Wieso ist beim Chinesen das Huhn so zart?

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Mitglied seit 04.06.2008
1.103 Beiträge (ø0,19/Tag)

Napend,

das funzt bestimmt auch mit Sherry, aber genau kann ich es nicht sagen. Eh ich eine Zutat mit hiesigem Kram ersetze, suche ich lieber weiter. *ups ... *rotwerd*

Reiswein bekommst sicher auch im gut sortierten REAL in der Exotenabteilung Na!

LG

Sin




Kochtreffen NRW


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Mitglied seit 04.04.2010
4.031 Beiträge (ø0,78/Tag)

Hallo,

also die Stärke ist hier ja der Favorit zur Behandlung der Hühnerbrust, gefolgt von der Marinade. Ich werde das Fleisch jetzt mal versuchweise in verschiedenen Marinaden "pökeln" - mal mit Glutamat, mal mit Zucker, mal mit Stärke. Mit Salzlösung @Turi: Brining = Bride (deutsch?) schmeckt es unangenehm salzig. Mit dämpfen habe ich es auch schon probiert, das Fleisch hat dann einen Biss wie ein Suppenhuhn.

Aber irgendetwas muss mit dem Fleisch ja passiert sein. Dass es nur die Gar- oder Schneidetechnik sind, kann ich mir nicht vorstellen.

Und wenn in der Zeitung zu lesen ist, "Chinesischer Koch aus Restaurant entführt, Polizei tappt völlig im Dunkeln", nun, dann haben die neuesten Versuche auch nichts gebracht... Na!

VG aus Köln

pu
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Mitglied seit 15.03.2012
503 Beiträge (ø0,11/Tag)

Hallo Pu,

bin dir gern nochmal behilflich:

Es geht NICHT darum, das Fleisch in Eiweiß und Stärke zu marinieren, was -wie Turandot sagt- eine Panade oder einen Ausbackteig ergäbe.

Probiere einfach, das Eiweiß + die Stärke langsam ins Fleisch EINZUMASSIEREN, gern mehrere Minuten, entweder mit der Hand oder einem Löffel.

Du wirst sehen, es funktioniert, und zwar mit Huhn, Schwein als auch Rind!

LG
Chancy
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Mitglied seit 04.04.2010
4.031 Beiträge (ø0,78/Tag)

Hallo chancy,

auch das probiere ich aus. Aber wenn man realistisch bleibt, glaube ich nicht, dass der Restaurant-Chinese das auch macht bei vielleicht 200 Essen am Tag. Oder in der Rührschüssel maschinell?

Natron bzw. Backpulver werde ich auch noch verwenden, hatte ich oben vergessen.

VG pu
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Mitglied seit 17.01.2002
7.951 Beiträge (ø0,97/Tag)

Wenn nach dem Brining das Fleisch zu salzig schmeckt, war entweder die Konzentration zu hoch oder die Zeit zu lang. Ich habe mit 3% Salz im Wasser über 24 Stunden bei Schweinefleisch sehr gute Erfahrungen gemacht. - Ich tu dann noch ein paar Gewürze dazu, z.B. etwas Zucker, Knoblauch, ein Stück Zitronenschale, ein paar Thymian- oder Majoranzweige.

Eiweiß enthält ja sehr viel Wasser, ich kann mir schon vorstellen, dass das auch eine Rolle spielt. - Ich werde gelegentlich auch mal mit Eiweiß experimentieren, das hab ich bisher nur gemacht, wenn es knusprig werden sollte.

Was die Technik betrifft so hat Chancy völlig recht: Die Stärke muss fest ins Fleisch einmassiert werden. Das geht am besten in einem Gefrierbeutel, da kann man es gut durchkneten, ohne klebrige Finger zu kriegen. Und bevor es in die Pfanne kommt, nehme ich mit einem Teelöffel die weißen Stärkeklumpen weg.

