Uih
So viel Text Kurz zusammengefasst Meine Eltern sind umgezogen, als ich so ca 12 war Da musste ich kochen und es hat mir Spaß gemacht Gerichte natürlich geprägt von Mutter und Oma Während der Ausbildung und nur 2 Kochplatten... Wenig Geld Naja Tüten und Schwamm drüber Nach der Hochzeit sich langsam abgenabelt von der heimischen Küche Kinder und Job Alles schnell schnell Am Sonntag 2-3 essen vorgekocht Später dann kochen als Genuss erlebt Gäste bewirten Auch während der Woche aus Resten was Neues kreieren Die vielen Jahre jetzt kurz zusammen gefasst Ich mag in der Küche stehen und immer mit fetziger Musik dazu |
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Mitglied seit 21.01.2009
2.551 Beiträge (ø0,46/Tag)
Sehr spannend, eure Geschichten zu lesen!!!
Ich bin augewachsen mit einfacher Küche, die nichts kosten durfte, da wir kein Geld hatten...später von einer alleinerziehenden Mutter vorbereitet werden musste. Immer aber wurde Wert auf gemeinsames Essen und frische Produkte gelegt. Meine Lieblingsessen waren Polenta mit Rattatouille und Bergkäse, Milchreis mit Birne und Zimt, Pfannkuchen mit Apfelmus und ungesüsste Aprikosenwähe (Blechkuchen) mit Salat und Balsamucodressing... Im Studium machte ich einen 80 Stunden Kochgrundkurs online und begann zu probieren. Meist ohne Geld improvisierte ich mit dem, was ich am Ende des Wochenmarkts geschenkt bekam. Rezeptbücher wurden zur regelmässigen Lektüre. Ich interessierte mich insbesondere für den Zusammenhang zwischen Kultur und Essen. Später konnte uch mur auch eine Vielzahl exotischer Gewürze leisten und ich erweiterte meinen Horizont. Seit ein paar Jahren koche ich für Events, Retreats, Lager...und leite den Kreativpart einer gehobenen Restaurantküche im Engadin...als kreativer Ausgleich zu meinem Hauptjob. Persönlich esse ich weiterhin gern einfach. Gut gewürzt, aber ohne Schnickschnack. |
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Mitglied seit 19.07.2015
1.667 Beiträge (ø0,52/Tag)
Ich bin Mitte der 70iger geboren, in Bayern. Das Essen in meiner Kindheit war grausig: viel zu viel Fleisch, schlechte Qualitäten, wenig frisch und alles schlampig. War daher ein sehr dünnes Kind und hoaglich. Meine Mutter kochte, durchaus gut und gern, daheim war das Essen immer gut. Meine Schwester wurde mit 15 Vegetarierin und das gab unserem Familienessen nochmal einen richtigen Schub. Als wir aufs Gymi gingen, fuhren wir mittags mit unserer Mutter heim. Dort dann natürlich alle Hunger, also kochten meine Schwester und ich immer mit, damits schneller geht. Und das haben wir dann irgendwann komplett übernommen mit der Mittagsküche, so dass unsere Mutter ziemlich bald chillen durfte, bis ihre Töchter sie zum Essen riefen. Manchmal kam mittags auch der Vater heim zum essen, immer mit einer "Stadtsemmel", also zb Eis für alle oder spezielle Kipferl etc. |
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Mitglied seit 25.01.2014
12.054 Beiträge (ø3,2/Tag)
Hallo.
@babadook: du schreibst, das Essen in deiner Kindheit war grauslich, aber daheim war es gut. Bist du denn nicht zu Hause groß geworden? Oder wie soll man das verstehen? Musst du nicht beantworten, bin nur über den Widerspruch gestolpert. Gruß Dorit |
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Mitglied seit 12.09.2016
7.512 Beiträge (ø2,68/Tag)
Bei uns war essen und kochen (können) immer wichtig, hab mir viel von Oma und Mutter abgeschaut / gelernt und auch erklärt bekommen. Es war, als kloana Bua schon, immer toll in die Küche zu kommen und meine Oma mit scheppernden Töpfen handierend an der Hex stehen zu sehen, auch das resolute öffnen und schließen der Ofentür beim Holz nachlegen klingt mir noch im Ohr, und dann noch der Geruch beim Kochen, der mangels Abzugshaube durchs ganze Haus zog, werde ich nie vergessen. Ebenso die Kocherei meiner Mutter, die (seinerzeits) auch für (Bauern-)Hochzeiten gekocht und Torten gebacken hat, und sehr genau wusste was sie macht - auch heute noch.
Eine kl Geschichte, lang vor meiner Zeit: Zu Kriegszeiten hatte mein Opa und mein Vater gewildert, derartig, dass der Jennerwein blass geworden wäre. Ich möchte nichts romantisieren, aber es wurde selbst in dieser Zeit, so wird erzählt. immer gut gekocht, mit Wildeinlage, Gemüse gabs aus dem eigenen Garten. Das wirklich große Problem war damals eher, wohin mit den Vorräten, wo sie verstecken und wie kann der Geruch vom Selchen reduziert / verhindert werden... |
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Mitglied seit 30.08.2015
12.312 Beiträge (ø3,86/Tag)
hallo
wo fängt Schnickschnack an... Verwandschaftsmässig bin ich infiziert, Gastronomen, Köche, Konditoren. Die Besuche bei Tante und Onkel, deren Nachkommen jetzt ein 5 Sterne Hotel mit einem besternten Restaurant betreiben, waren wohl auch prägend. |
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Mitglied seit 19.01.2008
3.999 Beiträge (ø0,67/Tag)
Moin,
tja, bei meiner Mutter habe ich das Kochen definitiv nicht gelernt. Ich durfte Kartoffeln schälen, Eier kochen und Zwiebeln pellen. Zu mehr war ich angeblich nicht zu gebrauchen. Als ich von zu Hause auszog, gab es bei uns in der ersten Zeit sehr oft Eintöpfe von Erasco, die - wenn man die labbrigen Würstchen weg ließ - auch genießbar waren. Das wurde mir aber sehr schnell über und ich tastete mich mit einem zerfledderten "Dr. Oetker Schulkochbuch" ganz langsam an "Höheres". Ein besonderes Highlight meiner damaligen Kochkunst war "Schweinebraten mit Kruste" - jut und jünstich und damals im Freundeskreis hoch gelobt. Mit einer Soße zum Niederknien! Das war zwar lecker, auf Dauer nicht gesund und verursachte zunehmende Leibesfülle. Lange her - und über das Schulkochbuch ist man dann ja auch mal hinaus ... Ich koche immer noch gern, aber inzwischen anders. Gruß Chris |
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Mitglied seit 12.09.2016
7.512 Beiträge (ø2,68/Tag)
Also, gegen a gscheits Schweinsbratl is nix einzuwenden.... und wenns gelobt wurde, konnte es sooo schlecht nicht gewesen sein. |
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Mitglied seit 19.07.2015
1.667 Beiträge (ø0,52/Tag)
Zitat von DieKäserin am 18.02.2024 um 21:37 Uhr
„Hallo.
ja, Dorit, Du hast recht- es war ein grosser Widerspruch. Im Gasthaus, bei öffentlichen Anlässen etc wars grusig. "In der Stadt" bein einem mehrstündigem Einkauf ( von Klamotten,Schulzeug, Büchern,Medikamenten etc) war es unmöglich, befriedigend verköstigt zu werden. |
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Mitglied seit 26.03.2018
1.062 Beiträge (ø0,47/Tag)
Ich find es toll und auch spannend, was ihr schreibt und bin dankbar, für die "Einblicke"!
Gruß Bernd Heinrich |
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Mitglied seit 21.10.2012
9.683 Beiträge (ø2,29/Tag)
Auch Mitte der 70er als jugoslawisches Gastarbeiterkind geboren.
