Mitglied seit 12.01.2005
5.231 Beiträge (ø0,74/Tag)
ich hab mich in den letzten Wochen ein bissl mit unterschiedlichen Pfeffersorten zu beschäftigen begonnen. Bin noch nicht fertig. Aber würde gerne einmal erste Eindrücke hier vorstellen (sorry für die folgende Textflut) – mit großem Interesse an euren Erfahrungen, wenn ihr die eine oder andere Sort evt. auch in Betrieb habt. Also, here goes, ich werde beizeiten aktualisieren, wenn die verbleibenden Sorten auch verkostet sind. Weil's im anderen Thread von mir zum Thema Pfeffermühle darum ging: ich bin derzeit auf Pur-Verkostung, der Vergleich auf Zutaten muss noch etwas warten. Viel Spaß beim Lesen, wen's interessiert, und vielleicht ja auch beim Mitkosten! LG eorann Die derzeit verkosteten Sorten: Kampot schwarz Kampot rot Voatsiperifery Andaliman (und, außer Konkurrenz, weil was ganz anderes: mit Salz eingelegter schwarzer Hochlandpfeffer) Kampot schwarz (wo gekauft: lag der Peugeot-Mühle bei) Lt. Anbieter „pfeffrig mit Menthol, passend zu rotem Fleisch, Thunfisch/Makrele, Gemüse/Hülsenfrüchten" Geruch nach erstem Mahlen: frisch, tatsächlich Hauch von Menthol, sehr angenehm; erste Geschmacksprobe: angenehme Schärfe, die sich recht zügig aufbaut; mit Nebenaromen (eben Menthol), "pfeffrig frisch" trifft jedenfalls zu, sonst eher "geradlinig"; im Gebrauch und Vergleich mit den folgenden Sorten insg. eher langweilig, aber als Alltagspfeffer absolut in Ordnung bis sehr gut vorstellbar. Voatsiperifery (wo gekauft: gut sortierter Supermarkt, Marke: Baron de Sel) Lt. Anbieter „blumig-krautig“ Sicher keine Topware (Supermarkt), aber eine Überraschung: Geruch sehr fein, evt. auf den ersten Eindruck hin weniger frisch, aber intensiver, tatsächlich "blumig-krautiger Geschmack", ausgeprägtere Schärfe, deutlich kräuteriger als Kampot schwarz (der im Vergleich deutlich langweiliger wirkt); optisch und auch geschmacklich etwas Ähnlichkeit zum Andaliman. Kampot rot (wo gekauft: Safranoleum, online) Lt. Anbieter: "süßlich, fruchtig, scharf" Kurzgefasst: Scharf! Knallt! Dabei frisch, mentholig ("süßlich und fruchtig" durchaus auch), in allen Noten interessanter als Kampot schwarz; hat das Zeug zu einem Favoriten. Andaliman (wo gekauft: Safranoleum, online) Lt. Anbieter: "intensive Zitrusnote und prickelt im Mund" und "Vorsicht: Schärfe kommt später" (hätte ich mal die Beschreibung vorm Verkosten nochmals gelesen ) Blumiger Duft, anfangs vergleichsweise wenig Schärfe, aber unglaubliches fruchtig-blumiges, hintennach auch kräuteriges Aroma. Überraschend prickelnde Schärfe, diese kommt tatsächlich etwas verzögert, zusammen mit leichter Zitrusnote bzw. Menthol (?) und auch anderen leicht bitteren Frucht- (Quitte?) bzw. Kräuternoten. Almdudler- bzw. Angostura-Assoziation kommt auf.Eher nichts für die Mühle von der Härte („“) her, eher Mörser oder Messer. And now something completely different: Fermentierter eingesalzener schwarzer Pfeffer aus Sri Lanka (wo gekauft: in einem Spezialitätenshop vor Ort; Marke: Schaub Spices) Weil wenn wir schon dabei sind: Ganz was anderes als die trockenen Sorten, aber eine tolle Alternative zu (sauer) eingelegtem grünen Pfeffer – mit 27% Salz seeeehr salzig, aber in kleinen Mengen sehr fein und eben ähnlich aromatisch, wo sonst grüner eingelegter Pfeffer passe könnte, aber ohne die Säure von (fertig gekauft) eingelegtem grünen Pfeffer. (Meine zuvor bevorzugte Alternative bei grünem Pfeffer: Selbst in Cognac einlegen, der Tipp kam mal von hier, ich glaube, von Allegro...?). |
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Mitglied seit 15.03.2002
56.549 Beiträge (ø6,97/Tag)
Ich tue mich immer schwer mit diesen Aromabeschreibungen, auch bei Wein und Kaffee.
Manches, was in Beschreibungen steht, schmecke ich auch raus. Anderes nicht. Sehr speziell von der Schärfe her und hier gerne genommen ist der schwarze Pfeffer aus Sarawak, den ich dort kennenlernte. Standardpfeffer ist hier der Tellicherry aus Indien. Mein Mann mag auch gerne den aus Tazzy. Ich bin da immer vorsichtig weil ich es nicht zu scharf mag und die Schärfe erst "von hinten" kommt. Anfangs meint man der sei eher mild und dann Bumm. Heißt das "im Abgang"? Den grünen Pfeffer kaufe ich fertig in Brandy eingelegt. Da ist zwar auch wenig Essig drin aber für uns nicht störend. |
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Mitglied seit 18.01.2019
11.779 Beiträge (ø6/Tag)
Ich hab eigentlich immer der Lampong Pfeffer von Sumatra,
Der hocharomatische schwarz-graue Lampong-Pfeffer gehört zu den besten Sorten der Welt. Er hat etwas kleinere Beeren als der Durchschnittspfeffer, die früher im Reifeprozess geerntet werden als andere schwarze Pfeffersorten. Sie enthalten mehr Piperin, was dem Pfeffer eine höhere Schärfe verleiht. Lampong, eigentlich Bandar Lampong, ist ein Ort in Süd-Sumatra, und in dieser Region werden viele Pfeffersorten angebaut. Zusammen mit Sarawak und Malabar gilt dieser Pfeffer als eine der besten Sorten der Welt. Er ist also definitiv einer der schärfsten und stärksten Pfeffersorten, aber auch sehr aromatisch. |
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Mitglied seit 26.12.2015
3.360 Beiträge (ø1,09/Tag)
Für mich ist Pfeffer gleich Pfeffer, habe also hierzu keine besonderen Bedürfnisse. Aber G-ronimo als schweizer Meisterkoch könnte hierzu mit Kompetenz aufwarten - vielleicht meldet er sich ja... |
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Mitglied seit 08.02.2015
1.434 Beiträge (ø0,42/Tag)
Ich hab gerade mal geschaut, was ich so für Pfeffer hier habe ... aber das ist eigentlich recht unspannend ... In den Mühlen ist nur normaler schwarzer Pfeffer, nix Besonderes. Dann normaler weißer Pfeffer, auch nix Besonderes und eben roter Kampot-Pfeffer, der auch für mich eine Menthol-Note hat, so wie sie beschrieben wurde.
