Pizza Lieferservice privat betreiben

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Mitglied seit 08.03.2011
114 Beiträge (ø0,02/Tag)

Hallo Freunde,

ich hab eine sehr theoretische Frage, die sich mir beim letzten Pizzabacken ergab. Ich bin gespannt, wie ihr diese verrückte Geschichte findet.

Pizza backen ist eine Kunst, wie sicherlich in dieser Community viele wissen. Es kommt auf entsprechendes Wissen an, Handfertigkeiten und nicht zu letzt auch auf geeignetes Equipment.
Seit Längerem schon backe ich Pizza, seit dem ich ein Grundrezept gefunden habe. Die Perfektion durch viele Tests und Experimente habe ich versucht anzustreben.

Nun bin ich, wie ich finde so weit, sagen zu können, dass mein erarbeitetes Ergebnis in jeder Hinsicht mit sämtlichen Pizzerien der Umgebung mithalten kann. Ich würde sogar sagen, dass die meisten Pizzerien in vielen Städten ein so mieses Produkt ausliefern, dass man ihnen den Laden dichtmachen sollte, wegen Verstoß gegen den guten Geschmack.

Aber, da nun doch viele Kunden dort regelmäßig immer wieder bestellen, sollen sie sich doch damit vergiften und einreden, die Pizzen wären gut.

Beim Ergebnis der letzten Backrunde dachte ich mir: "Du könntest diese Pizza guten Gewissens jedem anbieten, der bei Dir eine Pizza bestellt hat." Jetzt kommt die wahnsinnige Idee:


Natürlich ist mir bewusst, dass man dafür ein Gewerbe braucht und Erlaubnisse. Doch, was würde passieren KÖNNEN, wenn ich nun durch ein verteiltes Werbeblatt einen offiziellen Lieferdienst anpreise, ein Pizzeria erfinde und eine Telefonnummer für die Entgegennahme angebe?

Natürlich wäre es mir nicht möglich, viele Bestellungen anzunehmen und auszuliefern, da die Produktions-Kapazitäten fehlen. Aber ich könnte ja selbst entscheiden, wieviele ich aufnehme und bearbeite. Würde ich einige Bestellungen aus der Umgebung erhalten und ausliefern, würde sich das finanziell sicher lohnen. Die "Kunden" wären mit Sicherheit zufrieden und meine Kasse wäre nach einem Wochenende schon etwas gefüllter. Ich bin, was meine Pizza angeht überzeugt davon, dass sie das Potential hat Stammkunden zu binden und anderen Pizzerien, die wirklich schlechte Ergebnisse liefern hinter sich lassen könnte.

Ich wiederhole noch einmal: Diese Frage ist rein theoretisch und zielt nur auf eine kleine Vorstellung und Diskussion ab, was so ein "temporärer Privatlieferservice", der für ein paar Wochen betrieben würde und dann wieder vom Erdboden verschwunden wäre,
für Folgen haben könnte.

LF
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Mitglied seit 24.03.2008
14.560 Beiträge (ø2,46/Tag)

Hallo,
nach ein paar Wochen wirst du vermutlich so oder so von der Bildfläche verschwunden sein. Wenn ich bei dir bestelle und zur Antwort bekomme: Heute nicht oder nö, 6 Pizza schaffe ich nicht, oder versuchen sie`s doch morgen mal - wäre ich bedient und würde nie wieder bei dir anrufen.
Welchen Zweck sollte denn ein Lieferservice haben, der von vornherein nur auf ein paar Wochen Tätigkeit ausgelegt ist??

Anosnten kannst du dich um Haus und Hof bringen, wenn irgendetwas an deiner Pizza nicht bekömmlich war (um es mal vorsichtig auszudrücken). Du hast keine Versicherung, keine Erlaubnis, keine etc. Und wenn mir wegen einem Steinchen die Goldkrone rausbricht sitz ich dir im Nacken und dann kommt alles raus.

Wie ansonsten die rechtliche Seite aussieht, kann ich nicht beurteilen. Steuerhinterziehung ist es auf jeden Fall, ggf. kannst du dir auch ein Gewerbeverbot einhandeln.

LG Lollo
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Mitglied seit 22.11.2009
1.669 Beiträge (ø0,31/Tag)

Mach doch einfach nächstes Wochenende beim "Restaurant Day" mit. Das ist die Platform für Hobyköche, die gelegentlich mal einen auf Restaurant machen wollen.

Ansonsten kannst du das schon machen aber stell dich halt auf diverse Anzeigen ein (Gewerbeaufsichtsamt, Gesundheitsamt, Finanzamt etc.) und such dir am besten einen Anwalt, der dir hilft, den Schlamassel auszubaden.