Gekocht hat meine Mutter immer. Immer frisch, convience gab es nie, außer natürlich Vegeta . Mir war und ist die jugoslawische Küche zu derb, ich konnte den Fleisch-Zwiebeltöpfen die stundenlang vor sich hinblubberten, nie was abgewinnen. Zu fettig und viel zu fleischlastig. Allerdings war ich schon als Kind fasziniert davon wenn die Frauen den ganzen Tag vor sich hin gekocht haben. Bei uns Jugos gab es nie nur eine Hauptspeise. Schmortopf plus Fleisch in der Peka plus Pita. Dabei wurde nebenher eine Baklava gemacht, Mokka getrunken und irgendwelche Früchte gesäubert um Limonade zu machen. Wie gesagt, abgesehen von wenigen Gerichten ist die Küche nicht meins, aber den Akt an sich fand ich völlig faszinierend. Der kulinarische Wendepunkt kam recht früh, mit 10-12 Jahren. Meine Mutter bekam eine Italienerin als Kollegin und die wurde ihre beste Freundin. Und das war halt voll meins . Pasta und einfache italienische Küche, ich war ab da im kulinarischen Himmel. Durfte bei ihr immer zuschauen, mitmachen. Das war toll. Die deutsche Küche lernte ich in der Schule kennen. Ich hatte in der Realschule das Fach Hauswirtschaft und zum Glück eine Lehrerin die lieber kochte als nähte. Somit war ich als junge Frau mit erster eigener Wohnung kochtechnisch recht gut aufgestellt. Und irgendwie waren in meinem Umfeld immer Leute die das Essen und gute Küche schätzen. Hier im Badischen, an der französischen Grenze, mit tollen Weinbergen und viel Landwirtschaft, gibt’s halt auch reichlich Vielfalt. Von daher war und ist kochen schon immer Thema. |
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Mitglied seit 03.03.2008
2.179 Beiträge (ø0,37/Tag)
Bei uns wurde zuhause immer gekocht. Das ist auch heute noch so. Meine Mutter ist so ziemlich die beste Köchin, die man sich vorstellen kann.
Wir Männer (ich hab noch zwei Brüder) wurden also immer bekocht. Mich hat das Kochen selbst nie interessiert. Auch später, als ich schon längst von zuhause ausgezogen war bin ich nie auf die Idee gekommen, das ich kochen könnte. Mal ein Butterbrot streichen war schon das höchste der Gefühle. Als ich dann vor mehr als 20 Jahren in meine jetzige Wohnung gezogen bin, hatte ich erstmals in meinem Leben eine eigene Küche mit allem, was dazugehört. Also auch ein Backofen. Und da wanderten anfangs Tiefkühlpizzen rein oder ähnliches. Irgendwann dann wohl aus einer Laune heraus dachte ich mir, wenn schon eine Küche vorhanden ist, könnte ich dann doch auch mal was ordentliches kochen. Und die Kocherei nahm seinen Lauf. Es machte mir einfach großen Spaß, ich war experimentierfreudig und konnte quasi die Welt des Kochens von Null aus entdecken. Und das war und ist bis heute ein wunderschönes Abenteuer. |
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Mitglied seit 25.01.2014
12.054 Beiträge (ø3,2/Tag)
Zitat von babadook am 18.02.2024 um 23:58 Uhr
„
Ach so. Verstehe. Es klang so als hättest du regelmäßig/sehr oft „außer Haus“ gegessen, also vielleicht im Internat (?) denn du schriebst ja, weil das Essen so grauslich war warst du so ein dünnes Kind. Das wird man ja nicht von hin und wieder mal Essen unterwegs. |
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Mitglied seit 12.09.2016
7.512 Beiträge (ø2,68/Tag)
Mojse: Da gibt es an anderer Stelle einen aktuellen Faden über authentische / traditionelle Küche / Kochbücher, hast Du vielleicht eine (Koch-)Buchempfehlung aus deiner ehemaligen Heimat? Kenne so einiges aus der Region, bei weitem aber nicht alles.... |
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Mitglied seit 21.10.2012
9.683 Beiträge (ø2,29/Tag)
Hallo,Wolfgang, ich schreib Dir eine KM um den Thread nicht zu kapern |
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Mitglied seit 03.06.2023
1.487 Beiträge (ø4,22/Tag)
Heinerich, ich finde es mutig, das hier so zum Thema zu machen, sind wir doch ein nicht gerade kleines Forum mit tausenden von Mitlesern weltweit.
Mein Weg zu der tollen Leidenschaft "Küche, kochen und geniessen"? Wie an anderer Stelle schon beschrieben bin ich im Saarland geboren, in einer Zeit, als das Saarland gerade noch so französisch war... In ländlicher Umgebung im Hunsrück war es üblich, dass die grossen Familienfeste in der Dorfgaststätte gefeiert wurden. Um die Küche an solchen Tagen zu unterstützen kamen Omas und Tanten frühzeitig, manchmal schon am Vortag, in der Küche der Gaststätte zusammen um das Ganze zu unterstützen. Da wurden dann schon Brühen und Suppen vorgekocht, Saucen vorbereitet und die "üblichen" Gänge vorbereitet. Und genau da stand ich als kleiner Junge mit meiner Oma immer schon mit in der Küche und das ganze Treiben und die Abläufe haben mich mehr als fasziniert. Es war aber auch eine Zeit, in der meine Eltern mit allen Geschwistern z.B. (schon in ihrer Jugend, in der direkten Nachkriegszeit) Frösche in den Bächen und Tümpeln des Hunsrücks gesammelt haben um sie zu verzehren. Nein, nicht als ausgemachte Delikatesse die später daraus wurde, sondern vielmehr auch um den damals kargen Speiseplan etwas aufzuwerten. Kurze Zeit später sind wir dann an die südliche Grenze des Saarlandes gezogen und ich fand es wunderbar nicht nur in der Küche zu Hause kochen zu dürfen sondern mich auch mit den Küchen und Köchen der öfters besuchten Restaurants in Frankreich anzufreunden. Von den Franzosen in ihren Küchen hab ich am meisten gelernt und ausprobieren dürfen. In meinem späteren Berufsleben (ich wohnte da schon im Nordschwarzwald) war ich dann über Jahre hinweg und immer wochenweise in guten Seminarhotels und habe mich auch dort mit so manchem Koch anfreunden und Einblick in die Küchen erhalten. Auch die Jagd hat die Verbindungen gestärkt, konnte ich doch einige Gastronomen regelmässig mit Wildbret versorgen. Daraus entstand auch eine kleine befreundete Gruppe von Gastronomen, mit denen ich auch bei mir zu Hause immer wieder gemeinsam gekocht und Weinproben veranstaltet habe; wir hatten einen wunderbaren Austausch und ich durfte viele Erfahrungen sammeln. Nun, zum Eintritt in meine Rentenzeit vor zwei Jahren, habe ich mir dann einen Traum erfüllt und meine Küche zur geräumigen Landhausküche mit einem tollen Herd von Lacanche umgebaut; ich hoffe, das noch eine ganze Zeit lang geniessen zu dürfen. |
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Mitglied seit 18.01.2019
11.706 Beiträge (ø6,01/Tag)
Meine Mutter meinte die war eine grossartige Köchin, was sie aber nicht, es war meist grottenschlecht. Um es runter zu bekommen war Heinz Ketchup da. Hab also Kochen gelernt aus Selbstverteidigung. Sehr jung das Elternhaus verlassen, und getobt in der Gastro, Bedienung fand ich nichts, landete in der Küche als Gemüse-Sklave und Drecksgeschrirr-Leibeigene. Mich in ein paar Jahre hochgearbeitet zum Chef der Kuchenbrigade und so mein Studium (Künstliche Intelligenz & Philosophie) bezahlt. In Grand-Café, Restaurants und an Bord von Segel-Kreutzfahrtschiffe gejobbt, und als Privat Chef.
