Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
Ich bräuchte einen Ratschlag oder Meinung oder sonst was. Wir haben einen 15-jährigen Sohn, der in 9.Klasse auf einem G8-Gymnasium ist. Sehr wahrscheinlich wird er in die nächste Klasse nicht versetzt. Wobei er selbst noch an Wunder glaubt. Wir merken, dass er wegen seiner Faulheit so ziemlich vieles kaputt macht. Elementare Dinge wie Hausaufgaben machen, sich im Unterricht melden, Arbeiten/Referate rechtzeitig abgeben (dafür gibt es sofort 6, obwohl Arbeiten gut sind), lose Blätter zusammen halten. Dafür ist er sich zu Schade. Die Hausaufgaben mache er zwar schon, aber halt nicht immer. Und nach drei Mal nicht-erledigt machen Lehrer ein Riesen-Theater. Recht haben sie schon, weil ja die Hausaufgaben eine Möglichkeit ist, den Stoff nachzuarbeiten. Und wenn unser Sohn die Hausaufgaben macht, dann alles auf den letzten Drücker und ganz hektisch. Wenn er irgendwas im Unterricht nicht verstand, hat er keine Zeit, sich damit auseinander zu setzen. So sind seine Hausaufgaben, völlig zerfleddert, nicht vollständig. Da er die Unterlagen nicht beisammen hält, merkt er gar nicht, dass ihm die Hälfte fehlt, wenn er sich für Klassenarbeiten vorbereitet. So geht es eigentlich bereits seit drei Jahren. Aus der 7. in die 8. wurde er mit Ach und Krach versetzt. Wir mussten zahlreiche Gespräche mit ihm und Lehrern führen. In der 8. Klasse gab es keine gravierenden Probleme. Die Nicht-Versetzung war kein Thema, aber Angst, dass er im 2.Halbjahr schriftliche Arbeiten vermasselt und trotzdem sitzen bleibt. So habe ich ihm intensive Nachhilfe gegeben. Er wurde wie gesagt versetzt, hatte aber dann von mir doch die Schnauze voll. Ich ehrlich gesagt auch. Wir haben auf seinen Wunsch es so ausgemacht, dass er sich um seinen Kramm selbst kümmern wird. D.h. die Vorbereitungen zu schriftlichen Arbeiten sind sein Job. Falls er etwas nicht versteht, kann er jederzeit zu mir kommen. Lernen muss er schon selbst. Und ich habe ihm gleich auf den Weg gegeben, dass er sich gleich anstrengen soll, was die mündliche Beteiligung angeht, und nicht hoffen, dass er das lockere 1. Halbjahr im 2. ausbügeln kann. Er hat kein einziges Mal mich etwas gefragt. Ich habe ein paar Mal vorsichtig nachgefragt, ob ich ihm etwas erklären soll. Nö, alles bestens, sagte er. Ende vom Lied. Fast alle Arbeiten im 1.Halbjahr hat er mit 5 geschrieben, manche sogar mit 6. Nach dem 1. Halbjahr hatte er drei 5 im Zeugnis. Ich sah, dass es mit der Selbständigkeit nicht so gut klappt, und sagte, dass er zum einen Nachhilfe extern bekommt (1-2 Mal pro Woche) und er vor Arbeiten lernt, wir aber alles durchsprechen. Irgendwie schafft er es trotzdem nicht, Arbeiten besser als 4 zu schreiben. Und seine Mitarbeit im Unterricht ist eher bei 5. Nach der vorläufigen Schätzung wird er vier oder sogar fünf 5 im Zeugnis haben. Und hofft trotzdem auf eine Versetzung. Ich habe versucht, ihm einen Schulwechsel schmackhaft zu machen. Nein, er hofft immer, dass er versetzt wird. Nun, glaube ich, dass ich nicht mehr viel machen kann und ihn einfach laufen lassen muss. Dann muss er halt die 9.Klasse wiederholen. Danach kann er immer noch entscheiden, ob er eine Stufe zurück geht, Fachabitur z.B. oder noch tiefer. Wovon ich aber sehr Angst habe, dass er aufgrund seiner generellen Arbeitseinstellung (die wirklich grottenschlecht ist) das 2. Mal in der 9.Klasse sitzen bleibt. Viele sprechen vom Durchbruch in der 10. Klasse. Aber wegen G8/G9 weiß ich nie wie alt genau die Jungs sind als sie anfangen anzupacken (16,5 oder eher 17,5)? Ein paar Freunde hat er. Aber keine mit denen er jeden Tag abhängt. Sport macht er nicht (will gar nicht). Es bleibt nur PC und Skypen. Bis vor kurzem war er in Sachen Pubertät noch recht pflegeleicht, sehr zivilisiert. Aber nun hat er von uns (insbesondere von mir) die Schnauze voll, weil ich immer noch nachkontrolliere, dass er seine Unterlagen beisammen hat. Er wird aufmüpfig. Was mir noch Angst macht, dass er neuerdings (d.h. seit einigen Wochen) Sprüche macht, dass alles doch keinen Sinn macht. Was hat er davon, dass er einen Schulabschluss hat. Dann muss er doch arbeiten und das ist keine Freude. Leider sind seine eigenen Eltern kein gutes Vorbild, weil sie sich von ihren Chefs ausnutzen ließen. 60-70 Stunden die Woche waren die Regel. Bei mir ging dann nicht mehr weiter, worüber ich nicht unglücklich bin. Also, es ist noch keine Depression bei ihm, aber in die Richtung würde er sich bewegen, wenn er seine Arbeitseinstellung nicht ändert. Ich war bereits bei der Familienberatung mit ihm, damit er sich mit der Nicht-Versetzung-Realität auseinander setzt. Die Psychologin sagte, dass sie keine Probleme bei ihm sehe. Aber dann (nach etwa 4 Wochen) kamen diese Sprüche: wozu das ganze? Ich muss danach ja arbeiten. Wenn ich ihm sagen würde, jeder muss arbeiten, antwortet er mir, dass so ein Leben keinen Sinn macht. Andere schlagen ja vor, den Unterschied vorzurechnen, welches Gehalt man mit einem niedrigen Schul-/Berufsabschluss hat und welches mit einem höheren. Aber Geld interessiert ihn generell nicht. Ich sagte ihm, dass sein Ziel eigentlich sein sollte, die Schule so schnell wie möglich zu beenden und sich vom Diktat anderer zu befreien. Danach kann er doch ein freiwilliges Jahr machen oder sonst was. Und frei vor Vorschriften sein. Aber für das was er eventuell machen möchte, wird er einen Führerschein benötigen. Und das will er auch nicht machen. Deshalb macht alles keinen Sinn. Zuletzt hat er noch etwas abgeleistet. Er hat eine Probenfahrt geschwänzt, d.h. 3 Schultage. Wir haben von dieser Fahrt am Abend vor Abreise erfahren. Er versicherte uns, dass es nicht verpflichtend sei. Ich habe dann am Wochenende in der Schulordnung nachgelesen. Die Fahrt gehört zum Pflichtprogram. Für eine Krankmeldung war dann auch zu spät. Ich bin irgendwie ratlos. Fast alle sagen: laufen lassen. Aber die Gefahr, dass er aus dem Teufelskreis nicht herauskommt, bleibt doch? Hat jemand eine Idee und ähnliche Geschichten mit einem Happy-End (und Altersangabe ab wann aufwärts ging)? LG Niki |
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Mitglied seit 27.12.2005
5.619 Beiträge (ø0,83/Tag)
Hallo,
er ist 15. Die Zeit mit Freunden "abzuhängen " und Party zu machen kommt erst. Jetzt ist es so, dass die meisten zu Hause sind und jeder für sich am PC sitzt. Aber heutzutage sind die Jungs trotzdem online vernetzt. Ich würde mal abwarten. Das 9. Schuljahr wiederholen ist kein Beinbruch, interessiert später eh niemanden mehr. Andere Klasse, andere Klassenkameraden, manchmal ändert das was. "Wovon ich aber sehr Angst habe, dass er aufgrund seiner generellen Arbeitseinstellung (die wirklich grottenschlecht ist) das 2. Mal in der 9.Klasse sitzen bleibt. " Vertrau ihm erst mal. Er wird sich nicht in einen fleißigen, ordentlichen Schüler verwandeln, aber etwas mehr Ordnung, bisschen mehr Arbeiten reicht manchmal schon aus. Vielleicht ist er jetzt einfach überfordert und beim Wiederholen ist er nicht mehr überfordert und hat dann die Kraft für diese Dinge. " dass alles doch keinen Sinn macht. Was hat er davon, dass er einen Schulabschluss hat. Dann muss er doch arbeiten und das ist keine Freude. " Das kann auch Selbstschutz sein. Aus Angst es nicht zu schaffen redet er es schlecht. Oder aus Angst vor dem Unbekannten. "Ich muss danach ja arbeiten. Wenn ich ihm sagen würde, jeder muss arbeiten, antwortet er mir, dass so ein Leben keinen Sinn macht. " wie macht das Leben seiner Meinung nach Sinn? Es gibt und gab niemals ein Leben ohne Arbeit. Auch der Jäger in der Steinzeit musste seiner Arbeit nachgehen um nicht zu verhungern, und der Bauer vor 200 Jahren genauso wie ein Arbeitnehmer heute. Auch die Mutter die die Kinder versorgt arbeitet, denn das Essen kocht sich nicht von alleine und die Wäsche wäscht und trocknet und bügelt sich auch nicht von alleine. Und wenn eine Eltern nicht arbeiten würden, ginge es ihm auch nicht so gut wie es ihm geht, dann müsste er möglicherweise im Sommer bereits eine Ausbildung machen und zum Familienunterhalt beitragen. Darüber muss er sich klar werden. Ist nicht so einfach, weil das Realität ist und nicht Träume. "Andere schlagen ja vor, den Unterschied vorzurechnen, welches Gehalt man mit einem niedrigen Schul-/Berufsabschluss hat und welches mit einem höheren. Aber Geld interessiert ihn generell nicht. " Vielleicht interessiert ihn Ansehen. Wer möchte er in ein paar Jahren sein? Möchte er jemand sein, der Ansehen genießt, oder möchte er eher jemand sein auf den andere herabgucken? Möchte er mit seinen Klassenkameraden mithalten können, oder möchte er später deren Dreck wegmachen? (krass gesagt, aber sehr deutliche bildhafte Beispiele wirken oft am besten). Möchte er der Mitarbeiter einer Behörde sein der Gelder bewilligt, oder möchte er der Harz4 Empfänger sein der es beantragt? Erwarte keine Antworten aber rede mit ihm drüber, damit er anfängt sich Gedanken zu machen. Wer bin ich - wer will ich sein? Das ist schwer mit 15. "Aber für das was er eventuell machen möchte, wird er einen Führerschein benötigen. Und das will er auch nicht machen. Deshalb macht alles keinen Sinn. " Das ändert sich noch, wenn die ersten Freunde einen Führerschein haben und Auto fahren sieht er das gaaaanz anders. Die fahren im sportlichen Gebrauchten vor und er steigt aus dem Bus oder wird von Mama gebracht. Das ist ihm dann peinlich. Aber jetzt noch nicht, das kommt noch. "Aber die Gefahr, dass er aus dem Teufelskreis nicht herauskommt, bleibt doch? " Nee, er ist doch erst 15. Da steht ihm noch soviel offen und vieles ändert sich noch in den nächsten 2-3 Jahren. Nur Mut und hab Vertrauen in dich und deinen Sohn. Ihr werdet das schaffen. Er wird ein Mann werden, ganz sicher. LG Piri |
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Mitglied seit 06.11.2007
3.601 Beiträge (ø0,6/Tag)
Hallo,
Ich sehe das ähnlich wie Piri. Was jetzt die aktuelle Versetzung angeht: klar meint er, er würde versetzt -bisher hat es ja auch immer so gerade noch geklappt . Außerdem könnte man das Leugnen auch als " lautes Pfeifen im dunklen Wald" betrachten.. Das wiederholen eines Schuljahres ist kein Beinbruch, und könnte ihm zum Einen eine Lehre sein ( nein, man kommt nicht immer trotz Faulheit mit einem blauen Auge davon ) und zum Anderen eine Chance, mal wieder ein Bein auf den Boden zu bekommen. LG marina02 |
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Mitglied seit 28.01.2010
9.643 Beiträge (ø1,84/Tag)
Hallo!
Da kommen mehrere Baustellen zusammen ;). Die Ordnung und Arbeitseinstellung ist etwas, was bei 15jährigen - Jungs wie Mädels - gern mal zu wünschen übrig lässt. Ist aber in aller Regel kein Beinbruch, das wird auch wieder besser ;). Eine erzieherische Methode wäre hier, dass du jeden einzelnen Tag mit ihm seine Schultasche durchgehst, lose Zettel abheften und geschmierte Aufzeichnungen abschreiben lässt - bis es ihn so sehr ankotzt, dass er irgendwann zusieht, zumindest ein Mindestmaß an Ordnung zu halten. Ein anderer Punkt sind die schlechten Noten. Wenn er ohne Nachhilfe und intensives Pauken in der 9. Klasse auf dem Gymnasium überwiegend 5er schreibt, ist das meiner Ansicht nach ein klares Zeichen, dass er überfordert ist. Ich hab selbst bis Mitte 11. Klasse in einem "G8-Land" (Thüringen) das Gymnasium besucht. Lange vor der ganzen Diskussion um das Abi in 12 Jahren, war dort einfach selbstverständlich so. Und die ganzen Auflagen, Regelungen und "Stressfaktoren", die jetzt so kritisiert werden, gab es damals dort auch schon, denn nach der Wende durften die 12-Jahre-Länder diese Regelung nur mit massiven Auflagen beibehalten ;). Ich war damals nicht sonderlich fleißig (hat meine Klassenlehrerin immer kritisiert, den "mangelnden häuslichen Fleiß" *g*) oder ordentlich. Nachhilfe hatte ich überhaupt nicht, Lernen mit elterlicher Unterstützung kam seltenst vor. Meine Zeugnisse waren durchmischt und ließen ganz klar Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigungen erkennen. Aber neben den 1-2 4ern, die auf den Zeugnissen ab ca. 9. Klasse auftauchten, standen da auch immer gut 5-6 1er und ebenso viele 2er (ich hatte wegen der Auflagen zum Ende der 10. Klasse 17!!! verschiedene Unterrichtsfächer). Wenn jetzt also vor allem 5er bei deinem Sohn auftauchen, würde ich dringend andenken, ihn vom Gymnasium zu nehmen. Mit einer guten mittleren Reife kommt er tausend mal weiter als mit einem miesen Abi! Abi ist echt nicht alles, wird nur medial so propagiert. Und unser Bildungssystem war nie so durchlässig wie heute, selbst Studieren ohne Abi mit Berufsausbildung und -erfahrung ist heutzutage überhaupt kein Problem mehr. Also lieber mittlere Reife und dann in die Lehre. Denn wer schon im Abi große Probleme hat, wird danach auch nicht reibungslos durch ein Studium durchkommen (wenn dann die nötige Reife nach ein paar Jahren Arbeit da ist, kann sich hier durchaus noch etwas ändern, weil Ehrgeiz und Motivation zum Durchbeißen dann da sind). Ein ganz anderer Punkt ist das Schwänzen der Klassenfahrt. Das geht gar nicht! Für solche Aktionen müsst ihr als Eltern heftig und deutlich durchgreifen. Empfindliche Strafen, die weh tun (also, nicht körperlich, aber bei den Teenies sind ein paar Tage ohne Handy und Internetzugang wohl schon eine ziemlich unangenehme Nummer, beispielsweise ;)), müssen da her - egal ob er schimpft, schreit, bockt. Das ist ja so ein Punkt, wo Kiddies gerade in der Pubertät Grenzen übertreten, um sie gesetzt zu bekommen. Wenn diese Grenzen nicht gesetzt werden, wird weiter "ausgereizt" - Verständnis und Verzeihen ohne Konsequenzen wäre also alles andere als förderlich. Überhaupt, diskutiere nicht mit ihm, ob Schule sinnvoll ist oder nicht. Du bist die Mutter, du hast das Sagen und du willst, dass er in die Schule geht und einen Abschluss macht - Punkt, aus, Ende, nicht verhandelbar. Es ist auch einfach zu viel, von einem 15jährigen zu verlangen, dass er die langfristigen Konsequenzen eines nicht vorhandenen Schulabschlusses bereits voll abschätzen kann. Also auch hier: klare Grenzen und Regeln, bei Überschreitung empfindliche Konsequenzen in Form von schmerzhaften Strafen. Und was eine eventuelle Depression betrifft: meine Mama nannte das damals einfach "pubertären Weltschmerz" ;) (und meine Mama ist Psychiaterin, unterschätzt also eine echte, handfeste Depression keineswegs!). Pubertät beinhaltet nun mal, dass man sich selbst, seinen Platz im Leben und eigene Ansichten finden und entwickeln muss. Alles sehr verwirrend, alles sehr schwierig. Und da kommen solche Phasen von "alles sinnlos" immer mal wieder auf. Nimm ihn dann einfach mal in den Arm (natürlich daheim, nicht vor Kumpels *g*) und warte ab. In aller Regel gibt sich das innerhalb weniger Tage, meist sogar nur Stunden ;). GLG, Elphi |
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Mitglied seit 31.12.2012
18.504 Beiträge (ø4,44/Tag)
Hallo,
bei meinem Sohn war es genauso. Er hat total gebockt. Er hat sich auf dem Gymnasium einfach nicht wohlgefühlt. Er hätte locker mithalten können, hatte aber einfach keinen "Bock" mehr. Wir haben ihn dann die 1. Klasse in einer Realschule wiederholen lassen. Und das lief super. Danach ging er auf ein anderes Gymnasium und nächstes Jahr macht er sein Abitur. Es ist shr wichtig, das sich die Schüler in ihrer Schule wohlfühlen. Sonst nützt alles gut zureden NICHTS. Das war die beste Entscheidung, die wir für unseren Sohn treffen konnten. LG Urmel |
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Mitglied seit 13.02.2007
47 Beiträge (ø0,01/Tag)
Liebe Niki,
ich bin hier etwas geteilter Meinung. Meine Tochter ist noch viel kleiner, von daher kann ich nicht aus Erfahrung sprechen. Aber Du hast doch gesehen, dass das letzte halbe Jahr ohne Druck die Sache nur noch verschlechtert hat. Wahrscheinlich ist er mit 15 einfach noch nicht reif genug, das alles selbst zu managen. Ich würde es auf keine Fall einfach laufen lassen! Ich glaube, um das Thema 9. Klasse wiederholen bzw. Schulwechsel kommt Ihr nicht herum, das wird ihm dann hoffentlich schon ein bissl die Augen öffnen. Was sagt denn die Klassenlehrerin, die Zeugnis-Noten müssten doch sicher so gut wie feststehen? Wäre es keine Otion für Dich, ihn vom Gymnasium runter zu nehmen? Das er nicht juhu schreit, ist da klar, das wird er aber auch nicht, wenn er die 9. Klasse am Gym wiederholt, oder? Mich würde mal interessieren, wie sein Nachmittag nach der Schule i.d.R. so aussieht, wenn er keinen Sport o.ä. macht. Nur PC und skypen? Dann wäre mein erster Ansatz, diese Dinge zu begrenzen. Ich würde auch dazu sagen, dass sich das durchaus wieder ändern kann, aber eben erst, wenn der Rest einigermaßen passt. Unsere WLAN-Verbindung lässt sich im Router z.B. zeitlich zu- oder abschalten. Dann könnte er ja eine Stunde (und das finde ich schon verdammt viel) am PC mit den Freunden verbringen und danach müsste er sich überlegen, was er mit seiner Zeit noch so macht. Ich an Deiner Stelle würde wieder versuchen, mehr Kontrolle reinzubringen, auch wenn das oft in Unmut endet. Wahrscheinlich kann ich mir nicht mal ansatzweise vorstellen, wie das in der Puppertät heute so zugeht, aber ich würde mich trotzdem bemühen, eine klare Linie zu fahren. Und ohne Druck funktioniert die Schule meiner Meinung nach oft nicht. Und es muss ja nicht alles gleich im Streit eskalieren, setzt Euch doch in einer ruhigen Minute mal zusammen hin und besprecht, was Euch beiden nicht gefällt bzw. wichtig ist. Mit 15 ist er noch nicht erwachsen und daher oft noch auf Hilfe angewiesen, auch wenn er das nicht so einsehen möchte. Er wird auch wieder umgänglicher werden; versuche einfach bis dahin verständnisvoll, aber auch konstant gewisse Dinge, die Dir wichtig sind, durchzusetzen. Letztendlich musst Du für Dich (und Euch) entscheiden, was wichtig ist, wo Du Abstriche machen kannst und wie alles laufen soll. Ich würde ihm mit 15 nicht so einfach das Ruder in die Hand geben - er kann noch gar nicht abschätzen, wie sich alles auf sein weiteres Leben auswirkt. Das hätte ich mit 15 auch nicht gekonnt. viele Grüße, sendystern |
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Mitglied seit 20.06.2006
1.905 Beiträge (ø0,29/Tag)
Hallo Niki,
das was du schreibst, kommt mir in vielerlei Hinsicht seehr bekannt vor. Nur ist mein Abkömmling bereits 20 und hat das schlimmste hinter sich. Arbeitsverhalten und Chaos in den Unterlagen gab es bei uns auch. Es ist allerdings ADS ohne Hyperaktivität bereits im Kindergartenalter von Spezialklinik diagnostiziert worden. Aber egal ob mit oder ohne ADS/ADHS, die Methoden damit zu leben dürften auch in deinem Fall helfen. - Routine, Routine, Routine z.B. täglich den Ranzen sortieren, Zettel einheften, evtl noch mal abschreiben - In Sachen Sitzenbleiben einfach mal auf die Nase fallen lassen. Ist kein Beinbruch - Computer und Fernsehzeit begrenzen. In deinem Fall mit den Sprüchen a la Arbeiten wär ich ganz fies und würd eine Stunde tgl akzeptieren. Weitere Zeit kann per Nebenjob erarbeitet werden. Strom kostet ja schließlich auch Meiner hat ne dicke Rechnung bekommen, die er nur mit Nebenjob bezahlen konnte. Seitdem findet er arbeiten und mehr Geld zur Verfügung haben gar nicht so übel. Besser wurde es bei uns mit der 11. Klasse. Bis zum Schulabschluss hat er komplett selbständig gearbeitet und beginnt jetzt in diesem Jahr mit dem Studium. Wird schon, aber Routine, feste Regeln und Konsequenz sind leider unerlässlich. Grüßles Rieke |
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Mitglied seit 05.11.2011
2.732 Beiträge (ø0,59/Tag)
Er hat keine Lust mehr auf Schule? Schick ihn in den Sommerferien arbeiten. Einzelhandel (Regale einräumen) oder auf den Bau. Denn so oder so ähnlich wird es ihm ohne Abi auf alle Fälle geschehen.