In den Gläschen zum Spontan-Mahlen oder eben für den Mörser habe ich dann noch: - Langer Pfeffer, wobei ich nicht weiß, ob da in der Tüte nicht doch Schokoladenpfeffer drin war ("kleiner Langpfeffer"), denn mein Langer Pfeffer riecht und schmeckt eindeutig nach Kakao. Aber vielleicht kann ich das nur nicht so genau unterscheiden, da der normale Lange Pfeffer, auch Bengalpfeffer genannt, ja wohl auch süßlich riechen soll. Ich hab davon auch kleine und große Stangen in meiner Bestellung gehabt. - Kubebenpfeffer: leicht blumig, nicht so scharf wie normaler schwarzer Pfeffer, wenn man ihn denn nicht kalt mahlt. Erhitzt man ihn stärker und länger, so mildert sich die Schärfe (z.B. im Backofen auf was Passendes gestreut). Erhitzt man ihn nur kurz in der Pfanne, so kommt der erst richtig mit seinem Aroma raus. Einfach nur kalt aus der Mühle für mich eher unspektakulär. Halte ich meine Nase ins Glas, so riecht es ein wenig erdig, was ich aber am Ende nicht wirklich herausschmecken kann. Ob das so ein Geschmacksfeuerwerk ergibt, wenn ich den in Süßspeisen, insb. Mousse au Chocolat, verwende, das muss ich nochmal testen, bezweifle es aber noch etwas. - Szechuanpfeffer: Zitrone+Pfeffer, leicht eukalyptisch oder mentholig, also betäubend auf der Zunge, das beschreibt es am besten. Finde ich insgesamt faszinierend. Beim Erhitzen weniger scharf. Jedem bekannt aus der 5-Gewürz-Mischung zusammen mit Sternanis, Fenchel, Nelken und Zimt. Wollte ich unbedingt mal in Kombination mit Süßholz und Sojasauce probieren. - Malaguetta-Pfeffer: Lange war ich auf der Suche nach diesen Paradieskörnern, da die häufig in afrikanischen Gerichten verwendet werden. Aber die gab es irgendwie nirgends. Bis ich auf den Trichter kam, das der eigentliche Name dafür eben Malaguetta-Pfeffer ist. Den habe ich aber noch nicht wirklich genutzt. Er schmeckt eher dezent nach Ingwer und hat eine sehr dezente Schärfe, in meinen Augen total unspektakulär pur ... wahrscheinlich wird er auch deshalb eher großzügig verwendet. Ich wollte den jetzt im Herbst mal mit Kürbis nutzen. Mal sehen, ob das was wird und ob der noch geschmacklich aufblüht - Grüner Pfeffer, getrocknet ... Standard halt *** Sorry, insgesamt keine exklusiven Pfeffersorten... kein Bhutan-Pfeffer (naja, da kann ich auch Szechuan nehmen), kein Borneo-Pfeffer, kein Likouala bzw. Ashanti Pfeffer, kein Mac Khen Pfeffer, kein Malabar Pfeffer, kein Phu Quoc Pfeffer ... Interessieren würde mich noch Assam Pfeffer, ob der wirklich rauchig und säuerlich ist. Und Cumeo Pfeffer, ob der wirklich nach Zitronenmelisse und Grapefruit schmeckt. |
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Mitglied seit 30.11.2007
8.621 Beiträge (ø1,43/Tag)
Ich habe mir nach Ostern mal ein Gläschen fermentierten Pfeffer bei Penny mitgenommen.
An dem schwarzen Pfeffer sind kleine Salz Kristalle anhaftend. Der Pfeffer ist weich und sehr lecker. Den könnte ich mir durchaus nicht nur zu herzhaften Gerichten, sondern auch zu Früchten oder Dessertcremen vorstellen. In Salaten sowieso. Schwarzer Malabarpfeffer / Rauchpfeffer der über Buchenholz geräuchert wurde, ist mein Favorit. Da ich sehr gerne Raucharoma mag, nehme ich den dort wo andere normalen Pfeffer nehmen. Bengal Pfeffer hab ich auch hier. Das ist ein Stangen an Pfeffer mit süßlich scharfem Aroma. Schokoladenpfeffer habe ich auch hier und kann bestätigen, dass der nach Schokolade riecht und schmeckt. Scharf ist er zusätzlich noch. Grünen, Roten und Schwarzen eingelegten Pfeffer habe ich auch noch hier. Den schwarzen nutze ich für dunkle Pfeffersoße. Roten und grünen eher in Weißen Soßen, Salaten... |
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Mitglied seit 21.01.2009
2.553 Beiträge (ø0,45/Tag)
Melde mich morgen...da geiles Thema! Gut Nacht |
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Mitglied seit 18.01.2019
11.779 Beiträge (ø6/Tag)
Paradieskörner oder Guineapfeffer
Die Aframomum melegueta gehört zu die Ingwer Familie. Es hat ein aromatischer pfefferartigen Geschmack, ist aromatisch und erinnert leicht an Kardamom. Im Gegensatz zu Pfeffer ist der Geschmack scharf aber brennt es kaum im Mund. Es ist ein wichtiges ingredient in die Nord Afrikanische Küche. Frisch zerstoßen passt es zu Gemüse, Fleisch und Fisch. |
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Mitglied seit 18.01.2019
11.779 Beiträge (ø6/Tag)
Auch mal Zitronenpfeffer bestellt, das war schrecklich, er riecht sehr, sehr unangenehm, oder besser gesagt, er stankt. Der Zitruspfeffer wirkte chemisch und künstlich. Ich habe es weggeworfen Der Geruch erinnerte mich eher an die Würfel, die man in die Toilette steckt, als an etwas Natürliches. |
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Mitglied seit 22.10.2020
8.374 Beiträge (ø6,35/Tag)
Von Zitronenpfeffer war ich ebenfalls sehr enttäuscht, das ist aber auch nur eine Gewürzmischung, oder? |
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Mitglied seit 18.01.2019
11.779 Beiträge (ø6/Tag)
Zitat von Bixe1 am 30.09.2023 um 09:14 Uhr
„Von Zitronenpfeffer war ich ebenfalls sehr enttäuscht, das ist aber auch nur eine Gewürzmischung, oder?“ Mir würde es verkauft als sei es eine wilder Urwaldpfeffer, der von Natur aus so richt, aber das war eindeutig nicht der fall imho. |
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Mitglied seit 21.10.2012
9.682 Beiträge (ø2,28/Tag)
Ich kenne Zitronenpfeffer als Mischung aus geschroteten schwarzen Pfefferkörnern und getrockneter Zitronenschale.
