Erste Gehaltsverhandlung als Küchenchef


Mitglied seit 20.04.2012
15 Beiträge (ø0/Tag)

hey servus,

ich bin soweit, ich hab mich zum ersten mal als küchenchef beworben und meine Referenzen vorgelegt und auch ein nettes Vorstellungsgespräch gehabt. in diesem musste ich verschiedene fragen zu meiner angestrebten personalpolitik, kalkulierungsverfahren und und und übermich ergehen lassen. und da ich nicht von schlechten eltern (köchen) bin und es wirklich ernst meine. Hatte ich auch schon weit vorher ein komplettes Konzept, was meiner meinung nach in diesem laden funktionieren könnte. sammt kalkulationsbeispielen anhand einer von mir stibitzten Bestellzettel meines jetzigen küchenchefs (mit preis pro einheit liste), verschiedene arbeitsablaufplänen (um den leuten auch zu beweisen das "knorr-fertig-jus-pulver-aus-dem-eimer" IMMER teurer ist) um zu beweisen das man wirklich freisch kochen kann. das ein risotto keine arbeit ist. mit verschiedenen Buffetsangeboten, saisonale speisenkalender und und und... hab mir da echt ne mühe gemacht. am ende war es eine mappe mit ca. 20 seiten xD

soviel vorweg. jetzt noch zu dem lokal.
Küchencrew besteht aus 12 köchen (4 azubis inkl.) 2 spüler. das restaurant verfügt über 2 etagen ala carte fläche, einmal 160 personen eher gutbürgerlich tendenz gehoben, etage 2 80pax gehobener (aber net abgespaced). dazu im sonner noch ca. 250 terrasenplätze.
da die lage eher senioren anspricht, sind im sommer mit vielen senioren zu rechnen die sich an ner tasse kaffee festhalten... summa summarum soll ich im winter mit 200 essen, im sommer mit 600 essen rechnen am tag... angeschlossen sind weiter räume (3stück) die für tanz und feierveranstalltungen genutzt werden, da können mal ganz schnell 600 leute an einem buffet laben xD


alles kein problem...


nun aber mein problem, ich 25 jahre, erfahrungen in vielen küchen (3jahre saison und einem hotel mit 2500betten) und sogar auslandserfahrungen im schönen florenz, selber ein zögling von einem in münchen hochgeschätzen koch. möchte jetzt in dresden (meiner heimat) meine erste küchenchef stelle antreten....

nach ner gewissen denkzeit des betriebs haben sie sich aber doch für mich entschieden, einzigstes problem, "das gehalt" wir wollen uns noch mal treffen und mit offenen karten spielen.

sie sagen sie wollen erfolgsorientiert zahlen, bei einem festen grundgehalt.

und jetzt die frage an euch, ist es zu viel verlangt wenn man fordert:

mindetens 2400 brutto + X

X=10% vom Küchenumsatz minus wareneinsatz?

wohlgemerkt, das fixgehalt wird definitiv mit dem wareneinsatz verrechnet... beispielsweise bei den 10% kommen 3000euro raus dann bekomm ich auch 3000 euro und net 5500...

also wollt mal fragen ob das überzogen ist oder nicht?
kann ich mit der forderung reingehen oder eher nicht?

was sind eure erfahrungen?

und bitte, die frage ist nur an "profis" gerichtet die auch wissen was sie sagen.... bitte um schnelle antwort weil am dienstag ist die gehaltsverhandlung

lg
Slash
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 20.04.2012
15 Beiträge (ø0/Tag)

und ich muss mich gleich entschuldigen das ich so eine schlechte rechtschreibung und grammatik hinlege, aber ich bin einfach nur aufgeregt xD sorry dafür, aber ich denke man versteht was ich sagen will
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 16.11.2003
1.562 Beiträge (ø0,21/Tag)

Hallo Slash089,

schicke eine KM mit deiner Frage an Beuscherl . Der müsste dir helfen können. Viel Erfolg bei den Verhandlungen.

