Projekttage Essen der 80er

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Mitglied seit 27.10.2008
11.436 Beiträge (ø2,01/Tag)

> Ein ""Strammer Max"" ist doch im Grunde auch in Gesamtdeutschland bekannt. <

Ja, aber auch der ist halt kein typisches "Trend-Essen" der 1980er in Deutschland, worum es dem Thread-Eröffner eigentlich geht...

Strammer Max wurde schon in den 1920ern in Deutschland gefuttert und wahr urpsprünglich ein einfaches Hausmannskostgericht und Kneipenessen der sächsischen und Berliner Küche, das sich dann mit den Jahrzehnten überregional verbreitet hat.

Wie leider so oft liegst Du mit Deinem Beitrag neben dem ursprünglichen Thema... 👎
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Mitglied seit 12.06.2018
2.920 Beiträge (ø1,34/Tag)

Zitat von ashala am 22.01.2024 um 11:23 Uhr

„Ich hätte es sinnvoller gefunden, dass die Schüler*innen in ihren eigenen Familien nachgeforscht hätten, was typisch 80er Jahre war und welche Rezepte für das gewünschte Essen in Frage kämen. “



Das fände ich sehr sinnvoll. Man könnte die Schüler auch bitten Kochbücher/Kochzeitschriften der 80er mitzubringen. Dann kann man gemeinsam überlegen, was davon mit dem vorhandenen Equipment umsetzbar ist.

Ein spontaner Griff ins Bücherregal brachte Rezepte mit viel Zucchini, Augerginen und Tomaten zum Vorschein. Dazu war süß-sauer in Mode. Avocado konnte auch süß als Dessertfrucht verwendet werden. Ich mache gerne z.B. Bratapfel mit Avocado-Soße statt Vanille-Soße nach einem Rezept aus der Zeit.
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Mitglied seit 25.01.2014
12.142 Beiträge (ø3,21/Tag)

Hallo in die Runde.

Jetzt möchte ich doch mal kurz mitsenfen.

Zum Einen geht mir durch den Kopf, dass es (auch) in den 80igern sicher große Unterschiede gab,je nach dem wer und wo kochte. So dürfte in den typischen Studentenbuden was anderes auf den Tisch gekommen sein als im gutbürgerlichen Haushalt, wenn auch nicht weniger „typisch“.

Und, was ich für mich als typisch für diese Zeit erinnere sind die Versuche, die Küche der bevorzugten Urlaubsländer zu Hause nachzukochen, mit dem was es halt so zu kaufen gab.
Ich besitze aus der Zeit (genau gesagt aus 1978) noch immer eine gehütete Burda Kochzeitschrift. „Spezialitäten aus Ferienländern“. Es ist ungemein spannend und erheiternd zu lesen, wie bestimmte Gerichte da nachgekocht wurden, mit wieviel „Fertigprodukten“ hantiert wurde (sie werden der Hausfrau ausdrücklich ans Herz gelegt), Tomatenmark ist Standard, Maggi fehlt nie…….
Das geht tatsächlich in Richtung „eingedeutschtes Chili“ oder Reis mit Hühnchen, Currypulver und Mandarinen etc.

Ich finde, auch wenn man kein konkretes Gericht nimmt spiegelt es doch gut den Wunsch von damals wider der hinter der Art zu kochen stand. Nämlich „Exotik auf Deutsch“.
Und von daher fände ich es tatsächlich spannend solche Gerichte zu kochen und dann mit dem zu vergleichen, was heute unter dem selben Namen auf den Teller kommt.
Wobei es da zwischen Ost und West auch noch riesige Unterschiede gab. Zumindest was ich aus alten Kochzeitschriften heraus lesen konnte. Da lagen noch mal Welten zwischen „Pizza Ost“, Pizza West“ und „Pizza Italia originale“.