In 1994 dann zusammen mit einen Freund eine Software Firma gegründet, die in 1998 verkauft. Seitdem in der IT mit Schwerpunkt Reorganisation und Management von Telekommunikation, Support und Datencenter. Immer noch leidenschaftlicher Koch. |
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Mitglied seit 12.09.2016
7.512 Beiträge (ø2,68/Tag)
>> Heinerich, ich finde es mutig, das hier so zum Thema zu machen, sind wir doch ein nicht gerade kleines Forum mit tausenden von Mitlesern weltweit.<<
@Gemsbock: Weshalb mutig - wie meinst du das? |
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Mitglied seit 02.04.2013
106 Beiträge (ø0,03/Tag)
bei uns zu Hause wurde immer frisch gekocht, und in der Realschule war ich im Hauswirtschaftszweig. |
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Mitglied seit 03.06.2023
1.487 Beiträge (ø4,22/Tag)
Zitat von steirer-bua am 19.02.2024 um 09:17 Uhr
„>> Heinerich, ich finde es mutig, das hier so zum Thema zu machen, sind wir doch ein nicht gerade kleines Forum mit tausenden von Mitlesern weltweit.<<
Nur kurz, ist OT: ist jetzt nicht soooo dramatisch gemeint, aber wir sind weder in einem geschlossenen Forum noch in einer kleinen vertrauten Gemeinschaft. In so manchem Fred werden auf dieser Platform mit mehreren Millionen Lesern und Nutzern recht persönliche Dinge preisgegeben. Ich möchte hier ehrlich und authentisch schreiben, musste mir aber auch an anderer Stelle schon so einiges anhören wenn es um Jagd, Froschschenkel sammeln und essen, Afrika, eigener Lebenslauf,… etc……… ging. |
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Mitglied seit 12.09.2016
7.512 Beiträge (ø2,68/Tag)
Verstehe - danke. |
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Mitglied seit 26.03.2018
1.062 Beiträge (ø0,47/Tag)
Zitat von Gemsbok am 19.02.2024 um 09:07 Uhr
„Heinerich, ich finde es mutig, das hier so zum Thema zu machen, sind wir doch ein nicht gerade kleines Forum mit tausenden von Mitlesern weltweit.
Ich sach ma so: ist mir auch durchet Köppken gegangn ... habbich abba "trotzdem" gemacht. Ich würde mal soooo, die Kochenden, unterscheiden: 1. Kochen, um sich zu ernähren, weitgehend Rezepten folgend und Benutzung von Convenience 2. etwas mutiger und Rezept und weitgehender Verzicht, von Convenience 2. begeistert rum-/ausprobieren und durchaus auch, mehr oder weniger, anspruchsvoll, bezogen auf die Zutaten. Diese (sehr, sehr grobe) Einteilung, ist absolut und keinesfalls mit einer "Wertung" verbunden!!!! Und ich finde es spannend, einfach da von allen und unterschiedlich Kochenden, was lesen zu dürfen! Ohhh, jaaaaaaaaaa!!!! Vor Jahren, bin ich, mit Sohnemann, der in Kölle lebt, bei Welter & Welter vorbeigekommen und die Französischen Gas-Kochträume haben mich sofort gefesselt! Wenn ich genug €uronen hätte und eine Küche "groß genug" könnte mich selbst die "Ablehnung von Luxus" kaum abhalten ..... Gruß Bernd Heinrich |
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Mitglied seit 26.03.2018
1.062 Beiträge (ø0,47/Tag)
Zitat von Gemsbok am 19.02.2024 um 11:13 Uhr
„
Da mach ich mal nen weiteres "Kurz-OT", weil ich das ganz wichtig finde: Ich kann das Zitierte gut nachvollziehen. Vor welchem Hintergrund ich mein Handeln orientiere/reflektiere war, in der Forenanonymität, nicht nur selten Anlaß für, zum Teil heftigste Angriffe. Zur Jagd hab ich übrigens eine sehr differenzierte Ansicht! Wenn hier jemand mitteilt und dann angegriffen würde, sähe ich mich auch in der Verantwortung, dass, ggf. sogar durch eine "Meldung", zu "regulieren". Gruß Bernd Heinrich |
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Mitglied seit 29.09.2003
1.875 Beiträge (ø0,25/Tag)
Als Primat mit Allesfressergebiß sehe ich, solange der "Angriff" eine – ebenfalls legitime – Meinungsäußerung ist, keine Veranlassung zur Zensur. |
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Mitglied seit 12.09.2016
7.512 Beiträge (ø2,68/Tag)
Ja ja, die Jagerei ist machen ein Dorn im Auge, obwohl Fleischesser. Kann ich net so recht nachvollziehen - mir wurde hier auch schon mal von jemand der Tod durch "friendly Fire" unter Waidgenossen gewünscht - egal, was scherts der Eiche, wenn sich die Sau dran wetzt |
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Mitglied seit 26.03.2018
1.062 Beiträge (ø0,47/Tag)
Och neeeee!!!!
Bitte, bitte, bitte nun nicht in das OT abgleiten .... Ich würde mich sehr traurig machen, wenn das die "Kochlebensläufe" beieinträchtigen würde! Wirklich als Bitte gemeint! Gruß Bernd Heinrich |
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Mitglied seit 12.09.2016
7.512 Beiträge (ø2,68/Tag)
Gehört sowas etwa nicht zur Vita eines Kochenden? |
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Mitglied seit 29.09.2003
1.875 Beiträge (ø0,25/Tag)
Lol, der Stuhlkreis gerät außer Kontrolle. |
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Mitglied seit 03.06.2023
1.487 Beiträge (ø4,22/Tag)
Lasst uns doch wieder zu den spannenden Lebensläufen zurückkehren.
Bei dem OT Thema ist es wenigsten wert, es nicht aus den Augen zu verlieren und sich hin und wieder bewusst zu machen. Nicht mehr und nicht weniger. |
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Mitglied seit 25.01.2014
12.054 Beiträge (ø3,2/Tag)
Hallo.
Ich hoffe das ist jetzt nicht auch schon zu sehr OT, aber mir fällt immer mal wieder auf (nicht nur hier und heute), wie unterschiedlich die Ausgangspositionen sind. Es wird ja gerne darauf hingewiesen wie wichtig es ist, schon als Kind mithelfen zu dürfen um an die Materie herangeführt zu werden. Offenbar ist das aber gar nicht soooo wichtig. Ich selbst z.B., schrieb ich ja, „durfte“ nie mithelfen, und trotzdem haben mich Kochen und Lebensmittel immer interessiert. Andere, wie Pepe, lernten Kochen weil es zu Hause nix gescheites zu Essen gab. Also ganz verschiedene Kindheitserfahrungen. Meine Kinder durften/brauchten auch nie viel zu helfen, trotzdem sind alle 3 richtig gut in der Küche. Mag sein weil sie zumindest mitbekommen haben, dass Essen kochen Spaß macht und es am Ende schmeckt. Gruß Dorit |
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Mitglied seit 21.08.2007
17.729 Beiträge (ø2,9/Tag)
Zitat von DieKäserin am 19.02.2024 um 13:00 Uhr
„...
Sehe ich auch so. Ich kann mich nicht dran erinnern, als Kind in die Essensbereitung irgendwie besonders eingebunden gewesen zu sein. Später war es dann schlicht eine Kombination aus "So, jetzt muss ich kochen." in Verbindung mit "Also wenn ich schon kochen muss, dann soll es mir wenigstens schmecken." Jetzt interessieren mich konkrete Rezepte weniger, mich treibt eher die Neugier, was wie und warum funktioniert oder nicht funktioniert. Zum Appetitanregen reichen mir ein Bild nebst Zutatenliste oder ein YT-Filmchen. |
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Mitglied seit 05.01.2007
31.448 Beiträge (ø4,96/Tag)
Hy Heinerich!