Das Schuljahr dürfte gelaufen sein. Aber er braucht ein Ziel, einen Berufswunsch. Wenn das da ist, könnt ihr die nötige Schulform wählen. Womit wir wieder beim Thema Praktikum sind... Eine ganz andere Baustelle sind außerhäusliche Aktivitäten: Sport. Sport hilft den Kopf frei zu bekommen. Es hilft auch sich zu fokussieren (bestimmte Siege, Zeiten erreichen oder einfach rechtzeitig mit vollständiger Bekleidung zum Training zu erscheinen). Gleichzeitig verbessert sich die Kondition, das Durchhaltevermögen. Die soziale Kompetenz und die Kontakte verbessern sicb. ABER: Nur, wenn es dem Junior gefällt. Es muss nicht Fußball sein. Vielleicht ein Kampfsport? Schwimmen? Ausprobieren muss er sich selbst... |
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Mitglied seit 24.07.2012
8 Beiträge (ø0/Tag)
Hallo,
Ich sag mal direkt dabei, dass ich keine Kinder habe und deswegen nicht unbedingt aus Erfahrung sprechen kann. Aber ich hatte beim Lesen der Diskussion 2 Gedanken: Zum einen: ich bin selbst noch nicht so lange aus der Teenie-Zeit raus und ich weiß, auch wenn ich gebockt habe, eigentlich war ich froh, wenn mir Entscheidungen durch Regeln abgenommen wurden. Das mag bei jedem anders sein, aber ich würde da meinen Vorrednern zustimmen: ein bisschen Kontrolle und Regeln helfen manchmal! Wenn man im letzten Schuljahr ist und sich plötzlich "die Zukunft" vor einem auftut - und man dann auch noch Misserfolge hat - dann kann man ja auch leicht Angst kriegen. Zum anderen: ich habe schon vielen Schülern Nachhilfe gegeben und hab gemerkt, dass ganz häufig die Angst vor dem Misserfolg das Problem ist. Wenn man es gar nicht erst versucht, kann man auch nicht scheitern - vielleicht denkt Dein Sohn das ja unbewusst auch. Da fehlt dann vielleicht Selbstsicherheit, die ja in der Pubertät sowieso schwierig zu erlangen ist. Aber meinen Schülern hat viel Lob und Bestärkung - natürlich nur gerechtfertigt! - oft geholfen. Allerdings weiß ich nicht, ob Lob von den Eltern so viel hilft, denn irgendwie weiß man ja als Kind doch: "Ach, die lieben mich eh", so blöd das klingt^^' Wenn Du sagst, dass er Nachhilfeunterricht bekommt, kannst Du vielleicht mal mit dem Nachhilfelehrer/-In sprechen, wie er oder sie mit Lob umgeht. Und gegebenenfalls jemand anderen suchen. Ich wünsch Euch alles Gute! |
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Mitglied seit 28.01.2010
9.643 Beiträge (ø1,84/Tag)
Einzelhandel (Regale einräumen) oder auf den Bau. Denn so oder so ähnlich wird es ihm ohne Abi auf alle Fälle geschehen.
Tausche "ohne Abi" gegen "ohne Schulabschluss" und ich stimme dir zu. Ansonsten widerspreche ich. Mit einer guten mittleren Reife stehen die Chancen auf eine Ausbildungsstelle auch in vielen anderen (besser bezahlten und weniger anstrengenden) Berufen im Moment echt gut. Alles andere ist die mediale Panikmache, die Eltern und Kinder gleichermaßen aktuell in den Wahnsinn treibt... GLG, Elphi |
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Mitglied seit 12.10.2009
71 Beiträge (ø0,01/Tag)
Hallo.
Ich finde es richtig krass, wie hier Arbeiten auf dem Bau schlecht gemacht wird. Mein Sohn macht seit seiner Mittleren Reife eine Ausbildung zum Zimmermann und fühlt sich richtig wohl dabei. Für ihn ist das Handwerkliche genau richtig. Schade, dass es für viele scheint als wäre das nur was für looser.... Echt traurig. Nektarinchens Sohn muss seinen Weg finden. Vielleicht sollte er ein Praktikum machen, in einem Bereich der ihm Spaß machen würde und dann wird er sehen welche Vorraussetzungen er bringen muss. Gruss Sanne |
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Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
Hallo zusammen,
Danke für zahlreiche Antworten bisher. Ich habe noch einige Bemerkungen und Fragen (insbesondere an RiekeS wegen dem Alter ab wann alles besser wurde). Von Piri „Vielleicht interessiert ihn Ansehen. Wer möchte er in ein paar Jahren sein? Möchte er jemand sein, der Ansehen genießt, oder möchte er eher jemand sein auf den andere herabgucken? Möchte er mit seinen Klassenkameraden mithalten können, oder möchte er später deren Dreck wegmachen? (krass gesagt, aber sehr deutliche bildhafte Beispiele wirken oft am besten).“ Mit solchen Vergleichen traue ich mir derzeit nicht zu kommen, weil wir dann wieder bei depressiven Lied landen: ja, ich bin schlecht, ja, ich werde derjenige sein, der ganz unten ist. Wozu sind anstrengen? Wozu leben? Ich habe festgestellt, dass allgemeine Formulierung wie „jeder muss arbeiten“, „in unserer Familie wurde immer viel gearbeitet“ und „ohne Arbeit gäbe es keine Zivilisation“ derzeit zumindest emotionale Spitzen weg nehmen. Von Elphi: „Wenn er ohne Nachhilfe und intensives Pauken in der 9. Klasse auf dem Gymnasium überwiegend 5er schreibt, ist das meiner Ansicht nach ein klares Zeichen, dass er überfordert ist.“ Das Problem dabei ist, dass er oft wie auf Durchzug ist. Er konzentriert sich sehr schlecht. Seitdem wir seinen Leistungen hinterher jagen, verlor er ein Stück Selbständigkeit und verlässt sich oft auf äußere Faktoren. Wenn er sich mal konzentriert, versteht er alles ganz schnell. Das klappt mit naturwissenschaftlichen Fächern super. Nur bei Erzählfächern wie Deutsch, Geschichte, Ethik steht er auf dem Schlauch (ich übrigens auch, deshalb Nachhilfe), weil er nicht begreifen kann oder will was von ihm erwartet wird. „Wenn jetzt also vor allem 5er bei deinem Sohn auftauchen, würde ich dringend andenken, ihn vom Gymnasium zu nehmen.“ Ich habe ihm ein Schema aufgemalt mit allen Möglichkeiten, die er hat. Er will aber, dass es so bleibt wie es ist, weil er es nicht wahrhaben will, dass er nicht versetzt wird. Jetzt wäre es noch nicht zu spät zum nächsten Schuljahr auf die Gesamtschule in die 10.Klasse zu wechseln. Dafür müsste ich mit seinem Klassenlehrer sprechen, sonst wenn er keine formale Versetzung bekommt, muss er in die 9.Klasse der Gesamtschule (und das ist wie Rückstufung in die 8.Klasse nach den gymnasialen Maßstäben). Aber das will mein Sohn nicht. Ich kann ja schlecht sagen, so ab dem nächsten Jahr gehst du in die Gesamtschule. Wenn da was schief läuft, bin ich wieder die schuldige. Dann soll er lieber die 9.Klasse noch einmal wiederholen. Von Sendysternchen „Ich an Deiner Stelle würde wieder versuchen, mehr Kontrolle reinzubringen, auch wenn das oft in Unmut endet.“ Leider habe ich dafür nicht mehr viel Kraft. Ich bin wegen der Thematik ziemlich ausgelaugt. Ich habe schon immer Respekt vor Pubertät gehabt, aber das es so kommt, dass das Kind praktisch geistig „vergammelt“, damit habe ich nicht gerechnet. Von RiekeS „Besser wurde es bei uns mit der 11. Klasse.“ Wie alt war er dann genau: 16? 16,5? 17?, 17,5? Ich bräuchte zumindest ein Lichtblick, eine Orientierungshilfe. „Aber egal ob mit oder ohne ADS/ADHS, die Methoden damit zu leben dürften auch in deinem Fall helfen. - Routine, Routine, Routine z.B. täglich den Ranzen sortieren, Zettel einheften, evtl noch mal abschreiben“ Das habe ich ja alles mitgemacht, aber nun führt es nur zur Frust: Es wird aber nicht besser, sondern ganz im Gegenteil nach dem Motto: „ich bin dagegen“. Von Kirschpralinchen „Er hat keine Lust mehr auf Schule? Schick ihn in den Sommerferien arbeiten. Einzelhandel (Regale einräumen) oder auf den Bau. Denn so oder so ähnlich wird es ihm ohne Abi auf alle Fälle geschehen.“ Ich weiß nicht wie das funktionieren soll. Selbst wird er sich nicht um einen Job kümmern. Wenn ich alles organisiere und ihm sage: So, jetzt gehst Du hin, dann macht er das vielleicht 1-2 Tage und geht dann nicht mehr hin. Dann muss ich womöglich Regale einräumen, um den Arbeitgeber nicht im Stich zu lassen. Ein Betriebspraktikum musste er bereits im letzten Jahr machen (Schulpflichtprogram). Ich habe die Bewerbungen vorangetrieben, so dass wir wenn auch ohne gute Noten aber zumindest schnell sind. Am Ende hatte er drei Zusagen und hat sich gärtnerische Tätigkeit im Botanischen Garten ausgesucht. Er war begeistert: gutes Arbeitsklima, gute Aufgaben, geregelte Arbeitszeiten. Er will auf keinen Fall das nachmachen was seine Eltern tun: beide haben studiert und bei 60-70 Stunden pro Woche verdienen pro Stunde nicht viel mehr als eine Kassiererin bei Discounter. Und dazu noch völlig gehetzt. Er hat keine Pläne zu studieren. Das erwarten wir auch nicht von ihm, weil wir sehen, dass es kein Garant für Glückseligkeit ist. Nur weiß er durch Gespräche, dass es schwierig ist, so ein Ausbildungsplatz zu bekommen. Meine Meinung ist, dass es nicht unmöglich ist. Aber das will er mir nicht glauben. Wenn er sitzen bleibt, dann muss er wieder ein Betriebspraktikum machen. Und dann ist er spät dran und muss das machen was übrig bleibt, wie beispielsweise Einzelhandel (Regale einräumen). Ich nehme es mir vor, mich nicht einzumischen, damit er sich selbst für einen Platz kümmert. Bewerbungen vom letzten Jahr hat er ja. Alle Sportvorzüge sind mir bekannt. Aber bereits von mehreren Jahren durfte er alles mögliche ausprobieren und wollte gar nichts! Obwohl er bei manchen Dingen wie Badminton oder Bogenschießen oder auch Leichtathletik durchaus Potential haben könnte. Die meisten Familien, wo Kinder nachhaltig Sport machen, machen Eltern den gleichen Sport mit. Ich ehrlich gesagt habe keine Lust auf Bogenschießen und Co. Mir reicht mein Pilates und Tanzen. Von Betti „…Angst vor dem Misserfolg das Problem ist. Wenn man es gar nicht erst versucht, kann man auch nicht scheitern - vielleicht denkt Dein Sohn das ja unbewusst auch.“ Diese Idee habe ich auch gestern Nacht im Web gefunden. Das erklärt so einiges. Wahrscheinlich ist es etwas was meine Befürchtungen begründet wenn ich schreibe, dass ich Angst habe, dass er das 2.Mal in der 9.Klasse stecken bleibt. Wenn er Angst vor Misserfolg hat, braucht er Mini-Erfolge, um Selbstsicherheit wieder zu gewinnen. Ich lobe ihn immer wieder, weil es gibt tatsächlich Dinge wo ich sage: „Wow, das hast Du echt gut gemacht.“ Aber irgendwann ist der Reiz dahin. Dann heißt es: Du bist meine Mutter, Du musst das sagen. Wobei er wissen müsste, dass ich es durchaus kritisch und ehrlich meine. Das Problem, das ich sehe, dass seine Mini-Erfolge nie genug für Lehrer sind. Er bekommt kaum Feedback, Lob schon gar nicht. Er weiß nicht woran er ist. Wir hatten ein Gespräch mit Englisch-Lehrerin und sie sagte uns im Detail, wie seine Noten zustande kommen. Wir berichteten das unserem Sohn. Er war sehr erstaunt zu erfahren, dass sie ihn bei einem mündlichen 1-Minuten-Vortrag mit Plus bewertet hat. Alle Kinder mussten das machen und viele hatten entweder Null oder Minus. Aber unser Sohn hatte ein Plus. Und er wusste es nicht und dachte die ganze Zeit, er ist grottenschlecht. Was er nicht ist. Davor habe ich Angst, dass auch wenn er sitzen bleibt, er in der Schule ein Durchgangs- oder auch ein Aussortierungsposten bleiben wird, weil Lehrer mit Anerkennung geizen. Mit dem PC begrenzen ist eine gute Idee. Am liebsten würde ich das Ding aus dem Fenster werfen. Ich habe leider keine Unterstützung von meinem Mann in dieser Sache. Er ist halt froh, wenn der Junge in seinem Zimmer ist, damit mein Mann seine Ruhe und keine Verpflichtungen, sich mit dem Sohn zu beschäftigen, hat. Mir graut es schon vor Ferien, weil dann heißt was soll ich ohne PC machen. OK, er muss verschiedene Übungshefte durcharbeiten. Damit ist er höchstens 4 Stunden beschäftigt. Aber dann? D.h. ich müsste eine Beschäftigung organisieren, die dem Herrn zusagt. Wahrscheinlich müsste ich ihn doch zum Zeitungsaustragen anmelden, aber nur der Beschäftigung wegen, nicht wegen des Geldes. Das Geld interessiert ihn wie gesagt nicht. Oder die Zeit generell auf eine Stunde begrenzen und für eine Verlängerung irgendeine Extra-Leistung verlangen? Von Sahne474 „Für ihn ist das Handwerkliche genau richtig.“ Das glaube ich für meinen Sohn mittlerweile auch. Bei uns wäre das etwas gärtnerisches. Wir haben auch ein Gemüsefeld zu pflegen und da macht unser Sohn ohne Murren mit. Ganz liebe Grüße Niki |
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Mitglied seit 25.02.2007
517 Beiträge (ø0,08/Tag)
Hallo, Niki,
wenn so etwas Gärtnerisches sein Ding ist, dann könntet Ihr Euch doch im Netz informieren, welche Voraussetzungen man für eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner o.ä. mitbringen muss, damit Dein Sohn ein Ziel hat, auf das er hinarbeiten kann. Dann weiß er, ob er ein Abi braucht oder ob die mittlere Reife ausreicht, ob besonders auf gute Noten in bestimmten Fächern geachtet wird usw. Vielleicht hilft das schon ein Stück weit. Und ich würde tatsächlich nochmal mit ihm das Thema Gesamtschule besprechen. Oder gibt es vielleicht eine andere erwachsene Vertrauensperson, die mit ihm reden kann, Tante, Onkel, Pate,....? Das ist auch für Dich als Mutter möglicherweise entspannter. Auf jeden Fall wäre die Gesamtschule schon allein wegen G9 statt G8 bestimmt stressärmer. Andererseits klingt Dein Sohn eher introvertiert und weniger selbstbewusst, vielleicht traut er sich einfach nicht, weil er sich dort nicht auskennt und zusätzlich noch mit neuen Mitschülern und Lehrern konfrontiert wird. Das kann ich sehr gut verstehen, aber er sollte sich trotzdem nochmal Gedanken darüber machen, vor allem vor dem Hintergrund "und was, wenn der (in seinen Augen unwahrscheinliche) Fall eintritt, dass er sitzenbleibt". Das Ganze sollte aber möglichst neutral und vorwurfsfrei ablaufen, es muss ihm klar werden, dass ihr seine Wünsche respektiert und dass in Euren Augen ein Sitzenbleiben, ein Schulwechsel, ein "niedrigerer" Schulabschluss vielleicht schade, aber kein Beinbruch sind und Euch vor allem sein Glück am Herzen liegt. Aber dass es einen Schulabschluss gibt und hinterher eine Ausbildung gemacht wird, ist halt nicht diskutierbar. Viele Grüße und viel Kraft Dragoness |
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Mitglied seit 08.11.2004
16.149 Beiträge (ø2,26/Tag)
Niki, vielleicht kann Dein Sohn in den Sommerferien im Botanischen Garten jobben oder meinetwegen nochmal ein Praktikum dort ableisten oder in einer Baumschule oder so? Da hat er Bewegung, ist an der frischen Luft, bekommt vielleicht mal ein bißchen den Kopf frei und ist möglicherweise besser ansprechbar in Sachen weitere Schulplanung. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß es so schwierig sein soll, mit einem guten (!) Hauptschul- oder Realschulabschluß in dem Bereich einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Mittlerweile klagen so viele handwerkliche Betriebe über einen Mangel an brauchbaren Auszubildenden, das dürfte im Bereich Garten- und Landschaftsbau kaum anders sein. Wenn Dein Sohn so ein ausgeprägtes Interesse in dem Bereich hat, würde ich das unbedingt fördern. |
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Mitglied seit 28.01.2010
9.643 Beiträge (ø1,84/Tag)
Ich kann ja schlecht sagen, so ab dem nächsten Jahr gehst du in die Gesamtschule. Wenn da was schief läuft, bin ich wieder die schuldige.
