Mitglied seit 07.02.2009
142 Beiträge (ø0,03/Tag)
Ich hätte morgen für die Soße einfach das Entenklein was ich habe scharf angebraten, dann halt so typ. Suppengrün mit rein Zwiebel, bisschen Apfel (vielleicht noch etwas Saft aus der Orange später), das mit Port/Wein abgelöscht und halt etwas mit Wasser noch aufgefüllt wenn es dann köchelt. Nun liest man aber immer, dass man dann Fonds rein macht (egal ob jetzt bei Gans Ente Rind). Aber ist denn nicht der Fond, egal ob aus dem Glas oder selber zubereitet die gleiche Flüssigkeit die entsteht, wie wenn ich hier meine Soße zubereite? Der Fond wird doch auch nur so her gestellt nur das er halt noch entfettet ist? Ich verstehe dann den Sinn nicht so Recht? Vielleicht kann mich einer aufklären :) |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 07.02.2009
142 Beiträge (ø0,03/Tag)
Zitat von Tracid81 am 04.03.2023 um 18:29 Uhr
„Hallo, da ich morgen eine Ente machen möchte, jetzt aber nur noch Entenklein für die Soße bekommen habe und keine Kaskade, frage ich mich eigentlich ob ich ein Verständnisproblem habe, wenn ich mir immer Rezepte wegen der Soße durchlese.
PS: wenn jemand noch ein besseren Tipp hat wie ich die Soße zubereite aus dem vorliegenden gefrorenen Entenklein was man halt so bekommt im Supermarkt, gerne her damit :) Ich will morgen die Ente aber nicht auseinander nehmen um die Knochen zu verwenden. |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 21.01.2009
2.551 Beiträge (ø0,46/Tag)
Habs Verstanden. Würde dein Entenklein anrösten und dann mit Gemüse und etwas kaltem Wasser ansetzen. Dann ca. 1h ein Fonds kochen. Für deine Sauce dann nur deine Zwiebeln und Apfel ansetzen und mit Port etc. Ablöschen. Dann den Fonds angiessen und reduzieren. Sufmontieren uns feddisch...
Lg |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 10.01.2015
16.435 Beiträge (ø4,81/Tag)
Enten-Fond bereite ich meist auch aus Entenklein in Verbindung mit etwas Gemüse und Zwiebeln od. Schalotten zu.
Verfahren tue ich genauso wie Geronimo. Auch Backpflaumen, Äpfel, Zwiebeln und Knobi dürfen letztendlich nicht fehlen. LG und ein schönes Oster-Wochenende, eisbobby |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 03.06.2023
1.487 Beiträge (ø4,22/Tag)
Sofern das Thema noch aktuell ist:
Das mit dem Fond zusätzlich in der frisch bereiteten Brühe und Sauce aus Karkasse und entenklein widerspricht sich keineswegs. In der gehobenen Gastronomie wird da jede gute Sauce so aufmontiert und sogar nochmal reduziert. Wenn ich mein Wild zerwirke schmurgelt am gleichen Tag ein größerer Topf mit Knochen, Wurzelgemüse und Abschnitten auf der simmerplatte. Am nächsten Tag koch ich sie nochmal auf, seie das ganze ab und reduziere nochmal etwas. Das ganze koch ich mir dann in 200ml Gläsern 1,5 Stunden bei 95 grad ein. Hält so gut ein Jahr. Im kühlen Keller geliert das ganze wunderbar in den Gläsern und ich nehm jedesmal bei einem frischen Stück Wild zusätzlich zum frischen Fond ein solches Glas und montiere die Sauce damit auf, danach nochmal reduzieren. Das Ergebnis rechtfertigt den Aufwand. Das funktioniert so auch mit allem Geflügel, ob maishuhn, Perlhuhn oder Ente. |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)
"doppelt gemoppelt" trifft es durchaus, man will dadurch einen noch intensiveren Geschmack erzeugen. Ob man das braucht, ist aber jedem selbst überlassen. Ich brauche es heute allermeist nicht mehr "doppelt gemoppelt, finde sogar, dass es für den Genuss kontraproduktiv sein kann, weil die Aromen einfach zu dick auftragen. Es ist also keinesfalls so, dass man nur mit doppelt gemoppelten Fonds gut kochen kann. |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 10.01.2015