LG
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 20.04.2012
15 Beiträge (ø0/Tag)

KM? was denn dass? wenn du mir das noch fix erklärst, mach ich das
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 03.10.2006
1.482 Beiträge (ø0,23/Tag)

Hallo,
wenn du auf das Profil von Beuscherl gehst, kannst du KM = Kurzmitteilung anklicken.

Viel Erfolg

LG allinge


Die Frau ist kein Raubtier, im Gegenteil, sie ist die Beute, die dem Raubtier auflauert.
Zitieren & Antworten

Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 25.12.2009
808 Beiträge (ø0,15/Tag)

Tauch auch,

bin zwar kein Profi in Sachen Lohn & Gehalt für Köche, aber hab da einige Erfahrung mit YES MAN

Daher hoffe ich doch, etwas schreiben zu dürfen *feix*.

Als erstes würde ich an deiner Stelle nun hoffen, dass dein evtl. neuer Arbeitgeber nicht nach dir googelt. Sollte der das Eingangspost finden, wird das ziemlich sicher negativ ausgelegt werden.

Als zweites würde ich deinen Vater fragen, wenn er, so wie du schreibst, ein angesehener Koch ist, dann sollte er über die Berufserfahrung einiges wissen, wie das Lohngefüge so ist und was für dich in dieser Position angemessen erscheint.

Als drittes hängen Löhne auch immer noch mit dem Standort ab. In einer Großstadt bekommt in der Regel etwas mehr wie auf dem Land, da ja auch für die Mitarbeiter die Lebenshaltungskosten wesentlich höher sind.

Als viertes kannst solche Umsatzbeteiligungsmodelle leider oft in die Tonne kloppen, weil du in der Regel überhaupt nicht die Einsicht hast in die Buchhaltung und die Berechnungen die dir dann vorgelegt werden. Glaube nicht dass die Küche selber eine Art Eigen-Buchhaltung führt, wo sie Umsatz und Wareneinsatz sich selber notiert. Jedenfalls sollte man solche Vereinbarungen recht detailiert auch im Arbeitsvertrag nieder schreiben, was meist einfach unterlassen bleibt oder schlecht formuliert wird. Im Ärger hast dann schlechte Karten.

Als fünftes halte ich einen Brutto-Lohn von 2.400€ für die Leitung von 14 Mitarbeitern (wenn ich alles richtig verstanden habe) für untere Kante, aber da du ja jung bist, wäre das natürlich ein toller Einstieg in der Karriereleitung und später wird sich das dann auch im Lohn nieder schlagen - wenn dann vielleicht auch erst beim nächsten Arbeitgeber.

Grüßle
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 20.04.2012
15 Beiträge (ø0/Tag)

grüß dich celedur:

danke für deinen post, aber zu zweitens, er ist net mein vater, eher mein "mentor" und was der verdient werd ich wohl erst in 20 jahren schaffen. man muss dazu sagen das ich in münchen derzeit arbeite und nach sachsen/dresden wechseln möchte (einfach weil es heimat ist und ich ein wenig mehr nähe zur familie suche) und ich hab meinen HC auch schon gefragt, aber hat ganz offen gesagt "NÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ kann ich dir net sagen was die ossis verdienen, weiß ja net mal ob die in euro oder bananen zahlen..." kurz er will mir nichts falsches sagen
Zitieren & Antworten

Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 25.12.2009
808 Beiträge (ø0,15/Tag)

Das würde ich jetzt zum Beispiel schon einmal als großen Pluspunkt als Arbeitgeber sehen. Die Aussage, möchte wieder hierher, in die Ecke wo Sie ihre Firma haben, da da meine Heimat ist und ich möchte wieder zurück. Denn dann denkt man automatisch, aha, wenn es mit uns beiden funktioniert, dann können wir zusammen etwas aufbauen oder verbessern, denn so schnell geht er wohl nicht mehr aus unserer Ecke hier weg.