Gruss

Soulskier
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Mitglied seit 08.03.2011
114 Beiträge (ø0,02/Tag)

Die Frage wäre ja auch, ob das, würde man es sporadisch betreiben (und auch nur über eine kurze Zeit) zu solchen Auffälligkeiten kommen würde. Ein irgendwo ausgehängtes Werbeblatt, dass auf eine einzige Super-Wochenend-Aktion hinweist, ruft ja nicht zwingend Behörden auf den Plan. Da müsste ja schon ein sehr motivierter Typ eine Meldung machen, der auch sonst jede Pizzeria auf "echte Existenz" überprüft.

Der Sinn der Sache wäre, die Reaktionen auf die eigene Pizza damit zu testen. Dass ein bisschen Geld dabei rumkommt, wäre eine positive Nebensache. Ja, es hat etwas von "Restaurant und Pizzeria spielen".

Übrigens würde ich niemandem am Telefon sagen, "Heute nehme ich keine Bestellung auf." Es würde dann eher so laufen, dass bei ausgeschöpfter "Bestellungs-Kapazität" eben kein Anruf mehr angenommen werden würde.
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Mitglied seit 18.06.2005
13.912 Beiträge (ø2,01/Tag)

Hallo!

Also wenn Du das wirklich so machst - würd ich auch raten, Dich schonmal präventiv auf diverse Anzeigen usw. einzustellen. Lala

Eine Alternativlösung wäre hingegen sowas in dieser Richtung - nur eben als Lieferservice: http://www.chefkoch.de/forum/2,22,644865/privates-Restaurant-und-Geld-verlangen-wie-geht-das-denn.html

Ich denke, da könntest Du auch besser rationieren und steuern, wieviel Du denn zu backen hast. Beispiel: Du erzählst Deinen Interessenten jeweils, dass es immer zu festen oder eben sonstwie angekündigten Terminen (Facebook, Website, ...) 20 Pizzen gibt - wenn sie alle sind, ist Schluss. Oder wie auch immer eben.

Wenn Du das aber so richtig als offiziellen Lieferservice bewirbst - solltest Du dann auch liefern können, wie Du eben geöffnet hast. Und vor allem auch feste Zeiten angeben - und nicht sowas wie "ruf halt an, wenn ich Zeit hab, mach ich was". Lala


Sonnige Grüße vom Bäumchen

Pizza Lieferservice privat betreiben 46818398
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Mitglied seit 18.07.2006
5.474 Beiträge (ø0,84/Tag)

Hallo,

ich soll bei jemandem Pizza bestellen, der nie eine Hygieneschulung besucht hat?
Der am heimischen Herd Pizza backt?
Der vielleicht einen Hund im Haushalt hat, der immer mal durch die Küche läuft?

mhmmmh hmmhmhmmmmhhh Üüüüüh!

Liebe Grüße
Fee
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Mitglied seit 03.06.2007
23.252 Beiträge (ø3,74/Tag)

Pfeil nach rechts Übrigens würde ich niemandem am Telefon sagen, "Heute nehme ich keine Bestellung auf." Es würde dann eher so laufen, dass bei ausgeschöpfter "Bestellungs-Kapazität" eben kein Anruf mehr angenommen werden würde. Pfeil nach links

Das macht für den Kunden aber keine Unterschied. Wenn dies mehrmals passiert, wird keiner mehr anrufen, sondern gleich dort, wo auch sicher der Anruf angenommen wird.

Pfeil nach rechts Die Frage wäre ja auch, ob das, würde man es sporadisch betreiben (und auch nur über eine kurze Zeit) zu solchen Auffälligkeiten kommen würde. Ein irgendwo ausgehängtes Werbeblatt, dass auf eine einzige Super-Wochenend-Aktion hinweist, ruft ja nicht zwingend Behörden auf den Plan. Pfeil nach links

Nicht zwingend, aber verlassen würde ich mich darauf und sollte irgendjemand auch nur den Hauch eines Unwohlseins nach einer der Pizzen verspüren, ja dann.....


LG Anne

Es wird ein guter Braten gerechnet zu den guten Taten - Wilhelm Busch
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Mitglied seit 22.11.2009
1.669 Beiträge (ø0,31/Tag)

Ach ja. Hier noch der Link:
www.restaurantday.org/de/

Da kannst dich austoben...

Gruss

Soulskier
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Mitglied seit 18.06.2005
13.912 Beiträge (ø2,01/Tag)

So, Dein Beitrag hat sich mit meinem überschnitten ... aber ich bleibe dabei ... wenn Du nicht Kopf und Kragen dabei riskieren willst - würde ich es wirklich auch privat aufziehen.