16.435 Beiträge (ø4,81/Tag)
Najs Eva,
wie du beschreibst mit ""doppelt gemoppelt"", hin oder her. Wenn ich Fond's bereite, egal auch immer aus welchem Fleisch bzw. Knochen, reduziere ich letztendlich den geseihten Fong auch sehr stark. Das tue ich aus dem Grund, um Platz zu sparen. Meistens ist der so kräftig, daß ich nur kleine Gläser verwende zum Einkochen. Die werden ja wieder mit Flüssigkeit verdünnt beim nächsten Gericht. eisbobby |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 22.12.2020
802 Beiträge (ø0,64/Tag)
Zitat von Gemsbok am 05.06.2023 um 22:00 Uhr
„Sofern das Thema noch aktuell ist:
Das verwirrt mich hier etwas. Eine Sauce montieren ist bei mir der letzte Schritt, danach wird nichts mehr beigefügt oder reduziert. Was verstehst du unter montieren? |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 10.01.2015
16.435 Beiträge (ø4,81/Tag)
Zitat von SuperJeffrey am 06.06.2023 um 12:10 Uhr
„
Aus welchem Grund nur legt man soviel Gold auf die Waage wegen einem einzigen Wort @Super Jeffrey?. Das was uns @messerig_1 schreibt, ist doch verständlich und auf jeden Fall nachvollziehbar. eisbobby |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 01.07.2015
3.617 Beiträge (ø1,11/Tag)
Zitat von eisbobby am 06.06.2023 um 12:25 Uhr
„ Das ist doch einfach nur SuperJeffrey Meinung. Nach dem montieren mache ich auch nichts mehr aber das kann doch jeder machen, wie er es für richtig hält.. Liebe Grüße Uschi |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 12.01.2005
5.208 Beiträge (ø0,74/Tag)
Sorry, aber ich verstehe unter "montieren" auch etwas anderes als von messerig_1 beschrieben und fände eine Klärung hilfreich.
Montieren bedeutet doch üblicherweise, eine Sauce am Schluss mit Butter aufzuschlagen – als letzten Arbeitsschritt. Ich wüsste ebenfalls gerne, wie messerig_1 mit den Gläsern montiert – und eine Rückfrage ist keine "Meinung". Danke. |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 10.01.2015
16.435 Beiträge (ø4,81/Tag)
... aber das kann doch jeder machen, wie er es für richtig hält.
Der Meinung war ich von Beginn an, liebe Uschi. Aus diesem Grund hatte ich mich zu Wort gemeldet. LG eisbobby |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 23.05.2007
36.836 Beiträge (ø5,93/Tag)
Zitat von eorann am 06.06.2023 um 12:45 Uhr
„Sorry, aber ich verstehe unter "montieren" auch etwas anderes als von messerig_1 beschrieben und fände eine Klärung hilfreich.
So sehe ich das auch. Für mich ist "montieren" ein fester Begriff, so wie du es beschreibst. |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 10.01.2015
16.435 Beiträge (ø4,81/Tag)
Eorann,
wie du es schreibst, ist es schon korrekt. Kalten Butterflocken kurz vor dem Servieren unter die nicht mehr kochende Sauce einrühren. Dadurch wird die Sauce leicht cremig. Vielleicht hat sich der User nur etwas unglücklich ausgedrückt. LG |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 22.10.2020
8.257 Beiträge (ø6,32/Tag)
Geht mir genau so!
bei einem küchenüblichen Begriff sollte man schon "Gold auf die Waage" legen! |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 03.06.2023
1.487 Beiträge (ø4,22/Tag)
Oh, ich wollte keine Verwirrung stiften, aber die Fragen zeigen ja, dass das Thema interessiert.