An Pfeffer habe ich nur zwei. Tellicherry und Kampot. Eingelegten mag ich gar nicht, Essig in Verbindung mit pfeffrig/scharf ist so gar nicht meins. Das mit dem Brandy hört sich interessant an, aber ich mag schon nicht auf die Körner beißen |
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Mitglied seit 18.01.2019
11.779 Beiträge (ø6/Tag)
Zitat von Mojse am 30.09.2023 um 09:41 Uhr
„Ich kenne Zitronenpfeffer als Mischung aus geschroteten schwarzen Pfefferkörnern und getrockneter Zitronenschale.
Es war dies |
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Mitglied seit 22.10.2020
8.374 Beiträge (ø6,35/Tag)
Hhm, dann war das doch keine Gewürzmischung |
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Mitglied seit 03.06.2023
1.548 Beiträge (ø4,24/Tag)
Das Thema hatten wir ja schon mal detailliert, ist immer wieder interessant.
Ich verwende in der Hauptsache schwarzen Pfeffer aus Kerala. Dann hab ich immer auch zwei oder drei verschiedene grüne Pfeffer im Einsatz. Genial ist ein Ragu aus Herz, Leber und Niere vom Reh mit ganzem grünen Pfeffer. Die einzelnen Kampotpfeffer mörser ich allesamt von Hand (beim roten gehts kaum anders) und verwende sie recht unterschiedlich: - roter Kampot zum Fisch (vor allem gedünstet) und verschiedenen Gemüsen, Möhre, Kolrabi etc. - schwarzer Kampot nehm ich zu vielen asiatischen Gerichten und immer wenn's pfeffrig scharf sein darf - weisser Kampot zu "helleren" Fleischgerichten, Geflügel, Kalb, Blankett, Schweinefilet,... Und dann mag ich auch noch tasmanischen Pfeffer (Bergpfeffer, geht auch kaum aus der Mühle) mit seiner überraschenden Schärfe Soweit mal meine Standard-Einsatzgebiete, aber darüberhinaus hab ich oft auch Lust und Laune zum experimentieren. Da kommen immer wieder unerwartete Geschmackserlebnisse raus. |
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Mitglied seit 12.01.2005
5.231 Beiträge (ø0,74/Tag)
Oh schön, danke für eure Beiträge und das Interesse!
Eva, mit Aromenbeschreibungen tu ich mir auch schwer, aber ich denke, um wesentliche Unterschiede zwischen den Sorten ausfindig zu amchen, sollte es hinkommen können. In diesem Sinne auch danke an alle, die zu den verwendeten Sorten schon kurz beschrieben haben, was sie rausschmecken. Ich bin zuversichtlich und sehe jetzt schon, dass längst nicht nur Geronimo hier einiges beitragen kann Eva, Sarawak geht dann eher in Richtung "rein scharf", oder schwingt da noch anderes mit? Tazzy kenne ich gar nicht - muss ich googlen. Pepe, Lampong habe ich auch im Visier (ebenso wie Malabar – die beiden dürften ähnlich sein, richtig?), aber noch nicht probiert. Interessant, dass Du schreibst, einer der schärfsten Pfeffer - ich habe eher von milder Schärfe gelesen? Frank, danke, coole Ergänzung! Beim Szechuan (den hab ich ganz übersehen in meine Notizen aufzunehmen) finde ich, Deine Beschreibung trifft es sehr gut. Kubebenpfeffer und Langer Pfeffer warten noch, ebenso wie Tellicherry, aufs geöffnet werden, zu denen melde ich mich dann noch. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich der Lange Pfeffer macht. Interessant finde ich, was Du zum Kubebenpfeffer schreibst – dass das Aroma generell je nach kalt- oder warm-verwendung variiert, ist eigentlich klar... vielleicht sollte ich dem schwarzen Kampot auch einmal eine heiße Pfanne angedeihen lassen und dann nochmals verkosten. Ah. Paradieskörner = Malagetta-Pfeffer? Gut zu wissen, die klingen auch super interessant Hallole, ich hätte den fermentierten gesalzenen Pfeffer hier fast übersehen, gott sei Dank nicht, denn der ist wirklich toll. Ihn zu Früchten zu nehmen, darauf wäre ich nicht gekommen, aber könnte tatsächlich gehen (eingelegter grüner Pfeffer passt ja auch zu fruchtig) – beim nächsten Fenchel-Orangen-Salat bekommt er seinen Auftritt Mojse, das Einlegen in Brandy (ohne Essig) klappt wirklich sehr gut. Dem Pfeffer tut's gut und der Brandy wird mit der Zeit (mindestens 1 Monat sollte das schon ziehen dürfen, je länger, desto besser) auch zu einer wunderbaren Würze für Saucen. Theoretisch könnte man die Körner sicher wieder trocken und dann in die Mühle geben, wenn man sie nicht beißen mag... |
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Mitglied seit 03.06.2023
1.548 Beiträge (ø4,24/Tag)
@eorann: nochmal kurz zu Deinen Gedanken zu einem "Tasting". Ich denke, es ist schwer, online ein vergleichbares Tasting hinzubekommen.
