An die Profis... Fonds einreduzieren

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Mitglied seit 16.10.2013
30 Beiträge (ø0,01/Tag)

Hallo Profiköch:innen,

wenn Ihr einen Sud, einen Fonds etc. zieht und ihn einreduzieren wollt, was ist besser: Langsam verdampfen lassen oder mit hoher Hitze? Die diversen Aromaträger haben ja verschiedene Siedepunkte. Wie macht Ihr das?
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Mitglied seit 18.01.2019
11.706 Beiträge (ø6,01/Tag)

Einreduzieren macht mann mit einen Schiessgewehr.

Im ernst, einfach Köcheln lassen
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Mitglied seit 03.04.2007
47.924 Beiträge (ø7,66/Tag)

Moin,

ich lasse meist bei mittlerer Hitze köcheln.

VG Čiperine
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Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)

Ich bin kein Profi und vielleicht ist es naiv: Aber meines Erachtens will man ja den Wasseranteil reduzieren, indem man es verdampft, und daher spielen die Siepepunkte anderer Substanzen gar keine Rolle.
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Mitglied seit 29.03.2006
593 Beiträge (ø0,09/Tag)

Wasser kocht bei 100°C, egal ob es leise köchelt oder stark sprudelt, Temperatur ist also die gleiche. Der einzige Unterschied ist die Geschwindigkeit, wenn’s stark sprudelt, verdampft das Wasser schneller, braucht dafür aber auch mehr Energie, wobei ich nicht sicher bin, ob’s am Ende ein Unterschied am Gesamtverbrauch macht, ob’s längere Zeit bei schwacher Energie oder kürzere Zeit bei höherer kocht.
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Mitglied seit 15.03.2002
56.486 Beiträge (ø6,97/Tag)

Wasser muss nicht den Siedepunkt erreichen um sich zu reduzieren.
Theoretisch könnte man den Fond einfach bei Zimmertemperatur stehen lassen und es würde auch reduzieren.
Nur kommen dann Bakterien ins Spiel.
Je wärmer umso schneller erfolgt die Reduktion.

Es gibt Leute, die meinen, dass ein Reduzieren bei "bakterienunfreundlichen" 60 oder 70 Grad für den Erhalt Aromen zuträglicher sei.

Ich lasse die Fonds simmern, also bewege mich da um die 95 Grad und das Ergebnis ist mir gut genug.
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Mitglied seit 25.01.2006
15.386 Beiträge (ø2,3/Tag)

Es stimmt aber schon, dass die geringste machbare Temperatur am aromaschonensten ist.
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Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)

Natürlich verdunstet Wasser auch ohne zu kochen. Aber wie schon gesagt wurde, will den Fond, der so entsünde, wohl keiner mehr essen.
Mich würde aber interessieren, welche Siedepunkte außer dem von Wasser hier noch eine Rolle spielen.

Ich mache es immer so, dass ich den Fond 1x sprudelnd aufkochen lasse und dann runterschalte, dass es nur noch leicht köchelt.

Bei der Weiterverarbeitung des abgegossenen Fonds kann es vorkommen, dass ich ihn nochmal kräftig aufkoche, wenn ich in kurzer Zeit eine starke Reduktion erreichen will. Nach Möglichkeit reduziere ich aber langsamer, also nur leicht köchelnd. Mag das Ergebnis möglicherweise mit noch weniger Hitze besser sein, Zeit und Praktikabilität spielen nunmal auch eine Rolle,
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Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)

Ach je, das Wichtigste vergessen: Wenn wir zimmerwarmes Wasser mit Gemüse stehen lassen, wird es wohl kaum viel Geschmack annnehmen, oder Also eine gewissen Temperatur scheint doch erforderlich zu sein, umd die Aromen zu lösen.
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Mitglied seit 21.01.2009
2.551 Beiträge (ø0,46/Tag)

Hallihallo,
Um die Aromen zu lösen braucht es je nachdem unterschiedliche Temperaturen. So brauchen Rosmarin und Thymian deutlich mehr Hitze als zum Beispiel ein Basilikum.
In der Mitte zum Beispiel Muskat oder Safran. Manche Aromensind zudemfettlöslich, andere wasserlöslich. Dies sollte man allerdings bei der Herstellung des Fonds berücksichtigen.
Reduzieren dann eher aromaerhaltend. Dabei kommt es für mich sehr auf die Menge an. Habe ich einen ganzen Topf, den ich Refuzieren muss, was bis zu 1h dauern kann...dann lieber geringere, leicht simmernde Temperatur, um nicht Zu lange die Aromen in die Küchenluft zu blasen. wenn ich aber nur eine kleone Menge nach dem Ablöschen eines Bartensatzes habe, die ich a la Minute refuzieren und zu einer Sauce aufmontieren möchte, dann gebe ich halt Gas für 2min und gut ist. Hier bin i ch mit dem Ergebnis trotzdem sehr zufrieden.

Vlg
Geronimo
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Mitglied seit 15.03.2002
56.486 Beiträge (ø6,97/Tag)

▶...Mich würde aber interessieren, welche Siedepunkte außer dem von Wasser hier noch eine Rolle spielen....

Es gibt nur einen Siedepunkt an einem Ort. Lächeln

Wie gesagt, je höher die Temperatur umso schneller geht es.
Irgendwo las ich dass 60 oder 70 Grad die Aromen schone. Darunter hat man ein Hygieneproblem.
Das fällt dann also flach.
Mir wären 70 Grad zu zeitaufwändig.
Ich weiß nicht ob das jemand überhaupt macht, oder ob das eher theoretische Überlegungen sind. Man kann ja aus allem eine Wissenschaft machen.
Ob das jemand erschmecken würde wenn der gleiche Fond mit 100, 95 oder 70 Grad reduziert würde, steht auf einem anderen Blatt.
Ich werde es nicht ausprobieren.Lächeln

Die ca. 95 Grad halte ich ein wenn ich mehrere Liter im Topf/GN-Behälter habe.
Danach wird der sowieso eingeweckt also weiter erhitzt.
Klar-Wenn es bei der Zubereitung einer Soße schnell gehen muss, gebe ich auch Vollgas.
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Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)

Meines Wissens hat zb (reiner) Alkohol einen anderen Siedepunkt als zB Wasser, bei Normaldruck.

Dass das hier eine (nennenswerte) Rolle spielt, glaube ich allerdings nicht. Deswegen frage ich ja nach ...

Wenn höhere Temperaturen Aromen zerstören, wäre dann nicht das Ziehen von Fonds in Schnellkochtöpfen gerade kontraproduktiv? Genau das wird ja aber von namhaften "Küchenwissenschaftlern" empfohlen ...

Nun, ich sehe es wie bereits gesagt auch eher pragmatisch.
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Mitglied seit 18.01.2019
11.706 Beiträge (ø6,01/Tag)

Hohe Temperaturen zerstören nicht die Aromen, es lässt die verdunsten
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Mitglied seit 18.01.2019
11.706 Beiträge (ø6,01/Tag)

Aber ohne Höhe Temperatur bilden sich viele Aromen nicht, maillard lässt grüßen. Es bilden sich auch Glutamaten aus Eiweiß
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Mitglied seit 10.02.2014
10.867 Beiträge (ø2,9/Tag)

Ob sie nun zerstört werden oder verdunsten ist bezogen auf den Fond an sich egal denn man hätte die Aromen ja gern in der Flüssigkeit und nicht in der Luft.
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