Bewirb es im Bekanntenkreis, bei Freunden, Kollegen, in der Skatrunde, auf Facebook, im Sportverein oder wo Du Dich eben so rumtreibst. Vorzugsweise natürlich bei/über Leute, die schonmal Deine genialen Pizzen verkosten konnten - also "positiven Leumund" verteilen können. Und kündige klar an: Am 17. + 18. Mai gibts abends ab 18 Uhr jeweils 20 Pizzen zu bestellen. Kosten: x Euro. Belagvarianten: xyz." Oder eben sowas in der Art.

Naja, und dann wirst Du ja sehen, wie es läuft. Ob Du Dir das so im privaten Stil wieder mal vorstellen könntest. Obs die Leute kaufen. Wie das Feedback ausfällt. usw. usf.

Und wer weiß - am Ende meldest Du dann irgendwann doch ein Gewerbe dafür an, weil die Leute Dir die Bude einrennen. ...


Sonnige Grüße vom Bäumchen

Pizza Lieferservice privat betreiben 46818398
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Mitglied seit 18.06.2005
13.912 Beiträge (ø2,01/Tag)

PS: Wenn Du nen guten Draht zu Deinem Versicherungsvertreter (Privathaftpflicht) hast - würd ich den vorher mal testhalber fragen, ob denn ggf. irgendwelche "Übelkeitsanfälle" oder sonstige (wirklichen oder auch nur vermeintlichen) Neben- oder Nachwirkungen Deiner Pizzen als Risiko abgedeckt wären - oder nicht.

Wie heißt es so schön: Lieber vorbeugen - als auf Die Schuhe k**zen. Lala


Sonnige Grüße vom Bäumchen

Pizza Lieferservice privat betreiben 46818398
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Mitglied seit 22.11.2009
1.669 Beiträge (ø0,31/Tag)

Und verlasse dich nicht drauf, dass keine Behörde was davon mitbekommt.
Da gibt es vielleicht den Nachbarn, der dich "verpetzt" oder auch nur ein Restaurant, das es gar nicht toll findet, wie jemand ohne branchenübliche Kosten Geld verdienen kann.

Gruss

Soulskier
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Mitglied seit 24.03.2008
14.560 Beiträge (ø2,46/Tag)

Oder mach einen Aushang in deiner Firma, im Verein, o.ä. "Samstag Pizzalieferservice von LiptonFan. von 17.00 - 20.ooh, Vorbestellung erbeten, Kostenbeitrag EUR 10,-- pro Pizza"

Handzettel in Briefkästen oder sonstige öffentliche Aushänge würde ich vermeiden, es geht dabei gar nicht nur um die Besteller sondern auch um die Konkurrenz, die sowas nicht gerne sehen könnte und tatsächlich hinterfragt.

Gruß Lollo
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 23.07.2009
2.396 Beiträge (ø0,44/Tag)

Hi!

Das fällt eindeutig unter steuer-, nicht zwangsläufig aber unter magenschonendes Kochen! Aber die Idee hat was... ...

L G aus Wien
Gerald
(der sich gerade mit den diversen Gewerbebehörden herumärgert)
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Mitglied seit 28.01.2010
9.643 Beiträge (ø1,84/Tag)

Pfeil nach rechts Würde ich einige Bestellungen aus der Umgebung erhalten und ausliefern, würde sich das finanziell sicher lohnen. Pfeil nach links

Es hat einen Grund, warum die Pizza bei vielen Lieferdiensten so mies ist. Rechne mal zusammen, was du an Material-, Strom- und Benzinkosten hast, bis die Pizza fertig beim Kunden ist (denk auch daran, dass die Pizza dort warm ankommen sollte - dafür musst du vielleicht noch entsprechende Behältnisse für den Transport anschaffen!). Schau dann, was welche Pizza bei euch im Schnitt so kostet. Und rechne dir dann mal aus, was noch übrig bleibt. Das dürfte im Idealfall ein kleines Taschengeld sein, mehr aber auf keinen Fall...

GLG, Elphi
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Mitglied seit 08.03.2011
114 Beiträge (ø0,02/Tag)

Dass Pizza mies ist, hat nichts zutun mit Material-, Strom- und Benzinkosten. Sondern mit fehlendem Wissen über die Teigherstellung und mangelnder Leidenschaft bei der Produktion. Wenn man es nicht drauf hat, sollte man es doch sein lassen. Die Kundschaft scheint aber kurioserweise sehr oft trotzdem zufrieden zu sein. Vielleicht ist das wie beim Privat-Fernsehen. Es läuft so lange nur Mistprogramm, bis die Mehrheit sich dran gewöhnt.

Es fängt beim Teig schon an, der sehr häufig schon grausig ist. Teig besteht aus Wasser, Mehl, Hefe und Salz. Wenn der schon nichts taugt, gibt es keine Ausreden. Schließlich gibt es natürlich auch Pizzerien, die es absolut drauf haben und auch ordentlich liefern. Aber man kann doch beobachten, dass es in dem Geschäft leider die Ausnahme ist.
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