Doch, genau das kannst und musst du tun! Du bist die Mutter, du bist nicht nur erziehungsberechtigt, sondern auch erziehungsverpflichtet. Bei pubertären Teenagern gehört dabei dazu, dass man die Konflikte nicht scheut, dass man weiterhin klar einen Standpunkt bezieht, Grenzen setzt und diese auch durchdrückt. Und wenn das pubertierende Kind dabei bockt und schreit und heult, dann heißt es "aus- und durchhalten". Ist sicherlich alles kraftraubend, anstrengend und keinesfalls schön, denn schließlich wollen Eltern ja nur, dass ihre Kinder glücklich sind und werden. Aber leider gibt's nun mal diese fiese Hormonchaoszeit im Leben, wo vor dem Glücklichsein im Leben leider eine Menge Stress und Streit steht und wo elterliche Konsequenz und auch Konflikte mit den Eltern leider nötig sind ;). Und was das Thema der Schuldvorwürfe betrifft: Meinst du nicht, dass die genau so kommen, wenn alles bleibt, wie es ist? Vielleicht ein paar Jahre später, wenn er auf komplizierten Wegen erst mal den Schulabschluss nachholen muss? So, wie es aktuell läuft, steuert er tatsächlich stark darauf zu, gar keinen Schulabschluss zu bekommen. Denn mit 5ern besteht man das Abi nicht und ein Abi ohne sprachliche und gesellschaftswissenschaftliche Fächer ist nach dem deutschen Schulsystem nicht möglich. Wenn es bei euch eine Gesamtschule gibt, auf die er wechseln kann, ist das doch eigentlich der perfekte Weg. Gesamtschulen sehen in der Regel doch sogar den Weg bis zum Abitur vor. Wenn sich dort also zeigt, dass es bei deinem Sohn doch noch "Klick" macht und er diesen Weg gehen möchte, dann ist das auf einfache Art und Weise möglich. Und wenn er wirklich in Richtung Gartenbau gehen will, dann macht er seine mittlere Reife und sucht sich einen entsprechenden Ausbildungsplatz. Und wer weiß, vielleicht passt die Gesamtschule ja auch von Lehrern, Unterrichtsstil, pädagogischem Konzept und so weiter viel besser zu ihm? Dass er die Veränderung scheut und vor dem Einleben in einer neuen Klasse Angst hat, ist normal. Aber wie gesagt, du als Mutter solltest das hier durchdrücken, weil's einfach die richtige Entscheidung ist und er das mit seinen 15 Jahren höchstwahrscheinlich gar nicht einschätzen kann :). GLG, Elphi |
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Mitglied seit 15.05.2015
408 Beiträge (ø0,12/Tag)
Hallo Niki,
so schwer es ist, aber ich würde ihn lassen. Vielleicht kommt seine Null-Bock-Haltung genau da her, weil er weiß "Mama macht schon". So wie das bisher klingt, wird er Durchfallen. Auch, wenn er es jetzt noch nicht wahr haben will, spätestens im September wird es so weit sein. Vielleicht kommt dann das Erwachen und die Einsicht, dass er etwas ändern muss. Oder das Problem ist viel einfacher Natur?! Er ist dem Gymnasium nicht gewachsen und gehört einfach auf eine Realschule. Ich weiß, ein schwerer Schlag - vor allem meist für die Eltern - aber es hilft ihm nichts, wenn er, egal, was er macht, zwar durchkommt, aber kein richtiges Erfolgserlebnis dabei hat. Hat dein Sohn eigentlich keine Freunde? Was machen die denn so am Nachmittag und in den Ferien? Die sitzen doch nicht alle nur vor dem PC rum und skypen. Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, euren Sohn in den Ferien mit so einer Jugendfreizeit in den Urlaub zu schicken? Dort lernt er neue Leute kennen, vielleicht entdeckt er auch ein neues Hobby und muss auch ein klein wenig selbständiger sein, als daheim. Manchmal wirkt ein neues Umfeld Wunder. Und tacker ihm den Spruch an die Wand: "wenn du mal was werden möchtest, wenn du was erreichen willst, dann wach lieber auf und spitz deine Ohren". Irgendwann wird er ihn verstehen (wollen). VG banzai |
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Mitglied seit 05.11.2011
2.732 Beiträge (ø0,59/Tag)
Ich habe nichts gegen handwerkliche Berufe! So sollte das nicht rüber kommen...
Der Hintergrund ist: Hier im ländlichen ist das ein wenig anders. Sofern eher geistige Arbeit angestrebt wird ist das Abi ein großer Vorteil. Dafür fällt mir z. B. spontan keoner aus meinem Jahrgang ein, der eine handwerkliche Lehre absolviert hat. Gartenbau/Gärtner ist doch ein Ansatz. Und wenns es dann tatsächlich eine Ausbildung werden soll, dann kann eben ein Schulwechsel in Richtung Gesamtschule vielleicht sehr motivierend wirken? |
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Mitglied seit 13.02.2007
47 Beiträge (ø0,01/Tag)
Ich glaube, Dir fehlt grad einfach die Energie zum Angehen des Problems. Noch dazu, wenn Dein Partner Dich teilweise nicht so richtig unterstützt, wie Du es Dir erhoffen würdest. Vielleicht musst Du auch einfach selbst erstmal wieder auftanken, bevor Du weiterdenken kannst. Habt Ihr bald Urlaub, so dass ihr mal raus kommt?
Das mit einem Praktikum bei einer Baumschule o.ä. während den Ferien finde ich gut, vielleicht lässt er mit sich reden. Frag ihn doch mal, wie er sich seine Ferien so vorstellt? Vielleicht findet Ihr ja auch Anreize, seine Feriengestaltung mehr Deinen Vorstellungen anzupassen? Wenn er z.B. einen Minijob vereinbart (bei dem er ja sogar noch eigenes Geld verdienen würde), dann könntet ihr doch in Aussicht stellen, mit ihm (und vielleicht einem Kumpel) zusammen zur gamescom zu fahren. Das ist so eine Computerspiele-Messe, die ist Anfang August und wenn noch ein Freund mitkommt, wirds für ihn vielleicht auch nicht so "öde", wie nur mit den Eltern. Oder irgendwas anderes (z.B. Kletterpark usw.) - wo Ihr alle zusammen was unternehmen könnt und wo sein Spaßfaktor angesprochen wird. Es muss doch etwas geben, worüber er sich freuen würde. Manchmal muss man die Leute eben zu ihrem Glück zwingen, das scheint auch hier zuzutreffen! Kopf hoch Niki, das wird schon. |
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Mitglied seit 26.04.2006
57 Beiträge (ø0,01/Tag)
Hallo,
wir haben auch ein sehr faules Exemplar zu Hause sitzen. Im Halbjahreszeugnis stand auch schwarz auf weiß, dass die Versetzung bei gleichbleibenden Leistungen gefährdet ist. Das gleiche wurde nochmals beim Lehrer-Eltern-Gespräch in seinem Beisein gesagt. Da hat unsere Filius schon schwer dran geschluckt. Die Noten werden jetzt zum Endjahr leicht besser ausfallen, er hat sich in 1-2 Fächern um eine Note verbessert und kann eine 5 mit einer 2 ausgleichen. Also Versetzung gesichert. Gab es Gespräche mit der Schule? Was sagen die Lehrer? Unsere Klassenlehrerin spricht auch die Eltern selber an. Sie unterscheidet auch, ob es faulheitsbedingt ist oder ob das Kind wirklich Probleme mit dem Stoff am Gymnasium hat und dadurch überfordert ist. Wie ist die Situation in der Klasse? Wie kommt er dort allgemein zurecht? Werden gute Schüler von anderen gemobbt (war bei meinem Bruder)? Wir haben aber keinen Druck mehr im 2. Halbjahr ausgeübt. Bei schlechten Noten wird nicht groß geschimpft und bei guten aber auch kein riesiger Trubel gemacht. Es gab klärende Gespräche mit dem Hinweis, dass er selber verantwortlich ist und wenn er meint, dass er wiederholen möchte, dann kann er. Auch dass an der Regelschule ebenfalls Hausaufgaben und Lernen anfallen würden. Und es gab die klare Ansage, dass ein zu-Hause-rumsitzen nicht von uns finanziert werden wird. Was wahrscheinlich sehr geholfen hat bei uns, war das Betriebspraktikum in diesem Jahr. Es hat ihm sehr gefallen und der Chef hat mit ihm auch mal ein paar Worte hinsichtlich der Schule gesprochen. Das wirkt mehr als wenn die Eltern was sagen. Er schaut dort noch ab und zu vorbei und da wird er auch nach den Noten gefragt. Da er sich sehr gut und verständig angestellt hat, darf er auch in den Ferien dort arbeiten. Das treibt doch schon etwas an. Gruß Sandara |
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Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
Ich habe noch eine letzte Frage:
Mit dem PC habe ich ein folgendes Problem. PC ist eigentlich nicht nur zum Spielen da. Zuletzt musste er ja mehrere Arbeiten für die Schule schreiben, wo er selbstverständlich Internet brauchte. Und wenn er etwas für Englisch schreibt, werden Vokabeln natürlich bei Leo.org und anderen Portalen nachgeschaut (und nicht im Wörterbuch nachgeschlagen so wie ich es tun würde). Wie soll ich so etwas kontrollieren? Wozu das Internet tatsächlich genutzt wird? Daneben sitzen? Zum Wörterbucharbeit verdonnern? @ Dragoness „wenn so etwas Gärtnerisches sein Ding ist, dann könntet Ihr Euch doch im Netz informieren, welche Voraussetzungen man für eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner o.ä. mitbringen muss, damit Dein Sohn ein Ziel hat, auf das er hinarbeiten kann.“ Das hat er alles von sich aus bereits erkundet und feststellte (und deshalb ist er so auf Abitur heiß), weil er mit Abitur die Ausbildung in zwei Jahren anstatt von drei haben kann. Nur wie gesagt, fliegt einem Abitur nicht von allein zu, weil man Glück hatte, auf der „richtigen“ Schule zu landen. Das hat er noch nicht wirklich kapiert. „Und ich würde tatsächlich nochmal mit ihm das Thema Gesamtschule besprechen. ….Andererseits klingt Dein Sohn eher introvertiert und weniger selbstbewusst, vielleicht traut er sich einfach nicht, weil er sich dort nicht auskennt und zusätzlich noch mit neuen Mitschülern und Lehrern konfrontiert wird.“ Ja, das versuche ich ja die ganze Zeit. Ich habe ihm ein Schema mit allen möglichen Optionen aufgemalt. Ich glaube, er hat beschlossen die 9.Klasse noch auf der Schule wiederholen und danach auf eine Oberstufengymnasium zu wechseln (d.h. so ein „Sammelbecken“ für alle Gesamtschüler mit Gymnasialempfehlung). Dort kann er sowohl normales als auch Fachabitur machen. Zudem hätte er ein Jahr Zeit zu überlegen, was er tatsächlich werden will. Das mit dem „gärtnerischen“ ist so eine Sache, dass er optimale Bedingungen erlebte. Aber als Gärtner arbeiten kann es ja auch anders gehen: öde Sträucher an Wegesrand pflanzen, sich von Chefs anmotzen zu lassen. Diese Seite kennt er ja nicht. Deshalb eine Idee mit einer privatgeführten Baumschule gar keine schlechte Idee oder auch im Supermarkt arbeiten. @J_lau „Sommerferien im Botanischen Garten jobben oder meinetwegen nochmal ein Praktikum dort ableisten oder in einer Baumschule oder so?“ Jobben geht nicht, weil sie dort genug freiwillige haben und diese sollen über 18 sein; und Praktikum zu machen geht nur, wenn es ein Schulpflichtpraktikum ist (und dafür muss man sich mindestens ein Jahr im Voraus bewerben). Baumschule ist eine grandiose Idee! Es gibt hier mindestens drei große. Das wäre die Kehrseite der Medaille im Vergleich zu Kuschelbedingungen im Botanischen Garten, aber nicht ganz so abschreckend wie Grünanlagen pflegen. „Wenn Dein Sohn so ein ausgeprägtes Interesse in dem Bereich hat, würde ich das unbedingt fördern.“ Ich habe ihm schon angeboten, mit ihm für eine Woche nach England zu gehen, um dort als Volontär im Garten zu arbeiten. Davor scheut er sich noch. Mal schauen, vielleicht nächstes Jahr. @ Elphi „Doch, genau das kannst und musst du tun! Du bist die Mutter, du bist nicht nur erziehungsberechtigt, sondern auch erziehungsverpflichtet. Bei pubertären Teenagern gehört dabei dazu, dass man die Konflikte nicht scheut, dass man weiterhin klar einen Standpunkt bezieht, Grenzen setzt und diese auch durchdrückt.“ Ich muss drüber schlafen und mit meinem Mann sprechen. Und dann mit dem Klassenlehrer sprechen. Es ist nur so, dass dieser Wechsel möglicherweise zu spät kommt. In der 7. oder 8. Klasse wäre es womöglich sinnvoll. Wenn er jetzt in die 10. Klasse an die Gesamtschule kommt, dann ist es ein Abschlussjahr. Er würde gar keine Zeit haben, sich zurecht zu finden, sondern muss gleich Leistung liefern, was bei seiner Introvertiertheit nicht so einfach sein wird (mündliche Beteiligung im Unterricht geht in Hessen mit 70%-80% in die Gesamtnote ein). Wenn ich mit dem Klassenlehrer nicht spreche und darauf ankomme lasse, dass er formal nicht versetzt wird, dann müsste er in die 9.Klasse der Gesamtschule gehen. Das wäre wie eine doppelte Bestraffung, weil das wie eine Rückstufung in die 8.Klasse eines G8-Gymnasiums wäre. Deshalb finde ich die Klassenwiederholung auf dem Gymnasium im Moment als die beste Lösung. Und danach kann er auf ein Oberstufengymnasium oder Berufsschule (je nach dem) wechseln. Auf eine Gesamtschule hätte er spätestens nach dem Halbjahreszeugnis wechseln müssen. Da waren wir nicht hart genug und viel zu viel mit unseren eigenen Problemen beschäftigt. @ Banzai-123 „Hat dein Sohn eigentlich keine Freunde? Was machen die denn so am Nachmittag und in den Ferien? Die sitzen doch nicht alle nur vor dem PC rum und skypen.“ Doch, Freunde hat er schon. Und seine Freunde machen entweder die Hausaufgaben oder Sport oder Musikunterricht oder Tanzen, während er am PC hockt. Und wenn niemand von seinen Freunden da ist, schaut er sich Filmchen bei Youtube oder spielt mit der ganzen Welt. Im Netzt ist ma ja nie allein. Und ja, wegen der PC-Begrenzung artete es bei ihm in ein anderes „Übel“ aus. Als eine Ersatzbeschäftigung liest er. 500-600 fantasy-oder thriller-Wälzer. Anstatt zu lernen. Also lesen zu verbieten, dass schaffe ich irgendwie nicht. „Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, euren Sohn in den Ferien mit so einer Jugendfreizeit in den Urlaub zu schicken? Dort lernt er neue Leute kennen, vielleicht entdeckt er auch ein neues Hobby und muss auch ein klein wenig selbständiger sein, als daheim. Manchmal wirkt ein neues Umfeld Wunder.“ So was kenne ich wenn jemand in einem Verein ist. Was bei uns nicht der Fall ist. Mit absolut fremden wäre das für ihn eine Qual. Ich weiß nicht, ob ich hier auch diesen Ansatz fahren soll, wie Elphi vorschlug: „Du gehst jetzt hin und basta!“ Er wird für 3 Tage in ein Badminton-Camp mit einem Freund noch aus Kindergartenzeit (der leider jetzt in einer 1,5stunden Entfernung von uns lebt) gehen. Und dann hat er noch in seinem Übermut gesagt, er würde mit seinem Cousin und dessen Kumpels Urlaub am Ostsee machen. Aber das würden wir nicht erlauben. Dabei sind alle über 18 und neigen dazu sich zu besaufen. Das Thema Gamescom hatte er schon vor einer Weile mit seinen Freunden ausdiskutiert und gemeinschaftlich beschlossen nicht hinzugehen. @ Sandara „Gab es Gespräche mit der Schule? Was sagen die Lehrer? Unsere Klassenlehrerin spricht auch die Eltern selber an. Sie unterscheidet auch, ob es faulheitsbedingt ist oder ob das Kind wirklich Probleme mit dem Stoff am Gymnasium hat und dadurch überfordert ist. Wie ist die Situation in der Klasse? Wie kommt er dort allgemein zurecht? Werden gute Schüler von anderen gemobbt (war bei meinem Bruder)?“ Doch, doch wir sind mit der Schule im Kontakt. Leider haben wir eine ungünstige Lehrer-Konstellation. Es gibt zwei Lehrer, die insgesamt für 4 Fächer zuständig sind und sie straffen zurückhaltende Schüler voll ab. Ein von dieser Lehrer (der unglücklicherweise auch der Klassenlehrer ist) meint, dass es eigentlich für eine Versetzung reichen kann, aber da es nächstes Jahr in die Oberstufe geht, werden jetzt strengere Maßstäbe angesetzt. Grob gesagt, es wird „gesiebt“. In der Klasse fühlt sich mein Sohn sehr wohl und ist gerade aufgrund seiner zurückhaltenden und zivilisierten Art beliebt und wird von Mitschülern und Mitschülerinnen moralisch und sonst unterstützt. Bei den beiden Lehrern haben wir leider seit Jahren den Eindruck, dass es ihnen eine große Freude machen würde, ihn aus dem Klassenverband und von seinen Freunden zu reißen. Sie betonen, er muss lernen sich nicht an das bestehende Gefüge (d.h. Menschen, die er kennt) klammern, sondern auch in einer ungünstigen Umgebung Leistung zu liefern. Immerhin hatten wir gestern ein Lichtblick. Er hatte seine Englisch-Arbeit zurück bekommen und sie war mit 4+ benotet. Er war stolz wie ein König, weil er alle drei Arbeiten zuvor mit 5 schrieb. Und vor allem, weil in dieser Arbeit nur um kreatives Schreiben ging (d.h. drei 150-Wörter Geschichten schreiben und keine Grammatik-Aufgaben mehr, wo man oft viele Punkte sammeln kann). Und weil er dieses Mal für den Inhalt eine 2, für Stil eine 3 (eine ziemliche Leistung für ihn) und für Fehler eine Note Abzug bekam. Wegen dem letzteren hat er sich ziemlich geärgert. Viele Fehler sind dadurch entstanden, weil er in einer Geschichte anstatt in der Gegenwart in der Vergangenheit schrieb. Aber so ist nun mal die Vorgabe. |
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Mitglied seit 31.12.2012
18.504 Beiträge (ø4,44/Tag)
Hallo,
das größte Problem ist, er hat die meisten Arbeiten mit 5 o. 6 voll versemmelt. Dadurch fehlt ihm fast der gesamte Stoff des Schuljahres. Das wird er nicht mehr aufholen. Er wird immer hinterher hinken. Deshalb war es für uns wichtig, dass unser Sohn das Schuljahr wiederholt. Nur so hatte er die Möglichkeit, den Anschluß wieder zu bekommen. Überlegt es euch gut. Ich kann, aus unserer Erfahrung, nur empfehlen lieber wiederholen, als die Defiziete ständig mitzuschleppen. Wünsche euch alles Gute. LG Urmel |
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Mitglied seit 18.05.2006
7.689 Beiträge (ø1,17/Tag)
Hallo,
zu deinem Problem wurde schon so viel geschrieben, dass ich mich ganz kurz fassen möchte: Wir haben dasselbe mit einem unserer Söhne durchgemacht. Jetzt schreibt er gerade an seiner Promotion, und hat für den Master einen Preis bekommen ... Was wir so im Nachhinein betrachtet vielleicht richtig gemacht haben, war Folgendes: - Nie den Gesprächsfaden abreißen lassen. Es gibt auch andere Themen als die Schule. Erzähl auch mal was von dir, von deinen Interessen, deinem Leben. Fragt ihn nach seinen. Vermittelt ihm, dass ihr an IHM interessiert seid, nicht nur an seinen Schulleistungen. - Haltet euch immer vor Augen: Es sind NUR Schulprobleme. Keine Drogen, keine Kriminalität, keine schwere Krankheit. - Ein bisschen predigen ist ok. Zeigt ihm, dass euch Ordnung, Sortiertheit, Engagement wichtig ist (auch für euch selber -> Vorbild) Viel Erfolg und haltet durch! bluemoon - |
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Mitglied seit 13.06.2015
17 Beiträge (ø0,01/Tag)
Hey,
hier haben zwar schon einige geantwortet, aber ich melde mich auch mal. Ich bin selbst 16 (seit Montag) und kenne die Situation. In dem Alter hat man eben oft nicht wirklich Lust auf Schule, lernen und Hausaufgaben machen. So ging es mir auch. Ich stehe auch davor, dass ich vielleicht das Schuljahr wiederholen muss. Ich lerne einfach oft nicht genug. Und ich weiß das. Aber trotzdem verlockt mich der Laptop immer wieder dazu lieber den Tag vor dem PC zu verbringen, als Latein oder Spanisch zu lernen. Was mir allerdings hilft sind Sachen die ich mag. Im Urlaub zum Beispiel habe ich freiwillig(!) mit dem Freund meiner Mutter Mathe gelernt, da ich dafür am abend im Fernseh das Lets Dance Finale anschauen durfte. Für mich war das die Motivation und ein klarer Deal. Entweder ich lerne Mathe oder ich darf nicht Lets Dance schauen. Und da das meine Lieblingssendung ist habe ich mich natürlich für Mathe entschieden. :) Vielleicht gibt es sowas ja auch bei deinem Sohn. Und wenn es nur der PC ist. Lernen und dann darf er an den PC. Ansonsten nicht. Was mich auch motiviert hat waren gute Noten in anderen Fächern. Ist dein Sohn in irgendeinem Fach gut? Ich zum Beispiel bin sehr gut in Deutsch. Nachdem ich da eine eins hatte, war ich auch für die anderen Fächer motiviert. Ich finde aus meiner Sicht ist es besser mit Sachen zu motivieren, die die Kinder mögen, als nur aufzuzeigen was passiert, wenn man nicht lernt. Das bewirkt bei mir nämlich eher das Gegenteil. Ich hoffe ich konnte dir helfen! Liebe Grüße, Buchzauber |
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Mitglied seit 06.11.2007
3.601 Beiträge (ø0,6/Tag)
Hallo,
ich hatte mich ja schon zu Beginn gemeldet, aber es sind ja noch eine Menge Details hinzugekommen Ich würde ihn auf jeden Fall die Klasse wiederholen lassen. Diese Noten bedeuten ja, dass er Wahnsinns Lücken hat - wie soll er die jemals aufholen, bzw. den nächsten Stoff packen? Ich sage meinen Kindern immer, das der Stoff der einzelnen Fächer quasi wie eine (Wissens-) Mauer ist; wenn da mal ein "Stein" fehlt oder wackelt, weil man ein Thema nicht so gut verstanden hat, dann ist das nicht so schlimm - aber bei mehreren wird es schwierig . Und um mal bei diesem Bild zu bleiben, Dein Sohn hatte schon in den letzten Jahren immense Lücken in diese Mauer, und müsste den Stoff des nächsten Jahres quasi in die Luft hängen, weil keine Mauerstücke mehr da sind, auf die er aufbauen könnte Ja, er hat jetzt in einem Fach mal eine 4+ geschrieben, was ihm sicher mal kurzfristig gut tut. Aber die Betonung liegt auf "mal", und eine 4+ ist ja nun normalerweise keine Note, die einen in Verzückung geraten lässt.. So, und die anderen Aspekte: ja, er muss seinen Klassenverband verlassen. Tja, so ist das nun mal, wenn man faul ist und nichts tut - kommt ja nicht völlig überraschend, ist einfach die -auch im seit langem -bekannte Konsequenz. Und wir reden hier von einem Klassenwechsel, und nicht von Guantanamo... . Pubertät hin oder her, wir reden hier nicht von einem Kleinkind, und das Handeln (oder eben Nichthandeln ) Konsequenzen hat, sollte man in dem Alter begriffen haben So wie Du von den Lehrern berichtest, wäre es ja evtl. auch gar nicht so verkehrt, die dann mal von den Hacken zu haben, und neue Lehrer zu haben, die mal mit einem neuen Blickwinkel an Deinen Sohn herangehen, und er an sie. LG marina02 |
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Mitglied seit 28.01.2010
9.643 Beiträge (ø1,84/Tag)
So wie Du von den Lehrern berichtest, wäre es ja evtl. auch gar nicht so verkehrt, die dann mal von den Hacken zu haben, und neue Lehrer zu haben, die mal mit einem neuen Blickwinkel an Deinen Sohn herangehen, und er an sie.