Und ja, zu "küchenüblichen Begriffen" sollte es Klarheit geben. Ich unterscheide sehr zwischen einer schnell gekochten und aus Knochen und Wurzelgemüsen gearbeiteten "Brühe" oder "Fond", den wir zu vielem herholen können. Das was Eisbobby und ich mit (manchmal 1 oder 2 Tagen simmerndem und dann) stark reduziertem Ansatz meinen ist schon ein Konzentrat, ein demi glace. Das Zeug holt man mit dem Löffel wie Gelee aus dem Glas. In kleinen Gläsern eingekocht ist es perfekt um gute Saucen zu erzeugen. Nun kann ich alleine aus o.g. "Fond" ebenfalls eine wunderbare Sauce zaubern und sie zum Schluss "aufmontieren"; das geschieht in der Regel durch Reduktion und den schon genannten kalten Abschnitt Butter; dabei darf dann nichts mehr kochen. Wenn ich nun ein Demi glace zur Verfügung habe und unter den aufkochenden "Fond" arbeite fällt das für mich schon auch unter das aufmontieren, da ich dadurch den Kleks Butter oft nicht mehr unbedingt brauche. |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 22.12.2020
802 Beiträge (ø0,64/Tag)
Zitat von eisbobby am 06.06.2023 um 12:25 Uhr
„
Blödsinn, nein, war es eben nicht. Feststehende Begriffe erleichtern das Verständnis, weil dann jeder weiß, was gemeint ist. Wenn ich für mich festlege, daß braten in einem EL Öl schon frittieren ist, dann gilt das für andere noch lange nicht. |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 03.06.2023
1.487 Beiträge (ø4,22/Tag)
Noch ein kleiner Nachtrag:
Ist es nicht diese unglaubliche individuelle Vielfalt bei unser aller Kochleidenschaft, die das so spannend macht? Abgesehen von einigen Begrifflichkeiten, über die wir beim gemeinsamen Kochen Klarheit haben sollten finde es immer noch enorm erstaunlich, wenn aus den gleichen Zutaten die wir an 5 Köche für eine Bohnensuppe geben 5 unterschiedliche Suppen rauskommen. Und so kocht jeder auf seine Art und Weise und jeder wird schmackhafte Ergebnisse erzeugen und das ist doch toll; wir dürfen im Austausch mit anderen permanent dazu lernen um etwas zu verändern, zu probieren und vielleicht neu zu verstehen. Bin zwar ganz neu hier, aber ich freue mich genau auf diesen Austausch. |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)
Ihr könnt natürlich gern über Montieren diskutieren. Die Ausgangsfrage war aber eine andere. Nämlich ob man einen "doppelten" Auszug herstellen muss bzw warum man das macht. |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 03.06.2023
1.487 Beiträge (ø4,22/Tag)
Gerne, Eva, also nochmal zurück zu Deiner Frage:
Hilfreich ist hier vielleicht das Ziel, das Du mit der Sauce verfolgst. Wenn ich einen normalen „einfachen“ Auszug verwende hab ich einige Möglichkeiten an Ausrichtung in Geschmack und Würze und Bindung und alles wird sehr gut schmecken. Der zweifache Ansatz führt mehr zu einer konzentrierten reinen Enten Sauce mit eine unnachahmlichen Geschmack nach Ente, die braucht dann aber auch sonst nichts mehr. Vor allem die Franzosen sind da etwas puristischer und strenger; allen voran bei Escoffier durfte in einer Sauce kaum etwas anderes drin sein als Ente, Perlhuhn, Wachteln oder Reh, oder, oder,….. Mit dem weniger puristischen Ansatz (ohne Goldwaage was rein darf und was nicht )werden wir aber jederzeit für uns tolle und schmackhafte Saucen produzieren können. |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 10.01.2015
16.435 Beiträge (ø4,81/Tag)
Zitat von eva54321 am 06.06.2023 um 14:41 Uhr
„Ihr könnt natürlich gern über Montieren diskutieren. Die Ausgangsfrage war aber eine andere. Nämlich ob man einen "doppelten" Auszug herstellen muss bzw warum man das macht.“ Ich muss dich doch noch einmal persönlich anschreiben liebe Eva. Mir geht es um deine Frage: ... warum man das macht. Meine holde Frau bringt oftmals nur Enten- oder Gänseteile mit von ihrer Arbeit. Diese schiebe ich dann in den Ofen, oder bereite diese Sous Vide zu und nebenbei kann ich schon die Sauce dazu vorbereiten mit dem eingeweckten Fond. Ob nun asiatisch, klassisch, mit oder ohne Gemüse. Daher finde ich es schon toll, solche konzentrierten Fond's stehen zu haben. eisbobby |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)
Die Frage war nicht von mir, die war vom TE. Und meine Antwort ist: für mich braucht es keine "Kraftbrühen" als Soßengrundlage. Mir ist das zumeist zu heftig. Volle Breitseite Fleischaromen als Soße zu Fleisch. Die Soße schmeckt mehr nach Fleisch als das Fleisch selbst. Brauch ich nicht, empfinde ich als überladen. Ich koche laufend Fond selbst und verwende fleischige Fonds mittlerweile überwiegend in ansonsten fleischlosen Gerichten, gelegentlich als Soßengrundlage für Kurzgebratenes. Wenn es zum Beispiel Huhn gibt, ziehe ich aus der Karkasse und Gemüse einen Fond und mache daraus eine Tom Ka Gai ohne Fleischeinlage, nur mit Pilzen usw. Ich häufe nicht mehr Fleisch auf Fleisch ... für mich ein überholtes Kochkonzept. Aber bitte jeder wie er mag und meinen Respekt vor allen, die selbst kochen |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)
Bobby, das mach ja auch Sinn, aber die Ausgangsfrage war, warum man Entenklein mit Entenfond aufgießen soll, wo man doch bereits einen Fond herstellt, wenn man Entenklein mit Wasser aufgießt ... |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 10.01.2015
16.435 Beiträge (ø4,81/Tag)
Wir haben es uns auch mittlerweile abgewöhnt, Fleisch im Froster zu horten. Gerade für zwei Personen ist es nicht unbedingt mehr nötig.