Interessantes Thema - Danke dafür! Ich ( Jahrgang 1968 ) wurde in der damaligen DDR am Fuße des Erzgebirges geboren, wo ich bis heute lebe. Aufgewachsen bin ich die ersten Jahre eher bei meinen Großeltern mütterlicherseits, da meine Eltern beide berufstätig waren und Mom nebenher noch ein Fernstudium absolvierte. Ich stamme also auch aus eher "bescheidenen" Verhältnissen! Großeltern mütterlicherseits: Die kochten beide, wenn auch mehr die Oma. Geschmeckt hat es meist, aber ewig viel Zeit haben sie nicht drangehetzt - es musste halt immer schnell gehen und satt machen! Viel mehr als Salz, Pfeffer und Paprika war da nicht zu finden - ausser natürlich KÜMMEL... Und Lorbeerlaub! Die Saucen waren oft dünne Brühen mit haufenweise Lorbeer....! Natürlich war das Angebot an frischen Zutaten damals ziemlich begrenzt - aber Oma und Opa hatten einen Garten und ich somit beizeiten Zugang zu frischen Zutaten ( Obst, Gemüse )! Großeltern väterlicherseits: Opa war auch Bergmann, ansonsten ein kleiner Pascha. Sein Lieblingssatz - den auch der Wellensittich beherrschte: "Gibts bald was?" Oma stammte aus Schlesien, war in ihrer Jugend bei einer "herrschaftlichen" Familie als Hausmädchen in Stellung, später dann Verkäuferin in der HO. Sie hat also Kochen und Backen von der Pike auf gelernt - und kam später auch öfters an frische Zutaten heran! Und die KONNTE kochen und backen! Ich war als Kind extrem mäkelig - aber bei ihr hat mir ALLES geschmeckt! Wahrscheinlich hab ich damals schon gemerkt, wie anders/besser etwas schmeckte, wenn es mit Liebe zubereitet war... Das wirkliche Interesse am Kochen kam bei mir dann über meinen Paps, der bei uns zu Hause meist die Küche innehatte! Er war begeisterter Hobbykoch und -bäcker. Sehr zur Freude meiner Mom, die zwar auch kochte - bis heute - aber nie wirklich mit Begeisterung! Und mit`m Backen hatte sie es noch nie.... Bei Paps durfte ich immer zuschauen und auch mithelfen. Fragen hat er immer geduldig beantwortet - von ihm hab ich echt viel gelernt! Er war ausserdem begeisterter Pilzsucher - auch da hab ich viel von ihm mitbekommen! Über die Wendezeit war ich bei der Armee. Da es mit den beiden angestrebten Studienplätzen aus verschiedenen Gründen nichts wurde, beschloß ich dann, mein "Hobby" zum Beruf zu machen. Den ersten Versuch "durfte" ich nach anderthalb Jahren abbrechen, weil es die HO dann nicht mehr gab. Da hatte ich einen Praktikumsplatz in einer Gaststätte und musste montags zur Theorie nach Chemnitz. Aber da der praktische Teil wegfiel, "konnte" man mich auch nicht zur Prüfung zulassen, was mir dann ein 3/4 Arbeitssuche einbrachte. Dann hatte ich die Möglichkeit, den ganzen Spaß nochmal von vorn zu beginnen. An der Kölner Wirtschaftsfachschule in Hartmannsdorf bei Chemnitz. Ganzzeitige Theorie- und Praxisausbildung an der Schule + mehrere Praktika in verschiedenen regionalen Betrieben. Ergebnis war dann: Mein Gesellenbrief bei der IHK. Anschließend hab ich in verschiedenen Gastro-Betrieben gearbeitet. Die Chefs waren zwar meist nicht gerade "das Gelbe vom Ei", aber von etlichen Kollegen*Innen hab ich mir viel abgucken und lernen können...! Seit 2010 bin ich zwar weg aus der Gastro - koche und backe und experimentiere aber immer noch leidenschaftlich gern! LG Kay |
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Mitglied seit 30.11.2007
8.544 Beiträge (ø1,42/Tag)
Hallo
Meine Oma und Mutter haben hervorragend gekocht. Wir waren Selbstversorger, haben höchstens ab und zu Käse und Milchprodukte dazu gekauft. Schon als Kind dachte ich mir, wer gut essen will, sollte auch kochen können. Da die beiden immer schon gekocht hatten wenn ich aus der Schule nach Hause kam konnte ich mir da nichts abschauen. Drum hab ich ne Ausbildung zur Köchin gemacht. Inzwischen arbeite ich aber nicht mehr im Beruf, sondern verwöhne nur noch Familie und Freunde mit gutem Essen. Grüßle |
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Mitglied seit 18.01.2019
11.706 Beiträge (ø6,01/Tag)
Zitat von hallole am 19.02.2024 um 14:35 Uhr
„
Macht viel mehr spass |
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Mitglied seit 03.06.2023
1.487 Beiträge (ø4,22/Tag)
Zitat von DieKäserin am 19.02.2024 um 13:00 Uhr
„Hallo.
Genau so wie Du und TPunkt sehe ich das auch; wer wie früh angefangen hat ist kein Qualitätsmerkmal. Es ist nie zu spät, die Leidenschaft zum Kochen zu entdecken und ihr nachzugehen. |
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Mitglied seit 21.08.2007
17.729 Beiträge (ø2,9/Tag)
Wenn man Kochen lernen*) will, dann macht man das auch. Wenn nicht, dann nicht. Und nie war es so einfach wie heute. YouTube oder Seiten wie dieser hier sei Dank. Wer wissen will, wie man bspw. ein Thai Green Curry richtig macht, findet das auf YouTube, von Thailändern gekocht. Wie man eine möglichst soufflierte Panierung am Schnitzel hinbekommt, auch. Oder wie man eine Hollandaise macht. Oder Pizza. Oder Rührei in der Edelstahlpfanne.
*) Ich meine das Erlernen bestimmter Rezepte oder Garmethoden, ich meine nicht, dass man eine Kochlehre am heimischen Herd im Selbststudium hinbekommt. Was m.M.n. den Profi vom Hobbykoch wirklich unterscheidet, ist aber nicht die Fähigkeit, ein bestimmtes Gericht gut zu kochen. Sondern 10 verschiedene Gerichte für 10 Gäste an einem Tisch gleichzeitig fertig zu bekommen. Und das 20x am Tag, 20 Tage im Monat. Das ist aber mehr ein logistisches Problem, ein Frage der Vorbereitung (mise en place, Kartoffeln, Risotto oder Nudeln halb vorgaren, Bratensauce im 10-L-Pott ansetzen...), nicht des Kochens an sich. |
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Mitglied seit 26.03.2018
1.062 Beiträge (ø0,47/Tag)
Hier fehlt, in der Forensoftware, eindeutig ein , in einem Beitrag, vergeben zu können .... |
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Mitglied seit 15.03.2002
56.479 Beiträge (ø6,97/Tag)
Den Profi unterscheidet auch, dass die gleichen Gerichte immer gleich schmecken sollten.
Da haben wir Hobbyköche mehr Freiheiten. ...Woran ich grad denke ist, dass, zumindest bei den älteren, die "weibliche Lebensvorbereitung" kochen beinhaltete! ... Deshalb war Kochen/Haushalt bei meiner Mutter (Jahrgang 1927) auch hochgradig verhasst. Sie sagte immer, dass sie nicht studiert und promoviert hätte um am Herd zu stehen und zu waschen/putzen. Hatte für mich aber den Vorteil, dass ich als Kind nicht mit "Helfen müssen" bei Hausarbeiten belästigt wurde. |
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Mitglied seit 21.08.2007
17.729 Beiträge (ø2,9/Tag)
Zitat von eva.h am 19.02.2024 um 18:27 Uhr
„Den Profi unterscheidet auch, dass die gleichen Gerichte immer gleich schmecken sollten.
Stümmt, das auch. Zumindest theoretisch. Das Butterchicken von "unserem" Inder hat letztens nicht mehr so wie immer geschmeckt. Zum Glück habe ich auf YT gesehen, wie Uncle Roger Butterchicken (bzw. der Profi, in dessen Küche er sich versuchte) macht. Fuiyooo! |
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Mitglied seit 21.08.2007
17.729 Beiträge (ø2,9/Tag)
P.S. Den Tandoor kann die Grillfunktion des heimischen Backofens imitieren:
Mariniertes Hühnerschenkelfleisch in der Pfanne so hoch wie möglich unter dem Grill einschieben. Grillieren, bis genügend Stellen dunkelbraun genug sind, zwischendrin mal umrühren. Obacht: Es liegen nur wenige Augenblicke zwischen Röstaromen und Kohlearomen. |
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Mitglied seit 03.06.2023
1.487 Beiträge (ø4,22/Tag)
Aber mal gleichgültig, wie früh man mit der Kocherei angefangen hat, ich persönlich habe in den Zeiten, in denen ich in der profiküche mitkochen durfte, zwei Dinge gelernt und umgesetzt:
1. Der immer schmurgelnde Topf mit Brühe und Fond in der Küche hat sich als so wichtig bei mir eingeprägt, dass ich bisher nicht ein einziges pülverchen, instantbrühe oder saucentütchen mehr gebraucht habe. 2. ich habe meine Grenzen ausloten und kennenlernen dürfen. |
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Mitglied seit 15.03.2002
56.479 Beiträge (ø6,97/Tag)
...Das Butterchicken von "unserem" Inder hat letztens nicht mehr so wie immer geschmeckt...