Gruß
Dorit
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Mitglied seit 13.11.2005
13.030 Beiträge (ø1,92/Tag)

Hallo beisammen,

1980 hatte ich ein Jahr Hauswirtschaftsunterricht, da hat man uns den letzten Schrei beigebracht:
"Falsches Bier": Apfelmus mit untergehobener Sahne, darauf Sahnehaube, serviert im Glas
Panierte Fleischwurst mit Preiselbeeren
Und den eingangs erwähnten Nudelsalat mit Erbsen, Karotten, Ananasstücken und viel Majo.

in den mittleren 80ern gab es dann erstmals in der Familie
Mini-Schnitzel süßsauer (aus einem Rezept in der Bella)
Frischkäse im Ring, angemacht mit Sherry und Walnusskernen
Kir Royale (eher nix für die Schule)
Tomatenchutney süßsauer, ich glaube auch ein Rezept aus der Bella
Kastenkuchen mit eingebackenen Marzipan- und Ananasstücken, sehr exotisch, aber lecker
Eierlikörtorte
Nußkuchen ohne Mehl

LG, Marie
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Mitglied seit 26.03.2018
1.155 Beiträge (ø0,51/Tag)

Zitat von turbot am 22.01.2024 um 11:47 Uhr

„@Heinerich: Zunächst mal - die von Dir ausgelöste Diskussion ist ganz sicher "off topic", da sie tabletlehrer in seinem Anliegen nicht weiterbringt... 😉
Ich finde als langjähriger "Foodie" das Thema aber extrem spannend und diskutiere da auch gerne mit. Vielleicht solltest Du ganz einfach einen eigenständigen Thread über CCC eröffnen?! 😉


Das die anschließende Diskussion, OT war, sehe ich auch so. Ggf. wäre es auch besser gewesen, ich hätte mir die Anregung, bei einem CCC, ein Rezept, dass "möglichst nah" am (unbekannten) ursprünglichen Original war/ist, auch besser verkneifen sollen .. 😉
Hat vielleicht, mit einer Diskussion, mit 2 Leitern eines Schulprojektes, zu tun, als unser Ältester noch zur Schule ging ....
Eigenständiges Thema, zum CCC, sicher nicht aber mir schwirrt da anderes durch mein Kopp ...

Gruß
Bernd Heinrich
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Mitglied seit 09.04.2015
11.247 Beiträge (ø3,36/Tag)

Bis 1982 hatte ich auch Hauswirtschaftsunterricht. Was mir davon im Gedächtnis geblieben ist: Tutti Frutti, Quark-Obst-Auflauf, Paprika-Mais-Salat.

In meiner Familie wurde immer gekocht, was gern gegessen wurde. Nach irgendwelchen Modetrends haben wir uns da nie gerichtet.
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Mitglied seit 25.01.2014
12.142 Beiträge (ø3,21/Tag)

Zitat von Hobbybäckerin2711 am 22.01.2024 um 13:05 Uhr

„Bis 1982 hatte ich auch Hauswirtschaftsunterricht. Was mir davon im Gedächtnis geblieben ist: Tutti Frutti, Quark-Obst-Auflauf, Paprika-Mais-Salat.

In meiner Familie wurde immer gekocht, was gern gegessen wurde. Nach irgendwelchen Modetrends haben wir uns da nie gerichtet.“



Es geht ja nicht um „Modetrends“ denen jede Hausfrau nachjagte sondern um das was in der Zeit so gekocht wurde.

Und wenn da eben plötzlich „neue“ Zutaten auf den Markt kamen und die Menschen mehr reisten und aus anderen Ländern Ideen mitbrachten, dann ergab das eben auch neue Gerichte die ausprobiert wurden.
Und das ist doch auch gut so. Warum sollte man sich neuen Ideen verschließen weil es ja „nur Modetrends“ sind? Und woher will man wissen, was von den neuen Gerichten vielleicht auch allen schmeckt, wenn man sie nie kocht?