Wäre übrigens ein sehr guter Grund für einen Schulwechsel. Lehrer sind auch nur Menschen und Kollegen, die reden miteinander im Lehrerzimmer ;). Und die "Problemschüler" sind dann auch bereits denen bekannt, die sie noch nie im Unterricht hatten. Traurig, aber durchaus Realität. Da wäre eine neue Schule mit komplett neuem Lehrerkollegium unter Umständen eindeutig die bessere Variante. Und selbst wenn die Wiederholung der 9. Klasse an der Gesamtschule der gymnasialen 8. Klasse entspricht - wie marina so schön bildlich beschrieb, hat die "Wissensmauer" deines Sohns ja einige massive Lücken, die bestimmt nicht nur in der 9. Klasse Gymnasium erst entstanden sind. Da kann so eine deutlichere Rückstufung durchaus wesentlich sinnvoller sein, eben weil die Lücken dann noch besser geschlossen werden können. Und wer überwiegend 5er geschrieben hat, langweilt sich da auch nicht, denn wie gesagt, der Stoff fehlt ja noch, ist also quasi neu. GLG, Elphi |
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Mitglied seit 06.08.2003
2.051 Beiträge (ø0,27/Tag)
Hi
Ich würde mich vor allem nicht so stark einmischen, wie Du das beschrieben hast bzw. einige vorgeschlagen haben. Da hätte ich in dem Alter erst recht rebelliert und gar nichts mehr für die Schule gemacht, wenn mich meine Eltern kontrolliert hätten. Aus eigener Erfahrung: In der 8./9. Klasse war ich auch extrem schlecht, 4er und 5er an der Tagesordnung. In Physik hatte ich eine 5 und rate mal, was ich später studiert habe.... Gruss Biff |
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Mitglied seit 10.09.2009
144 Beiträge (ø0,03/Tag)
Hi Nektarinchen,
ich habe alles gelesen und wollte mich auch noch melden, nicht als Mutter sondern eher mit eigener Pubertät Erfahrung. Ich finde, Dein Sohn macht ziemlich viel richtig! ==> beliebt in der Klasse, ruhig und zivilisiert: wird das von den Lehrern auch mal honoriert? ==> liest dicke Bücher ==> schafft es ab und zu doch noch sich zu motivieren (Englischarbeit) ==> hat ein gutes Praktikum gemacht und vor allem gutes Feedback vom Chef bekommen Ich würde ihm helfen, auf der Schule in der Klasse zu bleiben! Diese Wissenslücken können gar nicht so gross sein (vor allem, wenn es um Geschichte/Erdkunde etc geht), ganz ehrlich, so was kann man schnell lernen! Aber erst einmal von den Freunden weg sein und plôtzliche alles anders machen, das ist hart und kann weiter demotivieren. Wenn ich es richtig verstehe, dann will er auf der Schule bleiben und die Klasse schaffen? Wenn es mein Sohn wäre, dann würde ich ihn darin bestärken. Und schauen, mit welcher Notenkombination er es am ehesten packen kann (5er ausgleichen etc). Und bei den Lehrern ein paar "Alliierte" suchen. Und ihn alles machen lassen, was sein Selbstwertgefühl und Vertrauen und ihm neue Eindrücke vermittelt (in Urlaub mit Cousin, Fantasy Bücher auf Englisch, Baumschulen-Ferienjob, Biologie Schnupper Vorlesung an der Uni?). Sobald er nicht mehr nur noch in diesem Schul-Hamsterrad gefangen ist (und Du auch) wird er mit einer anderen Einstellung an die Dinge rangehen, und er wird durch den Austausch mit anderen wachsen. Und bald wird aus Deinem süssen Pubi ein richtiger junger Mann Ich glaube ich habe so ziemlich ALLES vergessen, was ich in der Schule hätte lernen sollen... und es ist nicht schlimm. Und anderes Wissen habe ich mir hinterher fix angeeignet, nicht mehr durch die Pubertät gestört. Viel Glück, Lapine |
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Mitglied seit 23.05.2006
2.164 Beiträge (ø0,33/Tag)
Hallo
ich selber habe keine Kinder allerdings haben wir so einen Fall in der Familie gehabt, erst relativ gut in den ersten Jahren dann eine absolute null Bock Phase dann kam es halt wie es kommen musste, er kam nicht mehr mit und schrieb einen Misserfolg nach dem nächsten. Allerdings war er auch nicht bereit in irgendeiner Form an sich selber zu arbeiten, tja das Alter halt. Ich würde ihn einfach mal vor die Wand fahren lassen und zusätzlich Gespräche mit dem Schulpsychologen anstreben. Denn so wie er sich für mich anhört ist er in einer extrem depressiven Phase wie bringt doch eh nichts, was soll das für ein Leben sein..... Liebe Grüße von Danni Eine Katze bereichert das Leben |
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Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
@Urmel
„das größte Problem ist, er hat die meisten Arbeiten mit 5 o. 6 voll versemmelt. Dadurch fehlt ihm fast der gesamte Stoff des Schuljahres. Das wird er nicht mehr aufholen. Er wird immer hinterher hinken.“ Dort wo der Stoff „greifbar“ ist, d.h. in allen naturwissenschaftlichen Fächern, hat er das meiste bereits aufgearbeitet. Das meiste sogar selbständig mit Übungsbüchern und Internettutor. Er macht da weiter. Er muss einfach dran bleiben. In Mathe ist er schriftlich von 5 auf 3 gekommen. In Nebenfächern wie Chemie und Physik ist er rein aus Zeitgründen (weil weniger Unterrichtszeit) große Sprünge zu machen. Englisch und Latein sind auch auf dem Besserungsweg. Die soften Fächer wie Geschichte, Ethik, Politik sind sein aktuelles Problem. Dort wo viel geschrieben werden muss. Aus einem Aspekt ein Roman produzieren. Dafür hat er Nachhilfe und sie kommen gut voran, aber halt nicht schnell genug. Zudem ist es oft problematisch, wenn es um Interpretationen geht. Wenn die Meinung von der abweicht, die ein richtig-tickender Schüler schreiben würde, gibt es halt keine Punkte. Womit er aber generell nicht punkten kann, ist seine mündliche Beteiligung im Unterricht, die mehr wiegt als schriftliche Leistungen. Ich weiß nicht ob es je daran etwas ändern würde, weil das halt sein Naturell ist. Viele Lehrer akzeptieren das und berücksichtigen das bei der Benotung. Für andere Lehrer ist es ein absolutes No-Go. „Deshalb war es für uns wichtig, dass unser Sohn das Schuljahr wiederholt. Nur so hatte er die Möglichkeit, den Anschluß wieder zu bekommen.“ Wir werden wohl keine andere Alternative haben als das Schuljahr zu wiederholen. Vielleicht lernt er dann gut zu schreiben. @ Bluemoon „Wir haben dasselbe mit einem unserer Söhne durchgemacht. Jetzt schreibt er gerade an seiner Promotion, und hat für den Master einen Preis bekommen ...“ Nun bis dahin wäre bei uns ein langer Weg, schätzungsweise mindestens 10 Jahre. Ich persönlich weiß nicht mal wie bei uns die nächsten 2 Jahre aussehen würden. „Haltet euch immer vor Augen: Es sind NUR Schulprobleme. Keine Drogen, keine Kriminalität, keine schwere Krankheit.“ Das stimmt, das sage ich mir immer wieder. Auch kein Alkohol (nach einem Familiennachmittag auf dem Oktoberfest, wo er als 8-jähriger hilflose Erwachsene beobachtete, ist er erst einmal geheilt, für länger hoffe ich) und auch kein Rauchen (er sieht, dass sein Vater bereits seit Monaten vergeblich versucht, aufzuhören und allein das wirkt ziemlich abschreckend). @ Liebes Buchzauber Danke für Deine moralische Unterstützung von der Teenager-Front. Ich werde durchgreifen was PC angeht. Aber wie gesagt, flüchtet er dann in Bücher. Er liest aber solche Bücher, über die ich mit dem nicht mal sprechen kann, weil das Genre mich absolut kalt lässt. Ich schiebe ihm ab und zu ein paar Bücher zu, die gesellschaftspolitische Themen betreffen und trotzdem lesbar geschrieben sind. Das liest er alles. Schlimm war zuletzt die Situation als er erfuhr, dass ich in die Bibliothek gehe und mich fragte ob ich ihm zwei Bücher mitbringen kann. Ich habe ihm gesagt, dass ich es eine Woche später tun werde, weil er jetzt noch für Arbeiten lernen muss. Eigentlich passt es nicht in meinen Kopf, dass ich meinem Sohn das Lesen verbieten muss. „Ich finde aus meiner Sicht ist es besser mit Sachen zu motivieren, die die Kinder mögen, als nur aufzuzeigen was passiert, wenn man nicht lernt.“ Mit dem „wenn du nicht lernst, landest du bei Müllabfuhr“ habe ich nicht mal angefangen, weil zum einen man bei der Müllabfuhr gar nicht schlecht verdient (und manchmal sogar im öffentlichen Sektor angestellt ist), und zum anderen halte ich auch nicht viel davon, mit Abschreckungsbeispielen zu motivieren. Das letztere ist leider die Lieblingsmethode seines Klassenlehrers. Er demotiviert meinen Sohn so stark, so dass ich sogar einmal eingreifen und sagen musste, dass ich diese Methode nicht für richtig halte. Ich versuche meinem Sohn beizubringen, dass er einen möglichst schnellen Schulabschluss als Ziel sehen soll. Gleichzeitig ist er noch ziemlich verträumt, so dass er seine Zeit brauchen wird. Deshalb ist eine Klassenwiederholung vielleicht nicht so schlimm. Ich wünsche Dir viel Erfolg und einen guten Abschluss! Nach der Schule macht das Leben so richtig Spaß @ Marina02 „Ich sage meinen Kindern immer, das der Stoff der einzelnen Fächer quasi wie eine (Wissens-) Mauer ist; wenn da mal ein "Stein" fehlt oder wackelt, weil man ein Thema nicht so gut verstanden hat, dann ist das nicht so schlimm - aber bei mehreren wird es schwierig .“ Genau das habe ich immer gepredigt. Leider hat es nicht viel gebracht „So wie Du von den Lehrern berichtest, wäre es ja evtl. auch gar nicht so verkehrt, die dann mal von den Hacken zu haben,..“ Leider ist es sehr wahrscheinlich, dass wenn er jetzt sitzen bleibt, er diese Lehrer in der Abiturzeit bekommt. Das ist ein Horroszenario. Und deshalb wird er nach der Wiederholung der 9.Klasse die Schule wechseln MÜSSEN. @ Elphi „Wäre übrigens ein sehr guter Grund für einen Schulwechsel. Lehrer sind auch nur Menschen und Kollegen, die reden miteinander im Lehrerzimmer ;). Und die "Problemschüler" sind dann auch bereits denen bekannt, die sie noch nie im Unterricht hatten. Traurig, aber durchaus Realität. Da wäre eine neue Schule mit komplett neuem Lehrerkollegium unter Umständen eindeutig die bessere Variante.“ Das erleben wir leider ganz nach dem Motto „für immer unten durch“. Allein aus dem Grund müsste er spätestens nach der 9.Klasse die Schule wechseln, weil er dann sonst diese komischen Lehrer in der Abitur-Zeit bekommen würde. Das wäre ein Fiasko. @ Biff Ja, das habe ich mir vorgenommen, was zugegebenermaßen einer Mutter sehr schwer fällt. Aber von uns hat er genug Unterstützung bekommen: Nachhilfe, Berge von Übungsbüchern, Internettutor, und uns kann er auch immer fragen. Wenn er es unter solchen optimalen Bedingungen nicht schafft oder nicht schaffen will, dann wird es Zeit erwachsen zu werden. Das einzige was ich mittlerweile wirklich sehr brauche ist ein Lichtblick, eine ungefähre Angabe, wann er sich fängt. Bei den Jungs in der Nachbarschaft ist es eher mit 20-22 Jahren der Fall. Ich brauche wohl starke Nerven und ein zeitraubendes Hobby für die nächsten 7 Jahre, damit ich nicht mal auf die Idee komme, mich einzumischen. @Lapine „==> beliebt in der Klasse, ruhig und zivilisiert: wird das von den Lehrern auch mal honoriert?“ Ja, das betont sogar der Klassenlehrer und das fließt in die Note für soziales Verhalten. Aber davon wird man schließlich nicht satt. „Ich würde ihm helfen, auf der Schule in der Klasse zu bleiben! Diese Wissenslücken können gar nicht so groß sein (vor allem, wenn es um Geschichte/Erdkunde etc geht), ganz ehrlich, so was kann man schnell lernen!“ Ja, ich unterstütze ihn schon enorm. Und er macht vieles aus freien Stücken. Und vieles hat gebessert. Aber halt nicht schnell genug. Und hinzu kommt es, dass er bei zwei Lehren (mit insgesamt 4 Fächern) unten durch ist und egal wie er sich anstellt, sagen sie: immer noch nicht genug. „Aber erst einmal von den Freunden weg sein und plötzliche alles anders machen, das ist hart und kann weiter demotivieren.“ Genau das ist meine Sorge, dass er demotiviert wird. Ich merke, dass er derzeit so etwas wie einen Entwicklungsschub macht. Vielleicht weil er merkt, dass es jetzt richtig ernst wird. Vielleicht würde dieser Schub ihn auch weiter tragen. Viele sprechen von einem Durchbruch in der 10.Klasse. Aber wenn er in der Phase im Wiederholungstrott landet, kann so etwas schon sehr demotivieren. Und davor habe ich Angst, dass er dann völlig absackt. Ich habe mit anderen Eltern, die mehrere Kinder auf der Schule haben, gesprochen. Jugendliche, die eine Klasse wiederholen mussten, haben die Klassewiederholung entweder mit absolutem Ach und Krach geschafft (also keine Besserung eingetreten) oder mussten die Schule verlassen. @Hasi1973 „zusätzlich Gespräche mit dem Schulpsychologen anstreben. Denn so wie er sich für mich anhört ist er in einer extrem depressiven Phase wie bringt doch eh nichts, was soll das für ein Leben sein.....“ Schulpsychologen sind für so etwas zu Schade. Sie haben sich „mit ganz anderen Dingen zu beschäftigen“. Wahrscheinlich Drogen und ähnliches. Deshalb habe ich ihn zur Familienberatung mitgenommen. Die Psychologin dort sagte, dass er von einer Depression (die ich ja auch gleich befürchtete) meilenweit entfernt ist. Er durchlebt gerade das was jemand hier „pubertärer Weltschmerz“ nannte. Mit einer Depression wäre er ja immer geknickt was er nicht ist. Und er würde sich nicht mal anstrengen etwas für die Schule zu tun. Was bei ihm nicht ganz der Fall ist. Er macht schon einiges, aber sein Arbeitsverhalten ist nicht so wie es erwartet wird. Allein diese losen Zettel, die immer herum flattern. Aber wenn er nicht ordentlich anpackt, dann besteht natürlich auf lange Sicht die Gefahr einer selbstgemachten Depression. Die Jungs aus der Nachbarschaft haben mir leid getan als sie mit 18-20 völlig in der Schwebe waren und alle anderen doof waren. Jetzt haben sie sich mehr oder weniger gefangen. Ich versuche gerade etwas zu unternehmen, dass mein Sohn es nicht so schmerzlich durchleben muss. Deshalb war meine Frage. |
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Mitglied seit 05.01.2010
10.500 Beiträge (ø2/Tag)
Hallo!