In solchen Lokalen kochen doch meist Autodidakten. |
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Mitglied seit 15.07.2015
138 Beiträge (ø0,04/Tag)
Ich bin direkt nach dem Abitur von Zuhause ausgezogen. Ein kleines bisschen Kochen konnte ich vorher schon. Aber beim Alleine leben habe ich nach und nach einiges dazu gelernt. Ans Backen habe ich mich länger nicht herangetraut, aber mein Mann hat sich zum Geburtstag immer eine Torte gewünscht. Kriege ich inzwischen auch gut hin, aber Meisterin im Backen werde ich wahrscheinlich nicht. |
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Mitglied seit 22.10.2020
8.257 Beiträge (ø6,32/Tag)
@ Korkenzieherin,ein guter Mixer hilft dir sicher beim Kochen - hast du dich schon entschieden?
OT, aber *wink mit dem Zaunpfahl* |
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Mitglied seit 16.12.2003
58.667 Beiträge (ø7,86/Tag)
"Woran ich grad denke ist, dass, zumindest bei den älteren, die "weibliche Lebensvorbereitung" kochen beinhaltete!"
Keine Ahnung, wer hier unter "älter" läuft - ich kam Anfang der 60iger in die Schule, zumindest im gymnasialen Zweig, Bawü, naturwissenschaftliches Gymnasium, gabs keinen Kochunterricht - dagegen hätten wir uns auch gewehrt. Meine Mutter kochte sehr gut - aber ich zog ohne Kochkenntnisse zu Hause aus. Aufm platten Land hieß Gymnasium um 6 auf den Bus, nie vor nachmittags zu Hause - am Wochenende ließen die Eltern uns in Ruhe, unsere Haushaltspflichten beschränkten sich auf Aufräumen der eigenen Zimmer. Als Studentin musste ichs zumindest so weit lernen, dass das Endprodukt essbar war - mit Familie wurde es dann mehr. Aber Hobby war Kochen zu Familienzeiten für mich ganz sicher nie - das musste zeitlich zwischen Arbeit, Zeit mit den Kindern und ein bisschen Freizeit nur für mich passen, gut schmecken, und vor allem eine ausgewogene Ernährung auf der Basis guter Nahrungsmittel bieten. Heute muss ich nicht mehr kochen, schon gar nicht alleine - ich koche nach wie vor in erster Linie, um eine bessere Kontrolle über meine Lebensmittel zu haben, wenn wir beide Lust dazu haben, gerne auch aufwändiger. Wenn nicht, dann eben einfach. Grundsatzdiskussionen, ob auf den Gratin Dauphinois nun ein Fitzelchen Gruyère darf oder nicht, und ob in die Aioli nun Ei darf oder nicht - rauschen mittlerweile einfach an mir vorbei |
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Mitglied seit 16.12.2003
58.667 Beiträge (ø7,86/Tag)
zu den Profiköchen: für mich wird da etwas zu viel Brimborium drumherum aufgebaut, für viele bleibt das denn doch vor allem - ein Job. : ich habe einige Jahre mit einem (sogar guten) Koch zusammengelebt. Wie gut der kochen konnte, weiß ich nur, weil ich ab und zu in seinem Restaurant gegessen habe - zu Hause kochte wenn, dann nur ich. Er war logischerweise am Abend, zu Essenszeiten, fast nie zu Hause - und wenn er das denn doch mal war, hatte er null Lust auf Herd.
Heute ist er in Rente, kümmert sich mehr um die gesundheitlichen Nachwirkungen seiner Berufstätigkeit denn ums Kochen. Was ich so erstaunlich denn auch nicht finde - ich betreibe heute, in Rente, auch meinen alten Job nicht als Hobby, obwohl ich den sehr gern mochte... |
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Mitglied seit 09.04.2015
11.219 Beiträge (ø3,37/Tag)
Weiß nicht, wie das im allgemeinen an Gymnasien geregelt war, aber in der Realschule hatten wir durchaus Kochunterricht. Nur nicht jedes Jahr, weil sich das mit Handarbeit abwechselte. Aber auf jeden Fall bis zur Abschlussklasse 1982. Keine Ahnung, wie das heute ist.
In den 50er-Jahren war (nach Abschluss der Volksschule) der Besuch einer ein- oder vielleicht auch zweijährigen Hauswirtschaftsschule für Teenie-Mädels gang und gäbe - hat auch meine Mutter damals gemacht. Allgemeine Hauswirtschaft wurde dort gelehrt mit dem Schwerpunkt auf Kochen, Backen, Schneidern, Stopfen und Flicken. Heute stopft und flickt ja so gut wie niemand mehr schadhafte Kleidung, aber in den 50ern und 60ern war das halt noch dringend notwendig. |
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Mitglied seit 09.04.2015
11.219 Beiträge (ø3,37/Tag)
Koch- oder Handarbeitsunterricht hatten nur die Mädels, die Jungs hatten Werkunterricht. War zumindest zu meiner Schulzeit so. |
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Mitglied seit 18.01.2019
11.706 Beiträge (ø6,01/Tag)
Zitat von Hobbybäckerin2711 am 20.02.2024 um 12:10 Uhr
„Weiß nicht, wie das im allgemeinen an Gymnasien geregelt war, aber in der Realschule hatten wir durchaus Kochunterricht. Nur nicht jedes Jahr, weil sich das mit Handarbeit abwechselte. Aber auf jeden Fall bis zur Abschlussklasse 1982. Keine Ahnung, wie das heute ist.
Ich denke aber das Richtig kochen und gesund essen sehr wichtig ist. Wenn ich sehe was so gegessen wird, da hab ich da arge bedenken. |
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Mitglied seit 25.01.2014
12.054 Beiträge (ø3,2/Tag)
Das ist es mit Sicherheit, und aktueller denn je, @Pepe. Nur dass es damals halt nur die Mädels lernen sollten/durften/mussten/brauchten.
Wenn heute an Schulen oder sogar schon in Kitas die Zubereitung von gesundem Essen ein Thema ist, dann halt für alle Geschlechter. Und nicht nur als Rollenvorbereitung. |
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Mitglied seit 09.04.2015
11.219 Beiträge (ø3,37/Tag)
Meine Nichte lebt mit ihrem Freund zusammen, beide sind zwischen Anfang und Mitte 20. Sie kann kochen, er überhaupt nicht und sonst kann er im Haushalt auch nix, weil er direkt von "Hotel Mama" zu ihr gezogen ist. Sie hat im Januar eine Ausbildung begonnen, bei der sie mehrere Wochen am Stück Blockunterricht hat und das auch weit entfernt, so dass sie in dieser Zeit nicht zu Hause ist. Da hat ER fast Panik gekriegt. "Wer macht mir, wenn du weg bist, was zu essen, wer macht meine Wäsche?" Die 14-jährige Schwester seiner Lebensgefährtin musste ihm beibringen, wie die Waschmaschine funktioniert. Und zu essen gibts halt wochenlang "Dosenfraß", bis die Freundin wieder zu Hause ist.
Es schadet wirklich nix, wenn Mann frühzeitig lernt, sich was zu essen zu machen und seine Wäsche selber zu waschen! |
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Mitglied seit 15.03.2002
56.479 Beiträge (ø6,97/Tag)
...ich kam Anfang der 60iger in die Schule, zumindest im gymnasialen Zweig, Bawü, naturwissenschaftliches Gymnasium, gabs keinen Kochunterricht - dagegen hätten wir uns auch gewehrt. ...
In der Grundschule hatte ich Handarbeitsunterricht -ein Drama. Auf dem Mädchen-Gymnasium, ich glaube in der Quarta, also ab 1972, ein Jahr Hauswirtschaftsunterricht 2h/Woche. Da war Kochen aber nur ein Teil und ich erinnere mich nur noch dunkel an einen Kartoffelsalat den wir da machten. Dagegen konnte man sich nicht wehren. Gelernt habe ich da jedenfalls nichts. |
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Mitglied seit 30.08.2015
12.312 Beiträge (ø3,86/Tag)
Es ging bei mir um verkürzte Reihen, auch Drama. Meine Mutter musste zuhause wieder alles in Ordnung bringen.