Gruß Turi
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Mitglied seit 04.04.2010
4.031 Beiträge (ø0,78/Tag)

@ Turi: wie komme ich eigentlich auf Bride? Das ist ne Verwachsung zwischen Darmschlingen. Und dann den Quatsch nochmal wiederholt *ups ... *rotwerd*. Brine ist natürlich richtig. Wieder mal mit Wein gekocht bzw. geschrieben...
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Mitglied seit 10.02.2012
9.140 Beiträge (ø2,03/Tag)

Hallo pu,

bereits gestern habe ich Hähnchenfilet in einer Stärke-Wasser-Lösung mit Reiswein und leichter Soja-Sauce für 1 Stunde mariniert.
Das Fleisch wurde dann im heißen Wok portionsweise geschwenkt.
Die Textur des Hähnchenfleischs war seidig und ein wenig gummibärchenartig. Also anders, als wenn ich das Fleisch ohne Marinade einfach anbrate. Doch ob die Textur so war wie die bei deinem Chinesen, vermag ich nicht zu sagen.

Hier ein pic:

Wieso Chinesen Huhn zart 1255167563

Liebe Grüße
Christina
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Mitglied seit 17.01.2002
7.951 Beiträge (ø0,97/Tag)

Was esst ihr denn für Gummibärchen?

Das ist eine Geschmacksbeschreibung, die mich schon die ganze Zeit irritiert... BOOOIINNNGG.... Mir wären Gummibärchen viel zu fest und elastisch, als dass ich mir Fleisch mit solcher Konsistenz wünschen würde.

Das Hähnchen sieht dagegen sehr zart aus, so soll es bei mir auch immer aussehen. Dass es wie Gummibärchen war, kann ich mir gar nicht vorstellen Na!

Auf jeden Fall sehr sehr lecker, das würde ich jetzt sehr gerne sofort essen (ohne in die Küche zu müssen *gg*).

Liebe Grüße
Turi
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Mitglied seit 10.02.2012
9.140 Beiträge (ø2,03/Tag)

Turi Lächeln

mit gummibärchenartiger Beschreibung ist (zumindest in meinem Fall) gemeint, dass die Textur des Fleisches nicht faserig ist.
Wenn ich eingehender darüber nachdenke, hast du Recht: so fest und elastisch wie ein Gummibärchen ist das Fleisch beileibe nicht gewesen.
Ich weiß aber gerade auch nicht besser, wie ich die andersartige Textur bildlich umschreiben könnte... vielleicht wie ein ausgelutschtes Gummibärchen? Nein, das hört sich wenig ansprechend an... Lächeln

Wenn mir eine gute Beschreibung dazu einfällt, melde ich mich wieder.

Liebe Grüße
Christina
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Mitglied seit 04.04.2010
4.031 Beiträge (ø0,78/Tag)

Turi,

vielleicht könnte man den Biss in das von mir beschriebene Chinahuhn mit dem Biss auf ein Stück Seeteufel vergleichen - leicht prall-elastisch ohne nennenswerte Faserstruktur. Seitan käme auch als Vergleich in Frage, dürften aber die wenigsten hier schon gegessen haben. Oder ein gaaanz weiches Gummibärchen... Na! , das kennt doch sicher jeder.

VG pu
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Mitglied seit 17.01.2002
7.951 Beiträge (ø0,97/Tag)

Wenn man Hühnerbrust quer oder mindestens schräg zur Faser dünn aufschneidet und nur ganz kurz erhitzt, merkt man die Fleischfasern praktisch gar nicht. Faserig wird das erst, wenn es zu lange gegart wird, und das auch nicht überall. Es gibt Stellen an der Hühnerbrust, die haben nur ganz kurze Fasern, die "zerkrümeln" praktisch, falls sie zu trocken geworden sind.

Zumindest gilt das für die jungen Hähnchen, die wir überall günstig kriegen, bei nem Suppenhuhn im Rentenalter ist auch die Brust faseriger. Na!

Das Fleisch auf dem Foto von BBQ-Queen sieht für mich so aus, als wäre es ganz zart und saftig geblieben. Ich nehme es dafür aus der Pfanne, wenn die Stückchen noch einen erkennbar rohen Kern haben. Auf einem angewärmten Teller (damit es sich nicht erschreckt und der Saft rausgeht) wartet es, bis der Rest fertig ist und wenn es dann wieder zu dem Gemüse in der Pfanne kommt, ist es nachher auf dem Teller durchgegart, aber noch ganz saftig und zart.

