Rinderblut statt Schweineblut?

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Mitglied seit 20.05.2005
33 Beiträge (ø0/Tag)

Moin,
es geht mir eigentlich nicht um Restverwertung, weil ich beides, Rinder- und Schweineblut, nicht habe.
Mir ist nur aufgefallen, dass in sämtlichen bisher gefundenen Rezepten Schweinblut verwendet wird.
Wird Rinderblut nicht verwendet? Wenn ja, wofür? Und: Wo könnte ich das bekommen?

Vielen Dank!
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Gelöschter Benutzer

Mitglied seit 04.01.2011
1.405 Beiträge (ø0,29/Tag)

Hallo,

Was schwebt dir denn so vor, zwecks Verarbeitung❓… kenne es nur zur Beifütterung beim Barfen und wird von uns gefroren oder als Granulat gekauft.

Weiters lese dich hier im CK mal in diesen Threads „https://www.chefkoch.de/suche.php?wo=1&formOfNutrition=1&suche=Rinderblut“ durch, dto. bei Google.

Weitere Vorschläge werden sicher noch kommen…
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Mitglied seit 07.07.2008
17.362 Beiträge (ø2,99/Tag)

Bonsoir,
ich hab ein 1oo Jahre altes Rezept für Rinderragout mit Ochsenblut...jedoch nie gekocht...kann es dennoch aufschreiben...

LG
Ornellaia
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Mitglied seit 09.04.2015
11.247 Beiträge (ø3,36/Tag)

Hallo,

Blutwurst z.B. wird mit Rinderblut zur "Gummiwurst". Auch wenn nur teilweise Rinderblut drin ist, ist die Konsistenz leicht gummiartig - natürlich nicht so, dass man sie nicht kauen könnte, aber man merkt es halt.

LG
Hobbybäckerin
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Mitglied seit 26.09.2006
31.679 Beiträge (ø4,9/Tag)

Klingt ja ungeheuer lecker....😕
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Mitglied seit 12.02.2009
1.917 Beiträge (ø0,34/Tag)

➡Darüber hinaus stellte das Gremium fest, dass ... die Praxis des Betäubens und Schlachtens von Rindern außerdem dazu führen könnte, dass kleine Mengen an BSE-infiziertem Material (Hirnpartikel) das entnommene Blut kontaminieren. ⬅

EFSA = European Food Security Authority


Macht es auch nicht leckerer.

LG ernan
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Mitglied seit 20.05.2005
33 Beiträge (ø0/Tag)

Danke für Eure Antworten! Besonders der Link zur englischsprachigen Seite.
Ich verstehe den Einwand "Klingt ja ungeheuer lecker..." nicht. Wo sind wir denn hier? Ist das ein Kochforum? Wenn ich mir die Fleischtheken anschaue, überfällt mich die große Langeweile. Überall dasselbe. Keine Innereien mehr, keine Dinge, bei denen das ganze Tier verwertet wird. Das wird dem Tier selber nicht gerecht. Fleischtheken in Asien, Thailand z.B., sind da wesentlich vielfältiger. Wenn ich mal etwas anderes suche - Pferde-, Ziegen-, Krokodil-, Känguruh- oder Straußenfleisch - lande ich regelmäßig in BARF-Shops. Hunde leben hier in D. wesentlich abwechslungsreicher als Menschen. Zumindest haben sie die Möglichkeit, so ihre Besitzer diese Möglichkeit nutzen.

Es gibt eine "Bruderschaft der Ritter der Blutwurst" mit dem Ziel, den Ruf und die Qualität der Bluwurst hochzuhalten. Natürlich in Frankreich. Der deutsche Michel will weiter nur langweiliges Steak essen.

Mir geht es ganz einfach um traditionelle Rezepte wie Blutwurst, "gebackenes Blut", von dem es traditionelle Abwandlungen in ganz Europa gibt, den englischen "Black Pudding", "Himmel und Erde". Vor einiger Zeit durfte ich in einem pfälzer Hotel eine Kartoffelsuppe mit gebratenen Blutwurstscheiben genießen - ein unglaublicher Genuß.

Es gibt so viele gute Gerichte. Aber selbst dieser englischsprachige Artikel spricht allermeistens von Schweineblut. Einmal auch von Hühner- oder Ziegenblut. Rinderblut wird nur am Rande erwähnt. In China oder Thailand. Warum ist das so?

Das mit der gummiartigen Konsistenz mag ein Argument sein. Das mit BSE eher nicht. Denn das ist eine "neumodische Krankheit" und hat mit traditionellen Rezepten nichts zu tun.

Ok. Hab gefunden, dass Rinderblut dunkler wird (könnte man mit Milch aufhellen) und stärker schmeckt.
Und ich habe ein Rezept für "Entenblutwurst mit Kartoffelbrei und Apfelpüree" gefunden. Das hat sich schonmal gelohnt.