Eigentlich müsste man zusammenkommen und verschiedene ganz "einfache Fingerhappen/Probierhappen" mit verschiedenen Pfeffersorten würzen und gegeneinander probieren. Unterschiedliche Luftfeuchte, Mahlgrad und auch Mahlart können den gleichen Pfeffer unterschiedlich schmecken lassen. |
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Mitglied seit 12.01.2005
5.231 Beiträge (ø0,74/Tag)
Gemsbok, dann nenn ich es gerne einfach "genussvoller Austausch über verschiedene Pfeffersorten, ohne Anspruch auf wissenschaftlich haltbare Vergleichbarkeit" (das war mir für den Threadtitel nur zu lang) |
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Mitglied seit 03.06.2023
1.548 Beiträge (ø4,24/Tag)
Zitat von eorann am 30.09.2023 um 12:53 Uhr
„Gemsbok, dann nenn ich es gerne einfach "genussvoller Austausch über verschiedene Pfeffersorten, ohne Anspruch auf wissenschaftlich haltbare Vergleichbarkeit" (das war mir für den Threadtitel nur zu lang) Na!“ Eorann, das musst du nicht umbenennen, war ja keine Kritik, lass uns einfach weiter „genussvoll austauschen“ ….. obwohl so eine direkte Probe schon mal was prickelndes wäre. |
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Mitglied seit 12.01.2005
5.231 Beiträge (ø0,74/Tag)
Oh ja, je nach Pfeffersorten könnte so eine direkte Verkostung durchaus etwas sehr Prickelndes haben!
Mein voriger Kommentar war mit Augenzwinkern zu verstehen, ich plane keine Titel-Änderung. Da ich gottseidank in meiner Umgebung einige Pfeffernarren habe, teilen wir uns die Sorten ein wenig auf, somit ist es möglich, mehr Sorten, als ich sonst vernunftbegabt in absehbarer Zeit verbrauchen könnte, auszuprobieren. Vielleicht greife ich die Idee mit der direkten gemeinsamen Verkostung da aber wirklich einmal auf... Was würdest Du zu so einer Verkostung zu Trinken reichen, Gemsbok? Danke auch für den Hinweis auf den Tasmanischen Bergpfeffer. Was mich interessieren würde: welche Pfeffersorten ihr als ähnlich erlebt. Für mich hat der Andaliman zum Beispiel durchaus eine gewisse Nähe zum Szechuan (A. schmeckt mir aber facettenreicher und deutlich interessanter). Vom Timutpfeffer habe ich zumindest gelesen, er sei dem Szechuan sehr ähnlich. Oben wurden Lampong, Sawarak und Malabar nebeneinander genannt (ich weiß aber nicht, ob das für die Aromatik galt). Dass Pfeffer gleich Pfeffer ist, wie hier wo gelesen, kann ich jedenfalls (und konnte ich auch schon vor meinen Versuchen) verneinen. Auch wenn sich manche Sorten ähneln und so etwas wie "Familien" bilden, ist die Vielfalt der Aromen doch sehr faszinierend. |
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Mitglied seit 21.01.2009
2.553 Beiträge (ø0,45/Tag)
Hoi Zusammen,
zunächst möchte ich meine Person etwas relativieren. Ich bin weder ein richtiger Koch, noch habe ich besondere wissenschaftlichen Hintergründe zum Kochen...ich bin einfach ein sinnlicher Typ und interessiere mich sehr für Geschmäcker. Dadurch bin ich irgendwie in der Gastro gelandet, sowohl als Berater, wie auch praktisch. =) Pfeffersorten finde ich sehr spannend, da sie sooo vielfältig sind und von vielen Leuten total unterschätzt werden. Oft braucht es nur ganz wenig, um ganz viel zu erreichen. Und wie ich sehe, gibt es hier ganz Viele, die auch so gerne experimentieren und sich für besondere Ereignisse im Mund begeistern! Meine Lieblingssorten: bereits erwähnter Kubeben-Pfeffer: Hier gute Qualität kaufen und nict zu lange aufbewahren. Für mich, schmeckt er leicht zitrisch und hat dominante Waldaromen. Daher kombiniere ich ihn gerne mit Pilzgerichten oder auch mit Räuchertofu. Auch beim Räuchern kommt er super. Neuestes Experiment war geräucherte rote Bete mit dem Pfeffer dabei. Verbene-Pfeffer: Ein wunderbar blumiger Pfeffer, riecht bereits stark. Leicht süsslich, in der Nase nach Veilchen, nach Verbene und Zitrone. Bei mir kommt er vor allem in der Kombi mit Früchten und Vanille zum Einsatz. Aber auch zu Vichy-Karotten ist er ein Highlight. Schokoladenpfeffer: dem Langpfeffer ähnlich, noch etwas stärker nach Schokolade schmeckend, während der lange Pfeffer etwas schärfer ist und auch noch so dezente Kaffeenoten aufweist, finde ich. So benutze ich den Langpfeffer eher zu Fleischgerichten, die etwas süss-scharfe, erdige Noten gebrauchen können...Ragout, Chili, Steak vom Grill etc...Den Schokoladenpfeffer nehme ich lieber für süsse Gerichte. Meine Lieblingskombi ist die mit geschmorten Aprikosen (auch gerne vom Grill). Auch für süsse Knödel kommt er gut, wenn man ihn leicht zerstösst und mit in der Butter aufschäumen lässt. Bei den Sezuanpfeffern finde ich den Unterschied zwischen dem im chinesischen Tiefland angebauten und demjenigen aus der Himalaya-Region. Der chinesische ist deutlich zitrischer geprägt und passt auch hervorragend zu Zitrusfrüchten oder deren Saucen. So finde ich ihn zum Beispiel zu Ente-a l` Orange sehr spannend. Der Hochlandpfeffer ist schärfer und macht die Zunge richtig ein bisschen Taub. Besonders zu kräftigen Saucen und dunklen Miso-Saucen, oder auch zu sehr schweren Saucen, wie einer Beurre Rouge finde ich ihn Klasse. Der Timuth-Wildpfeffer ist dezenter, als die beiden anderen Sezuan Varianten. Ich nehme ich auch gerne für deftige Gemüsegerichte, um einen kleinen Kick im Mund zu verleihen. Besonders zu "samtigen" Gemüsesorten wie Auberginen, Tomaten, Kürbis ist er wunderbar, finde ich. Den Voatsiperifery-Pfeffer ist mir ehrlich gesagt zu stark. Ich habe noch keine geeignete Verwendung gefunden. Den von hallole bereits ins Spiel gebrachten fermentierten Pfeffer kann ich auch nur empfehlen. Er ist ganz wunderbar harmonisch in der Schärfe und wirkt sehr dezent. Daher eignet er sich auch super zum "Veredeln oder Spielen" für sowohl Fleisch, als auch für Gemüse oder Früchte. Besonders gefällt er mir zu Erdbeeren. Auch die roten oder weissen Pfeffer lassen sich übrigens gut vermentieren ;). Tasmanischer Pfeffer ist ebenfalls leicht süss im Abgang, während er zuerst einen Schärfekick gibt. Unbedingt vorher anrösten...und dann auch zum Veredeln von gegrilltem Gemüse, Geflügel oder auch gegrilltem Obst! =) Ich bin gespannt, was noch so kommt! Grüssikowski aus der Schweiz! |
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Mitglied seit 22.10.2020
8.374 Beiträge (ø6,35/Tag)
schade, dass man nur mit Krönchen die Pfeffernamen hervorheben kann, ich fänd das zur besseren Lesbarkeit hilfreich! |
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Mitglied seit 12.01.2005
5.231 Beiträge (ø0,74/Tag)
HIer nochmals Geronimos Liste mit hervorgehobenen Sorten – ich hoffe, das ist ok, G.! Ich antworte später/morgen wieder... aber schon mal ganu herzlichen Dank für die tolle Auflistung!!