Ich habe keine Kinder, aber meine Schulzeit ist noch nicht lange her. Meiner Erfahrung nach kommt mit dem Wechsel in die Oberstufe ein großer Schub; meine eigenen Noten haben sich von einer 3,0 in der 10. Klasse zu einem Abischnitt von 1,5 verbessert. Und ich habe ähnliche Entwicklungen bei sehr vielen Mitschülern gesehen. Gründe gibt's dafür m.E. sehr viele: 1. Man geht dann definitiv freiwillig zur Schule, man müsste nicht mehr. 2. Man konnte einige Hassfächer anwählen 3. Man ist aus dem Klassenverband raus. Du siehst gerade diesen Punkt sehr negativ, ich habe es selber für mich und meine Mitschüler eigentlich nur positiv erlebt. Mein bester Freund hatte andere Leistungskurse; na und? Ich hab mich besser auf den Unterricht konzentriert und mit ihm halt in den Pausen rumgeblödelt. Man ist nicht mehr so festgelegt, wie man es nach 5-6 Jahren im gleichen Klassenverband nunmal ist. Ein ganz wichtiger Punkt sind die schwierigen Lehrer; sowas verstehe ich voll und ganz. Da würde ich gucken, dass man was dagegen tut. Ist es vielleicht möglich, dass er in einen anderen Kurs wechselt? Ich hatte einen absolut bösartigen Lateinlehrer, der hat mich so runtergemacht, das meine Mitschüler aufstanden und mich in Schutz nahmen. Also hab ich den Kurs gewechselt. Mein neuer Lehrer sagte mir direkt, dass der andere ihn vor mir gewarnt habe Er sagte aber auch das er es vorzieht, sich selbst eine Meinung zu bilden. In nur einem Halbjahr war ich von einer 5 auf eine 2+ gekommen. Gibt es die Möglichkeit Referate zu halten? Die haben viele Vorteile; zum einen helfen sie gerade schüchternen Schülern, sich auch mündlich zu beteiligen. Sie wissen dann, dass sie am Tag X in der Stunde Y dran sind und 10 Minuten zu einem festgelegten Thema sprechen. Das fällt oft leichter als ein spontaner Beitrag. Gleichzeitig schulen sie generell für das Sprechen in der Klasse. Zuletzt zeigt man seinen Lehrern so deutlich, das man von sich aus etwas leisten möchte, um seine Defizite weiß, aber im Rahmen seiner Möglichkeiten dagegen angehen will. Ich habe an der 10. Klasse jeden Lehrer, bei dem ich m.E. schlechte Noten hatte mindestens 2 Mal pro Halbjahr um ein Referat gebeten. Nicht jeder möchte das, aber meist gibt es eine Möglichkeit. Ich habs sogar in Sport versucht - mit Erfolg! Du schreibst, Dein Sohn sei zu langsam. Wenn er immernoch stundenlang skyped oder am PC spielt ist das kein Wunder, das kostet Zeit und Energie. Das muss er verstehen, wenn er das nicht kann würde ich sperren auf dem PC errichten, sodass er ihn nur noch für die Schule nutzen kann. Lesen würde ich nie verbieten! Aber es wird halt auch erst für die Freizeit gelesen, wenn die Arbeit fertig ist. Das Schuljahr ist fast vorbei und die Versetzung vielleicht nicht mehr möglich, aber das ist nicht das Ende der Welt. Ich würde auf jeden Fall jetzt anfangen zu arbeiten. Und wenn er die Schule wechseln muss ist das nun mal so, ich war auch auf zwei Gymnasien, das überlebt man. Die alten Freunde sieht man trotzdem noch und gewinnt noch neue dazu! Versuch, es nicht so negativ zu sehen und versuche ihn das auch zu vermitteln. Kannst Du mal mit seinen Freunden sprechen? Vielleicht können sie ihm klar machen, dass sie ihn nicht fallen lassen, wenn er sitzen bleibt oder die Schule wechselt. LG Mina |
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Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
Liebe Mina,
wieder ist "10.Klasse" erwähnt. Aber vermutlich die 10.Klasse nach dem alten (G9) System. Ich weiß nicht, ob allein die Tatsache, dass Jugendliche in die Oberstufe wechseln, sie anspornt, mehr zu machen. Oder einfach weil sie reifer geworden sind. Ich sehe es nicht mehr negativ, dass er wiederholen muss, weil ich glaube, dass er einfach ein Jahr länger braucht, weil er nicht reif genug ist. Wenn ich jetzt ihn und auch andere Jungs mit Mädchen aus seiner Klasse miteinander vergleiche, dann sind es Welten was den Entwicklungsstand angeht. Nur die anderen Jungs (oder zumindest die meisten) schaffen es, die Note positiv durch ihre mündliche Beiträge zu beeinflussen. Manche Lehrer haben uns gesagt, dass es in der Klasse durchaus schlechtere Schüler gibt, sie können aber zu jedem Thema irgendetwas sagen. Auch wenn es am Thema vorbei ist, wird es trotzdem positiv aufgenommen. So nach dem Motto, man hat ja zumindest versucht. Referate sind zumindest in den soften Fächern ausdrücklich unerwünscht, weil es heißt, dass wenn einer sich verbessern will, dann sollte dieses Recht für alle gelten: für die, die sich von 5 auf 4 verbessern wollen und für die, die von 2 auf 1 kommen wollen. Und dafür hat man keine Zeit im Unterricht. Das wäre auch ein falscher Ansatz, weil es manche dazu verleiten würde, zuerst nichts zu machen und dann zu versuchen, die Situation zu retten. Das einzige was mir Sorgen macht, dass mein Sohn womöglich in der Schleife hängen bleibt. Freunde werden ihn nicht hängen lassen. Aber es wird für meinen Sohn schon frustrierend sein, zu sehen, dass sie weiter machen und er stecken geblieben ist. Ich hoffe, er überlebt es. LG Niki |
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Mitglied seit 31.12.2012
18.504 Beiträge (ø4,44/Tag)
Hallo,
meinem Sohn hat der Wechsel gut getan. Seine Freunde hat er immer noch und noch Neue dazu gewonnen. Für meinen Sohn, war es nicht frustrierend die Klasse zu wiederholen. Im Gegenteil, er war shr viel mehr motiviert, es besser zu machen. Und einige seiner Freunde hatten vor oder auch nach ihm auch die Klasse wiederholt. LG Urmel |
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Mitglied seit 05.01.2010
10.500 Beiträge (ø2/Tag)
Okay, bei uns durften sich nur schlechtere Schüler (Note 4 oder schlechter) durch Referate verbessern. Und ja, ich hatte noch G9. Aber Du fragtest ja, in welchem Alter sich was tut und das war halt bei meinen Mitschülern und mir nach der 10. Klasse - sowohl bei denen, die da noch 15 waren, als auch bei denen, die schon 17 oder 18 waren. |
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Mitglied seit 19.04.2013
15.228 Beiträge (ø3,75/Tag)
Hallo Niki,
Was mir noch Angst macht, dass er neuerdings (d.h. seit einigen Wochen) Sprüche macht, dass alles doch keinen Sinn macht. Was hat er davon, dass er einen Schulabschluss hat. Dann muss er doch arbeiten und das ist keine Freude. Leider sind seine eigenen Eltern kein gutes Vorbild, weil sie sich von ihren Chefs ausnutzen ließen. 60-70 Stunden die Woche waren die Regel. Für mich ist das eine Kernaussage, über die man nachdenken kann. Ich wage mich jetzt mal ein Stück vor. Aber es ist reine Hypothese. Kids freuen sich, wenn Eltern nicht nur die Zeit finden, um ihnen ihre Pflichten zu erklären und diese überwachen. Sie werden zwar mit zunehmendem Alter immer selbständiger (meiner ist übrigens 13, noch Klasse 7), finden es aber trotzdem immer noch toll, wenn zu Hause mal gekuschelt und gelobt wird. Und weil hier nebenan grade der Thread zu Sport "ja, nein, vielleicht" läuft, möchte ich noch anmerken, dass man diesen kleinen "Robotern" gar nicht oft genug sagen kann, was für tolle Menschen sie sind, auch wenn sie das Eine oder Andere nicht so vermeintlich perfekt hinbekommen, wie andere Kids. Vielleicht denken die Kids manchmal: "Boohh eehh, ich möchte gerne eine Familie haben und ein gemütliches Zuhause, Freizeit für meine Hobbies. Wenn ich 60, 70 Stunden die Woche arbeiten muss .... das kann doch nicht funktionieren. Oder doch???? Und wenn ja, wie?" Zu viel Druck ist gar nicht gut. Ein Fünfzehnjähriger steht mir noch bevor, und ich bin gespannt, was mich da erwartet. Also, es ist noch keine Depression bei ihm, aber in die Richtung würde er sich bewegen, wenn er seine Arbeitseinstellung nicht ändert. Ich denke, dass eine schlechte Arbeitseinstellung die Folge einer Depression ist und nicht umgekehrt. Im Übrigen kann vielleicht ein Schulwechsel auch auf ein anderes Gymnasium helfen, wenn es z.B. massive Probleme mit Mitschülern gibt. Vielleicht helfen sensible Nachfragen diesbezüglich weiter. Alles in Allem, auch mit 15 sind es sicher noch Kinder mit besonders vielen Emotionen, Gedanken und Sorgen. Die muss man ernst nehmen, wie man es bei einem erwachsenen Gegenüber tun würde. Das klingt vielleicht etwas widersprüchlich. Aber Kinder sind auch Persönlichkeiten, die Lob und Tadel noch viel intensiver wahrnehmen, als die "Großen". lG Modena |
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Mitglied seit 11.11.2009
1.199 Beiträge (ø0,23/Tag)
Liebe Niki,
ersteinmal möchte ich sagen, dass ich begeistert bin, in welchem Ton hier miteinander konstruktiv gesprochen wird. Du rechtfertigst Dich nicht, sondern nimmst die Hinweise sehr ernst und positiv auf. Daher bekommst Du auch eine Menge guter und sehr unterschiedlicher Hilfestellungen. Toll! Es ist bewundernswert, wie Du Dich um Deinen Sohn kümmerst, ich denke dass viele andere schon aufgegeben hätten. Euer Verhältnis scheint harmonisch zu sein, trotz der Sorgen und Zweifel. Das ist eine sehr gut und wichtige Basis. Seine Selbstzweifel sind meiner Ansicht nach nicht auf mangelndes „Geliebt-fühlen“ zurück zu führen, sondern hängen mit dem Druck der heutigen Zeit, der Gesellschaft und natürlich seiner Selbstfindung zusammen. Auch mein Elfjähriger hat schon so Phasen, ich denke dass das in gewissem Maße normal ist. Ich versuche ihm dann zu sagen, dass ich das verstehe, dass das eben normal ist und dass es sicher einen Weg geben wird. Dass er Eure Arbeitssituation kritisiert finde ich auch bemerkenswert. Einerseits ist es schonmal gut, wenn man weiß, wie man NICHT werden will. Andererseits will er Euch vielleicht genauso helfen, ein schönes Leben zu leben wie Ihr ihm?! Aus dem Blickwinkel würde ich vorschlagen, dass Ihr versucht, gemeinsam etwas zu finden, was Euch auf andere Gedanken bringt. Z. B. gemeinsam Sport, Radtouren, Wandern, Kanu fahren, Geocaching etc. Oder Ihr lernt gemeinsam ein Musikinstrument, geht zum Kirchenchor oder engagiert Euch beim Umweltschutz oder in der Flüchtlingshilfe. Dadurch bekommt jeder, er wie Du, ein positives Feedback und entsprechend ein gutes Selbstwertgefühl. Und es wird der Familie gut tun, was sich wiederum im Alltag auszahlt. Auch Du brauchst Kraft und könntest dabei Energie tanken. Ein anderes Problem, das damit vielleicht verbessert werden kann, ist die mündliche Mitarbeit. Wenn er sich in einer Gruppe engagiert, wird er vermutlich auch in der Schule leichter den Mund aufkriegen. Mit guten Lehrern kann man vielleicht darüber sprechen, dass dieses Kind aufgrund seiner Persönlichkeit keine normale mündliche Mitarbeit leisten kann, dass er das aber z. B. durch andere Projekte ausgleichen möchte. Dein Satz, dass Ihr/er Probleme mit diesen Lehrern habt, macht mich traurig. Kann das schulische Wohl dermaßen von einer oder zwei Personen abhängen? Ob ein Schulwechsel die Lösung ist bleibt abzuwarten, auch auf anderen Schulen gibt es gute wie schlechte Lehrer… Weiterhin viel Kraft und Vertrauen, denke bei aller Sorge um ihn auch an Dich, damit Du noch einige Jahre Kraft hast, ihn zu begleiten! Herzliche Grüße Bö |
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Mitglied seit 13.06.2015
17 Beiträge (ø0,01/Tag)
Referate wären tatsächlich eine gute Möglichkeit. Das habe ich in meinem letzten Post vergessen. Ich hab auch heute in Latein ein Referat gehalten und wenns gut läuft rettet mir das meine Note. Und Referate sind auch relativ schnell gemacht. Ich hab für mein 5-minütiges Referat ne halbe Stunde gebraucht. Und Referate halten ist toll. Ist natürlich nicht jedem seins, aber ich mags. Also solltest du in Richtung Referate noch Tipps brauchen, kannst du dich gerne melden.
Ansonsten gibt es an der Schule deines Sohnes einen Vertrauenslehrer oder ähnliches? Den könnte man eventuell ansprechen. Hab ich nach der achten Klasse auch gemacht. Allerdings bin ich mit meiner Mutter zu meinem Klassenlehrer gegangen. Oder hat dein Sohn einen Lieblingslehrer oder eine Lieblingslehrerin? Den könnte man auch ansprechen. Ich würde auch eher mit einem Lehrer reden, den ich mag, als mit irgendjemand anderen. Und vielleicht hat ein Lehrer ja da nochmal eine andere Perspektive. :) |
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Mitglied seit 04.02.2004
2.874 Beiträge (ø0,39/Tag)
hallo nektarinchen fine
die beschreibung deines sohnes ist mir sowas von bekannt.ich musste meinen regelrecht in die schule zwingen es fing auch in der 9. an die durfte er dann wiederholen. den realschulabschluss hat er mit ach und krach geschafft. um einen ausbildungsplatz hatte er sich nicht bemüht..bzw dass was er gerne lernen wollte ging nicht ,weil das zeugniss einfach zu schlecht war. er wollte feinwerkmechaniker werden. nun kam die 0 bock phase so ala dann mach ich halt garnichts. ging natürlich nicht..so hatte ich ihn kurzerhand in einer berufsschule fürs handwerk angemeldet. das 1. lehrjahr geht auch ohne lehrstelle. als er merkte dass es mir bitterenst war und ich ihm nur naturalunterhalt gewähren würde ...in form von essen und dach überm kopf... bemühte er sich um eine lehrstelle und lernte maurer und beendete als innungsbester die ausbildung. nun ich möchte auch mal eine lanze für die bauberufe brechen, da muss man auch lernen und durchhaltevermögen zeigen.einige jahre arbeitete er in diesem beruf der ihm auch spass machte denn er sah am abend was er geleistet hatte. aber sein eigentlicher berufswunsch lies ihn nie los und so hat er eine 2. ausbildung gemacht .heute mit 25 hat er die ausbildung mit einer guten note bestanden. du siehst es gibt immer hoffnung. aber ich würde dir wirklich raten... zu überlegen ob euer sohn nicht in einem handwerklichen beruf obs nun gärtner oder kfz ler etc ist glücklicher wäre. es gibt immer einen 2,. bildungsweg, wenn er später abitur machen möchte. vielleicht sollte er spüren, dass er einen schulabschluss braucht, ihr aber auch mit einem guten beruf bzw einer ausbildung die seiner neigung entgegenkommt zufrieden wärt. ich wünsche euch beiden gute nerven auf diesem sicherlich nicht einfachen weg grüßle stopsele |
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Mitglied seit 30.06.2015
141 Beiträge (ø0,04/Tag)
Es gibt immer Hoffnung! Das denke ich auch, oftmals gilt es wirklich auch herauszufinden wo Kinder sich wohl fühlen was für eine Ausbildung und Betreuung sie wirklich brauchen, oft hilft ein Wechsel in eine neue Umgebung und das miteiander Reden wirklich Wunder. Dran bleiben und nicht verzweifeln! |
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Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
@ Modena77
Die emotionale Seite habe ich bei meinem Sohn trotz meines anstrengenden Jobs nie vernachlässigt. Ich hatte immer das Wissen im Hinterkopf, was passieren kann, wenn Kids (und insbesondere Jungs) sich selbst überlassen werden. Meine Friseurin (an sich eine ganz tolle Frau) hat immer für ihren tollen Friseur-Salon gelebt. Kids (Tochter und Sohn) hat sie sich selbst überlassen. Vor allem emotional. Nie Trost, Unterstützung. Alles nach dem Motto: kläre das mit dir selbst. Ihr Sohn ist damit nie fertig geworden. Generell in Bezug auf Bindungen und Beziehungen. Als ihn seine Freundin verließ, ist er mit dem Auto gegen einen Baum gefahren. Da war 22. Als es bei uns wegen der Schule verhältnismäßig hoch herging, wurde ich nachdenklich als mir Mutter seines Schulkameraden sagte, dass durch so viel Stress, dass eigentlich nichts mit unserer Eltern-Kind-Beziehung zu tun hat, unsere Bindung einen Schaden bekommt. Deshalb habe ich Nachhilfe engagiert. @1970Bö Danke für nette Wörter! Ja, ich gebe nicht auf. Schließlich ist er mein Sohn Und Danke für die Tipps für die gemeinsame Zeit. Wandern gehen wir ohnehin, allerdings nicht regelmäßig. Weil das Schuljahr sowieso fast zu Ende ist, werden wir es intensivieren. Wandern ist wirklich im Moment das Einzige, was uns allen Spaß macht. @ Buchzauber „Ansonsten gibt es an der Schule deines Sohnes einen Vertrauenslehrer oder ähnliches? Den könnte man eventuell ansprechen.“ Ich sehe es im Moment so, dass das Jahr ohnehin gelaufen ist. Gegen 2 Lehrer (und insgesamt 4 Fächer) kommen wir nicht an. Ein Lehrer (der auch Klassenlehrer) ist so ein Typ wie Kevin Spacey in der Serie „House of Cards“. Süffisant, schleimig, unangenehm. Ich bin gerade etwas ungehalten, weil ich heute wieder mal den Genuss hatte, mit ihm ein kurzes Gespräch zu führen. Ich fühle mich nach jeder Unterhaltung mit ihm so als hätte mir jemand ein Eimer mit Mist auf den Kopf gekippt. Ich wundere mich wie Kids ihn aushalten. Immer wieder kommt es vor, dass Mädchen im Unterricht weinen, weil er wieder mal zu sarkastisch war. Die andere Lehrerin ist auch sehr eigen. Sorry, ich werde unsachlich. Wie die anderen auch sagen, soll mein Sohn die Chance der Wiederholung nutzen, um das Gelernte zu festigen. Und vielleicht hat er mehr Glück mit Lehrern im nächsten Jahr. @Stopsele „ich musste meinen regelrecht in die schule zwingen“ Interessanterweise geht mein Sohn immer noch sehr gern in die Schule. Auch wenn er mal Erkältung hat, besteht er selbst darauf, nicht länger als 2 Tage zu Hause zu bleiben. Nur als es ihn schlimm erwischte, war er einmal 5 Tage (davon 2 Tage Wochenende) zu Hause. Ich frage mich nur, ob ein Gymnasium das Richtige für ihn ist. Vielleicht hätte die Gesamtschule (und auch nur der Realschulabschluss) gereicht. Nun sickert bei ihm langsam durch, dass er dieses Jahr nicht packt. Er will die Klasse wiederholen und auf eine Oberstufenschule wechseln. Wenn ich dann sehe, dass es im ersten halben Jahr immer noch nicht gut läuft (immer Hausaufgaben machen, Unterlagen zusammen halten, selbstständig lernen, Zeitmanagement in Bezug auf Referate/Berichte, sich mehr im Unterricht beteiligen) und ich mit Schlüssel-Lehrern gesprochen habe, geht er auf die Gesamtschule. Da hat er die Wahl, auf dem gymnasialen Niveau zu bleiben oder einen Realschulabschluß abstreben. Und ja, ich merke, der Durchbruch kommt so mit 25 Übrigens so war es auch bei meinem Bruder, der jetzt als Unternehmer ein selbstbestimmtes Leben führt, von dem ich als Arbeitnehmer (und ehemals sehr fleißige Schülerin und Studentin) nur träumen kann. Also brauche ich starke Nerven und Gelassenheit. Ich melde mich für Yoga an. |
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Mitglied seit 13.06.2015
17 Beiträge (ø0,01/Tag)
So einen Lehrer habe ich auch. In Mathe. Interessiert sich null dafür, ob man es kann oder nicht und gibt einem auch gerne mal ne 6, wenn man nicht schnell genug antwortet...