Gruß
Dorit
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Mitglied seit 09.04.2015
11.247 Beiträge (ø3,36/Tag)

Dorit, mein Vater gehörte nunmal zur Sorte "was der Bauer nicht kennt ...". Dem brauchte wirklich niemand kommen mit neuen auf den Markt gekommenen Zutaten und erst recht nicht mit "ausländischen" Speisen. Schon bei Spaghetti Bolognese war bei ihm Feierabend. Und deshalb wurden solcherlei Speisen bei uns zu Hause erst gar nicht gekocht. Eiernudeln mit Haschee war ok, aber Spaghetti Bolognese war für ihn "Italienerfraß" und ging gar nicht. Vielleicht war dein Vater ja anders, aber meiner war halt so.
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Mitglied seit 12.06.2018
2.920 Beiträge (ø1,34/Tag)

Für eine Projektwoche ist interessant den großen Trends nachzuspüren. Es gab damals einen deutlichen Umschwung zu frischem statt Dose, mehr Gemüse aus Südeuropa und Gerichte aus dem Urlaub. Natürlich gab es weiter Leute, die sich wie in den 50ern ernährten nach dem Motto "was der Bauer nicht kennt...", aber das ist wenig erhellend für das Thema Essen der 80er.

Spannend sind Gerichte, die seit dem etwas aus der Mode gekommen sind oder es nicht in den Speiseplan der Schulmensa schaffen. Wenn es in der Schulmensa jede zweite Woche Chilli con/sin Carne oder einen Macaroni Sahneauflauf gibt, dann ist das nichts, was man zur Projektwoche auch noch kochen muss, selbst wenn es durchaus typisch für die 80er war.

Zitat von turbot am 21.01.2024 um 11:13 Uhr


- Vollwertküche, Reformhauskost und Bio-Produkte werden langsam ein Thema. Das Zeug ist aber noch sauteuer, sieht scheiße aus und schmeckt auch so und wird in erster Linie von Alternativen, Ökos und linken OberstudienrätInnen konsumiert


Eine Anmerkung dazu: Es gab in den 80ern gar nicht so extrem wenige, die Vollwerternährung und Reformhaus aus der Lebensreformbewegung kannten und schätzten. Entweder hatten sie es selber in ihrer Kindheit/Jugend mitbekommen oder es später wie meine Eltern von ihren Eltern vorgelebt bekommen haben. Das waren nicht nur die Öko-Spinner, sondern die noch die Gesundheitsbewegung (z.B. Waerland, Bircher-Benner, Jungbornbewegung) in den 20ern (zumindest indirekt) mitbekommen haben.

In einem muss ich dir recht geben, dass die fertigen Vollwertlebensmittel der 80er teils wirklich nicht lecker und eher zur Selbstkasteung geeignet waren. So habe ich ganz schlimme Erinnerungen an Vollkornspagetti, die nicht nur bitter waren, sondern auch so rau, sodass sie selbst mit viel Soße im Hals stecken blieben. Gegen die fertigen gesund schmeckenden Vollkornpizzaböden kam kein Belag an. Und eine damalige Tofu-Wurst schmeckte bei weitem nicht so gefällig wie die heutigen Wurst-Ersatzprodukte.
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Mitglied seit 25.01.2014
12.142 Beiträge (ø3,21/Tag)

@hobbybäckerin: ich verstehe ja was du meinst. Es ging mir nur darum, dass in deinem Beitrag so ein bißchen „Verachtung“ für das „unreflektierte Mitmachen von Modetrends“ durchklang, darauf habe ich reagiert.
Meine Mutter hat auch eher konservativ gekocht, sicher auch wegen meines Vaters. So war es eben damals. Aber sie hat irgendwann trotzdem angefangen, neue Gerichte zu testen, und sogar dem Herren Papa haben sie dann meist DOCH geschmeckt. 😉😎😊
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Mitglied seit 07.03.2007
12.335 Beiträge (ø1,96/Tag)

@Hobbybaeckerin - ich war davon ausgegangen, dass man das ostdeutsche Jaegerschnitzel meinte, das mit der Jagdwurst. Dass man in Westdeutschland das Jaegerschnitzel kannte, das mit dem Schweineschnitzel und der Sauce dazu, ist mir voll bewusst.
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Mitglied seit 07.03.2007
12.335 Beiträge (ø1,96/Tag)