Ansonsten denke ich: in dem Alter eine Leitungsfunktion evtl. zu bekommen mit doch einigen Mitarbeitern, da würde ich nicht allzu lange überlegen. Das Selbstvertrauen dafür scheinst zu haben und wenn das ein paar Jahre klappen würde, haste beste Referenzen, egal was kommt.

Grüßle
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 14.02.2005
22.950 Beiträge (ø3,26/Tag)

Hallo,

das erfolgsgebundene Gehalt kommt in der Sparte ja immer mehr in Moden.
Sinnvoll ist es nur wenn du a) vollen Einblick in die Buchhaltung hast, was eher selten der Fall ist und du b) auch wirkliche Kompetenzen bekommst, auf wichtige Stellschrauben zur Gewinnmaximierung einzuwirken - ist auch schwierig, in einem Hotelbetrieb eher unwahrscheinlich.
In Folge bist du auch das Management angewiesen und dein gewinnorientiertes Einkommen wird eher zum Gängelband.

Du bist noch jung, das wird immer als gehaltsdrückender Faktor eingesetzt, andererseits sind die AG derzeit in einer wachsenden Missere des Mitarbeitermangels.
Bitte verstehe das nicht als Kritik an die, ich kenne dich nicht und kann dich überhaupt nicht einschätzen und will das auch nicht tun, aber allein die Tatsache, dass jemand mit 25 Jahren eine solche Küche leiten soll, zeugt davon, wie schwierig es heutuzutage ist, jemanden dafür zu bekommen.
Oder die kennen dich und hohlen GENAU DICH wegen deiner besonderen Fähigkeiten - das wäre natürlich die ideale Position für eine Gehaltsverhandlung! YES MAN

10% von Wareneinsatz als Prämie ist in meinen Augen viel zu hoch gegriffen - aber ich würds dir natürlich gönnen! Let´s cook baby!


gwex



Neid ist schwerer erarbeitet als Beifall.
@ Gwex - deutscher Aphoristiker Na!
Zitieren & Antworten

Mitglied seit 28.09.2010
238 Beiträge (ø0,05/Tag)

Ich halte eine Umsatzgebundene Provision auch für recht problematisch. 10% ist auch deutlich zu hoch gegriffen, das bewegt sich eher im Bereich bis 2%. Ich würde das Geld aber vordergründig nicht mit einkalkulieren, sondern schauen was du zum überleben brauchst

Ich habe mit 24 als Abteilungsleiter einer Fischtheke 2600€ bekommen, mit einem ähnlich vielfältigen Lebenslauf und Erfahrungen.
Somit würde ich mal mit 3000€ in die Verhandlung einsteigen und dann evtl runterhandeln lassen.
Es kommt ja auch auf soviel anderes an.
Das Geld ist der eine Faktor am Monatsende - aber hast du mal nen Tag frei? Geht heute sogar als Koch. Bist du frei, was Lieferanten angeht oder sucht dir das der Inhaber aus?
Wieviel Tage Urlaub? was für sonstige Benefiz? Kannst du evtl das Auto nutzen, dass du für den Großmarkt hast, oder nicht?.


Unter 2800 würde ich den Job nicht machen. Die Umsatzbeteiligung würde ich on Top verlangen. und nicht als Anrechnung. Sonst kommt es ja einer Strafe gleich, dass du gut wirtschaftest und kein Grundsalär mehr kommt. Dann sollte man eher die Prämie deckeln und sagen "2% bis maximal 5000 p.A."

Ich habe in England gekellnert , und das Trinkgeld wurde auf den Mindestlohn angerechnet. Teilweise hatte ich gute Monate mit 1300Pfund trinkgeld. Da wurde ich dann einfach nicht mehr regulär bezahlt.
Halte ich also nichts von.
Zitieren & Antworten
Antwort schreiben