Das Jahr zu wiederholen ist wirklich gut denke ich. Ich wiederhole wahrscheinlich auch das Jahr und das möchte ich so auch. Baut ja alles auf einander auf. |
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Mitglied seit 17.06.2005
2.525 Beiträge (ø0,36/Tag)
Hi,
ich bin zwar auch keine Mutter und auch schon ein paar Jährchen aus der Schule raus. Hoffe aber trotzdem Dir helfen zu können. Ich bin in der 9. auch hängengeblieben weil ich faul war. Zwar Realschule, aber faul bleibt faul. Da waren Freundinen, Jungs, Schwimmbad etc interessanter als die olle Schule. Ist Deinem Sohn denn nun klar, dass er nicht versetzt wird? Ich hatte damals auch lange die rosarote Brille auf und dachte, wird schon irgendwie. Aber mir wurde dann auch von Lehrerseite (natürlich unter 4 Augen gesagt), als es dann zu spät war. Es fanden also nicht nur Lehrer-Eltern Gespräche statt. Sondern auch Termine wo ich dabei war bzw. dazu geholt wurde. Das fand ich zwar doof, aber andererseits auch gut - da mir dort die Realität gezeigt wurde. Denn da kamen die Fakten auf den Tisch. Wo läufts gut, wo gerade noch so ok, und wo läufts mies. Meist war es eben ein Lehrer den ich ok oder gut fand (Vertrauenslehrer, Klassenlehrer). Der hat sich bei den anderen Lehrern erkundigt und dann gab es eben Gespräche. Wenn die Eltern was sagten, rollte ich oft mit den Augen und dachte ioft "jaja Mama, keine Panik, wird schon". Aber der Zahn wurde Dank der Gespräche mit Lehrer dann doch noch gezogen. Die Wiederholung war ok, Abschluss dann auch gemacht. Aber glanzvoll war die Leistung nicht wirklich. Schule war für mich einfach scheisse. Besser wurde es erst als ich zum Berufskolleg kam. Da machte ich 2 Jahre und irgendwie ging mir da wohl ein Licht auf, dass ich die olle Büffelei doch wirklich für MICH mache Da wurde aus der Mathe 5, komischerweise eine gute 2. Und in der Lehre war lernen dann gar kein Thema. Ich wusste ja dann wo für ich das mache. Aber genau dieses Wissen wofür, ist mir in der Schule total abgegangen. Egal wer und wie oft man mir das versucht hat zu sagen. Da war einfach alles für die Katz. Wozu, warum, eh sinnlos. Wie bei Deinem Sohn. Mal Hand aufs Herz: in der 7-9 Klasse denkt man doch eher weniger an berufliche Zukunft. Da erzählt einem jeder Lehrer, jeder Erwachsene : Du lernst für Dich, nicht für die Schule. JAAAA GENAUUU. Aber es fühlt sich nicht so an, als ob man es für sich macht. Genauso wieder Spruch: So schön wie in der Schule wirst Du es nie wieder haben! Beim letzten Klassentreffen sind wir irgendwie auf dieses Thema gekommen. HERRJE, 99,9% haben diesen Spruch regelrecht gehasst. Weil den fast jeder Erwachsene gebracht hat. Haben wir ihnen geglaubt? NEIN! Und heute wissen wir: Sie hatten Recht Wobei ich dazusagen muss, wir hatten bei uns keine Mobbinggeschichten, es gab immer ein oder zwei Lehrer die scheisse waren mit denen man aber irgendwie leben musste /konnte, ....! Ausser Baumschule und Gärtner würde sich vielleicht Forstamt auch noch anbieten. Oder Landschaftsgärner (vielleicht hat das aber auch schon jemand vor mir geschrieben). Ich würde auf jedenfall schauen, ob er in den Ferien einfach mal irgendwo bissle arbeiten kann. Muss ja nicht die ganze Ferienzeit sein! Teil arbeiten, Teil frei! 15 ist vielleicht noch ein wenig jung um alleine mit Kumpels länger zu Urlauben. Aber mal paar Tage irgendwo campen mit paar Kumpels oder so, wo Erwachsene nicht dabei, aber in der Nähe sind - wäre doch ein Kompromiss. Haben wir nämlich gemacht. Von einem Kumpel , gingen die Eltern immer Campen auf einem Platz der an nem schönen See war (3-4 Std Fahrt) und wir haben uns dann auf dem gleichen Platz getroffen und gechillt. Wobei wir doch öfter mal bei den Eltern waren Ich finde, auch als Schüler sollte man mal den Kopf frei bekommen in der Form von Tapetenwechsel. Oder auch einfach mal Fünfe gerade sein lassen. Wir fanden es herrlich, jeden Tag in den Ferien (wenn man keinen Ferienjob hatte) jeden Tag an den Baggersee oder Schwimmbad zu radeln oder bei älteren mitzufahren. Super war mit der Clique einen Tag im Europapark zu verbringen - so ganz ohne Eltern. Mein Vater hatte mir zwar angedroht, dass wenn ich sitzenbleibe, ich im Urlaub mit der Nase in den Schulbüchern verbringen würde. Aber er tat es dann doch nicht. 1. war ich eh schon bestraft durchs Sitzenbleiben und 2. wollte er sich nicht im Urlaub mit nem aufmüpfigen/schlechtgelaunten Teenie rumägern. Und mein Vater war streng! Aber selbst er meinte dann: Blöd, aber was solls. Schwamm drüber und Kopf hoch. Und dann gestärkt ins neue Schuljahr. Darf ich fragen, warum ihr letzendlich gegen die Comicon wart? Grüssle mermaid |
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Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
@ mermaid
"Ist Deinem Sohn denn nun klar, dass er nicht versetzt wird? " Ich fürchte, es ist bei ihm so: einer Gehirnhälfte (ich weiß nicht, welcher ...pubertätsbedingt) ist es klar, andere Gehirnhälfte klammert sich noch an die Hoffnung. Trotzdem werden organisatorische Dinge nicht erledigt. Z.B. unterschriebene Elternbriefe nicht an Lehrer zurück gegeben. Wahrscheinlich in der Annahme, dass er dadurch Pluspunkte sammelt. Alles sehr rätselhaft aus unserer vernünftigen Erwachsenensicht. Ich hatte noch ein Gespräch mit der Psychologin von der Familienberatungsstelle (dieses Mal ohne meinen Sohn). Sie bestätigte mir, dass mein Sohn gerade in der absoluten Hochphase der Pubertät ist. Das ist die Phase, wo im Gehirn nur Blitze flackern, aber keine zusammenhängende Vorgänge ablaufen. Sie empfiehl mir abzuwarten und notfalls nach den Herbstferien Maßnahmen ergreifen, wie ein Wechsel auf eine Gesamtschule. "Schule war für mich einfach scheisse." Ich fürchte, mein Sohn sieht es genauso. Es kommen derzeit solche Sprüche: warum fragen Lehrer nach unserer Meinung, wenn unsere Meinung sie überhaupt nicht interessiert und sie es nur deshalb tun, weil es in ihrem Programheft steht. Er hat schon irgendwie recht. Insbesondere wenn ich sehe, dass eine Meinung, die nicht Mainstream ist (z.B. über die wahre Rolle und Macht der Medien), auch noch bestrafft wird. Nachdem ich die "Qualitäten" mancher Lehrer beurteilen durfte, sage ich ihm jetzt, dass er sich irgendwie durchmogeln sollte. Sich etwas cleverer anstellen. Mal schauen ob es klappt. Gemeint war die Gamescom: die Jungs wollten da nicht hin, weil da vieles zum anschauen geben soll und wenig zum spielen. |
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Mitglied seit 04.11.2008
1.707 Beiträge (ø0,3/Tag)
Hallo Nektarinchen,
was ich jetzt zu sagen habe, wird Dir nicht gefallen.... Ich verfolge den thread seit Anfang und was mir immer wieder in Deinen Antworten auffällt ist eine ziemlich negative Haltung der Schule und den Lehrern gegenüber: Und nach drei Mal nicht-erledigt machen Lehrer ein Riesen-Theater. Recht haben sie schon, weil ja die Hausaufgaben eine Möglichkeit ist, den Stoff nachzuarbeiten Versetz Dich doch auch mal in die Lage des Lehrers: der Schüler hat zum 3. Mal seine Hausaufgaben nicht gemacht - ich fände das auch nicht lustig....und Du lieferst ja selbst den Grund, warum das so ist.... Das Problem, das ich sehe, dass seine Mini-Erfolge nie genug für Lehrer sind. Er bekommt kaum Feedback, Lob schon gar nicht. Er weiß nicht woran er ist. Wir hatten ein Gespräch mit Englisch-Lehrerin und sie sagte uns im Detail, wie seine Noten zustande kommen. Wir berichteten das unserem Sohn. Er war sehr erstaunt zu erfahren, dass sie ihn bei einem mündlichen 1-Minuten-Vortrag mit Plus bewertet hat. Alle Kinder mussten das machen und viele hatten entweder Null oder Minus. Aber unser Sohn hatte ein Plus. Und er wusste es nicht und dachte die ganze Zeit, er ist grottenschlecht. Was er nicht ist. Davor habe ich Angst, dass auch wenn er sitzen bleibt, er in der Schule ein Durchgangs- oder auch ein Aussortierungsposten bleiben wird, weil Lehrer mit Anerkennung geizen. spricht für sich, oder??? Und auch hier wieder: was erwartest Du? Wenn seine Leistungen in diesen Fächern versetzungsgefährdend schlecht sind - wofür soll der Lehrer loben? Leider haben wir eine ungünstige Lehrer-Konstellation. Es gibt zwei Lehrer, die insgesamt für 4 Fächer zuständig sind und sie straffen zurückhaltende Schüler voll ab. Bei den beiden Lehrern haben wir leider seit Jahren den Eindruck, dass es ihnen eine große Freude machen würde, ihn aus dem Klassenverband und von seinen Freunden zu reißen. Sie betonen, er muss lernen sich nicht an das bestehende Gefüge (d.h. Menschen, die er kennt) klammern, sondern auch in einer ungünstigen Umgebung Leistung zu liefern. Es gibt mit Sicherheit immer mal Lehrer, die nicht optimal arbeiten - aber direkt zwei? Und beide wollen Deinen Sohn aus dem Klassenverband reissen? Seit Jahren? Und vor allem: was sollten sie davon haben????? Ich mag nicht noch mehr (durchaus vorhandene) Zitate raussuchen. Aber auch wenn Du versuchst, dies Deinen Sohn ncht spüren zu lassen, er wird genau mitbekommen, wie Deine Einstellung den Lehrern gegenüber ist und das spiegeln. Er hat schon irgendwie recht. Insbesondere wenn ich sehe, dass eine Meinung, die nicht Mainstream ist (z.B. über die wahre Rolle und Macht der Medien), auch noch bestrafft wird. Nachdem ich die "Qualitäten" mancher Lehrer beurteilen durfte, sage ich ihm jetzt, dass er sich irgendwie durchmogeln sollte. Sich etwas cleverer anstellen. Mal schauen ob es klappt. Das ist doch nicht ernsthaft der Ratschlag, den Du Deinem Sohn jetzt gibst? Sich irgendwie durchmogeln? Du schreibst selbst, dass Du dem pubertären Hirn kein rationales Denken zutraust, aber nun soll er seinen Lehrern z.B. beim Versuch, einen Pfuschzettel zu nutzen sagt, dass seine Mutter ihm zum Mogeln geraten hat, weil sie die Qualitäten der Lehrer anzweifelt??? Ich bin schon sicher, dass Du nur das beste für Deinen Sohn willst, aber das ist sicher nicht der richtige Weg.... Wenn Du wirklich um eine depressive Episode fürchtest, geh mit ihm zum Kinder- und Jugendpsychologen. Ihr habt lange genug mit dem Kind (denn das ist er noch und so benimmt er sich) diskutiert - wenn er nicht lernt, dann wird halt der PC aus dem Zimmer geholt, Bücher - bis auf einige wenige - ebenso, und dann muss er halt lernen! Und wenn er das nicht kann, dann halt weiter Nachhilfe - ob ihm das passt oder nicht ( war aber sehr gut, dass Du den Mutter-Unterricht ausgesetzt hast, den Ärger musst Du Dir wirklich nicht antun!!!! ) Ja, das gibt Knatsch und Ärger - aber da müsst ihr als Eltern leider durch. Z.B. unterschriebene Elternbriefe nicht an Lehrer zurück gegeben Wenn ihr das rausbekommt, muss es auch irgendeine Konsequenz für ihn haben - pubertäres Gehirn oder nicht. Und wenn er das Gymnasium nunmal nicht schafft - wie es ja momentan zu beweisen ist - muss er halt die Schulform wechseln - ist nicht schön, wird ihn ärgern und die Zeit der Umstellung sicher nicht fröhlich machen, aber da müsst ihr dann auch durch. Dur wirst sehr viel Kraft brauchen, und dabei wünsche ich Dir alles Gute! |
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Mitglied seit 19.04.2013
15.228 Beiträge (ø3,75/Tag)
Hallo Nektarinchen,
ich möchte nochmal auf diesen Satz von dir zurückkommen, diesmal in einem anderen Zusammenhang, als in meinem Beitrag weiter oben: Leider sind seine eigenen Eltern kein gutes Vorbild, weil sie sich von ihren Chefs ausnutzen ließen. 60-70 Stunden die Woche waren die Regel. Ich habe den Eindruck, dass du selbst sehr ehrgeizig bist. Eine tolle Eigenschaft, die mir leider nicht in großem Maße gegeben ist Du nimmst dir auch die Zeit, hier so ziemlich jeden Beitrag zu beantworten. Das ist ein tolles Feedback für den jeweiligen Schreiber. Und der Ton ist immer nett, was ja auch nicht überall vorkommt. ABER ...., zum Einen gebe ich ny Recht geben. Der Grundsatz sollte der sein, dass Eltern die Lehrer vor den Kids nicht zum Buhmann(frau) machen. Nach dem Motto: wenns nicht klappt, liegts am Lehrer. Das halte ich für kontraproduktiv. Was man persönlich denkt, ist das Eine. Aber ob man vor den Kids aus dem Lehrer eine Person macht, die keine "Autorität" mehr ist, ist eine ganz andere Frage. Zum Anderen vermitteln mir deine Beiträge den Eindruck, dass du alles unter Kontrolle haben möchtest. Ich glaube, du machst, vielleicht indirekt, deinem Junior zu viel Druck. Und das vielleicht schon länger. Wenn man irgendwann das Gefühl bekommt, man kann sich abstrampeln, wie man möchte, es ist immer zu wenig oder nicht gut genug, gibt man auf, weil die Mühe dann wirklich sinnlos erscheint. Manche kennen das vielleicht auch aus dem Job, wenn man sich den A-Punkt aufreißt, und der Chef dann sagt: Das geht aber besser. Und da sind wir wieder bei dem oben zitierten Satz. Die Durchmogelvariante finde ich auch nicht gut. Wenn sie in der Schule erfolgreich sein sollte, wird sich das im weiteren Leben fortsetzen. Das möchtest du sicher auch nicht. Ach Mensch, das tut mir echt Leid für deinen Junior und dich. Ihr seid beide deswegen total gestresst, was ja auch verständlich ist in dieser Phase. Aber mal ehrlich, man muss manchmal, wenn etwas einigergermaßen verfahren ist, im Kopf mal ein "RESET" machen. Alte Muster und Ideen ausblenden und Platz für Alternativen lassen. Ich weiß, das klingt einfach und ist es nicht. Anfangen kann man vielleicht mit Vorstellungen über Situationen, die um einiges schlimmer sind, als die Gegenwärtige. Das kann Einiges in ein ganz anderes positiveres Licht rücken. Ich denke zum Beispiel gerade bei 32 Grad um halb zwölf: Verdammt, es könnten -15 Grad sein. Ich müsste heizen und vielleicht Schnee schippen. Mein Auto springt nicht an und die Oberleitungen der Straßenbahn sind eingefroren. Jetzt muss ich 8 km bis ins Büro laufen. Was zieh ich an? Nö, da nehm ich lieber Schwitzen. Gut, blöder Vergleich. Will nur sagen, es könnte schlimmer sein. Alles Gute für Euch. lG Modena |
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Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
@ny2810 und Modena77
So viel möchte ich vorweg sagen: Ich gehöre nicht zur Sorte Eltern, die die Schuld bei Lehrern sehen. Normalerweise. Nur wenn Sie wüssten was wir mit diesen zwei Lehrern in diesen Jahren über uns ergehen lassen mussten. Das grenzt an Erniedrigung, sadistisches Verhalten etc. Ich bin mittlerweile gelassener geworden, aber ich muss leider sagen, dass wir in diesem Fall absolutes Pech haben. Ich gehöre eher zur Sorte Eltern, die mit Lehrern Gespräch sucht und fragt: was können wir besser machen? Und solche Gespräche sind sehr konstruktiv und unterstützend. Meistens. Ich habe festgestellt, dass solche Gespräche auch für unseren Sohn sehr hilfreich sind, weil er dann endlich Feedback bekommt. Nur bei diesen zwei Lehrern sind die Gespräche niemals konstruktiv. Die Zeit wird sehr genüsslich dazu genutzt, um auf unserem Sohn „rumzuhacken“. Und zwar von ersten Minute an. Ich übertreibe nicht. Einmal musste ich direkt eingreifen und sagen: so nicht. In einem anderen Fall (bei der zweiten Lehrerin, die nicht mal ihr Referendariat fertig hatte) reichte es mir komplett, so dass ich um Gespräch mit der Schulleitung bat. Die Schulleitung war auch sehr verwundert über die unangemessene Verhaltensweise der Lehrerin. „Wenn man irgendwann das Gefühl bekommt, man kann sich abstrampeln, wie man möchte, es ist immer zu wenig oder nicht gut genug, gibt man auf, weil die Mühe dann wirklich sinnlos erscheint.“ Genau das kommt nicht von uns, sondern von Lehrern. Wir haben es in unserem vorletzen Gespräch mit den beiden direkt gesagt: das egal was wir anstellen und was wir tun, wir in diesen Fächern nicht vom Fleck kommen. Ich habe beispielsweise Arbeiten von meinem Sohn und seinen Kameradinnen verglichen und stellte fest, dass bei ihm jeder kleinste Fehler (gern wird ein Satz von Plural auf Singular und umgekehrt korrigiert, so dass in einem Satz gleich zwei Fehler entstehen, und das mehrmals). Bei anderen Schülern werden viele Fehler großzügig übersehen. Bei unserem Sohn wird der Fehlerindex oft künstlich nach oben geschraubt, so dass eine ganze Note abgezogen werden kann. Unser Sohn hat eine sehr gute Nachhilfelehrerin (die selbst auf einem Gymnasium unterrichtet). Sie sagte, dass so wie sie unseren Sohn erlebt, wie er argumentiert, empfindet sie es als „Schweinerei“ ihn als absoluten Taugenichts abzustempeln. Und ich glaube ihr, dass sie es ehrlich meint und nicht nur uns zuliebe sagt. Und ja, in diesen Fächern bei diesen Lehrern hat man gar keine andere Wahl als sich durchzumogeln. Das tun andere ja auch so. Ich habe mit Klassenkameraden meines Sohnes gesprochen und sie sagten, dass sie manchmal erahnen müssen, wie die Stimmungslage ist und welche Meinung heute gefragt ist. Mit Mogeln meine ich nicht Pfuschzetteln, sondern immer schon das sagen was Lehrer hören möchten, obwohl man eine ganz andere Meinung hat. Man kommt sich ein bisschen wie in der DDR und Stasi vor. Wenn mein Sohn sagt, dass Medien beispielsweise eine durchaus manipulative Rolle spielen können, wird er abgestraft, weil die Lehrerin so etwas nicht hören möchte. Aber er besitzt noch nicht die Cleverness zu unterscheiden wann seine ehrliche Meinung gefragt ist und wann nicht. Und die Klassenkameraden bestätigten mir, dass egal wie sehr sie sich abstrampeln, sind sie in einer Schublade und haben das Gefühl, dass sie da nicht mehr herauskommen. „Die Durchmogelvariante finde ich auch nicht gut. Wenn sie in der Schule erfolgreich sein sollte, wird sich das im weiteren Leben fortsetzen. Das möchtest du sicher auch nicht.“ Das ist aber normales Arbeitsleben, dass die ordentliche Arbeit nicht anerkannt wird. Deshalb versuchen viele (fast 50%) sich mit dem minimalen Aufwand durchzumogeln (nach den neusten Umfragen trifft es auf 30% Männer und 13% Frauen zu). Ich habe mich immer gefragt woher das kommt. Jetzt weiß ich (die das deutsche Schulsystem nicht genießen durfte), dass Kinder es bereits auf der Schule selbst erlernen müssen, um überleben zu können. Und ich stelle fest, dass Leute, die diese Durchmogel-Fähigkeit besitzen, einfach besser dran sind: sagen/bestätigen dem Chef genau das was er hören möchte, obwohl das Gesagte einen negativen Effekt auf das Gesamtunternehmen haben wird; geben vor überlastet zu sein, um keine zusätzlichen Aufgaben übernehmen zu müssen, machen längere Mittagspausen und früher Feierabend. Wie ich schon schrieb, waren wir bei der Familienberatung bei einer Psychologin. Glücklicherweise haben wir eine Psychologin bekommen, die genau die gleiche Situation mit ihrem Sohn durchlebt und es sehr gut nachvollziehen kann. Sie meint, sie sieht bei unserem Sohn keine Gefahr einer Depression und dass er lediglich mehr Zeit benötigen könnte. Gerade jetzt befindet er sich genau in der Hochphase der Pubertät. Wir werden unserem Sohn diese Zeit definitiv einräumen. P.S.: Die Hitze lässt gerade nach… recht angenehm |
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Mitglied seit 26.09.2009
3.373 Beiträge (ø0,63/Tag)
Hallo
ich frage mich gerade, echt jetzt, wie es jemandem geht, der sowas schreibt.....nicht gut, oder? und dem Kind auch nicht...... LGC |
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Mitglied seit 19.04.2013
15.228 Beiträge (ø3,75/Tag)
Das ist aber normales Arbeitsleben, dass die ordentliche Arbeit nicht anerkannt wird ... usw.