Zitat von g-ronimo am 30.09.2023 um 15:01 Uhr
„ |
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Mitglied seit 03.06.2023
1.548 Beiträge (ø4,24/Tag)
Zitat von eorann am 30.09.2023 um 14:31 Uhr
„Oh ja, je nach Pfeffersorten könnte so eine direkte Verkostung durchaus etwas sehr Prickelndes haben! Lächeln
So hab ich das auch verstanden
Zitat von eorann am 30.09.2023 um 14:31 Uhr
„Oh ja, je nach Pfeffersorten könnte so eine direkte Verkostung durchaus etwas sehr Prickelndes haben! Lächeln
Das ist eine gute Frage, aber ich hätte für mich eine Antwort. Wenn es unter reinen "Pfefferpuristen" nur um die haarfeine Aufdröselung der Pfefferaromen geht sollte Wasser passen.... ...da mir der Sinn immer auch nach einem vollendeten Genuss steht würde ich einen leichten, trockenen Weisswein dazu anbieten. Die Betonung liegt auf "EINEN", d.h. zu allen Happen und allen Proben den gleichen trockene Weisswein, und dazu natürlich auch Wasser. Ich stell mir gerade nur mal so als Beispiel jeweils vier Häppchen von "Kabeljau gedünstet", "Möhre", "Kohlrabi" und vielleicht irgendein Geflügelstreifen (kann natürlich ganz individuell nach Gusto gewählt werden) mit den verschiedenen Kampotpfeffern, Keralapfeffer und tasmanischem Pfeffer vor... Dann kriegt man schnell parallel die einzelnen Charaktermerkmale zu spüren, und ein Weisswein schadet keinesfalls als Begleiter.
Zitat von eorann am 30.09.2023 um 14:31 Uhr
„Oh ja, je nach Pfeffersorten könnte so eine direkte Verkostung durchaus etwas sehr Prickelndes haben! Lächeln
Wichtig zu wissen, dass tasmanischer Pfeffer NICHT mit dem "echten" Pfeffer mit Piperin etc. verwandt ist. In jedem Fall aber ist es eine ganz spannende Pfefferwürze, die erst nach einiger Zeit im Mund die wirkliche Schärfe zeigt. |
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Mitglied seit 03.06.2023
1.548 Beiträge (ø4,24/Tag)
Sorry, kleine Korrektur: zum letzten Punkt sollte eigentlich Deine Anmerkung zum tasmanischen Pfeffer als Zitat aufgeführt sein. |
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Mitglied seit 12.01.2005
5.231 Beiträge (ø0,74/Tag)
habe übersehen, den fermentierten Pfeffer hervorzuheben – sorry!" -> So schreibt G.: "Den von hallole bereits ins Spiel gebrachten fermentierten Pfeffer kann ich auch nur empfehlen. Er ist ganz wunderbar harmonisch in der Schärfe und wirkt sehr dezent. Daher eignet er sich auch super zum "Veredeln oder Spielen" für sowohl Fleisch, als auch für Gemüse oder Früchte. Besonders gefällt er mir zu Erdbeeren. Auch die roten oder weissen Pfeffer lassen sich übrigens gut vermentieren ;)" Möchte nur bei der Gelegenheit ergänzen, dass ich den auch schon eingangs erwähnt hatte – finde den super! __ ^Info vom Admin; Fettschreibung im (zitierten) Originalpost ergänzt^ |
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Mitglied seit 22.10.2020
8.374 Beiträge (ø6,35/Tag)
vielen Dank @ eorann! |
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Mitglied seit 12.01.2005
5.231 Beiträge (ø0,74/Tag)
Danke, Geronimo, nochmals für die umfassende Liste!
Und danke an den Admin fürs Nachbessern der Hervorhebung Der Verbene-Pfeffer reizt mich. Bei mir kommen als nächstes Langpfeffer, Kubebenpfeffer und Tellicherry dran. Ich meld mich dann gerne zu den bisherigen Beschreibungen. besonders auf den Langpfeffer bin ich nach euren Nachrichten noch mehr neugierig geworden. Ja, und gestern sind mir dann bei meiner Bestellung von Selleriesaat und anderen Gewürzen noch zwei drei weitere Sorten in den Einkaufskorb gehüpft... (zur Verteidigung, ich musste ja die Versandfreigrenze erreichen ) – ich bin gespannt. Vorhin hab ich ein wenig in alten Pfefferthreads hier gestöbert und gesehen, dass dieses Pfefferverhalten offenbar ganz normal ist... seht selbst! Ich hoffe, Schwaben-Spatz verzeiht mir, dass ich es hier teile, ich musste so lachen (nicht zuletzt wegen der coolen Gartenschere als Küchenutensil)... |
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Mitglied seit 15.03.2002
56.549 Beiträge (ø6,97/Tag)
...Eva, Sarawak geht dann eher in Richtung "rein scharf", oder schwingt da noch anderes mit?
Tazzy kenne ich gar nicht - muss ich googlen.... Tazzy=Tasmanien. Mit dem muss man wirklich vorsichtig sein. Anfangs fast süßlich und dann, wie gesagt, "Bumm". Das ist auch botanisch kein Pfeffer. Und die Körner sind eher weich. Sollten also gemörsert werden. Sehr scharf ist der schwarze Sarawak Pfeffer nicht. Die Schärfe ist sehr speziell. Ich kann es nicht beschreiben aber schmecke den sofort raus. |
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Mitglied seit 12.01.2005
5.231 Beiträge (ø0,74/Tag)
Ah ok, Tasmanischer Bergpfeffer war gemeint.