Marinieren tu es nur für den Geschmack, Stärke für die Bindung und die glattere Oberfläche.

Seitan kenne ich, der ist aber ein bisschen schwammiger, als Hühnerbrust, den Seeteufelvergleich find ich treffender *gg*

Gruß Turi
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Mitglied seit 04.04.2010
4.031 Beiträge (ø0,78/Tag)

Also der Favorit in diesem thread scheint ja eindeutig die Stärke zu sein. Meine "Pökelmarinaden" haben bislang auch noch nicht den Durchbruch gebracht. Ich werde es jetzt noch mit Papain versuchen und die Stärke dabei im Auge behalten. Leider ist jetzt das Huhn alle.

Kurzes und schnelles garen ist sicherlich auch ein Punkt, wie zuletzt auch Turi sagte. Das schlechteste Ergebnis bringt dämpfen, das Fleisch schmeckt dann faserig wie Suppenhuhn. Die Schnitttechnik ist ein weiterer Aspekt. Auffällig beim Chinamann war, dass die polymorphen Fleischstücke immer so aussahen, als wenn sie maschinell und nach dem Zufallsprizip geschnitten wären, genauso wie dieses Schwein.

Schweinefleisch aus der Keule wird übrigens recht zart und saftig, wenn die dünnen Streifen vor dem Woken so 20 sec in aufgekochtem Wasser vorgegart werden. Mit Huhn ging das nicht.

VG pu
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Mitglied seit 29.12.2009
491 Beiträge (ø0,09/Tag)

Hallo Pu !

Sorry, daß ich Dir widersprechen muss, aber wenn das ganze Huhn ca. 20 Minuten gedämpft und dann konventionell im Backrohr zubereitet wird, ist das Fleisch weder faserig noch schmeckt es nach Suppenhuhn. Und die Haut wird superknusprig. Hab ich schon -zig male gemacht und zwar aus dem Grund, weil frisch geschlachtetes Geflügel im Rohr trocken und zäh wird. Das Dämpfen ersetzt die Leichenstarre Sich auf dem Boden wälzen vor Lachen .
Wichtig ist nur, daß das Hendl nur mit Dampf aber nie mit Tropfwasser in Berührung kommt und schon vorher gewürzt wird.
Probier es mal aus !

LG aus Tianjin, Ulrich


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Mitglied seit 04.04.2010
4.031 Beiträge (ø0,78/Tag)

Hallo Ulrich,

bei ganzen Tieren mit Haut stimme ich dir vorbehaltlos zu - die werden saftig und knusprig. Mit Entenbrust mache ich es auch so, anschließend als Ganzes in die Fritteuse - besser geht nimmer!

VG pu
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Mitglied seit 29.12.2009
491 Beiträge (ø0,09/Tag)

Hallo Pu !

Hast Du recht ! Besser geht es nicht ! Lachen

oK, dann können wir einen Schritt weiter gehen : Einen schön gewürzten Schweinsbraten ( 3.5 kg) im Dämpfer auf Lorbeerblättern gebettet ca. 25 - 30 Minuten dämpfen, dann die Haut einschneiden, nur salzen und 2 Stunden im Rohr bei 190 °C konventionell am Rost (nicht im Saft) braten.
Ergebnis s. unten.

Wieso Chinesen Huhn zart 2450318589

Hab ich schon ein paarmal gemacht, das Fleisch bleibt supersaftig und ist auch nach 2 Tagen ein Gedicht als Aufschnitt.

Die Hendln schauen so aus :

Wieso Chinesen Huhn zart 1512346261

Den Dämpfer hab ich mit Bambusblättern ausgekleidet, zwengs Putzen und dem besseren Aroma.

Wieso Chinesen Huhn zart 1643583585

Und so schauen sie nach der Behandlung im Backrohr (auch vom Rost) aus. Schmecken tun sie noch besser, obwohl sie 4 Stunden vorher noch herumgelaufen sind.

Stelzen hab ich auch gemacht, Ergebnis ist das gleich gute, aber das werde ich mal in einem anderen Thread abhandeln.

LG aus Tianjin, Ulrich

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