Wenn das deine Überzeugung ist, ist es aber auch nicht verwunderlich, dass das auch in das Bewusstsein deines Sohnes dringt. Und so eine Einstellung bereits Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, halte ich für äußerst fragwürdig. Aber wenn du meinst, dass das für euch DIE Lösung ist, wünsche ich maximale Erfolge mit dem ökonomischen Prinzip in dieser individuellen Form. Ich wünsche einen angenehmen schönen Sonntag, auch wenn das bei den Temperaturen mitunter etwas beschwerlich ist. Hier sind z.Zt. noch 28 Grad. Laut WetterApp soll es gegen 3 Uhr auf frostige 24 Grad abkühlen, dann gehts schon wieder rauf. Solange bleib ich noch wach und lüfte durch. Dann wird alles zu gerammelt. Liebe Grüße Modena |
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Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
@ny2810 noch einmal
„Und auch hier wieder: was erwartest Du? Wenn seine Leistungen in diesen Fächern versetzungsgefährdend schlecht sind - wofür soll der Lehrer loben?“ Ich habe nicht mal vom Lob gesprochen, sondern vom Feedback. D.h. egal ob positiv oder negativ. Wenn eine Frage gestellt wird und diese von einem Kind beantwortet wird, warum sind sich manche Lehrer zu schade, irgendetwas von sich aus zu sagen wie „gut“, „ok“ oder „kannst du es vielleicht besser formulieren“. Kinder müssen doch lernen können, aber wie sollen sie lernen wenn sie nicht mal wissen wie der Lehrer ihre Antworten oder Antworten ihrer Kameraden beurteilt. Hier wird geschrieben, dass Kinder ganzheitlich gesehen werden sollen. Tun Lehrer das? In den seltensten Fällen. Natürlich geht es uns nicht wirklich gut. Aber Schuld kann ich ja eigentlich hauptsächlich bei mir suchen. Dass ich solange brauchte, um zu verstehen wie das System funktioniert. Ohne übermäßig ehrgeizig oder verbissen zu sein, habe ich immer gute Arbeit abgeliefert und wurde regelmäßig auf dem europäischen Niveau ausgezeichnet. Diese Preise beziehen sich auf eine stark spezialisierte Nische und sagen den Otto Normalverbraucher nicht so viel. Mir lag aber niemals daran, diese Preise zu gewinnen. Mein Ziel war immer den größtmöglichen Nutzen für unsere Kunden zu erzielen. Bei der Schulbildung kam mir aber immer wieder ein Gedanke, dass ich eigentlich Ausputzarbeiten machen muss, weil Lehrerschaft schlampige Arbeit ableistete. Das ist doch so als würde ich meinem Kunden eine unfertige oder schlampige Arbeit abliefern und mein Kunde müsste dann mehrere Stunden Nacharbeit leisten, um ein gutes Ergebnis zu erhalten. Es gibt natürlich gute Ausnahmen bei den Lehrern. Als unser Sohn im Begriff war, Latein anstatt Französisch zu wählen, ging ich zum Lehrer und fragte, wie die Unterstützung seitens Eltern aussehen soll. Ob ich mich besser für einen VHS-Kurs anmelden soll oder ähnlich. Daraufhin sagte dieser Lehrer/Fachbereichsleiter: „Das ist unser Job!“ @Modena „Das ist aber normales Arbeitsleben, dass die ordentliche Arbeit nicht anerkannt wird ... usw. Wenn das deine Überzeugung ist, ist es aber auch nicht verwunderlich, dass das auch in das Bewusstsein deines Sohnes dringt. Und so eine Einstellung bereits Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, halte ich für äußerst fragwürdig.“ Ja, das ist mittlerweile meine Überzeugung, die mehr als 10 Jahre Zeit hatte, zu reifen. So lange reichte mein Elan. Nur merkt man dann doch, dass irgendetwas nicht stimmt. Aus dem Grund bin ich aus dem Hamsterrad ausgestiegen. Im Nachhinein verstand ich auch viele Mütter, die Voll-Hausfrauen blieben, weil sie ihre „Kinder fördern wollen.“ Und das bis zum Schulabschluss lang. Und ich scheitere nun an der Erziehung meines Kindes und mache sinnlose Posts in diesem Forum. Ich denke, es ist besser diesen Strang nun zu beenden. Bevor es in eine komische Richtung abwandert. Ich habe viele wertvolle Tipps bekommen. Vielen Dank dafür an alle! Ich übe mich erst einmal in Geduld (irgendwann wird doch die Pubertät vorbei sein), genieße erst einmal die frei gewordene Zeit und das Ehegattensplitting Einen schönen Sommer an alle! |
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Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
Nun, poste ich doch einen Nachtrag.
Unser Sohn wurde doch versetzt. Freuen können wir uns immer noch nicht so recht. Irgendwann haben wir gemerkt, dass wir bei zwei Lehrern (die mit 4 Fächern) auf Granit beißen und haben uns endgültig damit abgefunden, dass er nicht versetzt wird. Sogar unser Sohn hat es eingesehen, dass die Chancen sehr schlecht stehen. Er hat sich in den letzten Monaten regelrecht abgekämpft. Das wurde in allen Fächern gesehen und als wesentliche Verbesserung anerkannt. Nur in diesen vier Fächern bei diesen zwei Lehrern nicht. Sie haben ihm fast bis zu letzter Minute gesagt, dass es nicht reichen wird. In manchen Fächern hat er sich um zwei Noten verbessert. In allen Fächern hatte er für Klassenarbeiten mindestens eine vier bekommen. Sogar bei kritischen Klassenarbeiten, bei denen wir wussten, dass sie schwierig sein werden, hat er eine drei und in einem Fach sogar eine zwei geschafft. Im Referat hat er sogar Eins Minus bekommen, was für ihn und seine sehr zurückhaltende Art eine starke Leistung ist. Aber die zwei Lehrer hörten nicht auf, ihn schlecht zu reden. Zum Schluss, bei der Notenvergabe, sagten sie noch, dass sie ihm Vier Minus geben, weil sie immer noch der Meinung sind, dass seine mündliche Beteiligung nicht gut sei und schriftliche Leistungen keinen hohen Wert haben. Sehr aufbauend. Interessanterweise wurde meine Theorie bestätigt, dass es manchmal besser ist, nicht viel zu tun und einfach abzuwarten. Es gibt einen Jungen in der Klasse, der ähnliche Schwierigkeiten (sich wenig im Unterricht melden), aber eine ganz andere Einstellung hatte. Manche Lehrer nehmen den Datenschutz nicht so genau und so „plauderten“ zwei von Ihnen, dass bei diesem Jungen ganz offensichtlich ist, dass ihm alles völlig egal ist. Dieser Junge schrieb alle Klassenarbeiten mit fünf und eine sogar mit sechs. Er wurde auch versetzt. Ich gönne es ja ihm. Aber ich muss jetzt ein gedemütigtes Kind aufbauen. Glücklicherweise habe ich für die Ferien noch eine zweite Nachhilfelehrerin (eine Lehrerin auf einem Gymnasium) gefunden, die sagt, dass unser Sohn „nach Wissen ausgehungert ist und alles regelrecht aufsaugt“. Da stellt sich natürlich die Frage, was und wie auf seiner Schule unterrichtet wird. Na ja, immerhin ist mein Sohn jetzt von zwei attraktiven und intelligenten Frauen umgeben und hat hoffentlich einen besseren Start in die Oberstufe. Wenn er noch seine Unterlagen beisammen hält und Hausaufgaben immer macht, sollte es hinhauen. Er will die Schule nicht wechseln und will unbedingt Abitur machen. Ich hoffe der Spuck ist nach drei Jahren vorbei. |
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Mitglied seit 19.04.2013
15.228 Beiträge (ø3,75/Tag)
Hallo Nektarinchen,
nimms mir nicht übel (es geht immer noch um Gymnasium, wie im EP?) Mit diesen Noten nimmt das kein gutes Ende. Und dann noch Lernstress in den Sommerferien. Wenn er neben hauptsächlich Vieren in vereinzelten Fächer sogar Dreien oder eine Zwei schafft, ... ... von den guten Noten könnte er in einer anderen Schulform durchaus mehr schaffen. Was will er denn mit einem Abi mit Durchschnitt ... sagen wir mal 3,8 oder schlechter? Oder gar nicht bestanden? Wie geht es beruflich danach weiter? Dann lieber eine gute mittlere Reife machen und vorher die 9. wiederholen. Nee, von mir kannste keine Befürwortung erwarten ; schlechte Lehrer hin oder her. lG Modena |
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Mitglied seit 10.09.2012
2.167 Beiträge (ø0,51/Tag)
Moin,
Was will er denn mit einem Abi mit Durchschnitt ... sagen wir mal 3,8 oder schlechter? studieren. Es gibt unzählige Fächer ohne Numerus Clausus. Darunter sind viele Lehramtsstudiengänge . |
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Mitglied seit 19.04.2013
15.228 Beiträge (ø3,75/Tag)
Darunter sind viele Lehramtsstudiengänge
Genau, Rache ist Blutwurst Liebe Lehrer/ innen, bitte nicht ernst nehmen (für Flavius kann ich allerdings nicht sprechen ) lG Modena |
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Mitglied seit 03.06.2007
23.241 Beiträge (ø3,74/Tag)
Hallo,
Schulnoten, und schon gar nicht die Schulnoten der Mittelstufe, sagen ja nun mal gar nichts aus über den weiteren Werdegang. Ich kenn da aus dem Umfeld an der Uni (Praktikanten, Studenten) und aus dem Umfeld meiner Kinder alle Variationen: - Schüler mit gutem Abi, die dann mit dem Studium gar nicht klarkommen und mehrere Studiengänge anfangen, wieder aufhören, wieder anfangen...wieder aufhören... - Schüler mit schlechten Noten in der Mittelstufe, dann war irgendwann ein konkreter Berufswunsch da und plötzlich schwupps gings rauf mit den Noten in der Oberstufe. - Schüler mit nicht so tollem Abischnitt, die dann erstmal ein Lehre gemacht haben und danach ein Studium (dieses dann in Rekordzeit!) Ich kann auch aus meiner eigenen ERfahrung mit meinen Kindern sagen: schlechte Noten in der Mittelstufe sagen noch nichts, gar nichts über den weiteren Weg. Wenn er sich den Weg zu traut, lass ihn! Man kann auch in der Oberstufe noch einen Jahrgang wiederholen. Davon bricht die Welt auch nicht ein. LG Anne |
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Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
Danke Anne,
bei unserem Sohn wird es wahrscheinlich der dritte Weg sein: "- Schüler mit nicht so tollem Abischnitt, die dann erstmal ein Lehre gemacht haben und danach ein Studium (dieses dann in Rekordzeit!)" Wobei ob es für ein Studium reicht, steht noch in den Sternen. Aus heutiger Sicht ist unser Sohn kein Typ fürs Studium. Die andere Alternative wäre noch: ein freiwilliges ökologisches Jahr zu machen, um nach dem Schulstress Luft zu holen. Und danach eine Lehre. @ Modena Mir ist der Notendurchschnitt mittlerweile so was von egal. Zudem sagt die Note rein gar nichts über die tatsächliche Qualität der Bildung aus. Und wie flavius schrieb: "Es gibt unzählige Fächer ohne Numerus Clausus." Falls ein Studium füs unseren Sohn je relevant sein sollte. |
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Mitglied seit 28.01.2010
9.643 Beiträge (ø1,84/Tag)
Hallo!
Die Aussagekraft der Noten der Mittelstufe bedarf der Interpretation. So als reine Zahlen sind sie tatsächlich nur eingeschränkt aussagekräftig, da mitten in den Wirren der Pubertät sicherlich nicht jeder Teenie das Maximum seiner Leistungsfähigkeit abrufen kann ;). Allerdings bin ich hier wirklich eher bei Modena: wenn mit massivem Einsatz am Ende gerade so 3er und 4er herauskommen, dann ist das durchaus ein Zeichen dafür, dass eine andere Schulform die bessere Variante sein könnte. Denn dort, wo dann doch ein Abi mit gutem Schnitt oder ein gepacktes Studium bei rauskommen, liegen die schlechten Noten meist eher an einer pubertätsbedingten "Mir doch egal"-Haltung. Wenn aber gepaukt und gebüffelt wird und trotzdem nur Noten im unteren Mittelfeld herauskommen, dann liegt es eben höchstwahrscheinlich nicht am noch nicht vorhandenen "Klick" im Kopf... Und sicher gibt's Studiengänge ohne Zulassungsbeschränkung. Aber auch in diesen Studiengängen muss man dann im Studium an sich Leistungen bringen. Man bekommt vielleicht den Studienplatz, aber das selbstständige Erarbeiten von Lerninhalten bleibt einem für den Abschluss nicht erspart. Und dieses Lernen hat dann wirklich nichts mehr mit dem gemütlichen Silbertablett der Schule zu tun... Auch in Bezug auf eine Lehrstelle sollten in den "Kernfächern" keine 4er auf dem Abizeugnis stehen. Also Mathe, Deutsch, Englisch, je nach Ausbildung auch noch Fächer wie Physik, Chemie, Biologie und Co. sollte alles mindestens mit 3, überwiegend mit 2 oder noch besser abgeschlossen sein. Sonst wird's auch mit diesem schlechten Abi nicht leicht, jemanden zu finden, der einem eine Lehrstelle gibt. Insbesondere nicht in den Berufen, die klassischerweise von Abiturienten angestrebt werden und wo die Konkurrenz nach wie vor groß ist. Da hat dann wirklich der Bewerber mit einem guten Realschulabschluss bessere Chancen als der mit dem 4er Abitur.... Und das blöde ist ja, dass man mit dem schlechten Abi in der Tasche keine zweite Chance bekommt. Hat man es bestanden, und sei es mit 4,0, dann kann man keinen anderen Abschluss drauf packen oder das Abi wiederholen, sondern muss mit diesen Noten eine Lehrstelle oder einen Studienplatz finden. Wie gesagt, das wird beides tendenziell eine heikle Nummer. Da muss man nehmen, was man kriegt. Und das ist leider selten das, was man ursprünglich mal machen wollte... Ich würde an deiner Stelle mit deinem Sohn vereinbaren, dass ihr jetzt im ersten Halbjahr des kommenden Schuljahrs schaut, wie es sich da entwickelt. Bleiben die Noten trotz Engagement im 3er- und 4er-Bereich, dann sucht ein Modell, wo er erst mal die mittlere Reife gut machen kann und das Abi, wenn überhaupt, erst danach angeht. So hätte er einen guten Schulabschluss in der Tasche und kann danach überlegen, inwiefern er für seine Berufswünsche überhaupt noch das Abi braucht und machen möchte. Auch wenn ein Schulwechsel und der damit verbundene Wechsel von Klasse und Freundeskreis kein Spaziergang ist - es geht darum, die beruflichen und somit fast lebenslangen Perspektiven zu optimieren. Schule sind noch 2, 3 Jahre. Aber mit dem Beruf später muss er über Jahrzehnte leben und zufrieden werden. Wenn da nur Notlösungen wegen schlechter Noten funktionieren, ist das doch viel schlimmer. GLG, Elphi |
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Mitglied seit 31.12.2012
18.504 Beiträge (ø4,44/Tag)
Hallo,
möchte eins zu Bedenken geben. Wenn er sich jetzt durch die 10. Klasse wieder so mit Ach und Krach durchkämpft. Dann hat er am Ende eine schlechte Mittlere Reife, und den Anschluß in der Oberstufe zu Schaffen ist fast unmöglich. Gerade in einem G8-Gymnasium, die ja ein Jahr weniger haben. Und mit einem schlechten 10er Zeugniss, hat er dann auch kaum eine Chance in einem anderen Gymnasium unterzukommen. Zumal die Schulpflicht dann endet. Auch wenn ich mich wiederhole. Ich würde ihn zur 10. Klasse in einer Realschule anmelden. Dann hat er ganz bestimmt ein gutes Abschlußzeugnis und daruaf kann man dann aufbauen. So haben wir es bei unserem Sohn gemacht, und das war die beste Entscheidung die wir treffen konnten. Wünsche weiterhin alles Gute. LG Urmel |
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Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
@ Urmel
"Ich würde ihn zur 10. Klasse in einer Realschule anmelden. " Aus meiner Sicht ist es keine gute Alternative mehr. Das letzte Schuljahr an der Realschule ist im Abschlussstress. Bis er sich zurecht gefunden hat, ist alles vorbei. Und eine gute Note im Abschlusszeugnis ist nicht garantiert. Ich und auch die Beraterin bei der Familienberatung haben ihm ausdrücklich gesagt, dass wenn er bis zu Herbstferien sein Verhalten nicht ändert, dann werden wir darauf bestehen, dass er eine Stufe geht und auf ein Oberstufengymnasium geht wo er auch ein Fachabitur machen kann. An dieser Schule werden alle abiturtaugliche Gesamtschüler gesammelt (alle aus der A-Klasse und gute Schuler aus der B-Klasse (also Realschüler)) und im ersten Jahr werden alle auf ein bestimmtes Niveau angeglichen. Ich muss jetzt im Nachhinein hinzufügen und ohne zu viel in Detail gehen zu wollen, dass er derzeit auf einer recht anspruchsvollen Schule und dazu noch in einer recht anspruchsvollen Klasse ist. Die Klasse hat beispielsweise an irgendweinem bundeslandweiten Mathe-Wettbewerb teilgenommen und unter 100 teilnehmenden Klasse den 1.Platz belegt. Unser Sohn ist OK in der Mathe, hat also zum Gesamterfolg beigetragen. Die Klasse hat auch einen musikalischen Schwerpunkt (hat einige sehr talentierte Musiker, die derzeit parallel zur Schule ein Musikstudium absolvieren) und wird schulintern Elitenklasse genannt. Weil sie in allen Fächern überdurchschnittlich gut ist. Obwohl in der Mittelstufe relative Bewertung nicht erlaubt ist, wird es trotzdem gemacht. D.h. unser Sohn ist im unterem Drittel unter den Besten. In der Oberstufe werden alle 120 Jugendliche neugemischt, so dass - das ist meine Hoffnung - nicht mehr zu den schlechtesten gehören sollte. Und wenn er endlich begreift, dass es jetzt um die Wurst geht. Und ohne Fleiß nichts geschenkt wird. Wir wollen jetzt erst einmal den Sommer genießen. Er hat in den Ferien zusammengerechnet 6 Nachhilfetage a 4 Stunden. Das ist nicht viel. Ich kenne Eltern, die ihre Kinder für zwei Wochen a 6 Stunden in die Nachhilfe stecken. Der Rest der Zeit ist Freizeit. |
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Mitglied seit 08.08.2007
145 Beiträge (ø0,02/Tag)
Hallo!