Zu dem kann ich mich demnächt auch äußern. |
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Mitglied seit 03.06.2023
1.548 Beiträge (ø4,24/Tag)
Kleines Pfeffer-Erlebnis am Rande, für alle die gerne mit Farbe spielen:
Meine Frau ist Sonntags morgens regelmäßig beruflich unterwegs und wir nutzen dann gerne die Mittagszeit für einen kleinen Imbiss oder Antipasti. Heute hab ich einen „schnellen Flammkuchen“ mit rote Bete, Schafskäse und ein paar Fäden Honig gemacht; dann kam ich auf die Idee, den schmand nur etwas mit etwas tasmanischem Pfeffer zu würzen, da ja auch noch wenig angeschwitzter Speck und Zwiebeln als Würze dazu sollten. Ich mörserte also etwas tasmanischen Pfeffer und rührte ihn unter den schmand, und ich staunte nicht schlecht, als das schwarze pfefferschrot den ganzen schmand in einem tollen blaubeerenblau färbte. Blaubeerjoghurt kann keine schönere Farbe haben. Sah optisch ganz exotisch aus und war geschmacklich toll. |
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Mitglied seit 12.01.2005
5.231 Beiträge (ø0,74/Tag)
Gemsbok, das ist witzig, gestern las ich auf der Webseite eines meiner Gewürzläden hier in Ö genau das zu diesem Pfeffer - verfärbt helle Speisen violett-rötlich, offenbar begünstigt Salz diesen Effekt sogar noch
Ich freu mich schon, wenn ich demnächst die Lieferung erhalte... Den violetten Flammkuchen probiere ich sicher aus! |
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Mitglied seit 08.02.2015
1.434 Beiträge (ø0,42/Tag)
Vielleicht mal für Mitlesende, die nicht verstehen, warum man zig Pfeffersorten im Haus haben soll, wenn man selbst doch nur seinen Frikadellen-Teig mit schwarzem Pfeffer würzt oder eben was zum Nachschärfen über alle Gerichte am Tisch möchte ...
Die große Herausforderung scheint mir, bei diesen Pfeffern auch die passende Umgebung zu finden, also passende andere Zutaten, die erst mit einem der speziellen Pfeffer auch harmonieren und aufgewertet werden und bei denen den Gerichten am Ende geschmacklich signifikant etwas fehlen würde, würde man stattdessen nur simplen und günstigen Pfeffer verwenden. Wenn man z.B. einen Tellicherry-Pfeffer zu Beginn an die Bolognese-Sauce gibt und diese dann 2 Stunden lang köcheln lässt, so wird man keinen Unterschied zu seinem schwarzen gemahlenen Pfeffer aus der alten Ostmann-Blechdose feststellen. Sucht man gezielt nach Rezepten mit dem einen oder anderen Spezial-Pfeffer, so klingen jedenfalls viele eher so, als dass man mit der Verwendung eines solchen Pfeffers eher angeben will als dass er einen geschmacklichen Mehrwert besitzt. Ingo Holland hatte da 2009 mal ein Gewürz-Rezeptbuch herausgebracht, da war jeweils 1 Rezept auf ein Gewürz zugeschnitten. Da stehen auch einige Pfeffer drin mit Rezept dazu. Dem glaube ich sofort, dass die Rezepte wirklich den jeweiligen Pfeffer hervorheben können. Den tasmanischen Bergpfeffer nutzt er übrigens zusammen mit einer Ananas, Zucker, Rum und Butter. Ende. Und nennt das dann "Ananas in Rumkaramell mit tasmanischem Pfeffer geschmort". |
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Mitglied seit 12.01.2005
5.231 Beiträge (ø0,74/Tag)
Oh, Frank,
danke! Das Buch von Ingo Holland habe ich ja sogar, war einmal ein Geschenk und ist komplett in Vergessenheit geraten, wird alsbaldigst hervorgeholt! Den Tipp zur Kombination mit Ananas habe ich mir schon für den Langpfeffer notiert, das wird ja dann interessant, den tasmanischen Pfeffer gleich mit zu verkosten. Auf jeden Fall geht's darum, die passenden Zutaten zu finden. Da ich das Rad hier nicht neu erfinde, freu ich mich sehr über solche Hinweise! Wenn man hier in der Datenbank nach "Langer Pfeffer" sucht, finden sich übrigens gleich in den ersten Ergebnissen schmackhaft klingende Sorbets, die Ideen anwerfen. Hui, schön, dass es irgendwann (?) auch wieder kälter werden wird, da kann der ganze Pfeffer dann gehörig einheizen bei mir |
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Mitglied seit 08.02.2015
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Zitat von eorann am 01.10.2023 um 16:32 Uhr
„Wenn man hier in der Datenbank nach "Langer Pfeffer" sucht, finden sich übrigens gleich in den ersten Ergebnissen schmackhaft klingende Sorbets , die Ideen anwerfen.“ Ja, wobei bei der Erbsensuppe aus der 2. Reihe der lange Pfeffer (oder eben 2 TL bunter Pfeffermix) in dem Brühen-Ansatz wahrscheinlich keinen geschmacklichen Twist hervorbringen wird . Und schön, dass ich Dich auf ein längst verstaubtes Buch im hintersten Regel oder Keller gebracht habe ... interessant, da mal drin zu blättern, wenngleich ich bei der einen Ananas nicht weiß, ob da 10 Gramm (!) von dem Pfeffer wirklich nicht zu viel sind, aber schau Dir das Rezept mal selbst an. |
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Die Ananas mit tasmanischem Pfeffer etc war bei mir mal ein Renner. und auch noch einfach. |
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Hallo,
schönes Thema, nach dem Umzug werd ich mir ein paar Sorten besorgen, die ich noch nicht kenne. Allerdings geht es mir teilweise zu kreuz und quer. Szechuan"pfeffer" oder Malaguetta-"Pfeffer" gehören meines Erachtens hier nicht rein. Da können wir das Pfeffer-Tasting dann auch gleich "Gewürz"-Tasting nennen. Ich habe ein Frage zum Einlegen vom grünem Pfeffer. Woher nehmt ihr den grünen Pfeffer dafür? Ich kenne frischen grünen Pfeffer aus dem Asialaden. Benutzt man den? Ich würde das gern mal mit Whiskey versuchen. LG Eva |
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Zitat von eva54321 am 05.10.2023 um 09:34 Uhr
„Hallo,
Hast recht, genau wie Rosa Pfeffer der uebrigens in Florida eine sehr schreckliche invasieve Pflanze ist. Die Körner haben keine Zulassung der FDA als Sicher für Konsum |
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@Eva und Pepe:
Da stimme ich euch zu. Alleine bei den "echten" Pfeffersorten zu bleiben ist ein spannende Thema. Dann müssen wir zwar auch noch den tasmanischen Pfeffer rausnehmen, aber es bleiben noch genug tolle echte Pfeffersorten zum tasting übrig. |
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Das Kreuz und Quer kam nicht von eorann ...