Kochen gabs hier nicht, aber die Jungs lernten auch Nähen. Später hat mein Sohn mir geholfen, der konnte das auch. |
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Mitglied seit 27.01.2014
1.736 Beiträge (ø0,46/Tag)
Hallo,
nach Grundschule, Mädchen-Gymnasium mit u.A.Handarbeiten, Nonnen geführte Schule, kam ich zur Realschule/Internat…Kochen, Handarbeiten im Wechsel, die Jungs konnten zwischen Werken und Kochen wählen. Bis auf die Hühnersuppe fand ich alles mega doof was wir da kochten. Meine Mutter kochte sehr gut und beide Omas auch. Bei uns gab es relativ viel Wild, da Vater Jäger, und meine Mutter machte freitags Fisch. Wenn nicht gab es die Alternativen wie Spinat, Bratkartoffel, Spiegelei, Nudeln mit Tomatensauce, Pfannkuchen… Also war ich schon verwöhnt. Im Internat gab es Gülle 1, Nudeln mit Bolo, Gülle 2, Szegediner Gulasch, Gülle 3, Gulasch…… Nach der Internatszeit zog ich von zu Hause aus, war immer noch Schülerin, 1 möbliertes Zimmer mit einem Eingangsbereich, möbliert mit einem Schuhschrank. Auf diesem stand meine Zweikochstudentenplatte. Spülen musste ich im Waschbecken in meinem Bad. Tja und da ich ja eigentlich durch gutes selbstgekochtes Essen mega verwöhnt war, bis auf die Internatszeit, mir das leider keiner so wirklich gezeigt hatte, ich aber lecker essen wollte, musste ich mir das irgendwie selber beibringen. Ich wusste ja, wie was schmecken soll, hatte aber null Plan wie das geht, weil es mir keiner, leider gezeigt hat. Aber ich wollte lecker essen !!! Auch Oma, machte so leckere Spätzle vom Brett, brachte es mir leider nicht bei, wie das geht….heute mache ich „faule Weiber Spätzle“ und drücke sie durch die Presse…… Aber gut, ich behaupte mal, das ich kochen lernte, es gab Kochbücher und Kochzeitschriften…..und Essen in Restaurants. Es gab bei uns viele Esser am Tisch, etliche Fest-Anlässe, wo ich selber kochte und kochen einfach lernte. Wenn man Interesse hat am Kochen, gerne essen mag , gute Sachen nutzt, dann muss man sich mit kochen beschäftigen, sonst funktioniert das nicht. Ich esse einfach mal gerne leckeres Essen, auch ohne Restaurant, obwohl das auch mal sein muss !!! VG |
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Mitglied seit 26.03.2018
1.062 Beiträge (ø0,47/Tag)
Zitat von grisou am 20.02.2024 um 11:25 Uhr
„Keine Ahnung, wer hier unter "älter" läuft - “ Ich hab das Gefühl, dass ich noch eine kleine Präzisierung schuldig bin, da ich die Formulierung ja "eingeführt" habe. Hat vielleicht damit zu tun, dass ich mich, im letzten Jahr, häufig in einem "Seniorenforum" ausgetauscht habe. Mit "die Älteren" meinte ich diejenigen, die in den 50er/60er Jahren geboren wurden. "(zumindest OT-angehaucht): Bezogen auf die (traditionelle) Rollen"vorbereitung", sowohl, was die Geschlechterrolle, als auch grundsätzliche berufliche "Ausrichtung" angeht, war diese, in meiner Schulzeit (ab 1960, Volksschule)nnähernd "kastenartig" ausgerichtet: Die Mädchen hatten, ich glaub im wöchentlichen Wechsel, Kochen und Handarbeiten, die Jungs "Werken" ... Weiterführende Schulen: Mädchen/Jungs, aus einer "Schlichtsiedlung" > Sonderschule Mädchen/Jungs, aus Akademiker- und Beamtenfamilien > Gymnasium oder Realschulen Die "Andern" Arbeiter-/Handwerker-/Bauernfamilien > auf der (dann) Hauptschule .... Ich erinnere mich, dass ich gern "Kochen" gehabt hätte und obwohl ich einen höheren Notenschnitt hatte und gern (wg. "Sprachen") zum Gymnasium wollte, bekam ich dazu keine Lehrerempfehlung .... Gruß Bernd Heinrich |
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Mitglied seit 16.12.2003
58.667 Beiträge (ø7,86/Tag)
Heinrich - danke für die Klarstellung.
Deine Kasteneinteilung, was die Schulen betrifft - kann ich bestätigen. Ich komme aus einer Beamtenfamilie -daher das Gymnasium. Aus meiner Dorfklasse durften (Betonung auf: DURFTEN) nur zwei aufs Gymnasium: der Sohn des Lehrers (Zwergschule, es gab nur einen), und ich. Meine Schulfreundin durfte nicht, trotz sehr guter Noten - die wurde zu Hause zum Hüten der Geschwister gebraucht - Zu den Fächern der Hauptschule (die zu den Zeiten noch einen anderen Status hatte, in meinem Abschlussjahrgang 74 lag der Abiturientenanteil um die 15%, mit einem guten Hauptschulabschluss ging man damals noch in eine Banklehre - oder ins Kaufmännische.).- kann ich nichts sagen - Handarbeiten hatte ich in der Grundschule. Und das trieb mir für Jahre die Lust am Werkeln mit Textilien aus - Wenn ich mich so auf Youtube umsehe, dann sehe ich da ganz viele junge Menschen, die Kocherfahrungen teilen - und jede Menge Follower haben. Es ist also durchaus Interesse da - ich denke nicht, dass es unbedingt die Schule sein muss, die die Grundbegriffe des Kochens vermittel - ohne Handarbeitsunterricht hätte ich vielleicht schon viel früher mein echtes Interesse an Umgang mit Textilien entdeckt...der hat mich erst mal über Jahre ausgebremst... |
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Mitglied seit 26.03.2018
1.062 Beiträge (ø0,47/Tag)
Zitat von grisou am 21.02.2024 um 09:32 Uhr
„Heinrich - danke für die Klarstellung.
"Nix zu danken" .... Schule, als event. "Initiator" für einen "Kochen-Lebenslauf", war auch eher auf die "Geschlechteraufteilung" bezogen. Wenn ich damals am Kochunterricht hätte teilnehmen können, wär mir ja vielleicht auch "jede Lust" vergangen. Unsere Söähne hatten Kochen oder so (weiß nicht mehr genau), in der Grundschule. Irgendwann kamen sie nach Hause und meinten, "das können wir besser, als die Lehrerin" ..... Gruß Bernd Heinrich |
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Mitglied seit 21.10.2012
9.683 Beiträge (ø2,29/Tag)
Bei mir, Realschule von 1985-91, musste man ab der 7. Klasse ein Fach dazu wählen.
Drei gab es zur Auswahl. HTW (Hauswirtschaft und textiles Werken) Technik Französisch Ich hab mich für HTW entschieden. Das Kochen war toll, da das der Lehrerin sehr lag. Nähen war grauslich. Das mochte sie nicht und das hat sich auf uns übertragen. Wenn ich es noch richtig zusammen bekomme, konnte man in der 8. nochmals wechseln |
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Mitglied seit 18.11.2016
1.053 Beiträge (ø0,38/Tag)
Interessantes Thema.