Nur Geflügelfleisch aller Art, habe ich gerne liegen, weil wir es besonders mögen. eisbobby |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 03.06.2023
1.487 Beiträge (ø4,22/Tag)
Das ist eine Frage der gewünschten Konzentration im Geschmack.
Viele häufen dann halt kein „Fleisch auf Fleisch“ mehr um einen reinen fleischgeschmack zu erhalten sondern häufen dann einiges andere an würzen und Mittelchen in die Sauce um sie zu „verbessern“ und zu binden. Das bringt mich dann zwar immer mehr vom ursprünglichen Geschmack weg, was aber nicht zwangsweise zu einer schlechten Sauce führt. |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 03.06.2023
1.487 Beiträge (ø4,22/Tag)
Wenn ich aber eine reine und konzentrierte Reh- oder Enten- oder perlhuhnsauce haben möchte komm ich an dem „überholten Konzept“ nicht vorbei. |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 10.01.2015
16.435 Beiträge (ø4,81/Tag)
messerig_1,
man sollte auch nicht unbedingt seine eigenenPrinzipien umstoßen. Wenn du damit bislang gut gefahren bist, ist es doch absolut okay. In der Regel führen alle Wege nach Rom. eisbobby |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 03.06.2023
1.487 Beiträge (ø4,22/Tag)
Zitat von eisbobby am 06.06.2023 um 15:55 Uhr
„messerig_1,
Genau das, was ich meine, Eisbobby, da muss wirklich niemand seine Prinzipien umstoßen. Ich geh auch gerne mal den „schnelleren Weg“ und brauche den „puristischen“ Ansatz“ nicht immer. Alles je nach Situation und nach dem was ich am Ende als Ergebnis haben möchte. Den einen Weg gibts da - gerade beim Kochen - nicht. |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)
Zitat von Gemsbok am 06.06.2023 um 15:38 Uhr
„Wenn ich aber eine reine und konzentrierte Reh- oder Enten- oder Perlhuhnsauce haben möchte komm ich an dem „überholten Konzept“ nicht vorbei. Na!“ Kann gut sein, dass du daran nicht vorbeikommst. Musst du auch nicht. Es ist allerdings etwas tautologisch: für eine konzentrierte Sauce muss ich konzentrieren Es ist ganz klar auch eine Frage der geschmacklichen Gewöhnung. Welche geschmackliche Erwartung habe ich? Und für mich auch eine Frage des Umgangs mit Fleisch. Dieser "überbordende" Fleischgeschmack passt für mich nicht mehr so ganz in die Zeit. Meine persönliche Meinung und es braucht sich niemand kritisiert fühlen. Mein persönlicher Geschmack hat sich da einfach geändert. Mir muss Sauce nicht mehr nach Fleisch schmecken als das Fleisch selbst. Man kann sich von diesem Overload entwöhnen, so wie man lernen kann, dass natürliche Vanille nicht so schmeckt wir künstliche. |
Zitieren & Antworten |
Mitglied seit 03.06.2023
1.487 Beiträge (ø4,22/Tag)
Passt alles, Eva, alles gut auf den Punkt gebracht.
Ich wollte auch nicht kritisieren, noch hab ich mich kritisiert gefühlt; für mich ein spannender und guter Austausch. |
Zitieren & Antworten |