ALSO OK versuchen wir das zurückzudrehen oder neu anzufangen .... |
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wir müssten erst mal das feld definieren ... |
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nur piper nigrum? |
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Soooo ...
Es soll also nur um Pfeffer gehen ... Okay, der Meleguetapfeffer kam von mir, den ziehe ich zurück, der hat noch nicht einmal ein "piper" im lateinischen Namen. Da ist es mit mir durchgegangen, weil der im EP erwähnte Andaliman Pfeffer auch nicht im entferntesten ein "piper" im Namen hat (Zanthoxylum acanthopodium) und naturgemäß auch so überhaupt nicht mit dem schwarzen Pfeffer auch nur im entferntesten verwandt ist. Ja, den von mir zuerst genannten Szechuan-Pfeffer muss ich auch zurückziehen, aber der hätte wenigstens schon ein "piper"-esken Teil im Namen (Zanthoxylum piperitum) und klingt somit schon einmal ähnlicher zum Andaliman Pfeffer, weil auch ein Rautengewächs (erster Namensteil). Ja, eigentlich muss ich auch alle anderen genannten Pfeffer zurückziehen, auch wenn sie wenigstens ein "piper" im Namen tragen, aber der Lange Pfeffer (wen wunderts: Piper longum), wie auch der Kubebenpfeffer (Piper cubeba) und der Voatsiperifery Pfeffer (Piper borbonense) sind auch nur pfefferähnliche Gewürze, aber haben nichts mit Pfeffer an sich zu tun. Der von Geronimo ins Feld geführte Verbene Pfeffer (Litsea cubeba) ist auch komplett raus, wie man sofort erkennen kann, eigentlich sind alle "Pfeffer" mit Zitronenaroma raus (Ausnahme, siehe unten). Der tasmanische Pfeffer ist natürlich auch raus aus bekanntem Grund (Tasmannia lanceolata). Bleiben also jetzt noch übrig fürs Tasting: Kampot Pfeffer (in allen Farben) Tellicherry Pfeffer Sarawak Pfeffer Malabar Pfeffer Pointe: Und dieser von Pepe genannte vietnamesische Urwald Pfeffer (zu dem fand ich partout keinen lateinischen Namen, muss aber wohl auch ein piper nigrum sein), der schmeckt sogar nach Zitrone. Aber der ist auch raus, weil der in Wirklichkeit ja nach Klostein schmeckt. Habe ich noch einen hier genannten Pfeffer vergessen zu erwähnen? *** Um wieder ernst zu werden: Ja, "Pfeffer" ist ein sehr weiter Begriff, auch Chili-Sorten heißen in manchen Sprachen irgendwas mit Pfeffer (z.B. Peperoni). Auch Piment wurde früher und auch heute noch Nelkenpfeffer genannt. Früher hieß quasi alles Pfeffer, was man nicht kannte und im besten Fall irgendwie rund war und wenn es dann irgendwie entfernt auch noch trigeminal gereizt hat auf der Zunge, dann war das ein Pfeffer, punkt. Aber letzteres musste nicht sein, wie man ja am Piment erkennt. Lass uns also neu starten und piper nigrum Sorten virtuell tasten, da sind wir auf der sicheren Seite. |
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Alternativer Ansatz zu piper nigrum:
Hier ist alles erlaubt, was schwarzen Pfeffer zum echten Pfeffer macht, das ist das Alkaloid Piperin. Dann dürfte der Lange Pfeffer wieder mitspielen, aber auch der Kubeben Pfeffer. Dummerweise enthält der Meleguetapfeffer (Paradieskörner) aber auch Piperin. Mensch, es ist aber auch verzwickt! |
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Zitat von frankwaechter am 06.10.2023 um 01:01 Uhr
„Alternativer Ansatz zu piper nigrum:
…aber irgendwie schön verzwickt… |
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Es gäbe dann auch noch Lampong Pfeffer/indonesischen Pfeffer, der beim Alten Gewürzamt als zitronig beschrieben wird, wie es scheint ein Piper Nigrum. An anderer Stelle wird ihm besonder viel Piperin nachgesagt.
Denn lese ich von einem brasilianischen Pfeffer, er sei "Langweilig" und ein vietnamesischer sei "mild". |
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Beim vietnamesischen Pfeffer halte ich mich ganz zurück.
Die Doku hat mir da ganz schön die Augen geöffnet. |
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Kurz zur Definition.
Ich denke, wir haben hier nicht sooo unübersichtlich viele Varianten, über die wir berichten können. Ich finde es auf jeden Fall spannend, was ihr zu den Sezuan-Varianten oder einem Verbena-Pfeffer denkt und welche Kreationen ihr euch überlegt...ob das nun einfach pfefferähnliche Gewächse sind...das ist auch ok für mich (und ist mir durchaus bewusst gewesen bei deren Erwähnung). Zudem möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass wie bei allen Gewürzen die Quali eine riesige Rolle spielt. Gerade bei einem exklusiven Gewürz, das nicht so oft benutzt wird: kauft lieber sehr kleine Mengen, spart aber nicht beim Preis! Horido |
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...Lass uns also neu starten und piper nigrum Sorten virtuell tasten, da sind wir auf der sicheren Seite....