Ich bin in einem kinderreichen Haushalt aufgewachsen und meine Mutter war (sie lebt noch, kocht aber aus gesundheitlichen Gründen nur noch selten selbst aufwändig) eine sehr am Kochen interessierte Frau. Natürlich hatte sie von meiner Oma, sprich ihrer Mutter, kochen gelernt, aber das waren dann so eher die 20 bis 30 Standards. Sie hat sehr früh angefangen sich für Küchen anderer Länder zu interessieren, allerdings auf Basis der seinerzeit deutschen Kochhefte und Bücher. Später hat sie festgestellt, dass da doch das ein oder andere „eigedeutscht“, zumindest „europäisiert“ wurde. Ihr war immer wichtig, dass alle Kinder, speziell die Buben, auch ans Kochen herangeführt werden. Es hätte ja sein können, dass der Bub mal an eine wenig begabte Frau gerät. So durften wir uns zuhause auch ausprobieren. Manche Experimente waren wenig gut geraten, aber sie wurden dennoch gegessen. So hat man früh Verbesserungspotenzial erkannt. Natürlich war sie immer in der Nähe, hat aber nur auf Nachfrage Tipps gegeben. Eingemischt hat sie sich ungefragt nur, wenn der Bub oder das Mädel allzu optimistisch mit Salz, Pfeffer oder sonstiger Würze zugange war. In der Schule hatte ich dann die Wahl zwischen Werken und Hauswirtschaft. Hauswirtschaft habe ich nur gewählt, weil da essen sicher war und meine handwerklichen Fähigkeiten (definitiv auch mangels Interesse) sehr übersichtlich sind. Unlustig fand ich, dass damit auch Nähen, waschen, bügeln etc. verbunden war. Aber auch das hat meine Mutter versucht uns zu vermitteln. Auch wenn das nicht lustig war als Junge, so bin ich heute doch dankbar das zu können. Frau Consultant kann das alles fraglos auch, aber es ist immer geschickt, wenn beide Partner entsprechende Fähigkeiten haben. Stand heute (oder eher die letzen Jahrzehnte): Wir sind beide berufstätig und entsprechend eingespannt. Trotzdem kochen wir beide sehr gerne und abwechslungsreich. Gerne auch mal sehr aufwändig, in der Regel aber wohl das was man „bodenständig“ nennt. Wir sind keine mäkeligen Esser und bei uns gibt es auch Gerichte, wie z.B. saure Nieren, wo der ein oder andere schon bei der Nennung des Gerichtes flüchtet. Spannend bei uns ist und war, dass meine Frau aus der DDR stammt und ich in Baden und RLP nahe der frz. Grenze aufgewachsen bin. Von daher hat sich unsere Auswahl an Möglichkeiten durchaus bereichernd vervielfältigt. |
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Mitglied seit 03.06.2007
23.193 Beiträge (ø3,74/Tag)
Ich erinnere mich, dass ich gern "Kochen" gehabt hätte und obwohl ich einen höheren Notenschnitt hatte und gern (wg. "Sprachen") zum Gymnasium wollte, bekam ich dazu keine Lehrerempfehlung ....
Ja, das kann ich auch bestätigen. Bin auch in den 60er Jahren eingeschult. Ich bekam diese Empfehlunga auch nicht. Aber mich hat dies eher noch mehr angespornt. War etwas umständlicher, aber dank reformwilliger Politiker in Niedersachsen und überdurchschnittlicher Noten, an denen dann auch kein Lehrer und keine Eltern mehr vorbeikamen, war es mir dann doch möglich, eine akademischen Karriere anzustreben. Und in der Oberstufe gab es dann endlich die Fächer, die ich mochte. Kochen/Hauswirtschaft fand ich ja noch o.k., da ist es ja gut, wenn man Interesse an naturwissenschaftlichen Fächer hat, aber Handarbeit???? Das habe ich mir erst später selber angeeignet als es nicht mehr benotet wurde. Heute nähe ich (wieder) fast alle meine Sachen selber. Stricken machen meine Handgelenke leider nicht mehr so mit. Ja, und Kochen! Kenne viele Naturwissenschaftler, die sehr, sehr gerne kochen, Experimentierfreude ist bei vielen halt sehr ausgeprägt. Praktika und "Kochen" (wenn auch in etwas anderer Form ) war ja schon Bestandteil des Studiums. |
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Mitglied seit 15.02.2002
2.228 Beiträge (ø0,27/Tag)
Hallo,
ich bin in Bremen zur Schule gegangen und habe in der Realschule leider nur ein 1/2 Jahr Kochen und Hauswirtschaft gehabt. Der Lehrermangel war damals schon ein Thema. Ich habe mir später das Kochen und auch das Backen selber beigebracht. Mit dem Familienzuwachs wuchs auch meine Lust am Kochen. Beim Backen sieht es anders aus, ich bekomme einen Rührkuchen etc. hin, mache es aber nicht besonders gerne. Die Hochzeitstorte in meinem Avatar habe ich tatsächlich selbst gemacht. Das war aber auch mein Meisterstück (Ironie Modus aus) Liebe Grüße Petterson |
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Mitglied seit 11.03.2006
6.641 Beiträge (ø1/Tag)
Moin zusammen,
jetzt muß ich doch mal den Rasa Teil meines Nicks raushängen. Danke, daß ich mit 63 - einem Alter, in dem die Rentenstelle mich noch für durchaus fähig hält, ganztags zu arbeiten - zu den Älteren zähle. Dann zum nächsten Vorurteil - ich weiß ja nicht wo Du aufgewachsen bist, Heinrich, aber in Städten wie Hamburg (und sicher auch anderen) war es nicht ganz so ......... Die damals noch Sonderschule genannte Schulform war Kindern vorbehalten, die im wesentlichen verzögert lernten, wir hatten damals Kinder mit körperlichen Handicaps durchaus auf der normalen Grundschule. Die Hauptschule war häufig die normale Schulform, auf das Gymnasium kamen nur relativ wenige, ich meine, in meiner Grundschulklasse gab es 5 oder 6 Gymnasialempfehlungen. Man konnte in HH durchaus auch gegen die Lehrerempfehlung Kinder aufs Gymnasium schicken, das wurde aber selten gemacht. Ich kam aufs Gymnasium - das ehemalige Lyzeum des Stadtteils - es gab dort weder Unterricht im Kochen noch überhaupt Räume, in denen das möglich gewesen wäre. Wir waren auf dem Gymnasium um uns auf ein Studium vorzubereiten, nicht um Kochen zu lernen. Ich bin früh zum Kochen gekommen, da meine Mutter krank war, habe ich mehr oder weniger mit 12 die Küche übernommen. Solange sie kochte, hat meine Mutter sehr gut gekocht und mir auch viel beigebracht. Den Rest hab ich dann selber gelernt. Wegen verschiedener Allergien gab es bei uns ausschließlich selbst gekochtes Essen. Ich hatte immer Spaß dran, alles auszuprobieren und in einer Stadt wie Hamburg war - neben Erzeugermärkten natürlich - auch allerlei Exotisches verfügbar. Selbstverständlich nicht in rauen Mengen, aber zumindest zu kriegen war vieles und die Restaurants waren international breit gefächert. Was ich mache? Fast alles. Nachher gehen zwei Rinderzungen in den Räucherofen. LG Anne |
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Mitglied seit 09.04.2015
11.219 Beiträge (ø3,37/Tag)
Zitat von Petterson am 21.02.2024 um 10:23 Uhr
„
Dafür, dass du nicht besonders gern backst, sieht die Torte aber sehr gut aus, mein Kompliment!An eine mehrstöckige Torte hab ich mich noch nie rangetraut, wäre mir aber auch zuviel Arbeit. |
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Mitglied seit 26.03.2018
1.062 Beiträge (ø0,47/Tag)
Zitat von PuntaRasa am 21.02.2024 um 10:26 Uhr
„Dann zum nächsten Vorurteil - ich weiß ja nicht wo Du aufgewachsen bist, Heinrich, aber in Städten wie Hamburg (und sicher auch anderen) war es nicht ganz so ......... “ Da Du mich, zumindest indirekt "anfragst", gehe ich, hoffentlich kurz genug, mal drauf ein. Ich bin am "Rand" von Bochum aufgewachsen. Dort gabs Ortsteile, die beide "harpen", im Namen hatten; Kirchharpen und Kornharpen. Ich wurde in Kornharpen geboren und lebte dort sehr lange. In der Stadt galt Kornharpen sehr lange als ärmlicher Stadtteil, mit Menschen drin die "nicht besonders anerkannt" waren. Vielleicht hat die Schulsituation und dabei natürlich Schulleitung und Lehrerschaft auch, dazu beigetragen, dass die "Weiterkommen-Philosophie" eben damals so war. Es ist meine ganz persönliche und sicher individuelle Erfahrung und nicht Vorurteil. Das das damals nicht mehr die Regel war, weiß ich durchaus. Sonderschule damals auch (im Volksmund) "Hilfsschule", hatte z.T. bis in die frühen 70er-Jahre einen "gespaltenen" Charakter. Ich hab mich, während meines Studiums und nach dem Erarbeiten von "Über die Sozialisationsbedingen proletarischer Kinder", von Jan Carl Raspe, intensiv mit Schulkonzeptentwicklung beschäftigt. Die "Schlichwohnsiedlung" "Brelohstarße" galt, auch im Ortsteil selbst, als "asozialer Ort", mit Kriminellen und Zigeunern (die Kinder stehelen). Und die wurden (überwiegend), an eine Sonderschule verwiesen. Ebenfalls persönliches Erleben und keinesfalls Vorurteil, vom "Hören - Sagen". Gruß Bernd Heinrich |
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Mitglied seit 16.12.2003
58.667 Beiträge (ø7,86/Tag)
Zur Verteilung auf die Schulformen kann man ja die Statistik heranziehen - Anteil der Abiturienten in meinem 74er Jahrgang lag irgendwo bei 15%, .Numerus Klausur für Medizin gabs trotzdem schon .