Meine Cousine hat dieses Jahr ihren Abschluss gemacht und wortwörtlich gesagt: "Wenn mein Vater mir nicht in den A... getreten hätte, hätte ich es nicht geschafft." Und sie hat einen super Abschluss geschafft, weil ihr Vater einfach dahinter stand, das sie lernt, lernt und nochmal lernt. Jetzt ist sie im dankbar dafür. Also: Es wäre gut wenn ihr euch weiterhin dahinter klemmt das er lernt und vorwärts kommt. ER muss auch lernen, das man mit Faulheit nict mal im Beruf weiterkommt. Andererseits ist das Teenie Alter echt nicht leicht. Ruhe gehört auch dazu. LG MMC |
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Mitglied seit 10.09.2009
144 Beiträge (ø0,03/Tag)
Hallo Nektarinchen!
Das sind aber gute Neuigkeiten!!! Weisst Du was, ich freue mich einfach für Deinen Sohn, ist doch super!!! Er hat es geschafft geschafft geschafft! Schlimmer als die 9. Klasse wird es nicht mehr... Lass ihm seine Ferien. So lange er lernen will und ihr ihm sogar attraktive Nachhilfelehrerinnen gesucht habt fein, aber ansonsten... lass ihn aufatmen. Ich hoffe, diese furchtbaren Lehrer sind nächstes Jahr weg? Alles Liebe, Lapine |
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Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
@ marshmallowcappucino (toller Name!
Ja, ohne „Treten“ geht es wahrscheinlich wirklich nicht. Darin hat mich eine Freundin von mir auch nur bestärkt. Und in absoluten Extremfällen, wenn Kinder zur Höchstleistungen angespornt werden, geht es ja auch nur mit „Anschieben“. Der Geigenspieler David Garrett erzählte, dass er von seinen Eltern zum Üben gezwungen wurde. Dadurch war die Beziehung zu seinen Eltern nicht die beste. Obwohl das „Anschieben“ der Grundstein für seine Karriere war. Mir persönlich wäre es nicht wert, unsere gute Eltern-Kind-Beziehung aufs Spiel zu setzen. Aber es ist sehr schwierig, die Balance zu halten und einzusehen, wann man Kind anspornen kann und wann laufen lassen soll. Deshalb meine Ratlosigkeit beim Posting. Dass er so mittelmäßige Leistungen in der Schule hat, liegt ja nicht am schwachen Intellekt, sondern schlicht und ergreifend an seiner Bequemlichkeit. In dem letzten halben Jahr brauchte er ja wohl diesen massiven Druck (also Gefahr der Nichtversetzung), um zu zeigen was er kann und noch könnte. Viele Lehrer sagten, dass sie ihn locker bei 2 sehen, wenn er sich doch etwas fleißiger anstellen würde. Was ich mir für das kommende Schuljahr wünsche, dass er nicht nur auf Druck reagiert, sondern auch von sich aus die Sache anpackt. Deshalb hat es mich interesseiert wann/in welchem Alter es bei Jugendlichen und insbesondere Jungs „Klick“ macht. Und es stimmt schon. Es war kein einfaches Halbjahr für unsere Familie, aber ich habe schon intuitiv mitbekommen, dass mein Sohn mir in Nachhinein sehr dankbar war. @lapine „Schlimmer als die 9. Klasse wird es nicht mehr...“ Ich hoffe, es stimmt so tatsächlich. Ich höre jetzt von vielen Eltern, dass in der 10. noch einmal „gesiebt“ wird. Weil man nach der 11. nicht mehr sitzen bleiben kann, wollen Lehrer die Schulstatistik wegen der Abitur-Durchfallquote nicht verderben und lassen die Kids die 10. noch einmal wiederholen. Wir haben die Nachhilfelehrerinnen natürlich nicht nach der Attraktivität gesucht Es war ein Zufall. Aber diese beiden Lehrerinnen bauen unseren Sohn gut auf. Es ist für ihn eine besondere Erfahrung, von einem Lehrer gelobt zu werden. Das kommt im Schulalltag halt nicht sehr häufig vor. Ich denke, diese zwei Horror-Lehrer (‚tschuldigung, das muss raus) wird unser Sohn nicht mehr bekommen. Das wissen wir noch nicht genau. Aber es ist nicht auszuschließen, dass der Deutschlehrer als zweite Prüfer bei der Abiturprüfung in Erscheinung tritt. Das wäre zwar schlimm, aber durch die zweite Meinung etwas abgemildert. Ohnehin, wie oben erwähnt, ist die Option, dass er die Schule wechselt und eine Stufe zurück geht (d.h. Fachabitur), nicht ausgeschlossen. Hängt ja von ihm ab. Das Ultimatum ist gestellt und wir sehen nach den Herbstferien weiter. Erst einmal freut er sich auf das Zelten am Meer mit seinem Vater und seinem Cousin. Das muss sein. DANKE FÜR EURE UNTERSTÜTZUNG! |
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Mitglied seit 04.09.2006
8.400 Beiträge (ø1,3/Tag)
Hi!
Nur zwei Dinge: Das Zeugnis ist also nicht so toll ausgefallen. Aber da er mehr oder weniger ein halbes Jahr auf der faulen Haut gelegen hat, sind die Noten natürlich relativ. Wenn er nächstes Jahr so weitermacht wie die letzten Wochen, werden die Noten sicherlich besser. Nur aufgrund dieses Zeugnisses davon auszugehen, dass er das Gymnasium oder später ein Studium nicht schaffen wird, halte ich für vermessen. Zur möglichen Lehre: Ich habe manchmal das Gefühl, dass eine Lehre als immer möglicher Notnagel gesehen wird, wenn man zu schlechte Noten fürs Studium hat. Ich selbst bin Arbeitgeberin und ganz ehrlich: Einen Abiturienten mit lauter Vierern im Zeugnis lade ich erst gar nicht zum Vorstellungsgepräch ein. Da ist mir eine Realschülerin oder gar eine Hauptschülerin mit M-Zweig, aber Einsern und Zweiern im Zeugnis, lieber. LG Cleo |
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Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
@Cleo.
"Einen Abiturienten mit lauter Vierern im Zeugnis lade ich erst gar nicht zum Vorstellungsgepräch ein. Da ist mir eine Realschülerin oder gar eine Hauptschülerin mit M-Zweig, aber Einsern und Zweiern im Zeugnis, lieber." Die Argumentation verstehe ich nicht ganz. So von vorn herein über jemanden einen Urteil zu fällen, ohne ihn kennen gelernt zu haben? Es gibt doch bestimmt Jugendliche, die sehr fleißig sind, aber vom Intellekt her für eine akademische Laufbahn nicht geeignet sind. Oder ganz ausgeprägte handwerkliche oder musikalische Begabungen oder sonst was haben, was in den schulischen Bewertungen überhaupt keine Berücksichtigung finden. Werden diese mit 4-er im Zeugnis als Taugenichts abgestempelt? Und wird dann die Lehrstelle lieber gar nicht belegt als jemanden als "Notnagel" gegeben? Wenn ja, dann ist es noch ein Beweis dafür, dass das ganze Gerede vom derzeitigen und zukünftigen Fachkräftemangel Arbeitgeber-Lobby-getrieben ist. |
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Mitglied seit 04.09.2006
8.400 Beiträge (ø1,3/Tag)
@ Nektarinchen: Ich bekomme einen Haufen Bewerbungen, da muss ich von Vornherein aussortieren. Woran soll ich es festmachen? Wenn ich einen Haupt- oder Realschüler habe mit einer Eins in Mathe und Deutsch, kann ich davon ausgehen, dass er Rechtschreibung, die Grundrechenarten und Prozentrechnen beherrscht und einigermaßen logisch denken kann. Das ist in meinem Job wichtig. Wenn ich einen Abiturienten mit einer Vier habe, weiß ich nicht: Hat er mit Analytischer Geometrie ein Problem? (Interessiert mich nicht.) Lag ihm die durchgenommene Literatur nicht? (Ist mir Wurscht.) Kann er TROTZDEM Prozentrechnen und beherrscht er die Rechtschreibung? Das müsste ich erst herausfinden - und warum sollte ich das tun, wenn ich einen Hauptschüler habe, von dem ich WEISS, dass er das beherrscht? Das mag nicht fair sein, ist aber so.
LG Cleo |
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Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
@ Cleo
Wenn ein Abiturient keine Prozentrechnung kann, wird er höchstwahrscheinlich eine 6 in Mathe haben und nicht 4. Das gleiche gilt für die Rechtsschreibung. Mit anderen Worten würde so ein Schüler niemals zu Abiturprüfungen zugelassen werden und wenn schon, diese nicht bestehen und die Schule ohne Abitur verlassen. Ihre Argumentation ruft bei mir eine Erinnerung an einen Abiturienten aus dem Bekanntenkreis (ein sehr gescheiter junger Mann) hervor und bringt mich auf den Gedanken, dass diese Abneigung von Lehrstellengebenden und den Abiturienten auf Gegenseitigkeit beruht. Ich fragte diesen jungen Mann ob er denn studieren wird. Er sagte mir, dass er es noch nicht will. Er habe sich für einige Lehrstellen beworben, aber „sie würden mich wegen meiner Noten sowieso nicht nehmen“. Stattdessen würde er lieber erst einmal ins Ausland gehen, dort jobben und später vielleicht studieren. D.h. bevor er auch nur eine Absage bekam, hatte er eine Lehre überhaupt nicht als Option gesehen. Also, wenn Abiturienten sich für eine Lehrstelle bewerben, kann es viele Gründe haben: 1) Sie wollen diese Lehrstelle wirklich 2) Sie haben sich beworben, um sich selbst und vielleicht eigenen Eltern sagen zu können: ich hab‘s ja versucht, aber es hat nicht geklappt. 3) Eine Lehrstelle ist nur eine der vielen Optionen. Fakt ist, dass Abiturienten tatsächlich viele andere Optionen haben. Und Arbeitgeber hassen es ganz besonders, wenn Arbeitnehmer andere Optionen haben, weil sie plötzlich nicht da sein könnten. Von daher ist es nur ökonomisch-sinnvoll, Abiturienten zum Vorstellungsgespräch nicht einzuladen. Um Zeit zu sparen. Um sich vor möglichen Enttäuschungen zu schützen, dass diese Abiturienten sich womöglich für etwas anderes entscheiden könnten. |
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Mitglied seit 19.04.2013
15.228 Beiträge (ø3,75/Tag)
Von daher ist es nur ökonomisch-sinnvoll, Abiturienten zum Vorstellungsgespräch nicht einzuladen. Um Zeit zu sparen. Um sich vor möglichen Enttäuschungen zu schützen, dass diese Abiturienten sich womöglich für etwas anderes entscheiden könnten.
Dieser Satz setzt der bisherigen Argumentation irgendwie das sprichwörtliche Krönchen auf. Wenn der Himmel grau ist, wird er auch von vielen lieben Worten nicht blau. Das Wetter kann man sich einfach nicht schön reden. Klingt blöde, ist aber so. lG Modena |
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Mitglied seit 03.06.2007
23.241 Beiträge (ø3,74/Tag)
Dieser Satz gilt aber dann ja wohl für alle Abiturienten.
GsD denken nicht alle Arbeitgeber so, denn ich kenne gar nicht wenige Abiturienten, die erfolgreich eine Lehre absolviert haben. Unter diesen Abiturienten sind solche mit guten 2,.. wie auch mit weniger guten Abinoten (3,.. Einige dieser Abiturienten haben nach der betrieblichen Ausbildung ein Studium angefangen, aber nicht alle. Einige, darunter ein Freund meines Sohnes mit sehr gutem Abischnitt (2,0 oder 2,1), haben sich im Studium versucht, dieses abgebrochen und dann eine Lehre, betriebliche Ausbildung angefangen und die auch erfolgreich abgeschlossen. Was wirklich über den Erfolg einer Ausbildung entscheidet, ist nur sehr bedingt durch die Schulnote und auch den ersten Schulabschluß wiedergegeben. Ich denke da nur an den Sohn einer Bekannten, der mit ach und krach seinen Hauptschulabschluß geschafft hat. Darauf keine Lehrstelle bekam. In irgendwelche Fördermaßnahmen aufgenommen wurde und da, aus Mangel an Ausbildungsplatz, seine Fachhochschulreife machte, sehr erfolgreich an einer deutschen Hochschule studierte und seinen Master mit 1,... ablegte. Und daraufhin keine Probleme mehr hatte, einen (sehr gut bezahlten) Arbeitsplatz zu finden. LG Anne |
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Mitglied seit 16.02.2020
1 Beiträge (ø0/Tag)
Hallo Neckarinchen,
dein Eintrag ist von 2015 und da ich einen ähnlichen Fall kenne frage ich mich was aus deinem Sohn geworden ist und welche Maßnahmen du letztlich ergriffen hast. Es wäre super, wenn du dir die Zeit dafür nochmal nehmen könntest. Lieben Gruß und vielen Dank... |
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Mitglied seit 25.12.2012
25 Beiträge (ø0,01/Tag)
Gern.
8. Klasse Versetzung mit Ach und Krach geschafft 9. Klasse Versetzung mit Ach und Krach geschafft parallel dazu: ich habe meinen Vollzeit-Job an den Nagel gehängt, weniger um Nachhilfe zu geben, vielmehr um die Zeit und vor allem die Kraft zu haben, zuzuhören. Ich habe festgestellt, dass mein Sohn einen enormen Mitteilungsbedarf hatte. Hier nur punktuell externe Nachhilfe. 10. Klasse Zulassung zur Qualifikationsphase nicht geschafft Daraufhin Schule gewechselt Wollte auch keine Nachhilfe mehr. Ab dann Aufatmen, weil Zitat "die Lehrer an dieser Schule so menschlich sind" Ab hier machte es auch keinen Sinn, sich einzumischen. Er wollte es schaffen. 10.Klasse mit Punkten im zweistelligen Bereich abgeschlossen (da Wiederholung) In der Qualifikationsphase dann in den einstelligen Bereich abgerutscht. Wir haben ihm gesagt, dass das Fachabitur auch eine Option ist, er wollte aber das Abitur haben. Glücklicherweise ist er genauso stur wie ich ). Die Schule mit Abitur (und befriedigend) samt Latinum abgeschlossen. Er wird studieren. Die ganze Welt steht einem offen. Eine Ausbildung ist aufgrund der desaströsen Situation in den meisten Betrieben keine Option. Im Nachhinein kann ich sagen, dass diese zwei Lehrer an der alten Schule das gesamte Schulerlebnis vermiesten. Beide waren in ihrer Rolle als Lehrer nicht glücklich, da sich zum Höheren berufen fühlten. Dafür hat es aber nicht gereicht. So wurden sie Lehrer. Das dann aber auch erfolglos. 3 Jahre lang hatten wir mit den beiden immer die gleichen Gespräche geführt. Wenn ein Lehrer 3 Jahre lang nicht schafft, einen Schüler zumindest etwas für sein Fach zu begeistern, dann ist es ein Armutszeugnis. Wobei bei dem einen Lehrer die Tendenz eher in die Richtung psychologischer Missbrauch Minderjähriger ging, woran er ganz offen sehr viel Freude hatte. Die andere Lehrerin (für Politik und Wirtschaft) hatte den "Charme" von Beate Zschäpe. Nach dem Schulwechsel sind wir alle sehr entspannt. Nach ein paar Jahre Ruhe startete ich in die Selbstständigkeit, womit ich sehr glücklich bin. Mein Sohn hilft ohne Einwände mit und ist sozusagen ein Universaltalent (von handwerklich bis betriebswirtschaftlich). |
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Mitglied seit 22.04.2020
1 Beiträge (ø0/Tag)
Liebe Mutter
Sie sollten sich keine Sorgen machen. Solang er noch irgendwas macht ist alles gut |
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Mitglied seit 13.02.2020
4 Beiträge (ø0/Tag)
Ich habe mir jetzt nicht alle Antworten komplett durchgelesen, aber da ich selbst noch recht jung bin und auch noch weiß, wie ich damals mit meinen Eltern teilweise umgegangen bin, weiß ich auch noch was bei mir zum Beispiel funktioniert hätte. Mein Bruder war ähnlich - wir brauchten klare Regeln und haben trotzdem jeden Freiraum genüsslich ausgekostet. Bedeutet: Sowohl feste Regeln und Routinen haben in dem Alter bei uns geholfen als auch die Freiheit mal faul zu sein und nichts zu machen. Oftmals war die Faulheit sogar größer als der Wunsch mit Freunden rauszugehen, aber das sind letztendlich Phasen die vergehen wieder. Die Mischung machts - das ist der beste Rat aus Eigenerfahrung, den ich machen kann.. |
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Mitglied seit 14.11.2013
4 Beiträge (ø0/Tag)
Zitat von Elphi am 23.06.2015 um 11:32 Uhr
„Pfeil nach rechts Einzelhandel (Regale einräumen) oder auf den Bau. Denn so oder so ähnlich wird es ihm ohne Abi auf alle Fälle geschehen. Pfeil nach links
Danke für diesen Kommentar! Ich sehe das genauso. Es hat auch keinen Sinn seine Kinder aufs Gymnasium zu schicken, wenn sie sich dann durch diese Zeit quälen. Meine Tochter lernt einen Handwerksberuf und hat eine gute mittlere Reife gemacht. Es gab für sie nur den Wunsch Tischlerin zu lernen. Ein toller Beruf mit vielen Möglichkeiten und der Verdienst ist absolut in Ordnung. Leider denken so viele Eltern, dass man ohne Abi nichts wird. Sehr bedauerlich! Kein Wunder, dass wir einen Handwerkermangel haben. Aber wer repariert Euch Eure Garäte, Häuser, Autos,... Ich lese diese Texte hier übrigens wegen meinem Sohn - 15 Jahre, 10. Klasse und komplett planlos. Liebe Grüße Klara |
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