Danke Euch!
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Mitglied seit 12.09.2016
7.577 Beiträge (ø2,69/Tag)

@ Ornellaia

Altes Rezept????
Bitte, bitte einstellen, falls es nicht zu viel Mühe macht - bin an "solchen Sachen" immer sehr interessiert


pfiati
wolfgang
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Mitglied seit 09.04.2015
11.247 Beiträge (ø3,36/Tag)

Was die Tradition betrifft: Rinder wurden früher hierzulande als Milchlieferanten und Zugtiere für die landwirtschaftliche Arbeit gehalten und nur geschlachtet, wenn sie dafür zu alt geworden waren - und bis das soweit war, konnten fast 2 Jahrzehnte vergehen. Auch mit ein Grund, warum es eher wenig traditionelle Rinderblut-Rezepte gibt.😉
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Mitglied seit 12.09.2016
7.577 Beiträge (ø2,69/Tag)

Alter des Viehs hin oder her - es wurde geschlachtet und gegessen, from Nose to Tail und damals (viel) mehr als in der heutigen "ich ess nur Filet-Zeit". Die waren damals zu arm um was verkommen zu lassen..
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Mitglied seit 09.04.2015
11.247 Beiträge (ø3,36/Tag)

Ja klar, wenn geschlachtet wurde, wurde natürlich das ganze Tier verwertet. Rinder wurden aber wesentlich seltener geschlachtet als Schweine. Dazu kommt, dass Schweine direkt vor Ort (also auf dem Bauernhof) geschlachtet wurden, während eine Kuh zum Metzger gebracht und dort geschlachtet wurde. Was der Metzger dann mit dem Rinderblut gemacht hat, weiß ich nicht. Das Schweineblut wurde jedenfalls direkt auf dem Bauernhof zu Blutwurst verarbeitet - hab ich in der Kindheit auch noch miterlebt.
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Mitglied seit 07.07.2008
17.362 Beiträge (ø2,99/Tag)

@wolfgang
hier das Rezept ist von Dr Erich Urban1929...fehlen bis zum 100 jährigen noch ein paar Jahre.. habe es nie probiert und werde es auch nicht tun...

Das Rezept hat im Ursprung einen rassistisch geprägten Namen...

500 g Rindfleisch ( gewürfelt)
125 g fetter Speck
¼ L Ochsenblut
1/8 l saure Sahne
2 Essl. Mehl
2 kleine grüne Paprikaschoten
2 kleine Essiggurken
4 große Zwiebeln
Kümmel


lt Autor nimmt man eine gut eingebrannte Kasserolle, bedeckt den Boden mit den in Scheiben geschnitten Speck. Darauf schichtet man das leicht gesalzene Rind .Darüber gibt man die in Scheiben geschnittenen Zwiebeln und streut ca.1 Tl Kümmel darüber... auf die Kasserolle gibt man einen Deckel und lässt die Nummer bei milder Hitze schmurgeln... nach einiger Zeit gibt man dann die geschnittenen Paprikaschoten und Essiggurken zu und rührt um... wenn alles fast gar ist fügt man eine Mischung aus dem Ochsenblut,der sauren Sahne und dem Mehl zu und lässt es garen bis das Fleisch weich ist...


Nun meine Meinung:
Das Rezept stammt von einem Autor der eigentlich Musikkritiker und Journalist war, einige Kochbücher geschrieben hat und int. Ambitionen hatte..
Für mich liest es sich wie ein Gulaschunfall😂.
Theorie:
Das Ochsenblut könnte ja auch Erlauer Stierblut sein... kam Ende des 19 Jhd / Anfang 20 Jhd auf...

In einem älteren Kochbucht hat er auch ägyptisches Hammelragout mit SpeckLächeln
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Mitglied seit 12.09.2016
7.577 Beiträge (ø2,69/Tag)

@ Ornellaia: Viiiielen Dank für Deine Mühe - habs mir schon abgespeichert.

Naja, so "schlimm" finde ich das Gericht auf den ersten Blick gar nicht. Erinnert mich entfernt an ein in Österreich bekanntes Gericht, den Bluttommerl, der als erstes Arbeitsessen beim Sautanz den Helfern serviert wird, nur dass da das Fleisch / Speck grob gewolft ins Blut gemischt wird - mit Unmengen an Majoran und Pfeffer, Kümmel sowieso. In unserem Fall ist es aber immer Schwein. Dazu wird traditionell Apfel- oder Semmelkren serviert

An Ochsenblut würde ich herankommen - werde das Gericht mal originär nachkochen und schauen ob oder was zu ändern ist ..

pfiati und nochmals Danke
wolfgang
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Mitglied seit 12.09.2016
7.577 Beiträge (ø2,69/Tag)

ps.: gibts da Stücke vom Ochsen die dafür besonders gut geeignet wären, nehme an, dass sich gut Durchwachsenes dafür eignet?
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