Zu den Räumlichkeiten, die den Kochunterricht überhaupt erst ermöglicht hätten - klar, die gabs auf meinem Gymnasium natürlich auch nicht - Schulkantine gabs noch nicht, gibts auch heute noch nicht flächendeckend - In der Mittelstufe fanden in der Schulkantine meiner Kinder (Frankreich) am Mittwochnachmittag (schulfrei) Kochkurse für Eltern & Kinder statt -meine Kinder gingen da mit ihrem Großvater hin, hatten viel Spaß, vor allem der Großvater. Meine deutschen Geschwister machten sowas im Rahmen der VHS mit ihren Kindern - es muss ja nicht alles immer schulisch organisiert werden. |
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Mitglied seit 15.02.2002
2.228 Beiträge (ø0,27/Tag)
@Hobbybäckerin2711
das war eine Hochzeitstorte für meine Tochter. Vielen Dank für das liebe Kompliment |
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Mitglied seit 25.01.2006
15.386 Beiträge (ø2,3/Tag)
Zitat von Anne-Isabell am 21.02.2024 um 10:03 Uhr
„Ja, und Kochen! Kenne viele Naturwissenschaftler, die sehr, sehr gerne kochen.“ Ist ja auch der praktische Ursprung von Physik und Chemie. |
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Mitglied seit 18.01.2019
11.706 Beiträge (ø6,01/Tag)
Zitat von Heinerich am 21.02.2024 um 08:19 Uhr
„
Heute ist es immer noch so das die Soziale Mobilität in D nicht hoch ist im vergleich in Europa https://www.visualcapitalist.com/ranked-the-social-mobility-of-82-countries/ https://cepr.org/voxeu/columns/new-evidence-social-mobility-germany |
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Danke, daß ich mit 63 - einem Alter, in dem die Rentenstelle mich noch für durchaus fähig hält, ganztags zu arbeiten - zu den Älteren zähle. ...
Ich bin 62 und zähle mich seit locker 10 Jahren zu den Älteren. Was soll man denn mit über 50 sein-jung? Es ist unglaublich entspannend wenn man zu seinem Alter stehen kann. Und, wie gesagt, ich hatte auf dem Gymnasium einer Großstadt ein Jahr Hauswirtschaftsunterricht. Anscheinend hielt man uns für befähigt uns trotzdem auf ein Studium vorbereiten zu können. Sonst könnte man ja auch den Sportunterricht knicken. |
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Gymnasien haben (und hatten) Schwerpunkte - irgendwann passt halt nix mehr in den Stundenplan.
Das meinige hatte sich mit seinen Wahlfächern naturwissenschaftlich-musisch aufgestellt - Sport gehörte auch dazu, weil die Schulbehörde meinte, dass das bisschen Bewegung pro Woche das Allerschlimmste verhinderte - tat es nicht, aber ist doch schön, wenn noch jemand dran glaubt... Ich habe zwei Hauswirtschaftslehrerinen in der Verwandtschaft, beide haben mittlerweile umgesattelt, weil sie ihr eigenes Fach für, öhm - zu flach? angelegt hielten. Eine arbeitet heute als Diätassistentin (neue Ausbildung), die andere hat Ernährungswissenschaften studiert. Schwägerin brachte immer ihre Rezepte aus ihrer Hauswirtschaftsausbildung mit - wir haben uns bestens amüsiert, es waren die 80er... Ich zog ohne großartige Kochkenntnisse von zu Hause aus, ich wusste aber, dass aus Gemüse was sehr Schmackhaftes werden kann - ich konnte lesen - selbst vor den Zeiten des Internet reichte das, um die ersten Jahre gut durchzukommen. Schule hat im Moment zunehmend Probleme, die Kernkompetenzen Leseverständnis, Schreiben, Rechnen zu vermitteln - ich würde mich wieder darauf konzentrieren, eher Nebenfächer rausnehmen, und nicht noch was draufpacken. |
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Was ist wichtiger fuer die Gesundheit ?
> Gut und gesund Essen > Sport |
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Ich ersetze dann mal Sport durch Bewegung - ohne dieselbe nützt das beste Essen nix. Es geht nie nur um Essen, immer um den gesamten Lebensstil...
Mal ganz abgesehen davon, dass Schulstoff noch lange nicht Akzeptanz und Anwendung fürs Leben bedeutet... ich halte das Elternhaus nach wie vor für prägender..einen zu großen Einfluss der Schule in dem Bereich wird von vielen Eltern auch gar nicht erwünscht - alleine zum Enrährungskonzept sehe ich da ganz viele Aufregungswellen... Als Schulkantinen (in Frankreich) den Menüplan an den aktuellen Kenntnisstand zu Ernährung anpassen (weniger Fleisch), Schweinefleisch komplett strichen - hatten wir eine "ihr nehmt den armen Kindern ihr Schnitzel weg"-Diskussion vom Allerfeinsten - weniger zuckerhaltige Desserts, mehr Naturjoghurt & frisches Obst, brachte dann die zweite Welle "hört auf, an unseren Kindern mit Zwang rumzuerziehen, Zucker hat mir auch nicht geschadet" |
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Das ist klar, grisou und Pepe.
Aber oben wurde geschrieben, dass man auf dem Gymnasium war um sich aufs Studium vorzubereiten und nicht um Kochen zu lernen. Das würde dann auf den Sportunterricht auch zutreffen. Daher meine Aussage. Der genannte "Kenntnisstand" zur Ernährung ist aber auch stark moralgeprägt und, speziell im Falle vom Schweinefleisch, auch politisch. Da kann ich den Unmut mancher Eltern verstehen. |
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ok - den politischen Seitenhieb wollte ich eigentlich vermeiden - aber die Rücksichtnahme auf religiöse Minderheiten ist für mich nicht politisch, sondern gehört zum gesellschaftlichen Zusammenleben.
Für die Schulkantinen ist der Verzicht auf Schweinefleisch kein Problem, betrifft ohnehin nur die zwei bis drei Fleischtage, mittlerweile bieten so einige Kantinen der Einfachheit halber einen rein vegetarischen Speiseplan. Das gibt natürlich dann all die Diskussionen, die es in Deutschland zu dem Thema auch geben würde - und die werden auch bei flächendeckendem Kochunterricht in der Schule nicht ausbleiben... |
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Es geht nicht nur darum, dass Kinder nicht mehr Schweinefleisch essen sollen, weil es religiöse Gefühle anderer verletzten könnte (demnächst auch Kopftücher etc. aus diesem Grund?), sondern um irgendwelche Klimagefühle, aufgrund Fleischkonsum allgemein, die moralisch-ideologisch verbrämt werden.
Rücksichtnahme ist keine Einbahnstraße... Dann müssen halt zwei Gerichte zur Auswahl angeboten werden. Ein Veggi und eines mit Fleisch oder Fisch. Nur Veggi finde ich zu bevormundend und würde dann nur die Vorstufe zu nur Vegan sein. Da muss man dann die Kinder zum Frühstück und Abendessen zum Ausgleich mit Fleisch füttern. Flächendeckenden Kochunterricht halte ich für unnötig. Wer keinen Bock auf Kochen hat wird die TK Pizza oder anderes Ganz- oder Teil- Fertigfutter in den Ofen schieben, egal ob er kochen kann oder nicht. |
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