@turbot - es ist doch voellig klar, dass es nicht das! eine Rezept fuer ein Gericht gibt. Es gibt zigtausende Rezepte. Eben auch fuer Chili. Ich beschrieb nur, dass es 2 Arten von Chili gibt, 1. Das mehr bekannte mit Rinderhack und Bohnen im Gericht, 2. Das Texas Chili eben mit Rindfleischstuecken und Bohnen ausserhalb des Gerichts. Mehr wollte ich damit nicht aussagen. Woher die jeweilige Art kommt - nun da gibt es auch vierle Versionen .....Angefangen von - das haben Cowboys so "erfunden" bis hin zu -ach ich weiss nicht was.
Ich habe zwar echtes geschrieben, ja, aber in Gaensefuesschen. Ich dachte, dass man das so versteht, wie ich es meinte, naemlich eben nicht als das einzig echte, sondern ein Rezept von vielen.... allerdings gute Rezepte.
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Mitglied seit 07.03.2007
12.335 Beiträge (ø1,96/Tag)

@Heinerich - ich schicke dir den link per KM
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Mitglied seit 22.09.2014
6.089 Beiträge (ø1,72/Tag)

Ich kann ja nur von meinem Zuhause erzählen... Ich versuche mal, ein paar "Geschmäcker / Gewürze / Kräuter" einzubringen, die (für mich) in den 80ern so aufkamen und für mich zumindest ziemlich neu waren (ich war in den 80ern 12-22 Jahre alt)

Curry - das exotisch angehauchten Hühnchen-Geschnetzelte mit Obst. Mit Kochbeutelreis.
Oregano - in Tomatensoßen
Chili - davor hat man immer mit Cayenne-Pfeffer nachgeschärft
Estragon und Kerbel - kein Restaurantbesuch ohne Café de Paris Butter oder Sauce Béarnaise auf dem Fleisch
Ingwer
Salbei

Mein Vater ist '38 geboren - dem war auch einiges zu "exotisch", meine Mutter hat sich durch sämtliche Fixtüten gearbeitet, die es auf dem Markt gab, auch Tütensuppen abends zur Brotzeit.

Ich erinnere mich an Garnelencocktail, gefüllte Eier, saure Nieren, Leber Berliner Art, Königinpastete - und an Cordon Bleu. Klar gab's das alles vorher und gibt es noch, aber so richtig (für mich wie gesagt) angekommen auf unseren Tellern ist das in den frühen 80ern.

Bei Partys (meiner Eltern) gab es Canapés - unendlich viele Platten Brotscheiben mit Lachs, Forelle, Roastbeef, Bratenaufschnitt mit Cumberlandsoße, Käseplatten (auch als Spieße mit Mandarinen, Trauben oder Oliven)...

Bei Partys von uns Jüngeren wurde meist eine selbstgemachte Pizza in den Ofen geschoben - oder das (Hackfleisch) CCC. Ohne Mais, aber mit Bohnen. Und Fixtütchen.

Ach, und die erste Lasagne hab ich so mit 12 gegessen - irgendwie wurde in meinem Elternhaus nichts an Aufläufen oder irgendwas Überbackenes gekocht, mit Käse überbacken schon gar nicht.

Vollwertig - nee, bei uns nicht.
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Mitglied seit 25.01.2006
15.476 Beiträge (ø2,31/Tag)

Zitat von TanteAnnette am 22.01.2024 um 17:23 Uhr

„Ich erinnere mich an Garnelencocktail, gefüllte Eier, saure Nieren, Leber Berliner Art, Königinpastete - und an Cordon Bleu. Klar gab's das alles vorher und gibt es noch, aber so richtig (für mich wie gesagt) angekommen auf unseren Tellern ist das in den frühen 80ern. “


Das war aber tatsächlich alles eher Sechziger, wenn nicht noch früher.
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