Sollte nicht die TE eorann entscheiden, was im von ihr eröffneten Thread, besprochen wird, oder ist eine "feindliche Übernahme" geplant? Schon der von ihr im EP erwähnte Voatsiperifery ist kein Piper nigrum. |
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5.177 Beiträge (ø0,85/Tag)
Hallo,
hatten wir hier irgendwo schon den Cumeo Pfeffer ? Schmeckt recht intensiv nach Zitrus/Grapefruit und passt hervorragend zu Fisch. Christine |
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5.231 Beiträge (ø0,74/Tag)
Hallo,
ich hab mich gerade nochmals durch die Diskussion ab 05.10. durchgelesen. Ich wollte eigentlich keine Wissenschaft draus machen und habe auch nicht vor, hier Vorgaben zu machen, worüber geschrieben werden darf. Ich hoffe doch, wir alle sind in der Lage, auszublenden, was uns jeweils nicht interessiert (oder unpassend erscheint), bzw. umgekehrt das zu filtern, was in einem jetzt schon etwas längeren (und hoffentlich noch wachsenden) Thread für uns jeweils von Interesse ist. In diesem Zusammenhang vielleicht nur eine Bitte: Vielleicht könnten die hier schreibenden "Pfeffer"-Freunde ein wenig darauf achten, dass (zumal längere) Postings einigermaßen übersichtlich gestaltet sind, sprich dass man möglichst einfach sehen kann, um welche Sorte es gerade geht. Auch wenn Formatierungen (wie fett oder kursiv oder Farben) hier nicht für alle möglich sind: z.B. Leerzeilen zwischen mehreren Beschreibungen und/oder Großschreibung des jeweiligen Namens der Sorte kann doch jeder einsetzen. Ich meld mich zu zwei drei weiteren Sorten demnächst, wenn auch nicht ausschließlich zu piper oder piper nigrum. Und ich freue mich zwischenzeitlich auch über eure Beiträge zum Thema, wie eng oder weniger eng auch immer ihr es jeweils für euch auslegt. Gepfeffert liebe Grüße eorann |
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Ach ja, auf ein paar Postings wollte ich noch direkt antworten:
Zitat von eva54321 am 05.10.2023 um 09:34 Uhr
„Ich habe ein Frage zum Einlegen vom grünem Pfeffer. Woher nehmt ihr den grünen Pfeffer dafür?“ @ Eva, auch wenn's anderen evt. die Haare zu Berge stehen lassen sollte, für meinen eingelegten grünen Pfeffer habe ich einfach getrockneten grünen Pfeffer genommen, wie ich ihn aus dem Supermarkt zuhause hatte. Ein Versuch mit schwarzen Pfefferkörnern hat übrigens nicht funktioniert, die blieben unbeeindruckt. Whiskey kann ich mir sehr gut vorstellen dazu.
Zitat von Gemsbok am 07.10.2023 um 21:08 Uhr
„Beim vietnamesischen Pfeffer halte ich mich ganz zurück.
@ Gemsbok, kannst Du da mehr dazu sagen? Falls es die ZDF-Doku vom Jänner (?) dieses Jahres betrifft, die kann ich (da nicht in D wohnhaft) leider nicht abrufen. Wäre interessiert, um welche(n) Pfeffer es da ging und was so augenöffnend war für Dich. Danke! |
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In manchen Asia-Läden werden Rispen mit frischem grünen Pfeffer, meist aus Thailand, angeboten. |
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@eorann: ich schau nochmal nach, welche Sendung das war und melde mich. |
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Zitat von eva.h am 10.10.2023 um 13:09 Uhr
„In manchen Asia-Läden werden Rispen mit frischem grünen Pfeffer, meist aus Thailand, angeboten.“ Ja genau, diese meine ich, ob die sich eignen zum Einlegen. Die Packungen sind viel zu groß für meinen Bedarf, wenn ich mal Thaichurry mache. Und die grünen Beeren werden, wenn man sie länger lagert, recht schnell schwarz. Ich habe auch schon mal versucht, die in Essig einzulegen, aber da wurden sie auch schwarz. Wenn man getrockneten grünen Pfeffer verwendet und einlegt, wird der dann wieder so weich, wie man es von eingelegt gekauftem grünem Pfeffer kennt? Die Sendung zum vietnamesischen Pfeffer interessiert mich auch. |
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Mitglied seit 03.06.2023
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@eorann:
Ja, es ist der Beitrag im ZDF "Pfeffer, grosse Geschäfte mit kleinen Körnern", in Deutschland auf der Mediathek verfügbar. Der Tenor beim vietnmaesischen Pfeffer nochmal kurz nacherzählt: 1. trotz verbrauchter Böden erzielt Vietnam die höchsten Erträge der Welt, 15 - 20 kg Pfeffer je Pflanze; dazu bekommt jede Pflanze einen halben 15kg-Sack chemischen Düngers. 2. Die Pflanzen werden automatisch bewässert und bekommen über das Wasser nochmal etwa 500 Gramm flüssigen NPK Dünger dazu. 3. Durch den vielen Dünger werden die Pflanzen anfällig und werden nochmal mit Pestiziden und Fungiziden behandelt. alles jenseits eines europäischen Standards. Am Ende sind dann die Preise der Schlüssel zum Erfolg und so passiert es häufig, dass der Pfeffer bei hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit schon mal ein paar Monate gelagert wird bis die Preise wieder steigen - das tut ihm nicht gut. Dann wird er an die Gewürzriesen in aller Welt (auch in Europa) exportiert und dort wird er meist gemahlen, evtl. nochmal mit verbrauchtem Pfeffer verschnitten und landet entweder im Supermarkt oder aber in den Fertiggerichten der Lebensmittelindustrie auf dieser Welt. Da wurde eine Zahl genannt: in 50 % aller Fertiggerichte auf der Welt ist vietnamesischer Pfeffer drin. |
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Mitglied seit 30.11.2007
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Zitat von eva54321 am 11.10.2023 um 09:19 Uhr
„
Wenn du den Pfeffer nicht nur einlegt sondern auch einkochst müsste der weich werden. Nur vom einlegen glaube ich nicht dass der weich wird. |
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Mitglied seit 10.02.2014
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Ja, mittlerweile bin ich auch schon auf das Thema der thermischen Behandlung gestoßen. Aber wie genau kochen bzw. einkochen?
Ich glaube, den frischen grünen Pfeffer müsste man eine Zeit lang kochen, damit er sich nicht schwarz verfärbt. Weich werden muss der ja nicht, der ist ja noch nicht wirklich hart. Ich hab noch was entdeckt: https://www.hennesfinest.com/produkt/frischer-gruener-kampot-pfeffer-40-g/ Aber sicher nicht, um ihn einzulegen. |
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Mitglied seit 22.10.2020
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Heute Morgen gab es auf ZDFinfo noch einmal die von gemsbok erwähnte Sendung Pfeffer, große Geschäfte mit kleinen Körnern,wirklich sehenswert und interessant! |
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